Nemo nascitur sapiens, sed fit - Niemand wird weise geboren, sondern man wird es erst.
-Seneca
Nach einer recht lauen Sommernacht in Rom hatten sich die ersten Sonnenstrahlen auf die sieben Hügel Roms gelegt, und mit ihnen erwachte die Stadt nach und nach aus ihrem sowieso nicht tiefen Schlaf.
Die Händler stellten ihre Waren raus, die Tavernenbesitzer fegten die Straßen vor ihren Gasthäusern, und in den Straßen wimmelte es von Klienten, welche zuerst bei ihren Patronen sein wollten, um sich nicht wieder den halben Vormittag bei ihnen anstellen zu müssen.
Auch in der Villa Flavia Felix war am heutigen Morgen einiges los. Während viele Sklaven in der Culina bereits das Essen für die Herrschaften zubereiteten, wartete auf Attica an ihrem zweiten Tag in der Villa - und nach ihrer ersten Nacht im Servitriciuum - ein ganz besonderer Gast.
Aristocles
Ein anderer Sklave führte Aristocles, einen Freigelassenen welcher sein Brot nun als Lehrer verdiente, zu Attica. Er selbst kannte diese Gemäuer gut, schließlich hatte er schon einigen Sklaven die recht komplexe römische Sprache beigebracht, ganz gleich woher sie kamen, und bisher hatte sich noch niemand dumm genug angestellt um nach dem Unterricht nicht zu verstehen was ihre Herren von ihnen wollten.
"Ah Attica! Salve!" grüßte der alte Mann sie und machte dabei eine grüßende Handgeste, "Ich bin Aristocles. Dein Lehrer." stellte er sich danach langsam und mit Handzeichen als Unterstützung vor, bevor er Iduna einen Platz anbot.