Cubiculum Appius Furius Cerretanus

  • Ein ordentlicher Schlafplatz....das und richtiges Essen waren die Dinge die der Mensch brauchte und liebte. So auch ich.


    Nachdem ich nun Furia Stelle kennen glernt hatte und mir den Magen gefüllt hatte, betrat ich nun meine neue Bleibe. Vorübergehende Bleibe. Zuerst betrachtet ich den Raum in seiner Gesamtheit. Fresken an der Wand, teils pikant teils rein als Zierde erkennbar gaben dem Raum etwas intimes und recht agenehmen Ambiente.
    Sogar die Möbel waren passend. Anscheinend hatte Stella ihre Hand persönlich walten lassen und wahrscheinlich würde die anderen Räume ebenso angenehm gestaltet sein.


    Nun aber würde ich zuerst noch ein Bad nehmen um dann voll in den Genuß eines ruhigen und entspannten Schlaf zu kommen......

  • Natürlich nutze Cerretanus die Zeit, in der Castra war man ja nicht mal am stillen Örtchen allein, um sich das kleine Päckchen genauer anzusehen.


    Er war ziemlich überrascht als ein unbekannter Mann an ihn herangetreten war, es war während der Zeremonie, und ihm dieses Päckchen unauffällig zugestekct hatte.


    Cerretanus öffnete es nun vorsichtig. Ein Stück Papyrus fiel zu Boden und Cerretanus bemerkte dass es beschrieben ist. Nachdem er es aufgehoben hatte, auseinander gefaltet hatte, kam auch noch ein Ring mit Löwenemblem und eine Haarsträhne zum Vorschein.


    “ Uhh....geheim, geheim.“ dachte sich der Furier und las die Zeilen die geschrieben waren. Was er da zu lesen bekam ließ Cerretanus lächeln. Diese Nachricht war seiner Meinung nach ein Zeichen. Er wusste, zumindest im Ansatz, was zu tun war.

  • Die Befragung in der Casa Furia


    Da Octavius Frugi das Cubiculum von Dominus Cerretanus hatte sehen wollen, führte Aischylos den Urbaner in das Zimmer.

    Es war ein gediegen eingerichteter Raum mit einer Bettstatt, einem Tisch, Stühlen und einer Truhe. Die Wand zierten Fresken mit beliebten erotischen Sagenmotiven. Auf dem Tisch lagen drei Tabulae, verschiedene Griffel und eine Schriftrolle mit einem Auszug aus dem dritten Buch der res rusticae des Gelehrten Varro.

    Zwei Öllampen in Form von zwei Adlern standen auf dem Tisch.

    In der Truhe wurden mehrere verschiedene Tunikas für das Zuhause und für Gastmähler, ein warmer Mantel, Badesandalen und mehrere flüchtig zusammengerollte Papyri gelagert.

    Das Cubiculum wurde täglich gereinigt und gelüftet, doch es war offensichtlich, dass der Bewohner schon lange Zeit nicht mehr hier gewesen war.

  • Octavius war froh, dass er hier bald alles hinter sich hatte, der Sklave gab sich auch redliche Mühe und beantwortete seine Fragen. Trotzdem die Besichtigung des Cubiculums gefiel ihm gar nicht. Er mochte nicht
    in den Privatsachen eines Kameraden herumschnüffeln. Frugi bemühte sich, alles gewissenhaft anzusehen. Auch die Schriftrolle auf dem Tisch. Nachdenklich betrachtete er diese, ohne wirklich auf den Text zu achten, er
    war uninteressant. Ein Gedanke kam ihm, er wandte sich zu Aischylos. „Sag mal, ich sehe um diesen Raum wird sich gut gekümmert trotz Cerretanus Abwesenheit. Da sorgst du doch bestimmt für? Du kannst mir auch nicht sagen, ob es einen Kaufvertrag oder eine Besitzurkunde über diese Sklavin gibt?“ Das wäre schon gut wenn ich dies in den Händen hätte und selber lesen könnte, überlegte er sich.

  • Seit die furischen Herren abwesend waren oder nicht mehr in der Lage waren, Anweisungen zu erteilen, sorgte die Familia mit der Präzision eines automata für das Fortbestehen des Hauswesens, so wie sie es immer getan hatte:

    "Die Frauen putzen täglich.", bestätigte Aischylos:

    "Eireann wurde den Laren nicht vorgestellt, sie war zu schnell wieder weg.", damit meinte er jenes Ritual, mit dem ein neu erworbener Sklave vor dem Lararium in die familia aufgenommen wurde:

    "Ich weiß nichts von Verträgen, Herr. Der Maiordomus hätte vielleicht gewusst, aber er ist tot.", es war niemand auf diese Position nachgerückt.


    Aischylos holte die Papyri aus der Truhe, legte sie auf das Bett und strich sie sorgfältig glatt. Er hatte Schwierigkeiten, lateinische Schrift zu lesen, doch ein Name fiel ihm ins Auge: Eireann:

    "Bitte lies du dies, Dominus Cornicularius", bat er:


    Schenkungsvertrag


    zwischen Optio Appius Furius Cerretanus, im Folgenden Schenker

    genannt

    und

    Anis von Alexandria, im Folgenden Beschenkter genannt,

    beide wohnhaft in Roma



    1.Vertragszweck

    Der Schenker und der Beschenkte sind sich darüber einig, dass dem Beschenkten von dem Schenker unentgeltlich der in 2. bezeichnete Schenkungsgegenstand zugewendet werden soll.


    2.Schenkungsgegenstand

    Der Schenker wendet dem Beschenkten

    den Gegenstand Eireann Serva zu.

    Zwischen den Parteien besteht Einigkeit hinsichtlich der Unentgeltlichkeit der Zuwendung.


    3.Vollzug

    Die Schenkung vollzieht sich durch die vorstehende Einigung sowie die Übergabe des Schenkungsgegenstandes


    4.Transport

    Der Beschenkte ist für den Transport verantwortlich und übernimmt die hierfür anfallenden Kosten.



    Die Schenkung wird mit keinerei Auflagen verbunden.,


    ANTE DIEM III KAL IUL DCCCLXX A.U.C.


    Unterschriften Schenker und Beschenkter

  • „Schade“, kam es von Octavius, da Aischylos nichts Verträgen wusste. Es war auch Schade, dass kein Hinweis auf Eireann, in Cerretanus Cubiculum, zu finden war. Was er, nach dem sie nur so kurz in der Casa Furia war, im Grunde auch nicht erwartet hatte. Frugi sah sich weiter um und lies den Sklaven gewähren, der mehrere Papyri aus der Truhe herausholte. Er vertraute ihm, und war sich sicher, dass dieser nichts heimlich verschwinden lies. Schließlich wollte er auch nur das Beste für die Gens, in dessen Besitz er sich befand. Mehr noch, er forderte den Cornicularius sogar auf, das Schriftstück, das er gerade geglättet hatte zu lesen. „Das ist ja interessant, Cerretanus hat sie verschenkt. Das war doch eigentlich dann ein Verlustgeschäft für ihn, es sei denn er habe damit, zum Beispiel, etwas bezahlen wollen. Trotzdem, gut dass du es gefunden hast, vielleicht kann ihm das helfen.“
    Zufrieden nickte er, warum der Optio sie verschenkt hatte, konnte dieser dann selber erklären. „Ich denke damit hätte ich alles was wir wissen sollten. Danke für deine Hilfe und bitte, richte dies auch Aulus Furius Saturninus aus, wie meine Besserungswünsche.“ Damit verabschiedete sich Octavius.

  • Aischylos erhob sich aus seiner gebückten Haltung und schob Cornicularius Octavius das Dokument zu, als beinhalte es einen Fluch. Erstaunt sah er aus, er hatte von dieser Schenkung nichts gewusst. Das war aber auch seine Aufgabe nicht, und er sagte:

    "Domina Stella hat gegeben Eireann Hausverbot. Das genügte mir zu wissen, Dominus Cornicularius.

    Es war meine Pflicht, dir zu helfen, Dominus.", er begleitete den Urbaner bis an die Haustür, nachdem er die Tür zum Cubiculum wieder verschlossen hatte:

    "Um die Ehre der Gens Furia und von Familia"


    Der Sklave verbeugte sich kurz, als er die Tür öffnete:

    "Ich richte deinen Dank und gute Wünsche Dominus Aulus Saturninus aus, wenn er aufwacht. Vale bene Dominus Cornicularius Octavius"


    Aischylos schrieb den Namen des unerwarteten Besuchers mit Tag und Stunde auf die Besucherliste.


    Die Haushaltsroutine in der Casa Furia wurde nur noch von den Besuchen des Medicus unterbrochen.

    Es war, als hätten sie alle von dem nepenthes getrunken, den dieser für Dominus Aulus mischte und würden schlafend warten oder wartend schlafen.

  • Porta >>>


    Aischylos öffnete mit seinem Schlüssel und ließ ihn für den Dominus stecken. Das Zimmer war aufgeräumt, das Bett mit frischen Laken und Decken versehen, eine Waschschüssel und ein Krug standen auf einem Tisch und die durchlaufenden Rohre des Hypocaustum verbreiteten eine angenehme Fußwärme. Eines von den Mädchen hatte sogar eine Vase mit grünblühendem Helloborus aufgestellt, um mit Blumenschmuck eine freundliche Atmosphäre zu verbreiten:

    "Bitte, Dominus Cerretanus, dein Zimmer", sagte der Thraker.


    Nur eines störte die Ordnung: Die Unterlagen, die Aischylos damals aus der Truhe herausgeräumt hatte, hatte er nicht wieder hineingetan.

    Der Grund hierfür war, dass er es zu gegebener Zeit dem Römer hatte beichten wollen. Aischylos war kein Schnüffler.

  • " Mach dir wegen der Urbaner keine Gedanken. Sie führen nur Befehle aus und erledigen die Arbeit."


    Beim Eintreten in die Kammer stutzte Cerretanus kurz. Anscheinend haben sich hier alle Mühe gegeben die Kammer in Ordnung zu halten. Was eigentlich für ihn niemals ein Thema war da die Zeit die er in der Casa verbrachte nicht mal genügend war um zu schlafen. Dafür hatte er die Castra und alles andere auch was jemand benötigte.

    "Danke für eure Aufmerksamkeit."

    Dann erspähte er das Grün. " Ach. Schau einer an. Auf jedenfall ist es hier heimlicher als in Kappadokien."

    Der Stapel der eher achtlos auf dem Tisch lag war als nächstes dran.

    " Aischylos. Die Papiere hier...war darunter vielleicht eine Urkunde? Die die Sklavin Eireann betrifft? Diese wäre sehr wichtig für mich."

  • Aischylos war erleichtert, dass ihm Dominus Cerretanus nichts krumm nahm.

    Er verzog sein Gesicht zu einem kurzen Lächeln, als er bemerkte, dass sich der Römer darüber freute, dass sein Cubiculum die ganze Zeit ordentlich auf ihn gewartet hatte. Er nahm dann vom Stapel einen bestimmten Papyrus hervor und strich ihn glatt, bevor er ihn Furius Cerretanus hinlegte:

    "Wir haben Dich vermisst, Dominus", gestand er und: "Ist es denn diese Urkunde, die du meinst?"


    Schenkungsvertrag


    zwischen Optio Appius Furius Cerretanus, im Folgenden Schenker

    genannt

    und

    Anis von Alexandria, im Folgenden Beschenkter genannt,

    beide wohnhaft in Roma



    1.Vertragszweck

    Der Schenker und der Beschenkte sind sich darüber einig, dass dem Beschenkten von dem Schenker unentgeltlich der in 2. bezeichnete Schenkungsgegenstand zugewendet werden soll.


    2.Schenkungsgegenstand

    Der Schenker wendet dem Beschenkten

    den Gegenstand Eireann Serva zu.

    Zwischen den Parteien besteht Einigkeit hinsichtlich der Unentgeltlichkeit der Zuwendung.


    3.Vollzug

    Die Schenkung vollzieht sich durch die vorstehende Einigung sowie die Übergabe des Schenkungsgegenstandes


    4.Transport

    Der Beschenkte ist für den Transport verantwortlich und übernimmt die hierfür anfallenden Kosten.



    Die Schenkung wird mit keinerei Auflagen verbunden.,


    ANTE DIEM III KAL IUL DCCCLXX A.U.C.


    Unterschriften Schenker und Beschenkter

    *



    Sim-Off:

    * hier

  • Aischylos wusste anscheinend genau wovon der Furier sprach. Zielstrebig wendete er sich dem Stapel zu und nahm ein Paoyrus auf dass er dann auch gleich Cerretanus übergab.


    "Jawohll. Genau das habe ich gesucht beziehungsweise erfragt. Ich danke dir, Aischylos."

    " Und lass diese Lobhudelei. Du wärst glaub ich der einzige dann dem ich abgegangen bin."


    " Abwr jetzt ist genug für heute. Bin erst vor einigen Stunden in Rom angekommen und die letzten Tage der Reise waren etwas unenspannt. Wenn ich es so sagen darf....Aischylos, ich benötige im Moment nichts weiter. Lass dich daher nicht von deinen üblichen Tätigkeiten abhalten. Werd mich nun aufs Ohr hauen und ausschlafen."


    Die Urkunde war jedenfalls gesichert nur...ein kleiner Punkt verunsicherte den Furier in diesem Moment. Hatte der Praefectus Urbi gesagt er solle die Urkubde sofort bringen oder erst am Tag der Verhandlung? Oh ihr Götter, macht es mehr denn weniger wird es von allein

  • "Wenn ich noch etwas bemerken darf: Ohne die Anwesenheit des Dominus Cornicularius Octavius hätte ich nie in deine Truhe geschaut und diese Urkunde bemerkt. So gesehen, war sein Besuch eine glückliche Fügung. Gute Nacht Dominus Cerretanus.", sagte Aischylos und verließ sozusagen auf Zehenspitzen das Cubiculum, damit der Römer in Ruhe schlafen konnte.

    Draußen schärfte er allen anderen Sklaven ein, leise zu sein und keine Teller fallen zu lassen. Am besten machten sie einen weiten Bogen um diesen Trakt der Casa.

  • Die letzte Anmerkung war schon nicht mehr bewusst wahrgenommen worden. Aischylos' Vorgehen war nicht tadelig.

    Cerretanus war nun wirklich an jenem Punkt angekommen an dem jemand im Stehen schlafen hätte können und so kam es dass er sich nicht einmal wirklich entkleidete. Momente später hatte in der Schlag erfasst.

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