• Nachdem einige Ereignisse Tage vergangen waren, durchzogen von Routine und Alltag, bekam die Turma I. neuerlich einen Befehl der von hoher Priorität handelte.
    Der Aushang sagte es bereits dass es sich hierbei um Geleitschutz handelte. Vermutlich machte einer der hohen Beamten wieder einmal eine kleine Runde dreiste durch die Provinz oder es müssten wertvolle Güter in einen anderen Teil gebracht werden.


    Was auch immer der Grund war, Turma I. stand bereit. Duplicarius Ocella hatte bereits früher als befohlen die Turma antreten lassen um ja keine Verzögerung aufkommen zu lassen.


    Und da Decurio Germanicus Varro noch nicht eingetroffen war, saßen die Equipe zwar am Pferd jedoch verriet die Haltung eines jeden dass man noch recht entspannt war. Unterhaltungen untereinander würde leise abgehalten aber ab und zu unterbrach Lachen die gedämpfte Atmosphäre.

  • Ocella hatte einen mittelprächtigen Hals, nicht nur, daß sie wieder einmal als Aufpasser und Leibwächter unterwegs sein sollten. Verdammt, sie waren eine Kampfeinheit. Dann schafften es diese Sackträger der Prima auch noch vor ihm auf dem Campus zu sein.
    So langsam ging es ihm auf den Keks,...immer nur Üben, Trainieren,...Formaldienst, Wache, Patrouille, immer wieder fiel er Abends in seinen Weinschlauch. Das kotzte ihn an. Hoffentlich würde das hier einmal was Anspruchsvolleres. Er riss sich zusammen.
    In Ordnung ihr Muttersöhnchen,...stellt das Gequatsche ein, wir sind doch hier nicht im Lupanar!
    Equiteees, descendite ex equiiiiis! Wieso saßen diese Flachpfeifen überhaupt auf den Pferden? Er wartete bis sie abgestiegen waren und schüttelte mißmutig den Kopf.
    Was sollte das denn sein? Wir steigen ab wie ein Mann! Das haben wir in der Grundausbildung gelernt! Mit der Interpunktion schwingt ihr eure verhornten Ärschen aus dem Sattel und steht neben eurem Pferd stramm! Er machte eine kreisende Bewegung mit seinem rechten Zeigefinger, welche den Männern aus dem Kapitel Führung mit Handzeichen als Aufsteigen bekannt sein durfte. ...und das hat gefälligst auch synchron zu funktionieren bei Apollos Eiern! Ohja, das versprach ein witziger Tag zu werden.

  • Nette Worte waren.... Nett. Herzerwarmend hingegen waren Ocellas Ergüsse. Er traf immer den Punkt und könnte motivieren. Unmotiviertheit gab es da nicht mehr.


    Doch so richtig kam der liebenswerte Ocella nun doch nicht an denn alle schielen etwas unsicher zum Nachbarn. Sollten Sie nun wieder aufsteigen um das absitzen nochmals synchron durchzuführen oder war es einfach ein Wunsch den der Matinier äußerte? Manchmal war es eben nicht so klar wie man es gerne hätte.
    So standen nun alle ne en den Gulen und hielten die klappe

  • Schon von weitem hörte er Ocellas Organ. Er war zu Fuß unterwegs und ein wenig überrascht als er die Turma mit den Pferden antraf. Irgendwas war los. Das erkannte er an den Mienen der Männer und Ocellas Haltung.
    Er baute sich neben Ocellas Pferd auf und betrachtete das Schauspiel. Offenbar versuchte Ocella gerade die Kerle mit Blitzen aus seinen Augen zu schmoren, denn es war ihm wohl entgangen, daß der kommandierende Offizier eingetroffen war.
    Equites,...state!
    er sagte es nicht laut, aber seine Stimme schnitt wie ein heißes Messer durch Butter.
    Hier war wohl noch ein wenig Formaldienst angebracht.
    Aus dem Augenwinkel sah er Ocella aus dem Sattel gleiten und in strammer Haltung verharren. Er winkte ab, als dieser Rapport leisten wollte. Was er sah war ihm genug.
    Equites,...movemini!
    Er betrachtete die Männer mit ruhigem Blick. Er war stolz auf die Turma, er war stolz auf jeden einzelnen Mann, weil er wußte, daß er sich auf sie verlassen konnte. Aber wenn sie Ocella schlecht aussehen ließen, würde er das nicht dulden. Ocella war für die Disziplin verantwortlich,...er war ihr großer Bruder, mit all seinen Vorzügen und Schwächen.
    Der Praefect hat uns zu einem Geleitschutz abkommandiert. Die Dauer ist noch offen, jedoch hoffen wir vor den Saturnalien wieder im Castellum zu sein.
    Das ließ er ersteinmal sacken. Es war den Männern immer eine Freude die zweifelhaften Vorzüge dieses Festes vollends auszuschöpfen. Ein Grund mehr, warum er es verabscheute.
    Wir führen einen Tross mit, also können wir unser persönliches Gepäck auf den Wagen deponieren und uns einzig der Ausrüstung widmen. Wir nehmen die volle Ausrüstung mit. Hasta beflaggt als Standardwaffe während des Rittes,...der Beamte soll die ganze Wucht unseres Pomps erfahren. Ein berittener Geleitschutz mit dicken Wintermänteln, bunten ovalen parmae und beflaggten Lanzen, den contarii. Allerdings trugen sie auch ihre Spatha einen Satz leichte Wurfspeere und den Bogen mit sich.
    Also Männer, bringt eue Ausrüstung in Ordnung und haltet euch bereit. Bis zum Aufbruch kein Ausgang und kein Wachdienst...Er sah den Freund zu seiner linken an und meinte lächelnd, Aber vielleicht täte ein wenig Formaldienst Not,...immerhin glaubt ihr die Elite zu sein und von der Elite erwartet man nun einmal mehr als vom gemeinen Soldaten,...Equites...state! Duplicarius,...deine Männer! Dann verließ er den Campus in Richtung Ställe. Es gab noch einiges zu organisieren und er wußte die Bande bei Ocella in guten Händen.

  • Und ob es seine Männer waren. Es waren zwar nur 25 anstelle der üblichen 32, aber es waren gute Männer. Ein wenig störrisch, aber gut.
    Jawohl Decurio! bellte er Varro entgegen und demonstrierte so seine Entschlossenheit diesen haufen auf Vordermann zu bringen.
    Ihr werdet jetzt die Pferde einstellen und eure Ausrüstung überprüfen. Volle Lotte! Denkt an die Feminalia und vor allem die Tibialiae,...das wird kalt werden und wir frieren uns sonst die Füße ab!
    Eine üble Sache, denn auf den Gäulen blieb nur der Hintern warm.
    Wir treffen uns hier zur hora octa wieder und üben das Auf- und Absteigen, sowie das synchrone einreihen. Der Praefectus hat uns auserwählt und ich will ihn nicht enttäuschen, aber vor allem nicht Decurio Germanicus,...das wollt ihr doch sicher auch nicht!?
    Ein böser Blick, besionders auf die potentiellen Unruhestifter.
    Equites,...abite!

  • Nach dem exzessiven Training des Auf-und Absteigens, manche glaubten sich eine Wolf antrainiert zu haben, wie auch das synchronisieren der Formation, hatte der Optio Zeit seine Meinung und anderes zu äußern. Denn jeder wollte dass man bei dem bevorstehenden Einsatz eine gute Figur machte. Und da war ein hübsches Gesicht nebensächlich. Da zählte Leistung.

  • Es war später Herbst in Germanien, und jeder, der einige Zeit in dieser Provinz verbracht hatte wusste die Zeichen zu deuten: Der Winter kam.
    Der erste Schnee war schon Gefallen doch nicht liegengeblieben, dennoch war der Boden eine Mischung aus Matsch und Frost, der Atem der Männer und der Pferde verwandelte sich in heißen Dampf sobald er die Körper verließ, und die Männer hüllten sich in ihre Mäntel.
    Der Praefectus stellte sich vor den Männern der Turma I auf, sein Pferd trottete auf dem Exerzierplatz hinter ihm ein wenig auf und ab, und er erhob die Stimme welche die vorwinterliche Stille durchbrach.
    "Equites! Das Jahr neigt sich dem Ende zu und der letzte Sommer ist uns allen noch immer in Erinnerung! Vieles wurde erreicht in diesem Jahr und wir blicken auf eine Episode des Friedens, geschaffen durch die Vereinbarungen mit den Stämmen hinter dem Limes!" sprach er und fuhr fort "Und dennoch kann diese Einheit keine Zeit damit verbringen die Vorräte aufzustocken und die Behausungen winterfest zu machen. Ein hoher Beamter der Provinz hat uns als Eskorte angefordert um einige kaiserliche Besitztümer zu inspizieren, einige davon rechtsseitig des Rhenus. Wir werden einige Tage unterwegs sein, doch euer Decurio hat euch ja bereits darauf vorbereitet." so viel zum Auftrag, "Ich habe entlang des Limes ebenfalls einige der kleineren Kastelle zu besichtigen, weshalb ich die Eskorte begleiten werden. Ebenfalls wird eine Centurie der zweiten dabei sein, welche wir gleich im Castellum der zweiten abholen werden. Solltet ihr eure winterfesten Mäntel und euer Marschgepäck noch nicht bei euch haben, so wäre jetzt ein guter Moment diese zu holen. Wir werden abrücken sobald euer Decurio den Befehl gibt." merkte der Iunier an, und trat einen Schritt zur Seite um dem Decurio das Kommando zu erteilen.

  • Es zählte zu den Selbstverständlichkeiten einer Elitetruppe auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Die Männer hatten die letzten Tage damit verbracht sich sowohl in militärischer als auch logistischer Hinsicht auf die kleine Missio vorzubereiten. Sie waren also fertig und klar zum Einsatz.
    Nach der kleinen Ansprache des Praefecten salutierte Varro vor diesem und baute sich vor der Prima auf. Ocella ließ sie in Starre verfallen. Kameraden! begann er, ...man hat uns auserwählt,...enttäuschen wir den Praefecten nicht! Er sah in harte Gesichter. Die letzten Monate hatten aus den neuen Equites vollwertige Mitglieder der Bruderschaft werden und bei dem einen oder anderen den letzten Babyspeck verschwinden lassen. Er wußte, daß er sich auf jeden Einzelnen verlassen konnte. Das erfüllte ihn mit Stolz und einem Gefühl der Sicherheit.
    Ausrüstung aufnehmen und Pferde vorbereiten! Er wandte sich an den Praefecten. Wann dürfen wir euch an der Praefectur abholen? Ein kalter feuchter Wind kam auf.
    Nicht gerade ideale Bedingungen für die Reise, aber was sollte es? Um sich hinter den Ofen zu verkriechen war immer noch Zeit genug wenn sie wieder zurück kamen.

  • Ja, so war das. Das Jahr neigte sich dem Ende zu. Die Temperaturen sanken und das Wetter wurde mieser. Wenigstens hatte sich das Klima zwischen Rom und den rechts-rhenus ansässigen Stämmen gebessert und schien sich zu einem Hoch zu entwickeln.


    Das diese Mission nun aufs Rechte Ufer des Rheins führen würde war für viele eine Neuigkeit. Gerüchten zufolge war das Geleit nur für diese Provinz geplant. Andere meinten es ginge sogar noch ein Stück weiter nach Süden was dann aber richtiggestellt würde und es dann doch nach Westen ging. Jedenfalls hatte die eine Hälfte der Besatzung falsche Informationen, die andere Hälfte gar keine.


    Hauptsache die I. Der Ala war im Bilde und machte sich hier nun fertig zum Aufbruch.


    Nachdem nun alle die Ausrüstung komplettiert hatten und wieder zum Sammelpunkt zurückgekehrt waren inklusive ihrer Gäule, wartete man nur noch auf den Befehl zum Abrücken.

  • "Wir brechen in einer halben Stunde auf Decurio. Wir treffen die Centuria der zweiten auf halbem Wege in die Stadt wo wir auch den Beamten abholen werden. Mein Marschgepäck ist soweit bereit, mein Adjutant hat sich um den Rest gekümmert. Kontrolliere deine Männer noch einmal und dann kannst du den Befehl geben." erklärte der Praefectus leise und nickte den Männern der ersten dann zu.
    "Ich treffe dich am Tor Germanicus. Bis gleich." gab er ihm zu verstehen und nickte ihm ebenfalls zu "Deine Turma gehört nun wieder dir. Ich erwarte dich am Tor."

  • Ein wenig irritiert über die fast schon schulmeisterliche Unterredung nahm Varro Haltung an und entgegnete,Jawohl Praefectus! Da fiel ihm ein, daß dieser doch bald Vater würde,...naja,...wer wußte schon wie man selber war wenn es dazu kommen sollte.
    Ocella führte gerade sein Pferd heran, die Ausrüstung war in einen der Wagen der Turma verstaut. Nike sah prächtig aus. Ihr Fell glänte und sie schien frohen Mutes als sie ihn erblickte. Natürlich war alles in Ordnung an Sattel und Zaumzeug, weshalb er diesen nur flüchtig in Augenschein nahm. Schwungvoll schwang er sich in den Sattel, bestrebt an keinem der vier Sattelhörner hängenzubleiben.
    Na schön, Ocella,...in einer halben Stunde am Tor,...wir machen noch einmal Ausrüstungskontrolle und dann ab zum Tor....deine Turma.
    Kurz darauf hallten die Befehle über den Campus. Die Männer rutschten aus den Sätteln um die Ausrüstung zu präsentieren.

  • Ocella sah sich nicht nur die Waffen an, er kontrollierte in Stichproben auch die Winterbekleidung und die persönliche Ausrüstung auf dem Wagen.
    Doch gab es nichts zu mäkeln. Die Männer wußten was es hieß bei diesem Wetter unterwegs zu sein. Dann ließ er sie noch zweimal in voller Montur auf- und absteigen.
    Alles gut. Es hätte ihn auch gewundert wenn sie es immer noch nicht gekonnt hätten. Die letzten Tage hatten sie bis zum Erbrechen Fromaldienst betrieben, teilweise auf Gestellen, teilweise auf den Pferden. Die Turma war bereit und Ocella so etwas wie stolz auf sie.
    Er wandte sich an Varro und salutierte vor ihm.
    Decurio, melde Turma Prima ist abmarsch- und einsatzbereit!

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