[Triclinium] Abendliche Cena der anwesenden Iulii


  • Antoninus der nun wirklich nicht oft in der Iulischen Villa war hatte sich aber trotzdem mal dort zum Essen eingefunden, um seinen Sohn zu sehen.
    Denn auch wenn er nun in der Castra einen eigenen Domus bewohnte wurde sein Sohn hier erzogen. Denn wo sollte die Erziehung besser sein als im Hause eines Senators, auch wenn er nun ein Ritter war. Hier waren schon die Kinder von Centho erzogen worden, oder besser gesagt wurden es noch. So lag Antoninus auf einer der Klinen und steckte seinem Sohn der immer wieder im Triclinum umher rannte gelegentlich ein Stück Brot in den Mund. Der kleine hatte sich längst an ihn gewöhnt und auch Antoninus hatte seinen Sohn nun innig ins Herz geschlossen. Die Zeit in Germanien hatte die Vater Sohn Beziehung gefestigt wenn man so wollte.

  • Und wie es der Zufall wollte war grade an diesem Vormittag auch der Hausherr wieder in der Iulischen Villa eingetroffen. Er war mit Aviana in Misinum auf einen Besuch bei Proximus gewesen und hatte seine Tochter erst mal dort bleiben lassen. Phocylides hatte ihn natürlich über die neusten Vorgänge im Haus informiert. Was beinhaltet das Lucius natürlich von der Erhebung von Antoninus in den Stand eines Eques im Bilde war. Auch das ein weiterer seiner Cousins nun im Haus lebte was ihn natürlich sehr freute. Und natürlich das die Frau des Verstorbenen Kaeso Iulius Iuvenalis eines verdienten Magistraten von Misinum. Die mit ihrer Tochter nach Rom gekommen war. Vermutlich hatten Lucius und Servilia Gemina sich nur knapp verpasst.


    Nach dem er nun lange und ausgiebig mit Phocylides gesprochen hatte und dieser ihn auch ins Bild gesetzt hatte das der Kleine Caius wieder hier war betrat Lucius abends das Triclinium. „Salve Antoninus. Ich freue mich dich wieder zu sehen und natürlich auch das du nun denn Ring eines Eques trägst.“ Begrüßte er den auf einer Kline liegenden Antoninus. Und natürlich ging er in die Hocke um den kleinen Caius zu begrüßen. „Salve Caius wie groß du geworden bist.“

  • Antoninus schaute auf denn er hatte nicht mit Centho gerechnet. Nach seinen letzten Informationen weilte dieser in Misinum, och augenscheinlich waren diese Informationen veraltet. „Salve Senator Iulius.“ Erwidert er die Begrüßung. „Ahhh....... ich meine Cenhto.“ Ob er sich noch daran gewöhnte einen Senator auch wenn er Verwandt war nicht mit seinem Rang anzusprechen? Das ganze war ihm natürlich jetzt etwas unangenehm den sie hatten sich schon vor längerem auf eine etwas weniger förmliche Anrede geeinigt.

    Der kleine Caius aber hatte weniger Probleme mit dem Senator denn er hatte diesen schon seit er in die Windeln machte als Teil seines persönlichen Kosmos erachtet. Also lief er auf den Senator zu und streckte die Arme aus und bettelte darum hochgehoben zu werden.


    Antoninuns der noch immer überrascht war wie wenige Hemmungen Kinder doch hatten störte sich aber nicht daran. Ein gutes Verhältnis zu einem Senator war sicher das letzte was dem Jungen Schaden würde. Stattdessen antwortet er. „Ja ich denke das ich nun einen Punkt erreich habe den ich mir in jungen Jahren nie erträumt hatte. Ich hoffe das Caius es mal einfacher haben wird.“ Wenn er endlich noch mal bei der Kanzlei vorsprechen durfte und ihn endlich als Sohn anerkannt bekam.

  • Lucius seufzte bei der Begrüßung, doch dann verbesserte sich Antoninus auf eine doch familiärer Begrüßung. Damit war der Senator voll zufrieden und auch der Kleine schien ihn nicht vergessen zu haben. Auf das Bitten des Kleinen hin nahm er ihn hoch. „Na hast Du die Germanen das Fürchten gelehrt?“ Fragte er den Kleinen scherzend während er auf die Klinengruppe zuging. Dann setzte er sich erst mal und stellte den Kleinen wieder auf die Füße. „Lass Dir in der Küche einen Honigkuchen geben. Ich weiß das welche fertig sind.“ Sagte er und nickte einem der sonst immer unsichtbaren Sklaven zu. So das dieser auf den umher stapfenden Kleinen Acht geben würde wenn dieser sich auf Richtung Küche machte.
    „Nun wie ist es wieder in Ron zu sein? Hast du dich wieder eingelebt?“ Fragte er Antoninus um die Höflichkeiten fortzuführen.

  • Der kleine Caius krähte vor Zufriedenheit das er seinen Willen bekommen hatte und ihn der Onkel hochgehoben hatte. Doch das Vergnügen wehrte nur kurz und er wollte fast protestieren. Doch das Angebot mit dem Honigkuchen lies alles andere in den Hintergrund rücken und ohne ein Weiteres Wort stapfte der Kleine in Richtung Culina.


    Antoninuns sah seinem Sohn kurz nach. „Wie machst Du das? Eben noch hat er gequengelt weil ich ihn seiner Amme geben wollte. Nun stapft er zufrieden und ohne Protest Richtung Culina.“ Frage er nach obwohl er die Antwort wohl kannte den der Senator hatte drei Kinder.
    „Nun ich bin sicher kein Kostverächter aber ein Domus in der Castra das überfordert mich dann doch etwas. Aber ich werd mich schon dran gewöhnen. Ich bin aber recht froh das ich den Kleinen wieder in die Obhut deines Hausen geben konnte.“ Erklärte er dann seine Sicht zum Stand des Einlebens in Rom. „Es gibt nur ein Problem mit Caius. Die Petition zu der Du mir geraten hast ist in der Kanzlei nicht auf fruchtbaren Boden gefallen. Die Kanzlei schrieb mir ich solle ihn adoptieren.“ Er reichte Centho das Schreiben das er schon neben sich auf dem Tisch gelegte hatte.

    AQUILIANUS Primicerius ab epistulis IULIO s.d.


    Auf Fürsprache des Herius Claudius Menecrates wirst du mit Wirkung zum ANTE DIEM VIII ID IUN DCCCLXVII A.U.C. (6.6.2017/114 n.Chr.) wirst du in den Stand eines Eques Romanus erhoben und mit sofortiger Wirkung als Tribunus zu den Cohortes Urbanae in Roma versetzt. Der Kaiser versteht dies als Anerkennung für deine langjährigen,treuen Dienst und erwartet, dass du diese auch zukünftig mit ganzer Kraft fortführst. Dein Legatus Legionis wurde informiert, sodass du dich umgehend an deinen neuen Dienstort begeben kannst.


    Bezüglich deiner Bitte um Legitimierung deines leiblichen Sohnes steht es dir frei, diesen zu adoptieren bzw. zu adrogieren, womit er nicht lediglich erbberechtigt werden würde, sondern zugleich unter deine Patria potestas gelangen würde. Dies kann sowohl vor dem Legatus Augusti pro Praetore in Germania Superior geschehen, als auch vor dem Praetor Urbanus in Roma.


    Im Auftrage des Kaiser,


    Caius Aquilianus Pullo


    „Ich bin keine Rechtskundiger wie Du was soll ich den nun tun? Du hast mir doch zu der Pettion geraten.“ Natürlich würder Kleine in einem neuen Testament zum Erben und Sohn erklärt werden. Doch das man ihm nicht so recht geholfen hatte in der Kanzlei war schon ein Schock für ihn gewesen. Immerhin hatte Centho ihm gesagt das sei nur eine Formalität.

  • Lucius grinste in sich hinein tja er hatte es eben noch drauf mit den Kindern. „Nun ich denke ich hab schon etwas Erfahrung damit. Aber auch du wirst es sicher noch für dich lernen.“ Sagte er an den jungen Vater gewandt. Der sicher noch die Kurve bekommen würde.
    Dann nickte er bestätigende konnte sich aber eine Spitze nicht verkneifen. „Wenn Du öfter hier bei der Familie gewesen wärst dann hättest du es jetzt leichter da du dich schon an die Villa hier gewöhnt hättest.“ Teilte er noch mal aus der vollen Kelle aus. Denn das Antoninus nicht schon früher hier ein und ausgegangen war fraß noch immer etwas an seinem Familienstolz.
    Dann aber kam Antoninus darauf das er seinen Sohn noch nicht anerkennen hatten lassen können. „Hm hm wieso das den nicht?“ Er lies sich das schreiben reichen und lass es aufmerksam. Hm das verstand er nun aber wirklich nicht. „Gut das verstehe ich jetzt nicht aber wenn du willst werde ich die Sache für dich weiter verfolgen. Aber auch wenn ich finde das es nichts weiter bräuchte um es durch zu bekommen. So will ich dich doch bitten, kannst du sieben Zeugen benennen die Bestätigen das Caius dein Sohn ist. Einer werden ich sein und einer sicher Pedius Apollonius aber ein paar andere wirst du noch nennen müssen.“ Auch wenn er das Problem an dem Anliegen von Antoninus sah. Verstand er nicht wie man darauf kam das man ein Kleinkind adoptieren oder zu adrogieren. Beides war aus Lucius Sicht rechtlich nicht möglich. Als er den Rat mit der Petitio gab erschien ihm das die einfachste und komfortabelste Lösung.

  • Sicher war nach den Jahren im Rechtswesen kein Unbelecktes Blatt mehr aber so richtig verstand er das Brimborium nicht. Warum machte man einem Verdienten Veteranus von Seiten der Kanzlei hier das Leben schwer. „Gut wie Du meinst. Soll ich nur die Zeugen nennen oder willst du gleich ein Schreiben wo das Zeugnis niedergeschrieben ist?“ Fragt Er seinen Verwandten. Ging ja schließlich Beides. Er fischte aber noch einen der Happen vom Tisch denn er wollte nicht den Eindruck erwecken er wolle nur wieder rechtliches besprechen. Bei so einer Cena ging es ja mehr um das zusammen Essen und beisammen sein.

  • Caesoninus stürzte zur Tür herein und überannte dabei fast den völlig verdattert aussehenden Wonga. Dessen stillen Protest übersehend eilte er dann ins Triclinium des altehrwürdigen Hauses Iulia, sich dabei noch die Falten seiner Toga richtend. Eigentlich eine unnötige Arbeit, weil beim Essen im Liegen die Toga von den Römern ja sowieso wieder abgenommen wurde. Bequemeres Essen, versteht sich. Doch Etikette war Etikette, also machte er es. Jeden Abend aßen die Iulier zusammen, doch heute sollten zwei weitere, für Caesoninus unerwartete Leute daran teilnehmen. Er wusste nicht, dass Lucius Iulius Antoninus zum essen erschienen war. Außerdem war Caesoninus den ganzen Tag über in Rom unterwegs gewesen, was bedeutete, dass er auch von Lucius Iulius Centhos Rückkehr noch nichts erfahren hatte. Caesoninus hatte seinen Vormittag am Forum verbracht, um Freunde zu treffen und die neuesten politischen Gerüchte auszutauschen. Anschließend war am Nachmittag ein kleines Wagenrennen mit einem Freund die Via Appia hinunter am Plan gewesen, ehe er den Tag in den Armen einer Lupa ausklingen hatte lassen. Dann war ihm das familiäre Abendessen eingefallen. Geschwind war er wieder angezogen und hatte sich auf den Weg gemacht. Ganz außer Atem stürzte er ins Triclinium herein. "Verzeihung *keuch* für mein zu spätes Erscheinen *keuch* ich..." stammelte er, dann bemerkte er die Neuankömmlinge. Sein Gesicht strahlte, als er auf die beiden zuging. "Vetter Lucius! Lucius Antoninus! Welche Freude euch zu sehen!" Während er sich den Beiden zur Begrüßung näherte, fiel ihm auch auf, dass Iulia Phoebe in der versammelten Runde fehlte. Wo sie wohl stecken mochte?

  • Grade während des Gesprächs mit Antoninus polterte sein Cousin Gaius herein. Von dessen Anwesenheit ihn zwar Phocylides benachrichtigt hatte den er aber heute noch nicht gesehen hatte. Was hieß heute, Monate war es her gewesen das er seinen Cousin begrüßt hatte und nun stand er abgehätzt im Triclinium. Etwas überrascht sah er zwischen Gaius und Antoninus hin und her. „Ähm ... ihr kennt euch schon?“ Fragte er erstaunt den Antoninus war zwar jetzt ein Eques aber auch als städtischer Tribun noch nicht so bekannt. Und durch seine militärische Laufbahn war er in den letzten Jahren so gut wie nie hier gewesen und so auch kaum noch jemanden bekannt.


    „Oh verzeih. Willkommen Gaius, ich hätte Dich nicht mit so einer banalen Frage begrüßen sollen. Schön dich mal wieder hier zu sehen Phocylides sagte das Du hier bist.“ Er machte eine einladende Geste und zeigte auf eine der Liegen. Er entschuldigte sich auch erst mal für seine etwas unbeholfene Begrüßung. Denn mit so einer plumpen Frage sollte man keinen Verwandten begrüßen. Das Phocylides seine Rechtehand im Haus war und mehre als einen schlichten Sklaven darstelle war ja hinlänglich bekannt.

  • Caesoninus lächelte über Centhos Verwunderung. "Ja Vetter, wir lernten uns kürzlich in den Thermen kennen, eine große Überraschung für mich, wie du dir denken kannst. Nach Iulia Phoebe der nächste Verwandte, der mir sechzehn Jahre lang unbekannt war. Ob du noch weitere irgendwo versteckt hälst?" Amüsiert zwinkerte er seinem Vetter zu und legte sich für das Mahl hin. "Ich hoffe, ich störe euch nicht in eurer Unterhaltung, falls es etwas wichtiges war. Ich bin mir sicher, dass ihr einiges zu besprechen habt, jetzt wo du, Vetter Lucius, wieder in Rom weilst. Im Senat gibt es bestimmt jede Menge zu tun, wie ich annehme?" Für Caesoninus war es langsam Zeit zu überlegen, wie er seine eigene politische Karriere beginnen konnte. Vielleicht könnte ihm da Vetter Centho etwas behilflich sein, immerhin war er ja schon ein wichtiger Senator, der es zu etwas gebracht hatte.

  • Antoninus war weniger überrascht über die Ankunft von Caesoninus wusste er doch schon seit dem Besuch im Bad das dieser in der Villa weite. „Salve Caesoninus.“ Begrüßte er den jungen Mann. Er machte einen ganz vernünftigen Eindruck auch wenn Antoninus das nach so kurzer Zeit nur schlecht beurteilen konnte.


    Er drehte sich wieder in Richtung des Senators. „Centho die Liste? Nur die Namen oder schon den fertigen Text?“ Hackte er noch mal ein, da der Senator augenscheinlich ob der Ankunft seines Cousins den Faden verloren hatte.

  • So so in denn Termen also tja wie das Leben so spielte. Lucius sah zu wie sein Cousin sich zu ihnen legte. „Nun dann kann ich mir zumindest das Vorstellen sparen.“ Dann überlegte er kurz wo er stehen geblieben war. „Oh nein Du störst nicht. Nur ein rechtliches Problem. Unser Verwandter Antoninus hat einen Sohn aber er war zum Zeitpunkt der Geburt nicht mit der Mutter verheiratet da er als Soldat des Princeps nicht heiraten durfte. Was das Problem aufwirft das er ihn als Sohn anerkennen lassen muss. Wir wollten das ganz bequem und einfach mit einer Petition an den Princeps zu lösen. Aber die Kanzlei war der Meinung. Nun da Du hier bist erklär uns doch mal das rechtliche Problem.“ Immer hin sollte sein Cousin ja was dabei lernen und wenn man ein Problem lösen wollte musste man es erst mal analysieren. Lucius reichte seinem Cousin das Schreiben der Kanzlei.


    Dann holte ihn aber Antoninus wieder aus seinen Gedanken. „Oh ja entschuldige. Ich lasse Phocylides etwas aufsetzten die Männer müssen nur noch unterschreiben.“ Manchmal war er nicht ganz bei sich.

  • Das war einmal wieder typisch seine Familie. Kaum kam er zu spät und es waren wichtige Mitglieder anwesend, wurde er mit einer politischen Frage konfrontiert. Nicht, dass es Caesoninus etwas ausmachen würde. Und so antwortete er frei heraus: "Ah, ich sehe schon das Problem. Du meinst das Dilemma, dass Adoption nicht möglich und Adrogatio noch gute achtzehn Jahre zu früh ist. Ja das ist durchaus eine Zwickmühle. Doch eine Petition an den Imperator erscheint mir durchaus die logischste Wahl, denn ansonsten würde mir, zumindest im Moment, keine andere Wahl einfallen, als an den Kaiser zu apellieren. Immerhin ist Lucius Antoninus kein Niemand. Er ist mehrfach ausgezeichneter Offizier bei den Cohortes Urbanae, da sollte sein Name zumindest etwas Gewicht haben bei den Oberen, damit sein Gesuch Gehör findet und nicht im Strudel des üblichen Verwaltungsalltags untergeht. Denn ich finde es macht schon einen Unterschied, ob er ein Gesuch stellt mit derartiger Bitte, oder ein Zwiebelbauer aus Tusculum, der das gleiche Problem als einfacher Legionär aufgeworfen haben könnte. Das ist jedenfalls meine spontane Sichtweise." schloss Caesoninus seine kurzen Überlegungen, nur um sich gleich darauf über das Essen herzumachen. Der heutige Tag hatte viel von ihm abverlangt und er war nicht allzu sehr zum Essen gekommen. Nach dem Händewaschen in der dafür vorgesehenen Schale winkte er einem Sklaven, damit dieser ihm verdünnten Wein einschenken möge. Dann wandte er sich wieder essend seiner Familie zu, um ihrem gespräch zu lauschen.

  • Antoninus verstand mal wieder nur Anwaltsgewäsch. Was hatte das eine mit dem Anderen zu tun das konnte doch nicht alles so kompliziert sein immerhin traf das jedes Jahr Hunderte von entlassenen Milites. „Wie ich sehe bin ich der Einzige hier dem das zu kompliziert ist. Vielleicht hätte ich mehr lernen sollten als *erstich sie mit dem spitzen Ende.* Ich hoffe Caius wird Solcherlei später in deinem Haushalt lernen.“ Sagte er lachend und trank einen Schluck aus seinem Becher in dem aber nur gestreckter Fruchtsaft war. Naja solange man Verwandte hatte die sich mit so etwas Auskannten war die Sache aber doch schon nur noch halb so schlimm. Allerdings war er wirklich beeindruckte das Caesoninus die Sache so schnell in Centhos Sinne durchdacht hatte.


    Als dann Centho wieder zu der Frage von eben zurückkam, war er im Grunde recht froh das er sich nicht um irgend einen Text kümmer musste. Sondern nur die Unterschriften besorgen sollte. Er hoffte das dies das Problem dann hoffentlich bald in seinem Sinne lösen würde.

  • Wohlwollend sah Lucius auf seinen Verwandten. Aber er war gleichzeitig etwas angefressen das die gleiche Frage bei Manius wohl ins Lehre gelaufen wäre. „Siehst Du Antoninus eine gute Ausbildung macht sich eben bezahlt.“ Naja oft versickerte sie aber eben auch in einem Weinkrug. „Sehr gut Gaius. Ich sehe es ist noch nicht alles verloren bei der Jugend.“ Sagte er anerkennend an seinen Cousin gewandt. „Ich werde also mit dem Procurator ab epistulis sprechen und ich hoffe das das Thema dann auch bald vom Tisch kommt. Möchtest du mich begleiten Gaius?“ In einem Punkt aber irrte sich sein junger Verwandter. Eine Petition an den Augustus war in solch einem Fall der richtige Weg auch wenn man ein einfacher Miles war. Anders lag die Sache bei dem Zwiebelbauer aus Tusculum. Den der konnte heiraten wann und wen er wollte. Bei Milites lag die Sache ganz anders. Diese kamen ja unverschuldet in diese Situation. Da sie nicht heiraten durften waren ihre Kinder in der Regel Spurii also unehelich. Und sie konnten nur durch kaiserliche Gnade und die Patria potestas des Vaters fallen. Dies geschah häufig und immer auf eine Bittschrift des Vaters hin. Warum und wieso das hier nicht geklappt hatte wusste er nicht aber er hatte eine Vermutung.


    An Antoniuns gewandt winkte er ab. „Stell dein Licht nicht so unter den Scheffel Du hast es zum Tribun gebracht. Ich glaube das Du deutlich mehr kannst als ein Schwert zu benutzen. Auch wenn ich keinen Zweifel hab das Du das wirklich gut kannst.“ Auch er naschte noch mal von der Vorspeise gab aber dann ein Zeichen das man. Mit dem Hauptgang beginnen könne.

  • Caesoninus war schon ein wenig stolz ob des Lobes des Senators. "Danke, danke, zu viel der Ehre. Zumindest die grundlegenden juristischen Lektion sollte ich ja schön langsam beherrschen, wenn ich baldmöglichst meinen Weg in die Politik einschlagen will. Ich muss mir nur noch einen geeigneten Mentor für mein tirocinium fori suchen, dann werden wir sehen, aus welchem Holz ich geschnitzt bin." er lachte. Caesoninus' Antwort auf Centhos Frage war: "Gerne Lucius, es wäre mir eine große Freude dich dabei begleiten zu dürfen. Ich werde dir nicht im Weg stehen, keine Angst." danach wandte er sich wieder der Vorspeise zu.


    Als dann der Hauptgang serviert wurde langte er ordentlich zu. Ganz aufgeregt war er, dass er Centho in den Palast... oder zumindest in die kaiserliche Kanzlei begleiten durfte! Ob er wirklich einfach nur danebenstehen und zusehen sollte? Oder hatte Centho ihm auch eine etwas aktivere Rolle zugedacht, als er ihm seine Frage gestellt hatte? Hm, egal, so oder so würde Caesoninus eine neue Welt betreten, die ihm so bisher noch überhaupt nicht bekannt geworden war; der kaiserliche Verwaltungsapparat. Den politischen Forenalltag kannte er so wie jeder regelmäßige Forengänger, um dort die vielen verschiedenen Debatten, Ansprachen und Gerüchte mitanzuhören, doch mit dem Kaiser und seinen Leuten, das war ein Novum.
    An Antoninus gewandt fragte er: "Ob es wohl einen Vorteil mit sich bringt, wenn du auch mitkommst? Ich weiß es nicht, aber ich vermute, es verleiht deinem Anliegen und Vetter Lucius' Anstrengungen deswegen noch mehr Gewicht, wenn du auch persönlich erscheinst. Was sagst du dazu? Und du auch natürlich Lucius, immerhin bist du der Erfahrenere von uns dreien." Ob Antoninus schon einmal den Kaiser persönlich getroffen hatte? Caesoninus nahm sich vor ihn das bei nächster Gelegenheit zu fragen. Er wäre, falls ja, sicher anders als Vetter Centho behandelt worden, immerhin war Antoninus kein Senator so wie er. Das konnte Caesoninus womöglich Aufschluss über den Charackter des Herrschers geben, denn diesen erkannte man ja für gewöhnlich an der Art, wie jemand mit einem schwächeren, unbedeutenderen Individuum umging.

  • Lucius der sein Lob ja ernst gemeint hatte nickte huldvoll bei der Dankesbekundung. „Nein nein. Für dein Alter war das gut analysiert. Da scheint man in der Kanzlei nicht drauf gekommen zu sein.“ Frotzelte er denn wie man in der Kanzlei auf Adoption oder Adrogatio kam war ihm schleierhaft. „Nun ein Tirocinium Fori scheint mir auch keine schlechte Idee zu sein. Wem hat mein werter Onkel die Formundschaft für dich übertragen Marcus oder Mir?“ Eine nicht unwesentliche Frage war sein Cousin doch grade erst dem Knabenalter entstiegen. Und in solch wichtige Entscheidungen sollte der Vormund mit einbezogen werde. Für ihre Cousine Corona war er es auch wenn diese einem attischem Guru hinterhergelaufen war und sich ohne seine Erlaubnis nach Delphi aufgemacht hatte. Am Ende war es ihm aber doch zu müßig gewesen ihr nach zufahren und sie zur Vernunft zu bringen.


    Während des Hauptgangs kam Gnaius dann aber doch noch ein Gedanke der auf den ersten Blick nicht Dumm erschien. Doch Lucius fand das wäre dann zu dick wenn sie zu dritt beim Pocurator auf der Matte standen. „Ich denke es reicht wenn ich als sein Vertreter hingehe und du als mein Sekretär. Wir wollen die Wachen ja nicht überfordern.“ Wäre doch gelacht wenn sie das jetzt übertrieben immerhin ging es um einen ganz normalen Vorgang. Lucius griff nach einer der Haselmäuse die auf einer der Platten lag. Die Beste Maus in der Stadt war es wohl nicht aber sie war ganz gut.

  • Ah es ging wieder um die Hohe Politik. Das war ein Thema da konnte sich Antoninus ganz dem Essen widmen denn davon hatte er den Göttern sei dank keine Ahnung. Das tat er dann auch und auch er fischte nach einer Haselmaus. „Echt gut die Maus.“ Sagt er anerkennend an Centho gewandt. Wobei der natürlich nicht gekochte hatte.


    Dann flackert noch mals das Thema mit seinem Sohn und dem Besuch beim ab epistulis auf. Er wollte schon zu einer Antwort ansetzten aber da schnappte Centho gleich danach wie es wohl Anwälte tun mussten wenn sie was erreichen wollten. „Oh ich vertraue darauf das Dein Cousin weiß was er tut. Er ist der Jurist nicht ich.“ Sagte Antoninus und sah zwischen den beiden Cousins hin und her.

  • Prompt antwortete Caesoninus seinem Vetter: "Vater hatte dich in seinem Testament als mein Vormund bestimmt, falls ihm vor seiner Zeit etwas zustoßen sollte und ich noch zu jung bin. " Wie schmerzlich war nur der Gedanke an seinen guten alten tata für Caesoninus! Einen Moment lang musste er gegen eine spontane Gefühlsregung ankämpfen, die drohte in ihm aufzusteigen und ihm die eine oder andere Träne hervorzulocken. Nicht weinen! Bloß nicht weinen Junge! Für uns Iulier geziemt sich das nicht!... hatte sein tata immer zu Klein-Gaius gesagt. So machte Caesoninus seinem toten tata jetzt alle Ehre und schaffte es die Gefühlsregung niederzukämpfen. Bestimmt hatte niemand von den anderen etwas gemerkt.


    Nach diesen wenigen Augenblicken, als sich Caesoninus wieder heimlich gefangen hatte, fragte er nach: "Tut mir leid, dass ich noch keine Zeit hatte dir das mitzuteilen. Du weißt ja selbst, dass das eigentlich das erste hätte sein müssen, was du von mir erfahren solltest. Ich hoffe du bist mir nicht böse deswegen, vor allem nach all der Zeit schon, die ich seit tatas... ähm, "Vaters" Tod hier in deinem Hause wohne." verbesserte er sich rasch. "Tata" war eine sehr vertraute Anrede, so wie "Papa" und sollte nur in engstem familiären Umkreis gebraucht werden. Doch leider war dieser Kreis bei Caesoninus schon lange verstorben.

  • Oh das hätte er sich zwar denken können. Aber das war natürlich doch etwas überraschend den er hatte seinen Onkel in letzter Zeit nicht so oft gesehen wie Marcus. „Es ist eine Ehre für mich dessen kannst Du sicher sein. Ich hoffe das Dein Vater zufrieden mit mir sein wird und wir ihm Beide Ehre erweisen.“ Versprach er seinem Cousin denn das verstand sich wohl von selbst. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich war ja nicht da und man ist ja auch noch in Trauer und das vergisst man dann schon mal. Es gibt ja auch noch andere Dinge die einen bewegen.“ Und natürlich war man erst mal mit sich selbst beschäftig, jetzt da er eine Weise war. Was für Ängste um seine Zukunft mussten ihn geplagt haben nach dem sein Vater verstorben war? Die Unsicherheit der Versorgung. Wie sollte es weitergehen und so weiter. Natürlich war er als Kind schon oft hier gewesen und war zum Teil mit Lucius Kindern aufgewachsen. Aber so jung und noch nichts erlernt da konnte man schon Angst bekommen. „Ich weiß das Dein Vater nicht an deiner Bildung gespart hat aber wie weit bist du jetzt genau?“ War ja nicht unwichtig und Lucius war auch nicht immer voll im Bilde. Grammatik, Rhetorik und Dialektik waren ja bei leibe nicht alles, Arithmetik und Ethik sollten auch nicht zu kurz kommen auch wenn bei vielen da schon Ende war.

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