Res Gestae des Aedilis Curulis Caius Flavius Scato

  • Ein weiteres Amtsjahr ging vorüber und die scheidenden Magistrate waren gehalten, dem Senat Bericht über ihre Taten zu erstatten. Die Tagesordnung der Curia war daher gut gefüllt mit Redebeiträgen, mit denen Magistrate eben jener Pflicht nachkommen wollten. "Ich erteile nun dem Kollegen Flavius Scato das Wort, um die Res Gestae für seine Amtszeit als Aedilis Curulis abzulegen."

  • Scato hatten diesen Tag ein wenig gefürchtet, schließlich war seine Amtszeit mit großen Ambitionen gestartet und trotz seines Einsatzes doch irgendwie mit vielen Kratzern und Wunden ins Ziel gekrochen. Aller Arroganz und patrizischer Überheblichkeit zu trotz: Er hatte selbst wirklich nur in den wenigsten Fällen etwas dafür gekonnt.
    Doch er kannte seine senatorischen Kollegen und wusste, dass diese sowohl verständnisvoll als auch streitsüchtig sein konnten, er war lediglich gespannt welche Seite sie heute zeigen würden.
    "Patres conscripti." begann Scato wie üblich die Rede und fuhr umgehend fort.
    "Vor gut einem Jahr trat ich dieses Amt voller Ehrgeiz, Tatenmut und Visionen an, und ich war geehrt von der Idee euch mit eben jenen Werten überzeugt zu haben." erklärte er und trat einen Schritt vor "Ich versprach Reformen des Lex Mercatus, und auch wenn ich gestehen muss, dass diese bei weitem nicht weitreichend ausfielen wie ich mir diese erhofft habe, so bin ich froh über die Diskussion und die Abänderungen welche das Gesetzeswerk und meinem Aedilat erfahren konnte.* Die Neugestaltung der Spendenregelungen werden nicht nur mehr Wohltaten ermöglichen, nein, viel mehr werden sie der armen Bevölkerung Roms dienen und auch die Arbeit der künftigen Aedile erleichtern."
    Soweit zum gesetzlichen Teil seiner Amtszeit, die Reformen gingen ihm nicht weit genug doch eventuell würde ja sein Nachfolger an seinem Standpunkt anknüpfen und somit doch noch mehr in seine Richtung wirken.
    "Darüber hinaus oblag mir natürlich auch die Überwachung unserer Märkte, welche ich nach bestem Wissen und gewissen getätigt habe, wobei ich selbst vor einer Strafe gegenüber mir selbst nicht zurückschreckte, und sei es auch nur um die Fehler einiger dummer Sklaven auszubügeln. Das römische Gesetz stand für mich über der eigenen Eitelkeit und dem eigenen Vermögen. Ich habe den Fehltritt der rechtlich mit meinem Namen in Verbindung steht öffentlich angeprangert und die gerechte und angemessene Strafe dafür bezahlt. Darüber hinaus hatte ich natürlich auch immer ein offenes Ohr für die Anliegen der römischen Bürger. Seien es nun Betriebseröffnungen oder Besitzerwechsel, ich habe diese Fälle stets gewissenhaft bearbeitet. Selbst ein Schwarm claudischer Bienen brachte die Tätigkeit meiner Kollegen und mir nur kurz zum Erliegen, schließlich fielen die summenden Tierchen über die Waren der Händler her, sodass wir gezwungen waren die Vigiles einzuschalten und den Sprechsaal der Aedile kurzzeitig zu räumen. Ansonsten gab es eigentlich keine besonderen Vorkommnisse an dieser Front."
    Scato seufzte kurz, nicht einmal in seinem eigenen Saal hatte man seine Ruhe. Bienen, BIENEN! Heute noch wunderte er sich darüber was sich die kleine Claudia dabei gedacht hatte.
    "Weitaus turbulenter, und ich denke, dass jeder hier weiß warum, ging es bei den aedilischen Spielen zu. Ich hatte mir anlässlich der Ludi Apollinaris eigentlich pompöse Spiele gewünscht welche dem Volk Freude und Zerstreuung bereiten. Noch heute betrübt es mich zutiefst wenn ich an die schrecklichen Ereignisse dieser Tage denken, welche ihren schändlichen Ausgang bei den Spielen nahmen in welche ich so viel Herzblut und Zeit investierte. Ich denke, dass niemand auf ein solches Ereignis, solche Gewaltexzesse, vorbereitet war, doch möchte ich diese Gelegenheit hier einmal nutzen um den städtischen Truppen für ihren Einsatz in dieser chaotischen Zeit zu danken."
    Der Flavier hielt kurz inne, fuhr aber anschließend fort,
    "Werte Senatoren, ihr und ich wisst, dass diese Amtszeit von vielen Herausforderungen geprägt war und ich diese so gut es ging zu meistern versuchte. Ich habe meine aedilischen Pflichten dabei nicht vernachlässigt, konnte aber zu meinem Bedauern einige meiner hochgesteckten Ziele nicht erreichen. Ich gelobe Besserung, wünsche mir jedoch auch Nachsicht und Milde bei der Bewertung meiner Amtszeit ob der Umstände. Eine Bitte, welche ich auch an die Götter richte, da sie mich stets mit derartigen Hindernissen zu konfrontieren scheinen. In meiner amtsfreien Zeit plane ich nun neben meiner Vermählung..." Scato blickte kurz zu Claudius Menecrates "Auch verstärkt meine Tätigkeit als Magister der Salier aufleben zu lassen, um den Pax Deorum zu verstärken. Ich hoffe natürlich, dass ich den ein oder anderen jungen Patrizier nun häufiger bei unseren Treffen sehen werde. Ich bedanke mich für die Zusammenarbeit bei meinen Amtskollegen und beim Praetor." ein kurzes Nicken ging an Scatos Amtskollegen bevor er einen Schritt zurücktrat und seine Stimme endgültig ruhen ließ.



    Sim-Off:

    *anlässlich der Senatsdiskussion gehe ich mal davon aus, dass ein Beschluss in der einen oder anderen Form gefasst wird.

  • Auch der Kaiser nahm an der Senatssitzung teil, in der die scheidenden Magistrate ihre Tatenberichte vorlegten. Und natürlich ließ er es sich auch nicht nehmen, dem ein oder anderen etwas genauer auf den Zahn zu fühlen:
    "Flavius, ich danke dir für deine Worte." leitete er die Fragerunde gegenüber dem Aedil ein. Scheinbar hatte sich bisher ja niemand getraut. "Da du schon von der Pax Deorum sprichst: Zur Aufgabe der Aedile gehört ja auch die Aufsicht über die Tempel und öffentlichen Bauwerke. Kannst du dazu auch etwas berichten?" Natürlich wusste Severus, dass ein Großteil dieses Aufgabenfeldes von seinen Curatoren beackert wurde. Aber dem Aedil war diese Aufgabe auch ins Gesetz geschrieben. Also musste er sich auch dort zumindest auf dem Laufenden halten.

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    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • In der Tat musste sich Scato die Worte erst einmal kurz zurechtlegen, denn der Princeps hatte natürlich zielsicher den "wunden" Punkt seiner Amtszeit angesteuert, was eventuell daran liegen könnte, dass Scato die Tempel in seiner Res Gestae nicht erwähnt hat.
    "Nun mein Kaiser, ich muss gestehen, dass ich die Aufsicht der Tempel und Bauwerke meinen Amtskollegen überlassen habe, da die Märkte meine Aufmerksamkeit vereinnahmten. Jedoch kann ich dir versichern, dass dies keineswegs zu einer geringeren Ausübung dieser Aufsicht während meiner Amtszeit führte, sondern dass die Verteilung der Aufgaben lediglich anders gestaffelt war. Natürlich bin ich den Göttern in meiner Aufgabe als Magister der Salii Palatini eng verbunden, doch in der kurzen Zeit des Aedilats, war habe ich die Tempel hauptsächlich aus privaten Gründen aufgesucht."

  • Der Consul schaute in die schweigende Runde. "Gibt es abschließende Anmerkungen? Vielleicht jemanden, der den Kollegen für eine Auszeichnung vorschlagen möchte? Ansonsten ist dieser Tagesordnungspunkt nun beendet." Man musste schließlich weiterkommen in der Tagesordnung.

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