Wahlkampf Claudius Menecrates

  • Die Kandidatur zum Amt des Consuls stellte eine gänzlich neue Herausforderung für Menecrates dar. Er musste seinen Wahlkampf anders aufziehen als bei den Kandidaturen zu den anderen Ämtern zuvor. Deswegen entschloss er sich zu einer öffentlichen Wahlkampfrede.
    Gekleidet in eine perfekt gelegte Toga erstieg er die Bühne. Er schaute in die Runde, bevor er die Arme hob und mit dieser Geste um Aufmerksamkeit bat. Die Stimmen der Anwesenden senkten sich zu Gemurmel, bis Stille einkehrte.


    "Bürger Roms!
    Wer mich noch nicht kennt: Ich bin Senator Claudius Menecrates.
    Wer es noch nicht gehört hat: Ich kandidiere zum Amt des Consuls.
    Wer es noch nicht weiß: Ich bin weniger ein Mann der Worte, sondern vielmehr ein Mann der Tat!"

    Er ließ die Einführung wirken, bevor er fortfuhr. Zufrieden registrierte er die positive Resonanz in den Blicken Einzelner und befürwortendes Nicken in den Reihen der Zuhörer. Die Menschenansammlung fiel anderen auf und lockte weitere Schau- und Hörlustige an.


    "Das alles dominierende Thema in meinem Wahlkampf ist die innere Sicherheit. Wir alle sind auf diese Sicherheit angewiesen, doch erfahren haben wir sie gerade in der letzten Zeit nur mangelhaft. Was können wir an diesem Zustand ändern? Was kann ich daran ändern? Die Antworten darauf werden wir im Verlauf meiner Rede finden.


    Zunächst möchte ich eure Aufmerksamkeit auf mögliche Ursachen für die Unruhen lenken. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen, daher können wir nur spekulieren. Naheliegend sind in fast allen Fällen von Unruhen zwei Ursachen: Da sind zum einen Schichten in der Bevölkerung, die sich vernachlässigt fühlen, unzufrieden mit der Wohn- oder Nahrungssituation sind oder sich schlicht nicht wahrgenommen fühlen. Ich spreche nicht von Sklaven, auch wenn diese bei den Unruhen ins Auge gefallen sind. Ich denke, sie sind Mittel zum Zweck gewesen, es muss mindestens einen Kopf geben, der sie leitete, vielleicht verleitete. Damit bin ich bei dem zweiten Aspekt der Ursachen: Neben den unzufriedenen Schichten gibt es immer auch solche, die nach Macht und Einfluss streben.


    Den vernachlässigten Schichten können wir helfen, müssen wir helfen, um den Zustand einer weitreichenden Zufriedenheit im Staat zu erreichen. Für eine schnelle ERSTE Hilfe habe ich heute gesorgt: Im Anschluss an meine Rede verteile ich Brot und andere Speisen. Für eine LANGFRISTIGE Besserung der Lebenssituation werde ich mich einsetzen, wenn ich zum Consul gewählt worden bin. Das ist eines meiner Wahlkampfversprechen.


    Das zweite Versprechen beinhaltet die Verbesserung der allgemeinen Sicherheitslage. Dazu werde ich mich mit den Kommandeuren der Stadteinheiten zusammensetzen. Ich komme aus dem Militär, ich war Legat. Ich kenne die Hebel, die angesetzt werden müssen und weiß um die Schrauben, an denen gedreht werden kann.


    Die Gewährleistung der Sicherheit unserer Bürger sichert gleichzeitig auch das Fortbestehen unseres Staates!"


    Die Aufgaben eines Consuls umfassten erhebliche Bereiche, aber Menecrates würde hier und heute nicht alle durchgehen und Versprechen abgeben. Viele Aufgaben waren so selbstverständlich, dass er sie nicht auf der Rostra erwähnenswert fand. Er wollte sein Konzept mit ausgesucht prägnanten Themen vorstellen, um möglichst große Teile der Bevölkerung für sich einzunehmen. Dies würde, so hoffte er und so war es oft, Senatoren in ihrer Wahlentscheidung beeinflussen.

    "Zu keinem Zeitpunkt dürfen wir jedoch die Götter aus den Augen oder gar aus dem Sinn verlieren. Wir wissen nicht, was sie erzürnt hat, aber sie müssen erzürnt gewesen sein, wenn sie solche Unruhen zugelassen haben. Auch wissen wir nicht, ob sie noch immer zürnen und nur eine Pause eingelegt haben. Daher dieses weitere Wahlversprechen von mir: Ich übernehme alle Staatsopfer, die kein anderer Magistrat übernimmt und die auch kein Priester zelebriert. Das Ganze selbstverständlich auf meine Kosten. So wie ich auch die Kosten für WAAGENRENNEN übernehmen werde, denn die Zufriedenheit und Entspannung, der Spaß und die Zerstreuung aller Bürger sichern uns eine allgemeine Zufriedenheit, auf das nie wieder innerstaatliche Unruhen uns erschüttern sollen!"

    Welcher der Punkte bei dem einzelnen Zustimmung ausgelöst hat, wusste Menecrates nicht, aber er freute sich über die positive Resonanz.


    "Ich verspreche euch, werde ich demnächst Consul, mehr Sicherheit, die Schließung kultischer Lücken und Wagenrennen und Brot!"


    Er winkte den bereitstehenden Sklaven aus seinem Hause, die unter der Aufsicht seines Sekretärs begannen, die Wahlspenden zu verteilen.

  • Als treuer Klient war Antoninus heute natürlich auf das Forum gekommen um seinem Patron den entsprechenden Rückhalt zugeben in dem er ihn unterstützte. Er trug heute als Zeichen seines Standes die Toga mit dem schmalem Purpurstreifen und den goldenen Ring. Natürlich war er nicht der einzige Klient des Claudius und es standen nur die höherrangigen bei ihm in der Nähe. Antoninus hatte mehrere Klienten des Claudius die weniger bedeutend waren in der Mänge untertauchen sehen. Diese Männer sorgten nun in der Menge am Ende der Rede dafür das es zustimmendes Gejubel und auch Applaus gab. „Ave Claudius Menecrates. Ave Claudius“ Skandierte auch Antoninus unter den hochrangigen Klienten des Kandidaten nach der Rede um ihn zu unterstützen.

  • Die Leute auf dem Forum waren Reden gewöhnt und natürlich war es grade in Zeiten des Wahlkampfes üblich das hier fast täglich Männer in ihren weißen Togen standen und dem Volk gut zuredeten. Der Claudius hatten natürlich im Volk schon durch seinen Namen Punkte die er einfach einheimste. Die Anheizer unter seinen Klienten taten sein übriges und so brandete dem Claudius ein ordentlicher Beifall entgegen als er seine Rede beendet hatte. „Ja der Claudius wirds schon richten.“ war zu hören und auch „Ja der wird uns nach der Wahl nicht vergessen.“ An anderen Stellen wurde der Ruf der Anhänger des Claudius aufgenommen. Weniger ob des absoluten Wissens das er es besser machen würd, als des einfachen Mittrufens um dazu zugehören. „Ave Claudius, Ave Claudius.“

  • Nicht nur die Sklaven, sondern auch Tachos befand sich vor Ort, um bei der Verteilung der Spenden behilflich zu sein. Das Ausschenken von leichtem Landwein überließ er den Frauen, er befasste sich mit der Austeilung der Brotlaiber. Dazu wählte er einen strategisch günstigen Platz, an dem viele vorbeikamen. Sein Part bestand in der Begrüßung mit sinngemäß immer denselben Worten:
    "Eine Wahlkampfspende von Claudius Menecrates. Er bedankt sich für eure Interesse und eure Unterstützung."
    Ein Brotlaib nach dem anderen wechselte den Besitzer. Schmolz der Vorrat, schafften claudische Sklaven neue Ware heran.


    Wenige Schritte entfernt verteilte eine eigens für diesen Zweck engagierte Brünette süße Trauben an das Volk. "Senator Claudius kandidiert für das Amt zum Consul. Er will Rom sicherer machen."


    Auf der anderen Seite des Platzes verfügte einer der Helfer über ein außerordentliches Organ, das weit über das Forum hallte. Möglicherweise ging er ansonsten einem Gewerbe auf dem Markt nach und besaß deswegen eine Marktschreierstimme. "Brot und Wein, so soll es sein! Gebt eure Stimme her und ihr bekommt mehr! Tragt den Jubel fort an jeden X-beliebigen Ort! "
    Naja, ein Poet schien er nicht zu sein. Tachos hörte nicht weiter zu, sondern widmete sich der Brotverteilung und den eigenen Aussagen.

  • Selbstverständlich war ich während der Wahlrede des Senator Claudius Menecrates anwesend. Nicht nur um die Sklaven während den Spenden zu beaufsichtigen, sondern auch als Scriba. Ich hatte mir nämlich vorgenommen, die Rede schriftlich fest zu halten, man konnte nie wissen zu was dies gut war. Die Erfahrung hatte mich gelehrt man konnte nie vorsichtig genug sein. So stand ich ein wenig abseits und notierte alles. Zwischendurch beobachtete ich immer wieder kurz das Publikum, um die Reaktionen auf den Inhalt der Rede festzustellen.
    Die Spendenverteilung würde einige Zeit dauern. Dreihundert Brote, Einhundert Einheiten Landwein, natürlich mit Wasser verdünnt sowie einhundert Trauben waren für die heutige Wahlrede bereitgestellt. Die Sklaven würden so lange vor Ort bleiben bis alles verteilt war und anschließend noch Ordnung machen.

  • Spenden zu verteilen, gehörte nicht unbedingt zu seinen Lieblingsbeschäftigungen, aber da die Anstellung im Hause Claudia eine Unmenge an Vorteilen brachte, ließ Plato sich nicht bitten, sondern sagte bereitwillig zu.
    Er half bei der Weinverteilung mit. Die adretten Sklavinnen mochten gut zum Überreichen sein, aber die Ware musste auch herangeschafft werden und Wein besaß ein erhebliches Eigengewicht, wenn man es zu mehreren bewegte.


    Sim-Off:

    WiSim

    ir-peregrinus.png

    MAGISTER NAVIS - HERIUS CLAUDIUS MENECTRATES

    VILICUS - HERIUS CLAUDIUS MENECTRATES

  • Ein wichtiger Job war es, die Leute zu bezahlen, damit sie applaudierten. Nicht jeder brauchte diese Motivation aber einige aus dem Pöbel brauchten stets einen gewissen Antrieb. Geld half immer. Silana war heute in einer Nebengasse unterwegs, geschützt von allerhand Sklaven und Veteranen, um Bürger und andere zu bezahlen, damit sie für ihren Opa klatschten. Es sollte nicht direkt auffallen aber es gehörte nun mal zum politischen Geschäft. Silana drückte vorbeitretenen, nach Aufforderung, eine Münze in die Hand und verdonnerte diese bei der Rede anwesend zu sein und lautstark zu applaudieren. Sklaven stellten dies sicher, da diese stets im Hintergrund die Menge beobachteten und Silana Rückmeldung gaben. Silana steuerte die nicht-ganz freiwilligen Applaudierenden aus der Nebengasse. Somit setzte auch ein spendabler Applaus für ihren Großvater ein.

  • Natürlich war auch Sabinus bei der Rede seines Großvaters an der Rostra zugegen und wurde, ebenso wie seine jüngere Schwester, die das schmutzige Geschäft des Wahlkampf, von einigen stämmigen Leibwächtern vor möglichen Übergriffen geschützt. Ganz im Sinne seines Großvaters in eine einfache Toga gekleidet verfolgte er die Rede des alternden Senators sehr genau und ließ danach seine Blicke über die Menschenmenge auf dem Forum schweifen. Menecrates hatte schon als Praetor dafür gesorgt, dass der Aufstand der Sklaven mit harter Hand niedergeschlagen worden war und glücklicherweise war das alles noch jung genug, um den Menschen noch im Gedächtnis zu sein. Das Schlussthema war also sehr gut gewählt und zeigte erneut, aus welchem Holz sein Großvater geschnitzt war. Sabinus nickte zufrieden und beobachtete dann, wie die Sklaven begannen, die Wahlkampfspenden zu verteilen und suchte gleichzeitig in den abgehenden Seitengassen nach seiner kleinen Schwester.

  • Natürlich war auch Sassia unterwegs um für die Unterstützung ihres Großvaters zu sorgen. Ebenso wie ihr Schwester sorgte sie in einer der viele Seitengassen dafür, das genügend Leute anwesend waren, die ihren Großvater zujubelten. Immer wieder wechselten Münzen den Besitzer und die bezahlten gaben sich redlich Mühe. Sie applaudierend und jubelten Sassias Großvater zu. Es gab natürlich auch etliche, die sich nur durch Worte überzeugen ließen. Gerade wenn man das Thema Sicherheit ansprach, dann fiele die Worte gerade in diesen tagen, wo die Auswirkungen des Aufstandes noch frisch waren auf fruchtbaren Boden. Und Sassia konnte sehr überzeugend sein. Denn in ihren Augen gab es keinen besseren Mann für die Sicherheit Rom's als ihren Großvater Claudius Menecrates.
    Die Menschen jubelten dem Großvater, der seine Worte mit Bedacht und treffend gewählt hatte zu. Sassia war zufrieden. Und ging nun langsam in Richtung ihres Bruders und ihrer Schwester.

  • Fleißige Helfer verteilten Handzettel auf dem Forum Romanum, dem Markt und in vielen Straßen Roms. Hauswände verkündeten ebenso das anstehende Wagenrennen, das der für das Amt des Consuls kandidierende Claudier veranstaltete - groß genug, um zu beeindrucken, handlich genug, damit es in den Rahmen des Wahlkampfes passte.



    Bürger Roms!



    Der Senator Claudius Menecrates veranstaltet im Rahmen seines Wahlkampfes
    ANTE DIEM IV KAL NOV DCCCLXVII A.U.C. (29.10.2017/114 n.Chr.)


    ein


    WAGENRENNEN
    der besonderen Klasse.


    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/30727300sv.jpg]


    Habt Vergnügen, erlebt Verzückung, findet Zerstreuung!


    Eilt also herbei, Bürger Roms! Feuert sie an, eure Helden!
    Ihr unterstützt damit gleichzeitig den Wahlkampf des ausrichtenden Senators.



  • Zufrieden betrachtete ich, wie interessierte Bürger Roms die angebotenen Handzettel auf dem Forum Romanum lasen. Nicht nur das, sie freuten sich anscheinend über das in Aussicht gestellte Rennen.
    Ich versorgte die Helfer mit Nachschub, ehe ich zu meiner nächsten Aufgabe eilte.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!