Besprechung mit dem Trecenarius

  • Ob der Trecenarius sich bereits vorbereitete oder nicht, lag in seinem Ermessen. Der Kaiser ließ die Bemerkung zum Entwurf also unkommentiert. Dann schien es auch schon, als ob die Besprechung quasi beendet war.


    Ganz beiläufig kam dann aber eine Frage, die doch etwas verdächtig klang. Denn es war ja offensichtlich, dass die Speculatores Aufstände zu verhindern hatten. Wenn der Tiberier nun explizit um freie Hand bat, hatte er offensichtlich Dinge vor, die durch die allgemeine Aufgabenbeschreibung nicht gedeckt waren. "Das hängt davon ab, was du unter freier Hand verstehst." antwortete der Aquilier deshalb. "Außergewöhnliche Maßnahmen sind weiterhin von mir abzusegnen. Spitzeleien und so weiter kannst du nach Ermessen durchführen, solange nichts auf mich zurückfällt." Kluge Senatoren wussten, dass die kaiserlichen Schergen gerne auch an ihren Türen lauschten. Aber wenn es herauskam, dementierten die Prätorianer natürlich. Und der Kaiser selbst gab sich unwissend, solange ihm nichts nachzuweisen war. Das sollte auch so bleiben.

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  • Verus nickte. Wenn sie ihre Arbeit richtig machten, würde nie etwas auf den Kaiser zurückfallen, sondern höchstens in den Akten und Unterlagen verschwinden. Niemals gab es klare Ideen und Wahrheiten, sondern immer nur Vermutungen von Außenstehenden. Und viele Dementis. Ferner glaubte diesen Verschwörungstheorien ohnehin keiner. "Es wird nichts auf dich zurückfallen. Das kann ich garantieren. Wir machen unsere Arbeit," erklärte der Trecenarius mit fester sowie deutlicher Versicherung. Er würde den Kaiser sicherlich nicht in alle Geschäfte einbinden. Insbesondere nicht in die Aufträge der Augusta. Man machte eben seine Arbeit und Schweigen war die wahre Bezahlung in seinen Kreisen. "Ich werde mich nun zurückziehen, sofern du keine weiteren Bitten und Weisungen hast, Imperator?" - stellte er einen Satz fragend in den Raum, da für den mächtigen Trecenarius dieses Sachgespräch erledigt war und er sich nun wieder seiner Arbeit widmen musste.

  • "Du kannst gehen." bestätigte Severus und nickte. Manchmal war ihm der Trecenarius ein bisschen unheimlich. Er gewöhnte sich erschreckend schnell an seine neue Position.

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  • In seiner edlen Toga aber mit verdeckter Bewaffnung, eilte Verus direkt von dem Vorfall zu seinem Imperator. Er ließ sich anmelden und hoffte, dass der Kaiser bereits anzufinden war. "Mein Imperator," rief Verus. "Wir haben eine bedenkliche Situation," meldete Verus vorab und wartete dann auf seinen Supreme Leader.

  • Der Kaiser ließ sich gerade durch den Ab Epistulis eine Liste von Kandidaten für ein Legionskommando im Osten vorstellen, als der Tiberier hereinplatzte. Alarmiert frage er: "Worum geht es?"

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  • Verus nahm eine ungelenke Haltung ein, um nicht ganz auf seine militärischen Formen zu verzichten. "Es gab einen Mordanschlag auf einen Senator. Senator Ovidius Corvinus ist ermordet worden. Auf den Treppen der Curia Iulia," meldete Verus nüchtern. "Ich bitte darum zeitnah Ermittlungen in deinem Namen aufzunehmen. Es gibt Hinweise auf Zusammenhänge aber noch kein genaues Lagebild, Imperator."

  • Ein Mordanschlag! Der Kaiser zeigte ehrliches Entsetzen. Ein Senator! Und dazu direkt auf dem Forum! Das war mehr als ein einfacher Mord, das war eine Provokation!
    "Zusammenhänge womit?" fragte er etwas gequält. Der Trecenarius drückte sich manchmal ein bisschen zu vage aus für den Geschmack des Aquiliers. "Konnte der Mörder gefasst werden? Und wann ist das geschehen?"

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  • Das Spiel nahm seinen nächsten Zug. Verus versuchte ein bedrücktes Gesicht aufzusetzen, um den Ernst der Lage zu unterstreichen. "Es gab das Zeichen eines Fisches neben dem Toten, welches aufgebracht worden war. Entweder der Senator war Christ und wurde deshalb ermordet, oder die Christen wollten ein Zeichen setzen, dass der Aufstand noch nicht beendet ist. Natürlich ist es auch möglich, dass jemand die Christen belasten möchte aber die Lage ist derzeit unklar und noch undurchschaubar. Es fehlt an Kenntnissen, weshalb dieses schändliche Verbrechen geschehen ist," erklärte der Trecenarius andächtig, um den Kaiser nicht mit einem Wortschwall zu ertränken. "Gegen die frühen Stunden, als der Senator auf dem Weg zur Curia war. Der Mörder ist vorerst entkommen. Ich habe meine besten Männer darauf angesetzt, Imperator."

  • Die Christen. Was für ein Zufall, dass sie hier plötzlich auftauchten, nachdem der Tiberier vor einiger Zeit vorgeschlagen hatte, dieser Sekte den Sklavenaufstand anzuhängen. "DAs ist ja in der Tat... überraschend." Severus strich sich nachdenklich durch den Bart. Ein ungeheuerlicher Verdacht kam in ihm auf, den er ausräumen musste: "Deine Männer haben mit dem Mord aber nichts zu tun, hoffe ich? Nur, weil du mir ja vor kurzem erst vorgeschlagen hast, den Christen den Aufstand anzuhängen. Ich hatte mich ja nicht so recht entschieden. Umso überraschter war ich, dass die Hinrichtungen bei den Ludi Palatini explizit ihnen gewidmet wurden. Und jetzt der Mord." Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Speculatores so etwas ohne seinen ausdrücklichen Befehl taten. Es war also eher eine Rückversicherung als ein echter Zweifel.

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  • Verus, nicht selten getrieben durch eine wahnhafte Idee von Sicherheit durch Kontrolle, machte mit dieser Aufgabe nicht einmal vor dem Kaiser halt. Denn auch der Kaiser war nur eine Funktion im System, welches die Prätorianer nicht nur durchsetzt hatten. "Uns überraschte dies ebenso," log Verus geübt und tat betrübt. "Schrecklich," kommentierte er gespielt und unpassend, was nicht ganz zu seiner sonst kühlen Art passen wollte. Doch gab er sich alle Mühe, eine betroffene Emotion zu heucheln. "Wir würden niemals gegen deine Interessen handeln," umschiffte der Trecenarius eine klare Antwort, um nicht erneut eine Lüge konstruieren zu müssen. "Du brauchst dir keine Sorgen zu machen," versuchte Verus einen Ausspruch der Beruhigung, der - sofern man ihm glaubte - ausreichend sein konnte. Es kam immer darauf an, was man glauben wollte."Auch wir sind von den Vorfällen überfahren," lenkte der Prätorianer geschickt ab und versuchte wieder zum eigentlichen Thema zurückzufinden. Ihm war diese Sache unangenehm, da die Prätorianer ein gefährliches Spiel spielten, um die Kontrolle in Rom zu behalten. Immerhin waren sie Kaisermacher und Schatten dieser Stadt. Doch dieser (Alb)Traum konnte schnell enden, wenn es zum Machtkampf kam. Nur würde dieser Machtkampf im Herzen Roms eventuell einen neuen Bürgerkrieg auslösen. Es war historisch bekannt, dass die Prätorianer nicht wenige Kaiser bei unliebsamen Entscheidungen beseitigten, um einem übergeordneten Interesse zu dienen. Vorallem ihrem eigenen Machterhalt als elitäre Garde mit erheblichen Privilegien zu sichern.

  • Zuerst war der Kaiser beruhigt, als Verus seiner Bestürzung Ausdruck verlieh. Dass er aber nicht explizit verneinte, machte ihn doch etwas misstrauisch. Er machte deshalb ein etwas kritisches Gesicht und sagte "Das will ich hoffen." Vielleicht sollte er seinen neuen Tribun doch darauf ansetzen, den Speculatores auf den Zahn zu fühlen. Nur zur Sicherheit.
    "Ich will, dass dieser Fall restlos aufgeklärt wird." entschied er schließlich. "Und ich erwarte umgehend Bericht. Vor allem will ich wissen, was die Christen mit dieser Sache zu tun haben. Wenn der Christenverdacht jetzt zu Selbstjustiz führt, wäre das der Stabilität Roms wohl eher abträglich." Diese Interpretation hatte der Tiberier ja auch selbst vorgeschlagen.


    Was ihm die Alternative ins Gedächtnis rief. Angesichts der bisherigen Ermittlungsergebnisse passte das nicht so richtig: "Was meinst du übrigens mit dem Verdacht, die Christen wollten ein Zeichen setzen, dass der Aufstand noch nicht vorbei ist?" Die Christen-Geschichte war ja eine falsche Fährte, die die Prätorianer selbst ins Spiel gebracht hatten.

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  • Verus würde Rom lieber brennen lassen, als seine Fantasie von Rom zu gefährden. Männer, die wie Verus waren, war die Welt egal, solange gewisse Pflichten erfüllt wurden. Verus war ein Mann des Krieges und würde die Welt brennen lassen, wenn dies dem verdorbenen Ideal diente, welchem er zu dienen glaubte. Monster wurden nicht geboren, sondern gemacht. Und wenn der Kaiser nicht in dieses Ideal passte, würde auch Verus in alter Tradition diesen eigenhändig erwürgen müssen oder in den Freitod zwingen, wie es viele Prätorianer vor ihm mit anderen unliebsamen Kaisern getan hatten. Die Prätorianer waren eine größere Gefahr als der Kaiser bisher annehmen wollte. Einen Mann zu ermorden war für Verus keinerlei Aufopferung mehr, viel mehr eine Frage der Sinnhaftigkeit. Reue verspürte er nur in der Nacht und im weinseligen Zustand. Und wenn der Beschluss erging oder Verus selbst dieser Mord sinnvoll erschien, würde er diesen auch auf die Gefahr hin, danach selbst zu sterben, umsetzen. Dieser Tiberius war so zynisch dem Leben gegenüber, dass er nicht einmal das Leben des Kaisers wertschätzte. Auch nicht einmal sein eigenes Leben. Der Kaiser war eine Funktion und Verus schützte eine Funktion. Kalte Machtspiele in einer ewigen Stadt, die so haltlos waren. "Der Fall wird restlos aufgeklärt," versicherte der monsterhafte Trecenarius mit seinen leblosen Augen. "Der Bericht wird zeitnah erfolgen," sagte der Offizier mit fester Stimme, die jedoch ohne Emotion und Schwere war. Fast einem lauten Flüstern gleich. Unangenehm war diese Art zu sprechen, da sie keine Verlässlichkeit besaß und nichts, woran sich ein Gegenüber festhalten konnte. Verus hatte sich diese Sprechweise angewöhnt, um keinerlei Emotion zu vermitteln. Emotionen waren immer eine Gefahr und Einfallstore. "Es ist möglich, dass der Aufstand nicht derartig beendet ist, wie wir es uns wünschen. Nicht alle Varia Anhänger, viele Christen darunter, sind gefasst oder getötet worden. Einige sind aus Rom in Richtung Capua geflohen aber dort nie angekommen. Wir müssen annehmen, dass sich in den Wäldern oder im Umland aufhalten," vermerkte der Trecenarius. "Wenn wir dies bereits ansprechen. Habe ich freie Hand diese letzten Bedrohungen niederzumachen?" - Und natürlich würde auch Verus auch diese Genehmigung sehr weit auslegen.

  • Der Kaiser strich sich nachdenklich durch den Bart. Er hatte langsam das Gefühl, der Tiberier wollte ihn manipulieren. Erst schlug er vor, den Christen den Aufstand anzuhängen. Dann betonte er immer wieder ihre Beteiligung. Und auf Nachfragen wich er aus und bat um freie Hand. Sehr verdächtig.


    Er musste hier Klarheit schaffen. Mit deutlichem Unwillen in der Stimme erwiderte er also: "Welche Rolle genau haben die Christen bei dem Sklavenaufstand nun gespielt?" Bevor er hier irgendetwas bewilligte, musste er die Wahrheit wissen. Danach wollte der Kaiser selbst entscheiden, wie man damit umging!

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  • Verus spürte eine gewisse Gefahr für seine Geschäfte und beobachtete den Kaiser eindringlich mit seinen toten Augen. Der Unwillen in der Stimme entging dem Trecenarius nicht. Nun musste der Prätorianer sanfter agieren, um die Pläne nicht in Gefahr zu bringen. "Sie waren Beteiligte und ein Teil des Führungskaders aber nicht federführend," musste er eingestehen. Es war besser zumindest etwas einzuräumen, als das gesamte Feld zu räumen. "Dennoch ist ihre Position eine Gefahr für unser Imperium. Zumal es bei den Resten dieses Aufstandes, die sich bei Capua versteckt halten, nicht nur um Christen handelt, sondern auch um flüchtige Sklaven."

  • Der Kaiser ließ nicht locker. Er musste dem Trecenarius klar machen, dass er Klartext erwartete. "Was meinst du mit 'Position'? Und warum sind sie eine Gefahr?" Bisher hatte er noch nichts besonders Gefährliches über sie gehört. Und nachdem Verus zuerst vorgeschlagen hatte, die Christen zum Sündenbock zu machen und dieses selbst gestreute Gerücht sich nun vermeintlich bewahrheitete, musste er genau Bescheid wissen.

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  • Dieser Kaiser war ja wirklich schwieriger zu bearbeiten als ein germanischer Fellhändler, dem man ein bisschen Schmiergeld abnehmen wollte. Verus musste sich beherrschen, nicht den großen Plan zu vermitteln, um diese Sache abzukürzen. Doch dieser Kaiser war zu sanft, um den großen Plan zu verstehen, so dass Verus und seine Speculatores es dabei beließen, diesen manipulieren zu wollen. Verus musste also seine aktuelle Strategie anpassen, um das Problem mit diesem Imperator ein wenig zu umschiffen. Rom brauchte jedwede Handlung und Funktion. "Sie stellen sich mit ihrem Glauben gegen den Kaiserkult, gegen die Vergöttlichung unserer Stadt und leisten passiven sowie manchmal aktiven Widerstand gegen unsere Staatspraxis. Sie weigern sich deine und Roms Herrschaft zu akzeptieren und verweigern sich sogar der Gesetzesmacht, indem sie einen Gott über das Recht stellen und von einer kranken Liebe predigen, die sogar Kindsopfer beinhaltet. Ja, sie opfern Kinder auf dem Altar eines David," vermittelte Verus eine Mischung aus Wahrheit und Gerücht. "Weil sie vollkommen gegen Rom und deine Authorität stehen, sind sie eine erhebliche Gefahr. Andere Kulte fügen sich gemeinfördernd in unsere Gesellschaft ein. Doch die Christen haben ein Alleinvertretungsanspruch und sehen ihre Glauben als alleinige Wahrheit an. Sie sind Fanatiker und ihre Predigt ist nicht nur aufrührerisch, sondern auch gefährlich für das Leben der normalen Bürger. Die Christen unterlaufen das Prinzip unserer vielseitigen Gesellschaft und sollten allesamt geächtet werden, insbesondere da sie Menschenopfer praktizieren." Der Trecenarius blickte den Kaiser eindringlich und auffordernd an, diese Schrecklichkeit zu akzeptieren und in der Sache fortzuschreiten.

  • Sim-Off:

    Huch, ganz übersehen!


    Die Hassrede gegen die Christen überraschte den Kaiser. Offensichtlich hatte die Einflussnahme des Tiberiers diesen davon überzeugt, dass die Christen eine echte Bedrohung waren, nicht nur Sündenböcke. Als Statthalter von Dalmatia hatte er ein paar Mal mit Christen zu tun gehabt, aber der göttliche Trajan hatte sie für ungefährlich erklärt. Außerdem gab es ja noch das Decretum Christianorum. "Gibt es Beweise für diese Menschenopfer? Ich habe gehört, dass sie eigentlich recht harmlos sind." hakte er deshalb weiter nach. "Dass sie unserem Staat gegenüber kritisch eingestellt sind, ist ja allgemein bekannt. Deshalb gibt es ja das Decretum Christianorum."

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  • Verus verzweifelte dezent an der Sanftmütigkeit dieses Kaisers, der den Nutzen einer politischen Verfolgung nicht erkennen wollte. Dabei breitete Verus ja bereits bereitete Albträume aus, die er nur noch annehmen musste. "Sie blenden uns und durchsetzen viele Strukturen. Nicht jeder zeigt sich offen als Christ, Imperator. Sie sind nicht harmlos," versicherte Verus eindringlich und blickte den Augustus mit festem Blick an. "Ich habe Beweise für Menschenopfer," log er und nahm sich vor, jene Beweise zu finden oder zu erzeugen. Dies würde sich machen lassen, damit die politische Agenda endlich verfolgt werden konnte. Zumal er fest daran glaubte, dass die Christen derartig eingestellt waren. Sie mussten einfach so sein und wenn sich nichts fand, würde man etwas finden müssen. Das Urteil - in den Köpfen vieler Prätorianer - war bereits gesprochen. "Mit Verlaub, mein Kaiser, aber das Decretum ist überholt und muss dringend verschärft werden," gab Verus seinen Wunsch nun offen zu. "Wenn du Rom schützen möchtest, solltest du uns erlauben, härter gegen Christen vorzugehen und auch gerne auf Basis eines neuen Decretum, welches uns anleiten soll," meinte der trecenarius. Neue Sichereitsgrundlagen als Handlungsmaßgabe waren immer gut und eigneten sich immer für die Interessen der Prätorianer.

  • Verus war selbst schuld, dass der Kaiser so misstrauisch war. Immerhin hatte der Prätorianer ihm zuerst vorgeschlagen, die Christen zu Sündenböcken zu machen. Jetzt waren sie aus dem Nichts heraus plötzlich eine Gefahr für die Staatsmacht.
    "Wenn es zu beweisen ist, dass die Christen Menschen opfern, dann muss ihr Kult natürlich verboten werden." erklärte er das Offensichtliche. Mord war strafbar, Ritualmord ebenso wie jeder andere. Wobei es Severus aber doch wunderte, dass man schon länger nichts mehr derartiges über die Christen gehört hatte.

  • Damit war die Sachlage klar: Ein Beweis für Menschenopfer musste her! Er würde mit seinem Stab sprechen und vielleicht sogar weitere Kreise mit ins Boot holen. Die Agenda verfestigte sich und bald würde man Rom von unliebsamen Subjekten reinigen können. Ein gutes Regime etablieren, welches für Sicherheit und Ordnung sorgen würde. Zum Wohle Roms. "Ich verstehe," antwortete der trecenarius doppeldeutig mit einem beißenden Zynismus, der sich auch in den Augen spiegelte. "Ich werde dir bald diese Beweise vorlegen lassen," versicherte der Prätorianer und damit war dieser Besuch beim Imperator vorerst abgeschlossen. Verus brauchte nun doch etwas Geschick und diese prätorianische Magie, die alles machbar machte.

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