[Officium] Praefectus Urbi Herius Claudius Menecrates

  • Ja Frugi hatte zugehört, denn dieses Thema interessierte ihn selber zu sehr als das er seine Ohren verschlossen hätte.

    Hastig wühlte er auf seinem Schreibtisch. "Wenn ich den Termin verschieben würde," murmelte er: "Ja hora quarta, das müsste gehen." Eilig trat er in das Officium des Praefecten. "Morgen zur 10. Stunde Praefectus Claudius würde gut passen. Der Zeitplan wäre dann auch nicht so eng."

  • "Praefectus Claudius Du kannst vor Ort selbst entscheiden, ob Dir das Grundstück geeignet erscheint. Lass Dich überraschen, wie gesagt mir persönlich erschien es als hätte es auf uns gewartet. Und ich muss gestehen, es ist wohltuend auch einmal gute Nachrichten überbringen zu können. Ich werte den Fund als gutes Zeichen. Sollte das Grundstück widererwartend nicht Deinen Anforderungen entsprechen, waren wir zumindest nahe dran", antwortete Lurco gut gelaunt. Das Grundstück würde für sich selbst sprechen und er war sicher, dass es seinem Praefectus gefallen würde.

  • Menecrates nickte beiden zu: Frugi, der ihm einen freien Termin nannte und Lurco, der seine Neugier anstachelte. Wie gut, dass Frugi einen zeitnahen Termin fand und Menecrates nicht länger als eine Nacht warten musste. Damit wurde allerdings der kommende Tag eine Herausforderung, weil außer dem Besichtigungstermin noch eine Cena auf ihn wartete.

    "Uns gelingt einiges in letzter Zeit", stimmte er Lurco zu. "Die heiligen Hühner zeigten sich gewogen, jetzt berichtest du von einem viel versprechenden Platz. Wir sollten diese Welle nutzen und bei geeignetem Grundstück unmittelbar um eine Audienz beim Kaiser bitten. Die Hoffnung wäre, er nickt alle unsere Ideen ab." Es gab über die Kombistation hinaus weitere Vorhaben, die Lurco nicht kannte, dafür aber Tribuns Petronius. Das schwierigste Unterfangen bildete jedoch die Kombistation, weil sie Soldaten innerhalb des Pomerium beherbergen sollte. Menecrates hoffte auf eine flammende Lurco-Rede, sofern die heiligen Hühner nicht ausreichten, um den Kaiser zu überzeugen.


    "Wir treffen uns zur Hora quarta am Castrator. Cornicularius Octavius, du begleitest uns. Optio Purgitius, du stellst erneut eine Streife zusammen. Wir können dort unmöglich alleine reinspazieren und zu viel Aufsehen möchte ich auch nicht machen. Eine Streife passt immer." Menecrates konnte sich bis dahin überlegen, ob er Militärkleidung anlegte, um nicht aufzufallen. Vermutlich würde er aber nicht mehr in seine alte passen. Er war zwar nicht dick geworden, aber ein wenig untersetzter als früher.

  • "Danke Praefectus Claudius, ich werde die Kameraden der Baracke VII mitnehmen. All unsere Kameraden sind gute und zuverlässige Männer, aber diese Männer sind zudem so etwas wie meine Urbaner-Familie. Nirgendwo weiß ich Dich in besseren Händen als bei diesen Männern. Mit Verlaub Praefectus, nichts anderes habe ich erwartet. Die Hühner wussten von der Tragweite und dem Grund für unsere Suche. Wir könnten es lange beschreiben, aber auf den Punkt gebracht reicht ein Wort - Gerechtigkeit.


    Die göttlichen Tiere segnen jene, die reinen Herzens und für eine rechtschaffene Sache ausziehen. Das erkennt Mars an und Jupiter ebenso. Der Kaiser muss Deinen Vorschlägen einfach folgen Praefectus, sie sind im Interesse Roms. Sind die Götter uns weiterhin gewogen, dann wirst Du die passenden Worte dafür finden, wie wir vorab den Bauplatz. Morgen zur zehnten Stunde Praefectus", freute sich Lurco und wartete ab, was Herius Claudius Menecrates noch wünschte.

  • Lurco besaß die Gabe, alle Zweifel zu tilgen und die Sorgenfalten zu glätten, sofern es welche gab. Menecrates speicherte diese Erkenntnis und erwiderte: "Dann kann ja nichts mehr schiefgehen, Cornicularius Purgitius." Er schmunzelte. "Du kannst dann wegtreten."

    Ein weiterer Schritt lag hinter ihm. Einer ganzer Abschnitt könnte morgen als erledigt gelten, wenn das Grundstück hielt, was es versprach. Momentan schien alles zu gelingen und Menecrates traute sich kaum, noch mehr zu erwarten. Phasen dieser Art gab es selten und er hoffte, sie hielt noch ein wenig an.

    Die Pflicht rief nach ihm und so wandte er sich anderen Themen zu.

  • Frugi musste genauso schmunzeln wie der Praefectus und war gespannt ob Lurco es ebenso mitbekommen hatte in seinem Eifer. Er hatte es genau gehört *Cornicularius Purgitius.* Der Octavier freute sich für ihn. Wenn das kein Grund zur Freude und zum feiern war.

  • Nach der Rückkehr aus der Subura bezog der Praefectus Urbi mit Cornicularius Octavius und Optio ab actis Purgitius das Officium. Er schloss höchstpersönlich die Tür und wandte sich an beide Offiziere.

    "Meine Herren, legen wir alles auf den Tisch - Meinungen, die Karte, Planungsvorschläge und Zahlen." Er meinte es - wie ersichtlich - im wörtlichen und übertragenen Sinne. Es kam nicht darauf an, dass die Anzahl der Schritte übereinstimmte, denn wenn man nicht im Gleichschritt lief, machte sich eine unterschiedliche Schrittlänge nach gewisser Strecke bemerkbar. Einzig die Streife lief aequatis passibus, die Offiziere bei der Besichtigungstour nicht.
    "Eines steht fest: Als Baumaterial kommen nur gebrannte Ziegel infrage. Es ist offensichtlich, welche Haltbarkeit die getrockneten Ziegel aus Schilf und Lehm haben: Wahrscheinlich keine, wenn es brennt oder Wasser zum Löschen eingesetzt wird."

    Er ging in Gedanken bis zu den Fundamenten der ersten Statio zurück. Vieles an der damaligen Bauweise konnte übernommen werden. Den Totalschaden richtete die Explosion, nicht das Feuer an. Allerdings hatte sich der Beton als am besten widerstandsfähig von allen eingesetzten Materialien erwiesen. "Ich werde mit dem hinzugezogenen Architekten erörtern, ob wir Ringanker und Tragsäulen - beides aus Beton gegossen - zur besseren Statik vermehrt einsetzen."

  • Die Geräusche aus dem Vorzimmer ließen darauf schließen, dass die zum Rapport bestellten Urbaner eingetroffen sein mussten. Es öffnete sich auch die Tür und eine Ankündigung erfolgte, danach allerdings traute sich niemand in sein Officium. Während sich Menecrates fragte, ob man im Vorzimmer noch über die Reihenfolge verhandelte, da er einen normalen und einen Eilbefehl ausgestellt hatte, verstrich weitere Zeit. Er schüttelte den Kopf und stand auf. Seine Schritte führten ihn nicht zur Tür, sondern an das Fenster. Zugute hielt er, dass alle seinem Befehl zeitnah nachkamen. Was er vom Zögern halten sollte, würde er ansprechen. Rätseln schätzte er nicht.

    Sein Blick wanderte über die Baracken seiner Truppe, die zum Teil, wenn alles nach Wunsch lief, von Praetorianern bezogen werden würden. Zu einem anderen Teil würden sie einzig der Übernachtung dienen, während sich die Tagesaufgabe ausgewählter Truppenteile in der Subura abspielte.

  • << RE: Vorzimmer des Praefectus Urbi - Cornicularius T. Octavius Frugi


    Nachdem Scato Frugi den Obduktionsbericht auf den Schreibtisch gelegt hatte, trat er nun endlich ein. Er salutierte.


    "Salve, Praefectus Urbi Claudius Menecrates! Miles Medicus Sisenna Iunius Scato, ich melde mich zum Dienst!"

  • Nach dem Debakel vergangener Grußentrichtungen versöhnte diese makellose Meldung den Präfekten mit der ungewohnt langen Wartezeit. Er sparte sich daher eine Nachfrage. Die gewünschte Reihenfolge beim Eintreten passte auch. Er hörte es, ohne sich umwenden zu müssen.

    "Miles Iunius, es passiert nicht oft im Leben eines Soldaten, dass es zu einem direkten Gespräch mit dem Praefectus Urbi kommt", begann er und drehte sich anschließend um. Menecrates erinnerte sich an seine Anfangszeit im Militär, wo beim Vorzimmeroffizier jeweils Endstation war. Nicht einmal ein durchschnittlicher Optio wurde damals zum Legaten vorgelassen. Diese Strenge hatte er übernommen und doch machte er heute eine Ausnahme. "Wahrscheinlich ahnst du, weshalb ich dich per Eilbefehl einbestellt habe. Es geht um den Vestalinnenmord."

    Menecrates atmete einmal durch, schritt zu seinem Stuhl und ließ sich nieder. Er rieb sich die Stirn, weil ihm die Angelegenheit Kopfzerbrechen bereitete, dann fuhr er fort.

    "Zuallererst: Wie viele Soldaten und Offiziere sind inzwischen eingeweiht?"

  • Scato nickte knapp zum Zeichen, dass er sich der Ehre bewusst war, auf die der Praefectus Urbi hinwies.


    "Mir persönlich sind nur sehr wenige Details zu dem Fall vertraut, ich kann daher keine abschließende Antwort liefern. Mir wurde eine weibliche Leiche ins Valetudinarium gebracht, die, wie die Obduktion ergab, augenscheinlich gewaltsam zu Tode kam. Cornicularius Octavius Frugi titulierte sie als die mutmaßliche Mörderin der Virgo Vestalis Maxima.


    Es war zu diesem Zeitpunkt niemand außer ihm selbst und mir zugegen. Als er den Sack mit der Leiche fand, waren vermutlich einige Kameraden zugegen, ein Cornicularius versieht die Streife nicht allein. Die Anzahl der Begleitpersonen und wer explizit entzieht sich meiner Kenntnis. Einzige Ausnahme - Theopompus. Dieser wurde namentlich vom Cornicularius benannt. Für Rückfragen dahingehend, wende Dich bitte an den Cornicularius, ich kann Dir dazu keine weitere Auskunft geben.


    Später soll ich den Leichnam der Vestalin in der Casa Mamilla anschauen."

  • Die Auskunft fiel umfänglicher als erwartet aus. Auch inhaltlich zeigte sich Menecrates zufrieden.

    "Das ist gut!", resümierte er, bevor er zu Erläuterungen ansetzte. "Cornicularius Octavius ist instruiert und sorgt für Diskretion bei den Soldaten am Tatort. Beim Eintreffen im Valetudinarium war also außer dir und Octavius niemand sonst anwesend." Er wiederholte für sich die erhaltene Auskunft und spann sie weiter.

    "Die Leiche an sich ist ja unbedenklich. Sie kann von anderen gesehen werden, ohne dass brisante Rückschlüsse gezogen werden können. Wenn niemand mithören konnte und du die Hintergründe der Obduktion verschwiegen behandelt hast, haben wir in deinem Bereich keine Mitwisser. Siehst du das auch so?" Er wollte sich rückversichern und nicht spekulieren.

    "Dieser Fall unterliegt der absoluten Geheimhaltung. Der Obduktionsbericht und die Ermittlungsakte kommen in kein Archiv, Erörterungen dürfen nur mit Cornicularius Ocatvius oder mir erfolgen." Er überlegte, was noch zu berücksichtigen war, kam aber zu dem Schluss, dass dieser Bestandteil der Ermittlungen unter Kontrolle war und nicht nur schien.

    Brisant wurde es wieder beim Leichnam der Maxima.

    "Ich gehe davon aus, dass die Vestalinnen ein eigenes Interesse daran hegen, den Mord ihrer Virgo Vestalis Maxima mit Diskretion zu behandeln. Wie muss ich mir das Anschauen deinerseits vorstellen?" Ohne Kenntnis, konnte er keine Anweisungen geben. Seine Vorstellung reichte nicht dazu aus, ob der Leichnam nur äußerlich und aus Abstand begutachtet wurde, oder ob eine gründliche Untersuchung stattfand. Iunius konnte ihm sicherlich das medizinisch Notwendige erklären, was aber das im Höchstfall Mögliche seitens der Vestalinnen war, stand auf einem anderen Blatt.

  • Scato blinzelte kurz und schüttelte dann rasch den Kopf. "Verzeihung, ich bin gerade durcheinandergekommen und muss meine Aussage korrigieren. Es waren im Valetudinarium außer dem Cornicularius und mir noch zwei weitere Begleiter anwesend, welche vermutlich die Leiche getragen hatten." Ein peinlicher Patzer, doch Scato war nervös in Anbetracht der Autorität des Mannes, dem er gegenüberstand. "Eine Kopie der Akte ist bereits bei den Fallakten archiviert, soll ich sie wieder von dort entfernen? Wohin dann mit der Kopie, vernichten?"


    Er ließ eine kurze Pause, um Luft zu schnappen und sein flatterndes Herz wieder zu beruhigen, was ihm eher mäßig gelang.


    "Die Obduktion wird auf die Weise erfolgen, die von mir verlangt wird. Ab dem Todeszeitpunkt sehe ich die Person nicht mehr als Vestalin an, sondern als Leichnam. Sie wurde ohnehin inzwischen berührt, anders wäre sie kaum in die Casa Mamilla gelangt. Wenn der Fall vernünftig behandelt werden soll, muss ich sie wie jede andere Leiche untersuchen dürfen. Ist Diskretion wichtiger als das Ergebnis, schreibe ich nur das auf, was ich aus der Entfernung sehen kann. Ich beuge mich da deinem Befehl."

  • Innerlich beruhigt wollte sich Menecrates schon zurücklehnen, als er neue Informationen bekam. Er hielt in der Bewegung inne und hörte zu. Der neue Sachstand warf Fragen auf, also lehnte er sich wieder nach vorn und hakte nach.

    "Begleiter", wiederholte er. "Zivilisten? Soldaten?" Wenn es sich um Urbaner handelte, unterstanden sie Octavius' Kommando und der Cornicularius erhielt längst die Instruktion, äußerste Diskretion walten zu lassen. Demnach wäre diese Schwachstelle bereits durch Octavius im Griff und gesichert. Anders sähe es mit Zivilisten aus, daher wartete Menecrates gespannt auf die Antwort.


    Die nächste Aussage ließ ihn die Stirn runzeln. Ausgerechnet in diesem brisanten Fall haperte es mit der Kommunikation. Wer wann seinen Befehl nicht weitergegeben hatte, spielte momentan eine untergeordnete Rolle. Es galt, schnell zu handeln.

    "Sofort holen!", entschied er. Holen bedeutete gleichzeitig herbringen, wodurch klar wurde, dass sich Menecrates um den weiteren Verbleib der Kopie kümmern würde. Eine Version, naheliegend die Kopie, würde vernichtet werden, das stand fest.


    Er wartete, bis der Miles zurückkehrte, bevor er auf die anstehende Untersuchung der Vestalin einging.

    "Ergebnisse sind mir wichtiger als Diskretion, aber", er legte eine bedeutsame Pause ein., "wenn die äußere Betrachtung der Leiche ausreichend Schlüsse auf die Todesursache zulässt und außerdem kein Zweifel bei der Bestimmung des Täters besteht, möchte ich von einer Leichenöffnung absehen. Zur Klärung, ob die Rekonstruktion des Sterbevorgangs abgeschlossen und unstrittig ist, bedarf es einer Rücksprache deinerseits mit dem ermittelnden Offizier Octavius. Strittige Punkte am besten umgehend klären." Er nickte Miles Iunius zu, was einer Aufforderung zum Wegtreten gleichkam.

  • Scato brachte dem Praefectus Urbi sichtlich zerknirscht die Unterlagen. Vermutlich hätte er sich die Arbeit sparen können, wenn sie im Anschluss ohnehin vernichtet wurde. Er hätte den Mann gern gefragt, warum die Geheimniskrämerei über einer vernünftigen Ermittlung stand, wenn der Tod der Vestalin denn tatsächlich so dramatisch war. Müsste nicht gerade dann alles getan werden, um zu einem Ergebnis zu kommen, anstatt die Arbeit der Ermittler durch moralische Ketten einzuschränken?


    Scato selbst fehlte trotz des theoretischen Wissens um die Bedeutsamkeit des Kults der innere Bezug zu diesem Mordfall, was vielleicht mit seiner Unfähigkeit zusammenhing, sich mit weiblichen Mitmenschen zu arrangieren. Dieses ganze Drama um irgendwelche Jungfrauen, die keiner berühren durfte, war ihm suspekt. Er mochte lieber den lebensfrohen Kult der Luperci oder den schrulligen Kult der Magna Mater.


    "Ich werde die größtmögliche Diskretion walten lassen", versprach Scato. "Leichen werden nicht eröffnet, römische schon gar nicht."


    Man konnte sie aber trotzdem von Innen anschauen, was er an dieser Stelle verschwieg, da niemand gefragt hatte. Gelegentlich konnte zudem ein neugieriger Medicus es sich nicht verkneifen, trotz des Tabus in den Eingeweiden eines verunfallten Barbaren herumzuwühlen, doch Scato hatte noch keine Gelegenheit gehabt, dieser Form der Leichenschau beizuwohnen. Er konnte sich auch nicht vorstellen, dass diese irgendwelche Erkenntnisse bringen würde, die von äußerer Betrachtung abwich.


    "Verstanden." Scato salutierte und trat weg.


    Sim-Off:

    Falls die Akte auch SimOff vernichtet werden soll, bitte ich vor Löschung bitte um das Anlegen einer Sicherheitskopie an anderer auffindbarer Stelle, da ich mir die Arbeit ungern umsonst gemacht haben würde.

  • Als Iunius mit der Akte zurückkam, überflog Menecrates den Bericht, während der Miles abschließende Worte sprach. Mit dem Inhalt würde er sich in Ruhe auseinandersetzen, aber Form und Umfang des Berichtes konnte er bereits einschätzen. Er hob den Kopf und rief dem abtretenden Soldaten hinterher: "Gute Arbeit, Miles Iunius!" Durch diesen besonderen Fall ergab es sich, dass ein einfacher Miles Medicus dem Praefectus Urbi in Erinnerung bleiben würde.


    Da bereits der nächste Mann im Vorzimmer wartete, musste Menecrates das Studium der Akte verschieben. Er verwahrte sie vorübergehend in einem Auszug seines Schreibtisches, bevor er nach draußen rief. Die Tür zum Vorzimmer stand noch offen.

    "Optio Purgitius kann jetzt eintreten!" Die Stimme kannte er bereits, weswegen eine Verwechslung nicht zu befürchten war.

  • "So ist es Optio Purgitius", erwiderte Menecrates und wies gleichzeitig auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch. "Es lohnt sich heute hinzusetzen." Er beabsichtigte, mehrere Themen anzusprechen, wollte nicht ständig hochsehen müssen und fand die Gesprächssituation insgesamt im Sitzen angenehmer.

    "Fangen wir mit den noch ausstehenden Befragungen im Fall der abgebrannten Station an." Er zog sich eine Tafel mit Notizen heran und studierte sie, bevor er aufblickte. "Wir wollten einen Kyriakos, einen Tiberios und Optio Cerretanus befragen. Letzterer ist uns noch nicht überstellt worden. Außerdem standen Ermittlungen im Fall der mutmaßlich ermordeten Iulia Phoebe und vor allem Iulius Caesoninus aus, sowie eine Befragung der Gens Furia, wenn ich nicht irre. Wie ist der aktuelle Stand?" Menecrates lehnte sich zurück, um entspannt zuhören zu können.

  • Lurco nahm mit dankbarem Nicken Platz.


    "Praefectus, da gibt es leider noch nicht viel zu berichten. Tiberios Aufenthalt muss ich noch ermitteln, Kyriakos Aufenhalt muss ich noch ermitteln und Cerretanus ist leider auch nicht vor Ort. Das klingt alles leider nicht sehr vielversprechend, aber ich arbeite daran. Bezüglich der Gens Furia und dem Mord an Caesoninus sind ebenfalls noch keine Befragungen erfolgt. Auch steht die Kreuzwegbruderschaft noch aus. Das leider kann ich noch keine neuen Informationen liefern, werde mich aber umgehend darum kümmern.


    Bezüglich der Krähen und den Zusammenhängen mit Anis haben wir weiter ermittelt, aber noch keine sachdienlichen Hinweise herausgefunden. Hierzu benötigen wir eine Expertenmeinung bezüglich einiger Funde. Es ist durchaus möglich, dass wir hier belastendes oder entlastendes Material vorfinden, oder leider nichts.


    Leider habe ich für Dich keine neuen Hinweise Praefectus. Möchtest Du etwas bestimmtes wissen? Dann kümmere ich mich um diese Angelegenheit vorrangig", antwortete Lurco freundlich.

  • Etwas Bestimmtes wollte Menecrates nicht. Er wollte vorbereitet sein, was auch immer dieses Ziel erforderte.


    "Keiner weiß, wann uns Optio Furius überstellt wird. Fakt ist, zu diesem Zeitpunkt müssen alle Ermittlungen abgeschlossen sein, weil dann die Verhandlung beginnt. Wir können dann nicht sagen, tut uns Leid, ihr müsst noch warten." Er zuckte die Schultern und strich sich anschließend über das Kinn. "Gehen wir einmal die Namen durch und legen die Priorität fest. Kyriakos war der mit dem Faustschlag im Magen. Wozu brauchten wir eine weitere Aussage von ihm? Tiberios, in welcher Angelegenheit hilft uns seine Aussage weiter? Woran scheitern die Befragungen bei der Gens Furia? Was genau erhoffen wir uns, dort zu erfahren? Und so weiter." Optio Purgitius stand als Hauptermittler mitten im Thema und konnte Menecrates das Blättern der Akten ersparen.

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