ZitatOriginal von Aulus Iunius Seneca
...
Curios Bick kreiste weider über die bisher anwesenden Gäste. War einer seiner politischen Freunde da? Gar einer seiner Gegner? Er wusste grob, dass der Iunier seine Einladungen meist recht offen gestaltete und schon im letzten Jahr war eine bunte Mischung von Gästen dagewesen, die so im Laufe des Jahres wahrscheinlich nur selten bis gar nicht an einem Ort zusammenkämen, durch die Neutralität des Iuniers angelockt aber dennoch hier herkamen, um die Saturnalien zu begehen. Zudem versuchte er unter den Gästen seine Frau zu finden, die aber grade nicht zu sehen war und Alpina war ebenso untgetaucht.
Ich bezweifle, dass ich ein Gewinn für deine Felder wäre, Iunius.
antwortete er lachend, doch kam ihm gleich auch wieder der Gedanke hoch, dass sein Vater ihn sicher gerne auf einem Feld gesehen hätte. Allerdings auf einem Schlachtfeld, unter Soldaten, mit gezückter Klinge dem Feind entgegentretend. Doch war Curio schon an dem harten Vorbereitungsdrill seines Vaters gescheitert.
Zudem verliert das Glücksspiel doch seinen Reiz, wenn es nichts zu... gewinnen gibt. Doch glaube ich, dass du sicherlich einige Männer findest, die dir gerne als Opfer zur Verfügung stehen.
Erneut lachte er, dieses Mal aber, belastet durch die Erinnerung an seine Jugend, nicht so befreit wie bei letzten Mal. Allerdings viel sein Blick auf einen Kollegen aus dem Ordo decurionum, der ein leidenschaftlicher, aber furchtbar schlechter Glücksspieler war. Er hatte allerdings auch genug Geld, um an einem Abend auch einen ganzen Beutel Sesterzen zu verspielen, ohne dass er gleich anfangen musste zu rechnen. Curio hingegen nagte sicherlich nicht am Hungertuch, aber seine Einkünfte waren jetzt auch nicht so groß, dass er anfangen konnte, sein Geld zum Fenster hinauszuwerfen.
In der Politik, nun ja. Im Moment ist die Stadt immer noch von den zahlreichen Straftaten erschüttert, die sich... doch in der letzten Zeit gehäuft haben. Die beiden Aedile haben alle Hände voll zu tun, die Bürger zu überzeugen, dass sie die Situation mit Hilfer der Einheiten unter Kontrolle haben, doch scheint es mir, dass Teile der Bevölkerung davon nicht überzeugt sind. Vielleicht hast du ja gehört, dass es sogar Bestrebungen einzelner Einwohner gab, eine Bürgerwehr aufzustellen.
Man konnte dem Helvetier anmerken, dass ihn diese Situation besorgte, schon deswegen, weil seine eigene Familie ja sogar zweimal Opfer von An- und Übergriffen geworden war. Allerdings machte ihm vor allem die Idee Sorgen, dass sich einige Einwohner offensichtlich nicht mehr ausreichend von den Einheiten beschützt fühlten und stattdessen sogar überlegten, eigene Milizverbände hinauszuschicken, die natürlich nicht mal ansatzweise die Schlagkraft der regulären Einheiten erreichen konnten.
Ansonsten ist es eher ruhig. Ich werde wahrscheinlich nach den Saturnalien einen erneuten Versuch unternehmen, meinen Entwurf zur Hafenordnung durch den Ordo zu bringen. Aber wir tauchen schon wieder mitten ins Beruflich ein, nicht wahr?
Da seine Frau auf sich warten ließ, fischte er sich nun einen Becher mit verdünntem Wein von einem Tablett.
Ist deine Frau wohlauf? Und wie geht es ihrer Tochter?