[Officium] Optio Marcus Octavius Maro

  • Was fuhr es Flora durch den Sinn was erdreistete sich dieser Kerl.


    Doch diesmal siegte ihre Vernunft sie hätte ja schon genug Ärger verursacht.
    Und andere durften nun für ihren Leichtsinn zahlen.
    Sie schaute dem jungen Legionär verstohlen hinterher.
    Es tat ihr so leid,sie und ihr verdammtes Temperament.
    Ohne Gegenwehr ging sie mit

  • Mieser Dreckskerl murmelte Appius gerade so laut dass es nur die beiden Urbaner hören konnten. Wenn Octavia Flora etwas zustösst wird er es büßen. Es ging ihm hier nicht um die Tatsache dass Octavia Flora nun in den Carcer gebracht wurde, wohl...natürlich das auch aber in erster Linie war es die Art wie er sie behandelt hatte.
    Furius war kein Frauenheld, kein Herzensbrecher und schon gar nicht jemand der Charme versprühte wie ein Stinktier diese ekelhafte Flüssigkeit.


    Centurio Lucius Mindius Celsus war nun in den Lichtkegel Appius' gerückt....

  • Da der Optio nicht anwesend war griff er nach einer Wachstafel und Griffel.
    So bitte nochmal langsam zum mitschreiben, eure Namen bitte, Grund der Anzeige.

  • Sie durften das Lager betreten. Sisenna strahlte, weil sie das weder erwartet noch je erlebt hatte. Sie linste in alle möglichen Gänge, Plätze und Ecken, an denen sie vorbeikamen. Das Officium empfand sie als nüchtern oder zweckmäßig. Sie entdeckte nichts Spannendes.
    Als der Urbaner mit Tafel und Griffel Schreibbereitschaft signalisierte und gleich drauf Fragen stellte, beendete sie die optische Erkundung des Zimmers und lächelte, bevor sie antwortete.

    "Mein Name ist Claudia Sisenna und ich möchte böse Männer anzeigen. Mein Sklave hat sie gesehen und kann beschreiben, was passiert ist." Sisenna sah zu Sofian und erteilte ihm die Erlaubnis nach ihr zu sprechen.
    "Ich möchte die Familie meines Sklaven finden und ich möchte, dass die bösen Männer verfolgt und bestraft werden." Wer für die Bestrafung zuständig war, wusste Sisenna nicht. Der Soldat würde sicherlich beim Sortieren ihrer Wünsche helfen. Sie lächelte wieder.

  • Der Urbaner notierte den Namen und verstand noch weniger wieso, das Kind hier mit einem Sklaven stand. Was war im Hause Claudia los? Gab es dort niemand der sich um die Kinder kümmerte? War der Vater, wohl eher der Großvaters der Kleinen nicht Prätor zur Zeit?
    „Wie bitte?“ Mit großen Augen starrte der der Mann sie an. „Damit kommst du zu uns? Kannst du dir vorstellen wie viele Sklaven es in Rom gibt? Und wir sind nicht dafür da, inmitten von tausenden, was sage ich zehntausenden von Sklaven Familien zusammen zuführen. Es wäre sinnvoll wenn du und ein erwachsendes Mitglied deiner Familie zu dem Sklavenhändler oder letzten Besitzer dieses Sklaven dort nach fragt. Wir sind für die Sicherheit der Stadt da und nicht für die Mama- oder Paparufe von Sklaven.“
    Sowas war ihm ja noch nie zu Ohren gekommen. Wenn er das den anderen später erzählte, würde ihm das bestimmt keiner glauben. Dieses kleine Weibchen hatte jetzt schon das richtige auftreten einer Patrizierin. Was würde aus der erst werden wenn sie erwachsen war.
    „Sag mal, weiß man zu Hause bei dir überhaupt was du gerade treibst? Kinder können nichts zur Anzeige bringen“. Wieso habe ich die überhaupt hierher gebracht? Ich hätte sie vor dem Tor schon wegschicken sollen, jetzt habe ich sie an der Backe, überlegte er.
    Laut, sehr laut, legte er die Tabula zurück, man hätte befürchten können sie würde zerbrechen. „Ich nehme an du wohnst in der Villa Claudia? Dorthin wirst du jetzt gehen und das mit deiner Familie regeln. Hat du mich verstanden?“ Forschend glitt sein Blick über das Mädchen und dann zu dem Sklaven. Er glaubte nicht wirklich, dass damit das Thema beendet war.

  • Sisenna kannte das Prinzip, größer zu erscheinen als sie war und wie sie es anwenden musste. Sie stellte sich aufrecht hin - die Schultern zurück, die Brust raus. Erhobenen Hauptes und mit fester Stimme, die keinen Zweifel daran ließ, dass sie mit einem erheblichen Dickkopf ausgestattet war, der bisher fast alle ihre Pläne in die Tat umsetzte, antwortete sie:
    "Ich bin sieben Jahre alt. Das bedeutet, ich bin zur eigenständigen Durchführung von Rechtsgeschäften ermächtigt und befähigt." Diesen Satz hatte sie zum Zeitpunkt ihres Geburtstages auswendig gelernt, damit sie nicht mehr wie ein dummes Kind behandelt wurde. "Mir ist Eigentum abhanden gekommen und ich bin hier, um die Banditen fassen zu lassen. Da bin ich doch richtig, oder?" Sie hob zwar die Brauen, aber der Ausdruck verlieh ihr keineswegs Unsicherheit. Vielmehr wusste sie, dass sie sich an der richtig Stelle befand, weil von hier aus Betrüger, Diebe und Banditen verfolgt wurden. "Wenn ihr mich abweist, werde ich das meiner Freundin der Kaiserin erzählen."
    Um dem Soldaten Zeit zum nachdenken zu geben, sah sich Sisenna nach Sofian um und vergewisserte sich durch Blickkontakt, dass er mitspielte. Natürlich flunkerte Sisenna ein wenig, aber anders kam sie hier nicht zum Ziel. Und anderes nachweisen konnte ihr der Mann auch nicht. Sie verließ sich darauf, dass auch dieses Mal das Lügengesicht fortblieb und wandte sich wieder dem Soldaten zu. Sie konnte noch nicht so überzeugend wie Silana ein forderndes Gesicht aufsetzen, aber sie bemühte sich.

  • Dieses kleine Patrizische Luder, denkt doch wirklich mich anlügen zu können und dann auch noch zu drohen. Der Urbaner hob die Augen zur Decke. Mars ich wollte Schlachten aber keine verwöhnte Kinder erschrecken, ging sein Stoßgebet ehe er tief Luft holte.
    „Schluss jetzt, dir ist kein Eigentum abhanden gekommen, du willst es dir gerade widerrechtlich aneignen. Eine Kaiserin steht auch nicht über dem Gesetz und mein Freund der Kaiser ist da mit mir einer Meinung. Du hast jetzt die Wahl, entweder gehst du jetzt nach Hause oder wir bringen dich und die letzte Möglichkeit ist, du kommst in den Kerker und dein Sklave wird ausgepeitscht weil er dich beim Lügen unterstützt. Verstanden?“ Letzteres klang sehr drohend. Starr stand der Urbaner da und wies mit dem Daumen in Richtung Türe.

  • Sisenna fand es unerhört, wie der Mann mit ihr sprach. Noch nie hatte es jemand gewagt, solche Töne anzuschlagen. Da wirkte noch nicht einmal die Drohung, dass Sofian ausgepeitscht werden würde. Niemand durfte ihr Eigentum beschädigen, dessen war sie sicher, und Flunkern stand auch nicht unter Strafe. Trotz kam in ihr auf, verdrängte die Aufregungsbauchschmerzen und die Freundlichkeit.
    "Du kannst mich nicht einsperren", sagte sie und zum ersten Mal in ihrem Leben mischte sich Zickigkeit in ihre gefühlte Überlegenheit. Sie stemmte die Arme in die Taille.
    "Mein Onkel kennt sich in den Gesetzen aus und würde dich dafür bestrafen." Daran zweifelte sie nicht. Am heutigen Tag veränderte sich Sisenna. Sie ließ ein Stück ihrer Kindheit hinter sich und begrub den Glauben, dass Unrecht stets verfolgt und gesühnt werden wurde. Stattdessen wuchs die Überzeugung, dass die römischen Soldaten ihren Aufgaben nicht nachkamen.
    "Ich gebe dir auch eine Wahl: Entweder du geleitest mich zum Tor oder direkt zum Kaiserpalast, denn genau dorthin beabsichtige ich zu gehen. Ich glaube nämlich nicht, dass der Kaiser dein Freund ist, dafür bist du zu... gewöhnlich." Irgendwann hatte sie diesen Begriff aufgeschnappt und er schien sehr gehaltvoll zu sein. "Ich hingegen bin wirklich mit Serena befreundet." Ein triumphierendes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, dann wurde sie ernst. Böse Männer kamen also in Rom davon. Niemand interessierte sich dafür. Nicht einmal diejenigen, die für den Schutz aller zuständig waren.


    Sie drehte sich um und ging zur Tür.
    "Komm", sagte sie zu Sofian. Die Strenge galt eigentlich nicht ihm, hoffentlich wusste er das.

  • „Wer immer dein Onkel ist der kann mich nicht bestrafen, es sei denn er gehört zum Militär.“ Was genug ist, ist genug, kochte es langsam in dem Urbaner. Ich lasse mich doch nicht von der kleinen Kröte unter Druck setzen. „Ich mag ja gewöhnlich sein, trotzdem hat hier in der Castra kein Civilist etwas zu befehlen, egal welchen Stand er hat. Aber bitte tu dir keinen Zwang an und geh zu deiner Freundin, richte ihr noch einen schönen Gruß mir aus.“ Hauptsache du gehst, ehe ich die Geduld verliere und dich unter den Arm klemme um in den Carcer zu bringen, deinen Sklaven entsorge ich dann gleich mit, dachte er mit finster umwölkter Stirn.
    Zunächst würde er nicht mit ihr gehen und nur beobachten, ihr dann soweit folgen, dass er sie im Blick halten konnte. Zu Kaiserin, pah ihrer Freundin.
    Seit wann waren die Urbaner für die verschwundenen Familienangehörigen von Sklaven zuständig, es sei denn diese hätten sich etwas zu Schulden kommen lassen. Claudia hin oder her, beim nächsten unverschämten Auftritt sitzt sie im Loch.

  • Im Türrahmen angekommen, verhielt sie den Schritt. Sie musste überlegen und das dauerte ein paar Atemzüge, denn als Kind konnte sie nicht auf genügend Erfahrung und Gesetzeskenntnis zurückgreifen. Schließlich drehte sie sich halb um, blickte über die eigene Schulter und fasste den Soldaten ins Auge.
    "Wie heißt du eigentlich?" Wenn sie die Geschichte erzählen wollte, kam es schlecht, wenn sie keinen Namen kannte. Hier sah einer aus wie der andere. Zur Sicherheit musterte sie den Mann und prägte sich sein Äußeres ein.


    "Mein Onkel ist übrigens der amtierende Praetor", klärte sie den Soldaten mit einem Lächeln auf. "Wenn ich mich über dich beschwere..." Sie ließ das Ende des Satzes offen, weil sie die folgerichtigen Wege nicht kannte, war sich aber sicher, dass ihr Onkel als Praetor und ehemaliger Legat ihre Worte nicht als leere Versprechen dastehen lassen würde.
    "Du kannst mir allerdings auch helfen", fügte sie an, weil ihr eine Idee kam. Sie drehte sich vollends um und lächelte zum ersten Mal wieder der ihr eigenen lieben und aufrichtigen Art. "Vielleicht kannst du mir einen Tipp geben, dann vergesse ich, was ich eben gehört habe." Diese Redewendung benutzten Erwachsene. Sisenna kam sich ein Stück erwachsener vor, wenn sie aufgeschnappte Äußerungen anwendete.

  • Das mit dem Prätor schien zu stimmen, der Praetor Urbanus war ein Claudier. „Das wird dir nicht helfen, hier ist dein Onkel nicht zuständig, hier bestimmt der Praefektor Urbanis und über den gibt es nur noch den Kaiser. Aber holst du dir deine Tipps nicht besser bei deiner Freundin der Kaiserin? Schließlich bin ich ja nur, wie du selber sagtest, gewöhnlich.“ Der Urbaner konnte es nicht ändern, er musste grinsen. Er grinste die Kleine an und meinte, „nun kleine Claudia ist es an der Zeit, dass du das Gelände der Castra verlässt und vergiss deinen Sklaven nicht.“
    Jetzt ist aber wirklich Schluss mit lustig, dachte er, wo sind wir denn hier? Mittlerweile war er auch an der Türe angekommen und drängte sich an der Claudia vorbei nach draußen. Zuerst holte er einmal tief Luft, denn drinnen war es ihm eindeutig zu eng geworden. Wenn die Kleine ein Kerl gewesen wäre, hätte er sie einfach beim Kragen genommen und nach draußen geschleift, doch mit einem kleinen Mädchen, konnte und wollte er das nicht machen. Wie sollte es aber weiter gehen? Ging er jetzt zum Tor sah es so aus, als ob er ihr nachgab und dorthin geleitete, genau wie sie es gefordert hatte. Wo also sollte er hin? Zu seiner Baracke? Nein ganz bestimmt nicht. Er würde zur Latrine gehen, auf dem Weg dorthin, wenn sie ihm folgte, würde sie bestimmt jemand aufhalten. Zufrieden mit der Lösung stapfte er davon.

  • Sisenna bestaunt mit hochgezogenen Brauen die Wandlung des Mannes. Vorhin hatte er sie derb behandelt wie vorher noch keiner. Jetzt konnte er sogar lächeln und nannte sie kleine Claudia. Ihr Blick hing gebannt an seinem Gesicht, als er sich auf sie zubewegte, um sich schließlich an ihr vorbeizuschlängeln. Versonnen sah sie ihm nach, wie er davonstapfte, bevor sie zu Sofian blickte.


    "Wir sind allein", stellte sie fest, ohne es selbst glauben zu können. "Was fangen wir damit an?" Sie zwinkerte unternehmungslustig und blickte zurück in den Raum.


    Sim-Off:

    Bitte Sofian die Chance geben, dass er wenigstens einmal was zur Sache mit seiner Familie sagen kann. Möglicherweise müssen wir dafür etwas Geduld aufbringen.

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    Dieses Mal klopfte er natürlich nicht an. So stand der alte Centurio unangemeldet mitten im Raum. „Optio Octavius! Ich bin hier weil du nach Auskunft deines Tribuns die Ermittlungen in der Subura bezüglich der Morde geleitet hast. Es konnte kein Bericht diesbezüglich gefunden werden. Wo also ist er? Was hast du ermittelt? Ich will alles wissen und den Bericht!“ Warum und wofür er den brauchte erklärte er nicht, dem Tribun hatte er es angedeutet, aber einem Optio gegenüber würde er sich nicht erklären. So stand der Prätorianer nun also in Erwartungshaltung da und ging davon aus, dass seine Befehle, ja es waren eindeutig Befehle und keine Bitten ausgeführt wurden.






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  • Es war wirklich ein Phänomen. Sobald die Herren in die luftigen Höhen des Tribunats oder sogar des Centurionats aufgestiegen waren, lößten sich bestimmte Verhaltensweisen abrupt in Luft auf. So wie Anklopfen zum Beispiel.
    Aber das war wohl Teil des Privilegs. Besonders für einen Altgedienten wie den da und Maro akzeptierte das ohne weiteres. Also nahm Optio Maro Haltung an und berichtete.


    "Jawohl. Wir wurden noch während der Ermittlungsarbeiten durch den Ausbruch des Aufstands unterbrochen. Eine Zeugin erkannte eine Frau, die das Zeichen der Helvetier trug, als die Mörderin der drei römischen Bürger, deren vorzeitiges Ableben wir zu untersuchen hatten, Centurio. Das sollte den Kreis der möglichen Täterinnen drastisch einschränken und wir waren im Begriff entsprechende Ermittlungsmaßnahmen einzuleiten, als die Stadt im Chaos zu versinken begann. Dies war der Stand der Dinge unserer Ermittlungen. Wenn du wünschst, vertige ich noch einen schriftlichen Bericht an. Aber offiziell wurde der Befehl zur Einstellung der Ermittlung noch nicht erteilt."

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    Der Prätorianer hob die Augenbraue.
    „Ihr wurdet unterbrochen?“ Was faselte der Mann da? Die Morde geschahen VOR dem Aufstand, Wochen vor dem Aufstand. Erst die Morde, dann die Aufrufe an den Wänden sich zu erbeben, dann der Aufstand.
    „Soweit mir bekannt ist...“ Ja inzwischen hatten die Ermittler der Prätorianer mit ihren eigenen Methode ihre Informationen erhalten. „...geschahen die Morde bevor es den Aufstand gab.“ Der Centurio fasste sich innerlich an den Kopf. Äußerlich ließ er sich jedoch nichts anmerken. „Wem hast du deine Erkenntnis mitgeteilt und wann? Hast du sie überhaupt jemanden mitgeteilt? Warum gibt es noch keinen Bericht?“








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  • Hörte der Centurio nicht zu? Als Prätorianer musste so einer doch mit dem Prozedere dieser Art Dinge vertraut sein. So langsam fragte Maro sich, warum der Prätorianer, der sich noch nicht mal identifiziert hatte, hier überhaupt herum hampelte. Einfache, alltägliche Mordermittlungen fielen nicht in deren Zuständigkeit.


    "Natürlich wurden die Ermittlungen durch den Aufstand unterbrochen weil die Morde natürlich vor dem Aufstand geschahen. Sonst weiß noch selbstverständlich Helvetius Scaeva, der mit mir ermittelt hat, von unseren Erkenntnissen, Centurio. Wir hatten bis dato nur eine Zeugenaussage, wenn auch eine ziemlich eindeutige."


    Die Oberen hätten ihm was gehustet, wenn er mit irgendwelchen halb ausgegorenen Geschichten zu ihnen gekommen wär.


    "Der Bericht: Soweit mir das Prozedere bekannt ist, werden Berichte erstellt, wenn Ermittlungen vollständig abgeschlossen sind, was offiziell noch nicht der Fall ist. Wenn du unbedingt einen jetzt brauchst, schreib ich dir natürlich einen Zwischenbericht."

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    Der alternde Centurio hätte sich am liebsten mit der Hand vor sie Strin gehauen. Was waren das denn für Anfänger? Können nicht einmal in den wichtigen Postionen Profis sitzen? Nein scheinbar nicht. Kein Wunder, dass der römische Sicherheitsapparat so grandios versagt hat.
    „Du willst mir also sagen, dass du konkrete Hinweise zu der Mörderin hattest? Du willst mir sagen, das ihr die viele gleichgelagerten Morde in der Subura untersucht habe, eindeutige Hinweise hattet, es aber NIEMANDEN!!!! gemeldet habt?“ Ja er musste sie zusammenreißen um diesem Mann hier nicht direkt in der Luft zu zerreißen. „Helvetius Scaeva und die weiteren Zeugen werde von uns befragt werden, da kannst du dir sicher sein!“ Helvetius??? Moment? Der Name fiel doch nicht zum ersten Mal und schon klingelten wieder alle Alarmglocken.
    „Ich möchte keine Zwischenbericht. Ich möchte einen Abschlussbericht. Die Mörderin ist in unserem Gewahrsam.“ Nun traf ein vernichtender Blick den Optio. „Sie ist die Anführerin des Aufstandes. Dir ist hoffentlich klar, dass ihr es versaut habt? Es wird nach Verantwortlichen gesucht und glaub mir wenn unser Präfekt erfährt....“ Ja der versuchte nämlich gerade seinen Kopf aus der Schlinge zu bekommen, der Kaiser wollte jemanden zur Verantwortung ziehen.








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  • Jetzt wurde er auch noch in seinem eigenen Officium bedroht. Wie unprofessionell. Der Optio setzte eine blasierte Mine auf. Er hatte hier gar nichts versaut. Wenn sich unter der Nase der Prätorianer, mithin der kaiserlichen Geheimdienstes, ein Sklavenaufstand diesen Ausmaßes zusammen gebraut hatte, würde er an der Stelle des Centurio mal in den eigenen Reihen nach den Pennern forschen. Er erinnerte sich wie die Prätorianergarde zu Beginn des Aufstandes wie ein Haufen Tirones hinterher gedackelt war, als Maro und seine Urbaner schon längst dabei waren, die Schweinerei aufzuräumen.
    Aber er war nicht so dumm dem alten das ins Gesicht zu sagen. Stattdessen zuckte er die Schultern.


    "Du bist schlecht informiert, Centurio. Es gab nicht "viele gleichgelagerte Morde". Wir wurden zu einem Fall gerufen. Morde an Bürgern sind in der Subura alltäglich und es gab wenig Hinweise darauf, dass dieser sich in irgendeiner Form von anderen unterschieden hätte. Außer der Brutalität vielleicht, aber selbst da hat man schon schlimmeres gesehen. Dass sich ein Sklavenaufstand dieser Ordnung daraus entwickeln würde, wussten die Götter. Und sonst niemand. Aufstände und Probleme des Staatsschutzes zu antizipieren fällt in den Zuständigkeitsbereich der Garde, nicht wahr? Und ihr hattet anscheinend auch keinen Bericht über die... Gärung unter den Sklaven, oder?
    Daran hätte auch mein Bericht nichts geändert.


    Wie dem auch sei. Der Bericht."



    Abschlussbericht


    Res:
    Dreifachmord in der Subura


    Geschädigte:
    Mamercus Tuscenius Tutor, Bäcker; Volusus Cincius Vespillo, Fleischer; Numerius Foslius Voranus
    Römische Bürger


    Tatort:
    Subura


    Augenschein des Tatorts:
    Ermordung benannter Geschädigter durch verschiedene grobe Gewalteinwirkungen mit einem scharfen Gegenstand. Geschädigten wurde der respektive Siegelring in den Hals gesteckt.


    Zeugenaussage:
    Helena, Anwohnerin
    Beschreibt Mörderin, als "Tochter des Mars". Jene sei etwa 1,70m groß gewesen, athletisch und durchtrainiert, 20 bis 24 Jahre mit dunkelbraunem Haar, harmonischem Gesicht und braunen Augen. Trägt ein Mal eines Widders mit geschwungenen Hörnern (wahrscheinlich Siegel der Helvetier)


    Vorläufiges Ermittlungsergebnis:
    Verdächtige wahrscheinlich eine Sklavin der Gens Helvetia.


    Nota:
    a) Ermittlung im Wege eines persönlichen Befehls von Centurio (________) der Prätorianergarde vorzeitig abgebrochen.


    b) Verdächtige befindet sich in Gewahrsam der prätorianischen Garde



    Gezeichnet


    Marcus Octavius Maro
    Ermittelnder Optio


    Er erstellte zwei Ausfertigungen. Eine für den alten und eine für die Archive der Urbaner.


    "Du müsstest deinen Namen dann noch da eintragen Centurio."

  • Bevor Maro die Tür zuzog sah er noch, wie der Prätorianer in Richtung der anderen Officien abzog. Na, das konnte ja noch heiter werden.


    Sim-Off:

    Also die Aktion muss ich jetzt doch mal ein bisschen kritisieren. Mich störts zwar eigentlich nicht, wenn Maro mal angemault wird und sich ein Prätorianer krass aufführt. Das gehört zum Handwerk, verbessert die Imersion und macht Spaß.
    Was mich aber in der Tat stört ist, dass Maro hier eigentlich überhaupt keine Möglichkeiten zu einer irgendwie sinnvollen Reaktion gelassen wurden. Wurd einfach durchgezogen, Ergebnis stand offensichtlich vorher schon fest. Kein Bericht, Maro unfähig. Ende.


    Außerdem hängt die ganze Prämisse: Scaeva und Maro waren noch voll dabei die Leutchen in der Subura zu befragen, als im anderen Thread schon der Aufstand in vollem Gange war. Wo sollten die Prätorianer denn dann den Bericht her haben wollen?


    Und selbst wenn wir die Zeitlinie so denken, dass tatsächlich viel Zeit zwischen der Ermittlung und dem Ausbruch des Aufstandes liegt, ist es doch unwahrscheinlich, dass dieser angeblich monumental wichtige Bericht oder sonst was irgendwas dran geändert hätten. Das sagt Maro ja auch. Centurio geht aber da gar nicht drauf ein, sondern verschwindet einfach umgehend um sich direkt zu Maros vorgesetzem Tribun zwecks Strafantrag gegen Maro zu teleportieren. Nicht optimal gelöst, meiner Meinung nach.


    Naja


    Ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl wär fürderhin vielleicht gar nicht schlecht.

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