[Exercitium] Training für Subpraefectus Petronius

  • Nachdem Lucius nach seinem ersten Ausflug auf Patrouille, der mit einer Standpauke des Präfekten geendet hatte, vorerst keine Außeneinsätze mehr zugeteilt bekam, beschloss er nach einiger Zeit, wieder ein wenig Trockenübungen zu machen. Es war Ewigkeiten her, seit er mit Armin im Hof des Hauses in Mogontiacum gefochten hatte - immer unter den Augen des Alten - sodass es höchste Zeit war, wieder einzusteigen. Immerhin hatte der verdammte Pirat in dem Dorf ihm allzu deutlich gemacht, dass es lebensgefährlich werden konnte, wenn er seine Fechtübungen vernachlässigte - nochmal wollte er sich nicht das Leben von einem Kameraden retten lassen müssen!

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  • Lucius fixierte sein Gegenüber, einen vielschrötigen Centurio, der sich hinter seine Parma duckte. Der alte Mann war nicht mehr so wendig wie der Petronier, aber dafür wahnsinnig erfahren - es glich sich mehr oder weniger aus. Und das wusste der Subpräfekt, der immer wieder versuchte, den Alten aus der Reserve zu locken, um ihn noch träger zu machen - nur so hatte er eine Chance, die Parade zu durchdringen.
    Finte - Ausfallschritt - Rückzug. Immer wieder und wieder. Der Centurio war ein Peregrinus - ein Meder, der sich aber den römischen Namen Quintus Turbo gegeben hatte. Er hatte sich hochgedient wie Lucius' Vater auch: Ex caligae vom Tiro bis zum Centurio. Er hatte an verschiedenen Fronten gekämpft, in den Wüsten Africas und in den Wäldern Britannias. Die Classis hier würde sein letzter Posten sein. Er wollte an einem Ort in Ruhestand gehen, wo es warm und zivilisiert war. Zuvor sollte er aber noch ein bisschen von seiner Erfahrung an den jungen Petronier weitergeben.
    Turbo stieß vor und rammte seinen Schild gegen das Gladius seines Gegners, um es beiseite zu drängen. Doch Lucius reagierte gerade noch rechtzeitig und parierte mit dem Schild. Mit aller Kraft versuchte er, sein Schwert freizukriegen - seine Faust schrammte das Holz der Parma entlang. Es brannte, aber das machte Lucius nur noch grimmiger - er hatte sich Turbo als Trainingspartner ausgesucht, weil er erfahren war, aber trotzdem nicht zimperlich war. Sie beide hatten von ihren Trainingseinheiten Schrammen und blaue Flecken davongetragen. Er machte einen Schritt zurück und löste sich von dem Centurio, um kurz über die aufgekratzten und brennenden Knöchel zu lecken - warmes, rostig schmeckendes Blut. Leider sein eigenes...


    Jetzt war es an Lucius zuzuschlagen. Die Parma vor machte er einen Schritt nach vorn und stieß in Richtung der ungedeckten Schulter Turbos. Mit erstaunlicher Geschicklichkeit tauchte der alte Mann jedoch ab und startete aus der Hocke heraus einen Gegenangriff auf Lucius' Oberschenkel. Damit hatte der Subpräfekt nicht gerechnet - die hölzerne Kappe auf der Schwertspitze, die beim Training schlimmere Verletzungen vermeiden sollte, traf hart auf den Muskel. Lucius stöhnte vor Schmerz - der Treffer würde einen schönen blauen Fleck geben.


    Der Centurio ließ die Waffen sinken.
    "Außer Gefecht, würd' ich sagen."
    Der junge Petronier spuckte auf den staubigen Boden. Turbo hatte recht - sogar der stumpfe Treffer tat so weh, dass er kaum auftreten konnte. Aber er hasste es, zu verlieren - vor allem gegen einen Gegner, der so alt war und ihn irgendwie an den Alten erinnerte. Vielleicht würde er später zum Trost einen Rekruten zum Training zwingen und ihn so richtig vermöbeln. Aber er musste auch ernsthaft üben, wenn er seine Kampfkraft nicht einbüßen wollte. Also...
    "Nochmal!"
    Ohne eine Antwort abzuwarten, riss er die Arme hoch und deckte den etwas überrumpelten Centurio mit einer Serie von Schlägen ein.

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