Maximus Decimus Meridius

  • Meridius hatte ihr die ganze Zeit schweigen zugehört. Er unterbrach sie nicht. Sie hatte einige Lasten auf der Seele und es erfüllten ihn mit Freude, dass sie ihn an ihrem Leben, an ihren Empfindungen und Sorgen teilhaben ließ. War es doch ein untrügliches Zeichen dafür, dass sie sich zu ihm zählte, ihr Leben mit dem seinen in Einklang zu bringen bereit war.


    Nachdem sie seine Hand ergriffen hatte und ihn fragend ansah, nickte er mit dem Kopf und dachte nach. Sie saßen einen kurzen Moment so da, beide schweigend, Hand in Hand und Meridius überlegte, was er sagen sollte.


    Dann beschloss er jedoch, die Situation für das erste auf sich beruhen zu lassen. Er war nicht gekommen um gleich in der ersten Begegnung mit Iulia gewaltige Probleme aus der Welt zu schaffen.


    "Ach Iulia. Wenn ich hier sein könnte, würdest Du nicht alle Lasten tragen müssen. Ich werde mich morgen darum kümmern. Einverstanden?"


    Er blickte sie an, beugte sich nach vorne und küsste ihr Handgelenk.


    "Was wolltest du als erstes tun, wenn ich wieder komme?
    Ich meine, wenn du wach liegst, nachts, und an mich denkst, woran denkst du? Was willst du da tun?"

  • Iulia war zumindest froh und erleichtert, dass alles nicht mehr allein in ihren Gedanken mit sich herumwälzen zu müssen


    "Ja, bin ich. Aber dafür musst du andere Lasten tragen...."


    Während er sich nach vorne gebeugt hatte, konnte sie auf seinen Nacken hinabsehen. Mit der noch freien Hand streichelte sie sanft darüber, auch die kleine, helle Narbe die er dort hatte.Sie würde ihn irgendwann fragen müssen woher sie eigentlich stammte.


    "Naja ich wusste ja nicht, ob wir allein sind wenn ich dich wiedersehe. Aber ich wollte dich als erstes küssen."

  • Meridius spürte ihre Hand in seinem Nacken. Sie fühlte sich wunderbar an. Ein Kribbeln ging durch seinen Körper.


    "Wir sind alleine, Iulia."


    sprach er und erhob sich.


    "Schläfst Du heute Nacht bei mir?"


    Er sah sie fragend an und hoffte, dass sie ja sagen würde.

  • Sie schüttelte bedauernd, den Kopf.


    "Nein,nicht heute Nacht."


    Es würde auffallen wenn sie heute Nacht in ihrem Bett schlief und sie wollte nicht das unter der Sklavenschaft Gerüchte kursierten, sie hätte Meridius nur durch Dienste im Bett, dazu gebracht sich mit ihr zu verloben. Außerdem würden die Gerüchte vermutlich nicht immer in den Wänden dieses Hauses bleiben....Iulia hatte sich ebenfalls mit Meridius erhoben und ihre Hand lag noch immer auf seiner Schulter.


    ""Aber ich sollte wenigstens das jetzt nachholen..."


    Sie zog sich etwas näher an ihn und küsste ihn, auch wenn sie ihre Entscheidung jetzt noch mehr bedauerte.

  • Meridus war von ihrer Entscheidung überrascht gewesen, doch er akzeptierte sie. Noch mehr, als sie ihn küsste. Vermutlich - so dachte er, ging es ihr am heutigen Tage nach der Frauen Weise.


    Nachdem er sich von ihrer Zunge gelöst hatte, küsste er ihre Hals und atmete die Haut ein. Sie duftete nach Rosen und war geschmeidig. Iulia hatte mit Sicherheit ein Ölbad genommen.


    Dann wieder zu sich kommend sah er sie an und zwinkerte ihr zu.


    "Schließe die Türe nicht zu. Vielleicht kann ich heute Nacht nicht schlafen, dann will ich Dich wenigstens sehen können..."

  • Sie genoß die Berührung seiner Lippen und seinen Atem der über ihre Haut strich.Sein Bart kitzelte etwas weshalb sie ein wenig zusammenzuckte. Warum musste er nicht aufhören....


    Sie lächelte amüsiert


    "Ja ich werde sie auf lassen. Ich hoffe nur das ich dann am anderen Morgen nicht über dich stolpere, weil du auf dem Fußboden vor dem Bett eingeschlafen bist. Dann weck mich vorher lieber..."

  • Meridius lächelte nun ebenfalls. Sie schaffte es immer wieder ihn auf angenehme Art und Weise zu amüsieren. Wie sehr er sie schätzte...


    "Keine Angst. Ich werde Dich schlafen lassen und rechtzeitig das Zimmer verlassen."


    Wieder gab er ihr einen Kuss. Dann riss er sich los. Wenn schon er hier das Opfer war, sollte sie es nicht unbedingt wissen. Er war Triumphator, und von Triumphatoren erwartete man, dass sie das Heft des Handelns in der Hand behielten. Sich seiner Gedanken bewusst werdend lachte er plötzlich auf.


    "Ach Iulia, Du machst mich noch verrückt...
    Im positiven Sinne..."


    flüsterte er.

  • Etwas verwirrt schaute sie ihn an, als er plötzlich los lachte. Schließlich konnte sie sich nicht erklären warum.


    "Ich hoffe nur das du nicht eines Tages zu Bewusstsein kommst und es dann bereust"


    Sagte sie halb scherzend. Da Meridius wohl um ein wenig mehr Distanz bemüht war,genoß sie einfach seine Nähe und unternahm nichts weiter.

  • Meridius blickte sie an und schüttelte den Kopf.


    "Ich werde es nie bereuen, Iulia. Ich bereue höchstens, dass ich damals gegen Deine Hochzeit nichts unternahm."


    Er trat wieder näher und zog sie an sich heran.


    "Ich hab Dir etwas aus Rom mitgebracht. Willst Du es gleich haben, oder willst Du lieber warten?"


    Er tat geheimnisvoll und liebte es, wie ihre Augen vor Neugier funkelten.

  • Sie wollte jetzt nicht an diese Hochzeit und die letzten 16 Jahre zurück denken, sondern konzentrierte sich lieber auf das was er darauf hin sagte.


    "Du meinst nachdem du mir schon Niobe geschenkt hast, willst du mir noch etwas schenken? Du musst wirklich schon ein wenig verrückt sein."


    Ein Grinsen huschte über ihre Lippen.


    "Hmm aber ich würde schon gerne wissen, was es ist..."

  • Meridius lächelte. Sie war immer noch so neugierig wie in ihrer Jugend.


    "Ja, Niobe, ich hoffe sie hat sich gut eingelebt. Du bist doch zufrieden mit ihr, oder?"


    Er trat zu einem kleinen Kästchen und holte ein Paket heraus. Mit einem Grinsen im Gesicht versteckte er es hinter seinem Rücken.


    "Wenn Du es möchtest, solltest Du es holen..."

  • "Ja sie arbeitet zuverlässig und gut.Auch wenn ich am Anfang ein paar Zweifel hatte, ob sie sich schnell einleben würde, nunja sie haben sich nicht bewahrheitet."


    Einen Moment blieb sie grinsend stehen um zu überlegen.


    "Hmm, ich sehe du magst solche Spielchen noch immer...."


    Während sie das sagte war sie langsam auf ihn zugegangen und versuchte nun an ihm vorbei hinter seinen Rücken zu kommen.

  • Da er es jedoch geschickt anstellte und sich mit ihr drehte, tanzten sie eine kleine Weile durch den Raum. Versuchte sie links an ihm vorbeizukommen drehte er sich in die entsprechende Richtung und trat mit dem rechten Fuß nach hinten. Mit einem Lächeln genoß er ihre Hilflosigkeit und trat letzlich - als sie unmittelbar vor ihm stand - nach vorne um sie gleichfalls mit beiden Armen zu umgreifen und fest an sich zu ziehen.


    "So. Hab ich dich. Das wars. Ich lass Dich nicht mehr los."


    Das Geschenk in seiner linken Hand befand sich unerreichbar hinter ihrem Rücken.


    "Und was jetzt?"

  • Ihre Hilflosigkeit ärgerte sie ein wenig, aber es beruhigte sie auch, dass sie ihn nicht so leicht austricksen konnte, sonst hätte sie sich ernsthafte Sorgen um ihn machen müssen.


    Schön wäre es doch leider musst du mich doch irgendwann loslassen...


    Sie überprüfte ob sie nicht doch noch irgendwie mit einer Hand an das Geschenk langen konnte. Nun es ging nicht.


    "Dann starte ich entweder einen erneuten Versuch, oder du gibst es mir einfach so oder ich muss dich irgendwie davon überzeugen..."

  • Sie versuchte alles, doch irgendwie gelang es ihr nicht. Meridius hatte sie immer noch fest an sich gepresst. Ihr Brüste waren deutlich zu spüren. Er räusperte sich.


    "Welche Argumente hättest Du denn einzubringen?"


    Ihr Mund war nur Zentimeter von dem seinen entfernt und ihr Atem strich warm über sein Gesicht. Er suchte ihre dunklen Augen und fand sie.


    Dann ließ er sie plötzlich und unerwartet los, nahm das Geschenk hinter ihrem Rücken hervor und überreichte es ihr, bevor sie auch nur auf die Frage antworten konnte.


    "Ich habe halb Rom danach abgesucht. Ich hoffe es gefällt Dir..."

  • Langsam öffnete sie das Päckchen, jetzt wollte sie sich Zeit lassen und die Überraschung noch ein wenig herauszögern. Außerdem wäre es dem Geschenk gegenüber unangemessen gewesen, heraus kam nämlich eine hellblaue Seidentunika. Iulia lächelte Meridius glücklich an.


    "Ohja und wie, sie ist wunderschön. Du hast genau meinen Geschmack getroffen.


    Mit ihren Fingern strich sie bewundernd über die zarte Seide und hielt die Tunika dann an, um den Schnitt genauer betrachten zu können, wobei sie erneut über die Seide streichen musste.


    "Du hast dabei aber anscheinend nicht nur an mich gedacht..."


    Sie legte die Tunika beiseite und gab Meridius erst einen zarten und dann leidenschaftlichen Kuss.

  • Er hatte in der Tat nicht nur an sie gedacht. Der Seidenstoff war nicht nur leicht und geschmeidig, sondern auch beinahe druchsichtig und dazu körperbetont geschnitten. Die Tunika würde ihr mit Sicherheit stehen und ihren Körper lustvoll betonen. Mit Freuden registrierte er, dass das Geschenk offensichtlich ihre Zustimmung gefunden hatte und den Kuss nahm er gerne entgegen. Ihre Zunge schmeckte nach Kirschen und Erdbeeren in einem.


    "Ich gestehe, ich war nicht nur uneigennützig..."


    sprach er und lachte. Dann zwinkerte er ihr zu.


    "Es freut mich, dass sie Dir gefällt.
    Gib mir Bescheid, wenn Du sie anprobieren möchtest, ja?"


    Er sah sie liebevoll an und streichelte ihre Wange.


    "Hab ich Dir schon erzählt, dass ich in Colonia Claudia Ara Agrippinensium ein Etage in einer Insula gemietet habe?
    Ich werde dort meine Geliebte unterbringen..."

  • Lachend sagte sie."Zum Glück gibst du es zu, aber du bist sicher bei der ersten Anprobe dabei."


    Ihre Wangen fühlten sich an, als wenn sie dort jeden Moment eine Gänsehaut bekommen würde.


    "Deine Geliebte?"


    Sie runzelte leicht die Stirn. In solch innigen Moment würde er ihr sicher nicht gestehen, dass er eine Geliebte hatte. Somit konnte er eigentlich nur sie meinen. Um nicht zu lachen musste sie sich zusammenreißen.


    "Nein das hast du noch nicht erwähnt, hoffentlich ist sie wenigstens hübsch..."

  • Es war nicht unschwer zu erkennen, dass sie überrascht war. Erst wurde sie kreidebleich, lief anschließend jedoch rot an, lachte und versuchte zu scherzen. Meridius entschloss sich mitzuspielen.


    "Ach ja, sie hat ein recht hübsches Gesicht. Ist zwar nicht mehr die Jüngste, hat schon die eine und andere Falte, ein Hintern so breit wie ein Pferd, kleine Brüste, und sie kuckt wie eine Kuh, wenn man sie besteigt, aber was will man machen... Man muss nehmen was man bekommt..."


    Er lachte schelmisch. Er hatte dermaßen aufgetragen, dass er sich kaum zusammenreißen konnte.

  • So wie er lachte, konnte er sie nur durchschaut haben und wollte sie foppen. Dummerweise gelang es ihm auch teilweise, so dass sie zwar lachte, aber ihre Antwort doch etwas bissig ausfiel.


    "Tja ich hätte gedacht, dass du noch etwas besseres bekommen könntest....aber wenn ich es mir recht überlege, passt sie ziemlich gut zu dir. Ich hoffe ihr werdet zusammen glücklich."

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