Lucius hatte nicht lange gebraucht, um auf die Plebs herunterzusehen - er hatte in Mogontiacum die Einheimischen verachtet und schnell gelernt, auch in Rom das Proletariat zu verachten. In seinen Augen waren die Bewohner der Subura faule, kriminelle Subjekte, die sicherlich gern Geschenke annahmen, dafür aber nichts zurückgaben - es war also unlogisch, sie zu unterstützen.
"Ich war anwesend, ja. Aber bei allem Respekt, Praefectus, wir haben 1708 Mann! Rom hat schätzungsweise eine Million Einwohner! Wir werden nicht die Wünsche aller Einwohner Roms erfüllen können, sondern müssen Prioritäten setzen. Ein Posten in der Subura müsste permanent mit einer gewissen Mannstärke bemannt sein, sonst werden die Banden dort ihn sofort zurückerobern oder zerstören. Ich würde sagen, dass eine Centuria da der Mindest-Standard wäre.
Abgesehen davon fürchte ich, dass die Kriminalität der Banden dort sich andere Betätigungsfelder außerhalb der Subura suchen wird. Und dort werden unsere Männer dann fehlen. Wir werden die Kriminalität in Rom nicht ausrotten können, sondern müssen entscheiden, wohin wir sie kanalisieren. Und da finde ich die Subura doch als das geringste Übel!"
Er hatte eigentlich vorgenommen, sich zurückzuhalten und bei dem Claudier beliebt zu machen - er verstand hier aber leider nicht, wie sich Menecrates das vorstellte. Also kam es ihm unlogisch vor, und unlogisches Verhalten ging ihm einfach gegen den Strich! Dass er damit einfach zu phantasielos und vielleicht auch zu kurzsichtig argumentierte, kam ihm nicht in den Sinn...
Pegasus war da offensichtlich eher bereit, sich überzeugen zu lassen - zumindest reagierte er vorsichtiger:
"Ich denke auch, dass eine Centuria die Mindeststärke einer solchen Statio wäre. Aber wie stellst du dir das mit den Brotspenden vor? Sollen sie über die Annona vergeben werden oder übernähmen das auch wir?"
Weil ich gerade feststelle, dass ich auf deine Frage wegen dem Architekt nicht geantwortet habe - das Gespräch hängt leider genau am Punkt mit dem Bedarf