IO SATURNALIA! hallte es durch die Gänge des Hauses und über die Felder welche ruhig und schneeverweht um das Haus herum verteilt waren, auf den Frühling und das erste grün wartend wohlwissend, dass der Winter noch nicht einmal halb vorüber war. Was die Natur an ihre Grenzen brachte, machte die Menschen erfinderisch, sodass sie sich diese Zeit mit einem besonderen Fest erträglich machten. Ein helles Licht an dunklen Tagen sozusagen, so hell wie auch das Haus auf dem Landgut erleuchtet war ob der zahlreichen Lampen und auch Feuerstellen, welche im Hof als auch an den äußeren Gemäuern entfacht worden waren um den Gästen den Weg zu leuchten und ihnen Wärme zu spenden.
Bereits den ganzen Tag über trugen alle männlichen Mitglieder im Hause die pillei, also die Filzmütze der freigelassenen Sklaven um die Aufhebung der Stände in dieser Zeit zu symbolisieren. Der iunisch-decimische Haushalt war stets ein eher liberaler gewesen und diese laissez-faire Methode bedeutete im Umkehrschluss, dass die Sklaven sich auch bei den Vorbereitungen auf dieses Fest nicht auf die faule Haut legten sondern viel mehr mit überhöhtem Fleiß arbeiteten um die zahlreichen Speisen und Getränken zu kochen, backen, beziehungsweise anregend zu präsentieren, der Herr des Hauses hatte schließlich eine Armee zu leiten und war jüngst Vater geworden, war natürlich auch die Mutter gewissermaßen einband.
Wie so oft in Germanien hatte es am Tage ein wenig geschneit weshalb das Atrium erst einmal vom Schnee befreit werden musste um dort einige Tische und Bänke nahe einer wärmenden Feuerstelle aufzustellen. Aufgrund der vielen Gäste und des nicht zwingend vorhersagbaren Wetters jedoch wurden auch die Speise- sowie Gemeinschaftsräume, also das Triclinii sowie die Alae sowie die Korridore hergerichtet. Ausgelassen und gesichert wurden jedoch der private Teil des Hauses sowie die Arbeitsräume, in welchen sich gelegentlich auch geheime Militärunterlagen verirrten.
So erstrahlte das Haus in einem winterlichen Glanz, zahlreiche Sitzgelegenheiten säumten die Räume und auf den vielen Tischen standen allerlei Schüsseln, Schalen und Amphoren welche sowohl einheimische als auch römische Speisen anboten. Darüber hinaus waren es die Saturnalien, also wurde das Nahrungsangebot eigentlich nur vom Angebot an alkoholischen Getränken übertroffen. Seneca hatte extra den Vorratsraum plündern lassen sowie einen lokalen Händler leergekauft damit alle Gäste die tranken auch bloß vier Spuren im Schnee hinterließen und nicht bloß zwei. Er selbst hatte es ja leicht, einige dutzend Schritte immer an der Mauer entlang und er würde entweder in seinem oder in Seianas Bett landen. Auch wenn seine Frau den stinkend-besoffenen Seneca wohl weniger schätzte als die Standardversion, so war es ihm wohl letztlich gleichgültig, Hauptsache er würde weich fallen und gut schlafen.
Die Musiker trudelten ebenfalls bereits vor Sonnenuntergang ein um sich vorzubereiten. Es war gar nicht so leicht eine römische Musikertruppe im Norden zu beschaffen, doch dank einiger Kontakte gelang es ein ansprechendes Abendprogramm auf die Beine zu stellen.
Die Bühne war also bereitet für ein ausgelassenes Fest, Seneca erreichte die Feier nachdem er seiner Truppe den Abend freigegeben hatte. Einige Wachen würden natürlich die Perimeter sichern, doch die Truppen die sonst bereits zeitig auf ihren Stuben sein mussten, durften sich am heutigen Abend mal was gönnen... Was das genau war wollte der Iunier gar nicht so genau wissen...
*Ihr kommt zur Feier, ihr geht nicht über los, zieht keine 4000 Mark ein, und geht auch bitte nicht zur Porta