Die Empfangshalle der Casa Germanica

  • Endlich war es soweit und der Petronier hatte endlich Zeit gefunden sich um seine geliebte Frau zu kümmern. So ritt er dann ohne Zeitverzug zur Casa Germanica um zu erkunden ob Calvina anwesend war. Marcellus fühlte eine innere Unruhe, eine Leidenschaft mit glühender Liebe vermengt die sein Herz schier platzen ließen. Oh Calvina wie sehr sehne ich mich nach dir, wie sehr vermisse ich deinen Liebreiz sowie auch den Austausch von Themen die für uns so wichtig waren. So trieb der Petronier sein Pferd mit Eile Richtung der Casa um so schnell wie möglich anzukommen. Endlich war es soweit und Marcellus sprang von seinem Pferd direkt vor die Porta und klopfte mit Ungeduld an die Tür. Es klang so heftig, dass man meinen konnte Marcellus wollte die Tür einreißen.

  • Es klopfte an der Porta und der Beowulf öffnete die Tür. Überrascht hob er die Augen als er den römischen Offizier sah. Dann erkannte er wer wirklich vor ihm stand, der junge Herr der Mann seiner Herrin Germanica Calvina. Es war tatsächlich wahr geworden, dass der junge Herr noch lebte. Und wie er lebte, denn er strahlte in seiner Uniform eine Macht und Energie aus wie einer der großen germanischen Götter. So ging ein Lächeln über Beowulfs Gesicht und er begrüßte den Petronier mit den Worten:


    „Heil großer Krieger die Herrin wird überglücklich sein, wenn sie dich von Angesicht zu Angesicht sehen kann.“


    So führte Beowulf Marcellus, nachdem er die Porta geschlossen hatte, in die Privatgemächer seiner Herrin. Im Vorraum wartete bereits Ashanti die treue Seele und fuhr überrascht auf als Beowulf den Petronier hereinführte. Ashanti war wie vom Donner gerührt als der lang Vermisste so vor ihr stand und auch noch in römischer Uniform. Sie alle hatten zwar gewusst das Marcellus Soldat werden wollte und bei der Alae anfangen sollte, doch dann war er plötzlich verschwunden gewesen. Niemand konnte ihrer Herrin Calvina sagen wo er war und die Herrin war verzweifelt gewesen. Aber sie hatte immer an ihren Marcellus gedacht und nie aufgegeben selbst nach der langen Wartezeit. Und jetzt stand der Petronier vor ihr in all seiner Pracht.


    „Herr du hier bei uns oh welche Freude, die Herrin wird überglücklich sein wenn sie dich sieht.“


    Und so eilte die Sklavin frohgemut in die Gemächer Calvinas um ihr die frohe Botschaft zukommen zu lassen.

    „Calvina, Calvina du glaubst es nicht wer hier ist?“


    Clavina hatte schon die laute Unterhaltung vernommen als Ashanti reinplatzte und ganz hektisch Calvina anschrie. Calvina war ganz überrascht über das Verhalten der doch sonst ganz ruhigen Ashanti. Sie verstand überhaupt nicht was diese von ihr wollte. Als sie dann das rausgestammelte Gerede Ashantis verstanden hatte machte sich in ihrem Herzen die Sehnsucht nach Marcellus breit. So erhob sie sich von ihrer Liege und ging eilig Richtung Tür. Durch den Spalt konnte sie einen römischen Offizier sehen der ihr mit dem Rücken zugewandt gegenüberstand. Doch die Statur kam ihr sehr bekannt vor, nur zu bekannt und sie verspürte in ihrem Herzen einen Stich der Freude und Wärme die sie umfing. Ihre Liebe brannte wie der hellste Feuerschein, denn ihr Mann Marcellus stand vor ihm. Sie schlug sich vor Unglauben die Hände vor das Gesicht so wenig konnte sie Glauben das ihre Gebete und Wünsche wahr geworden waren. Ein unglaubliches Glücksgefühl überkam sie und ohne sich um Beowulf oder Ashanti zu kümmern flog sie ihrem geliebten Marcellus entgegen.


    „ Marcellus …. Marcellus ….“


    Dies war alles was sie sagen konnte als sie in seine geöffneten Arme flog. Die Tränen des Glücks liefen ihr über ihre Wangen und sie fühlte wie ihr die Beine schwer wurden. Doch Marcellus starke Arme hielten sie.

  • Aushang


    Adalheidis straffte die Schultern und hob die Hand, um anzuklopfen. Nicht zu fest, aber auch nicht zu leise.
    Sie war gespannt auf den Hausherrn.

  • " Wer klopfet an?" kam es lautstark von drinnen.


    Ich musste mich erst mal sortieren. Dass ich immer noch selbst an die Türe latschen musste machte mich etwas misslaunisch. Aber so ist das eben wenn man alleine lebt und die Sklaven und Angestellten gerade noch so am Leben sind.


    Bevor ich die Porta öffnete ordnete ich noch rasch meine Tunika die, aufgrund vernachlässigter Aufbewahrung, zerknittert und zerknautscht war. Man sollte nicht niemals in der Tunika schlafen.....


    " Salve. Was wüschst du?"

  • Adalheidis sah sich kurz um. Ein hübsches Haus, doch sie entdeckte die Wollmäuse genauso wie die Staubweben.
    Und der junge Römer vor ihr sah aus, als hätte er in seiner Tunika geschlafen.
    " Salve....", hier machte sie eine Pause, da sie nicht wusste, wie der Mann hieß:
    "Mein Name ist Adalheidis. ich bewerbe mich auf deine Anzeige als Mitbewohnerin....", und ein Blick: ..."Wohl auch als Haushälterin. Eine Bezahlung erwarte ich nicht, Kost und Logis genügen mir."

  • Mitbewohnerin?!


    Na gut. Vllt hatte ich meine Anzeige nicht richtig formuliert und nun dachte jeder, der die Anzeige gelesen hatte, es handle sich hier um eine Wohngemeinschaft.


    Das musste natürlich geklärt werden. Wobei....jeder der im Haushalt wohnte war ja automatisch Mitglied der Wohngemeinschaft. Ein Advokat konnte da sicherlich genauere Informationen geben.


    " Ach....das ging aber flott. So rasch....." Ich trat einen Schritt zur Seite und bat die Frau mit einer ausholenden Armbewegung herrein.


    " Wie man sich vllt. denken kann ist das hier die Empfangshalle. Sieht gut aus, oder?" Die Türe wurde leger in Schloß gestossen und rasch ging ich nun voraus.


    " Von hier aus..." mein Platz fand sich nun mitten in der Halle:" gehts da mal ins Tricliinium. Daneben befindet sich der Oecus."


    "Weiter gehts hier....." ich deutete dabei zur anderen Seite der Halle. " Da haben wir das Lararium. Ein kleines Cubiculum und gerade aus, da kommt man ins Atrium." " Nach oben gehts über die Treppe vor der Porta, im Peristyl. Und die Latrinen befinden sich durchs Atrium, dann rechts und dann nochmals rechts. Der Säulengang lässt einem nicht wirklich eine Wahl."
    Nun ließ ich die Frau mal ein wenig zu sich kommen. Sie war ja eben erst angekommen.


    " Mein Name ist übrigens Germanicus Cerretanus." Damit sie auch wusste mit wem sie es zu tun hatte.

  • "Deine Casa ist sehr schön, Germanicus Cerretanus", sagte Adalheidis zufrieden.
    Sie sprach flüssig Latein, wenn auch mit dem Provinzakzent von Germania, der es mit den Nachsilben nicht immer genau nahm:
    "Zeigst du mir auch die Culina? Da könnte ich dann auch schlafen."
    Sie nahm ihr Bündel fester. Das konnte ihr als Kopfkissen dienen. Adalheidis war, wenn es sein musste, durchaus genügsam.

  • " Ja. Das wichtigste. Folge mir bitte." Ich nahm den Weg durchs triclinium.


    " Die culina ist von zwei Seiten her zugängig. Einmal durch triclinium und dann auch vom cellariusum her. So kann man direkt an der porta die Küche betreten. Praktisch. Oder?"
    "Und.....ich möchte auf keinen Fall dass du in der Küche schläfst. Du kannst das cubicukum hier zu ebener Erde benutzen. Es wird so gut wie gar nicht benutzt."

  • Die Culina war bestimmt der ordentlichste Raum der Casa, weil sie im Moment nicht oft benutzt wurde. Es war alles da: Töpfe, Pfannen, Holzbretter, Messer, Schopflöffel und kleine Löffel, Terra sigilata und kostbares Glasgeschirr und im Herd brannte das Feuer der germanicschen Penaten, das niemals ausgehen durfte.


    "Gut durchdacht und praktisch", stimmte Adalheidis zu. Ihr neues Reich gefiel ihr.
    Dann warf sie einen Blick in das Cubiculum. Auch hier gab es alles, was sie brauchte, auch wenn es länger nicht benutzt worden war.


    "Was pflegst du zu frühstücken, Germanicus Cerretanus?", fragte sie. Sie stand gewöhnlich vor Sonnenaufgang auf.

  • Frühstück hatte keine hohen Stellenwert gehabt
    Bis jetzt. Aus diversen Gründen auch fand Cerretanus selten die Zeit morgens Nahrung aufzunehmen


    " Brot, Butter und Obstmus. Schlicht und einfach." gab er als klärende Antwort. " Aber es muss nicht sein. Oft, fast immer, esse ich erst Mittags."

  • Adalheidis wusste schon, dass jeder Mensch einen eigenen Rhythmus hatte. Sie würde nicht lästig fallen.
    Daher sagte sie:
    "Ich werde morgens das Frühstück richten und bereit stellen. Und ab Mittag gibt es Mittagessen. Wenn du Gesellschaft wünschst, werde ich mit dir essen.
    Wenn du keine Zeit hast oder alleine sein willst, holst du dir deinen Teller aus der Küche. So hielten es mein Patron und ich, und ich hoffe, so ist es dir auch recht.
    Was sind deine Lieblingsspeisen?"

  • " Das ist nett aber wirklich nicht notwendig. Es wäre doch schade darum." Cerretanus konnte es nicht ausstehen wenn etwas verschwendet wurde.
    " Aber....wir könnten es ja so arrangieren dass ich, sofern ich schon wach bin, dir trotzdem Gesellschaft leiste. Du nimmst dein Frühstück zu dir und ich....ich werd es mir dann nochmals überlegen. Also Frühstück."

  • Adalheidis nickte, während sie in sich hinein lächelte. Der junge Mann brauchte dringend ein geregeltes Leben.
    Und eine liebevolle, führende Hand. Lucius, ihr ehemaliger Dominus, hatte vorher auch nicht gewusst, was er brauchte, bis sie, Adalheidis, sein Leben geregelt hatte.
    Ein gutes Frühstück am Morgen war schon einmal ein guter Anfang! =)

  • Es war lange her, daß er die Casa besucht hatte, Jannis der alte Türsklave ließ ihn freudig herein und nahm ihm Mantel und Helm ab. Varro trat in die Empfangshallo und sah sich um.
    Es hatte sich wenig getan seit seinem letzten Besuch. Jannis ging an ihm vorbei um ihn anzumelden. Er hatte hier kein Hausrecht, das lag bei seinem Onkel, gelangweilt inspizierte er während er wartete die Fresken an der Wand.

  • Der Ianitor hatte es nicht weit. Cerretanus kam ihm bereits entgegen und lächelte erfreut.


    " Varro.....es ist schön dich zu sehen." Dabei breitete er die Arme aus um seinen Verwandten zu umarmen.


    Das letzte mal als sich Varro und Cerretanus sahen lag nun schon einige Zeit zurück. Der Grund war nicht besonders erfreulich und Cerretanus war Varro immer noch dankbar für seine gütliche Handlung.


    " Wie geht es dir?" erkundigte sich Cerretanus nun freundlich und deutete Varro dass dieser weiter kommen solle.


    " Wir werden es uns im Hortus ein wenig gemütlich machen falls es dir genehm ist. Wünschst du etwas?"

  • Wie immer war die Begegnung mit Cerretanus von Wärme und Zuneigung erfüllt. Sie sahen sich nicht allzu oft, wußten jedoch was sie aneinander hatten.
    Varro ließ die kurze Umarmung zu und nickte auf Cerretanus´Frage hin. Mir geht es gut, soweit. Da Cerretanus in Germania weilte und über entsprechende Kanäle verfügte würde er wohl wissen, daß es an den Grenzen gärte. Die sporadischen Überfälle kleinerer Banden häuften sich in seinem Patrouillenbereich.
    Die kleine Schnittwunde an seiner Wange erinnerte ihn noch an den letzten Zusammenstoß.
    Der Garten also, Gerne,... es war ihm gleich wo sie sich aufhielten. Er genoß es einfach nicht im Castellum zu sein. Die angenehme Stille war ein enormer Kontrast zu seiner sonstigen Umgebung. Oh,...nein,...ich habe keine Wünsche. entgegente er als er an den gepflegten Hortus dachte.

  • Cerretanus war nervös. Die ganze Woche über hatten seine Angestellten geschuftet und geschuftet um seinen Vorstellungen gerecht zu werden und....sie hatten es geschafft. Alles war fertig.
    Gerade mal der Ochse und die Schweine hingen über der Feuerstelle und drehten sich um die eigene Achse.
    Der Rat seine Haushälterin, den hatte Cerretanus beherzigt und deshalb war es so als würde er in Rom in der Casa Germanica sein und dort an einem der "kleinen" Feste teilnehmen. Jene die seine Eltern wie auch die anderen Verwandten oftmals gegeben hatte.


    Hier wurden nun die Gäste empfangen und sofort in den Hortus weiter geleitet um ihnen keine Umstände zu bereiten. Für jeden war eine Kline bereitgestellt worden. Und wer sitzen bevorzugte der konnte dies auch tun. Hocker, mit Pölster belegt standen frei im Garten herum.

  • Nero und Varro trafen gemeinsam ein und wurden nach kurzen Klopfen herein gelassen.
    Sie waren in kleiner Rüstung , also lederner Harnisch und Helm unterwegs. Es war wohl unwahrscheinlich, daß es im Garten des Hauses zu kriegerischen Auseinandersetzungen kam.
    Ein Sklave sah sie freundlich an, wahrscheinlich um ihre Namen zu erfahren.
    Terentius Nero, Praefectus Alae. stellte sich Nero vor und trat zur Seite um den Blick auf Varro freizumachen, der sicherlich in der Casa Germanica keiner Vorstellung bedurfte.

  • Es war gegen die Mittagszeit. Im Garten waren die Vorbereitungen abgeschlossen, die Bediensteten wussten ihre Rollen und auch die kleine, rothaarige Germanin die, Adalheidis und er, am Markt aufgerissen haben war für das Event hergerichtet worden.
    Das Gewand welches ihr von Adalheidis zur Verfügung gestellt würde hüllte Ygrid ein und brachte ihre Schönheit hervor. Nicht wie der Ruß und das Fett welches zuvor noch an ihr geklebt hatte.
    Sogar die Frisur hatte Gestalt und konnte mit der Alltagsfrisur einer Römerin locker mithalten.
    Zur Begrüßung hatte sich Cerretanus in der Empfangshalle eingefunden. Auch wenn er geplant hatte dass die Gäste einfach in den Hortus geleitet werden sollten um dort begrüßt zu werden.


    Die ersten Gäste waren sein Neffe und der Praefectus Alae. Etwas überrascht und auch gleichzeitig war er über dessen erscheinen erfreut.


    " Willkommen in der Casa Germanica, Praefect Terentius. Es ist mir eine Ehre und auch Freude dich hier begrüßen zu dürfen. Und Varro. Schon dass du da bist. Wer hat dich gefoltert um dich entschlossen zu machen?" Ein breites Grinsen war zu sehen und gleichzeitig wandte er sich wieder an Terentius. " Varro hatte anfänglich bedenken hier zu erscheinen. Vermutlich befürchtete er die Castra könnte gestohlen werden wenn er nicht drin sitzt. Aber er ist hier." Er streckte zur Begrüßung seinem Verwandten den Arm entgegen.


    Nach der Begrüßung machte er eine einladende Handbewegung und sagte:" Geht in den Hortus. Da ist Platz für euch. Kleinen stehen bereit wie auch Scherenstuhle. Was euch beliebt. Und aussert eure Wünsche."
    " Nur lasst die Finger vom Personal." :D

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