Publius Gavius Balbus
Der Chirurgicus, der sich um die Verletzungen der Gladiatoren kümmerte, grinste zynisch. Vor ihm saß ein blonder Hühne, dessen Hand übel aussah. Sie war rot und dick geschwollen. Die Wundränder einer frischen Naht sahen entzündet aus.
"Vielleicht solltest du deinen Kampfnamen von Eisenfaust in Eiterfaust umändern?"
Er entblößte grinsend zwei abgebrochene Schneidezähne, die entweder einer Schlägerei oder einem Sturz zum Opfer gefallen waren.
Ein Stöhnen entkam der Kehle des germanischen Gladiators als der Chirurgicus die Wundränder zusammenpresste. Eiter quoll hervor. Balbus zog den Wundspalt zwischen den Verknotungen der Naht mit einem Wundhaken auseinander. Dann entkorkte er die kleine Weinamphore auf dem Behandlungstisch mit den Zähnen. Nachdem er sich zunächst einen kräftigen Schluck genehmigt hatte, goss er anschließend eine kleine Menge des Weines in die eitrige Wunde. Der germanische Gladiator knurrte unbehaglich.
Balbus grummelte. "Eigentlich viel zu schade für dein faulendes Fleisch."
Dann verschloss er die behandelte Naht mit einem neuen Wundverband. "So, fertig für heute."