Ob der Trecenarius sich bereits vorbereitete oder nicht, lag in seinem Ermessen. Der Kaiser ließ die Bemerkung zum Entwurf also unkommentiert. Dann schien es auch schon, als ob die Besprechung quasi beendet war.
Ganz beiläufig kam dann aber eine Frage, die doch etwas verdächtig klang. Denn es war ja offensichtlich, dass die Speculatores Aufstände zu verhindern hatten. Wenn der Tiberier nun explizit um freie Hand bat, hatte er offensichtlich Dinge vor, die durch die allgemeine Aufgabenbeschreibung nicht gedeckt waren. "Das hängt davon ab, was du unter freier Hand verstehst." antwortete der Aquilier deshalb. "Außergewöhnliche Maßnahmen sind weiterhin von mir abzusegnen. Spitzeleien und so weiter kannst du nach Ermessen durchführen, solange nichts auf mich zurückfällt." Kluge Senatoren wussten, dass die kaiserlichen Schergen gerne auch an ihren Türen lauschten. Aber wenn es herauskam, dementierten die Prätorianer natürlich. Und der Kaiser selbst gab sich unwissend, solange ihm nichts nachzuweisen war. Das sollte auch so bleiben.