Der heutige Festtag fand zu Ehren des vergöttlichten Tiber statt und dieser letzte Tag der ansonsten eher ländlich geprägten Faunalia wurde auch in Rom ausgiebig gefeiert. Dafür hatte in diesem Jahr der amtierende Consul Claudius Menecrates gesorgt. Er ließ Tänzer anreisen, die den Tag über schwungvolle Tänze vorführten. Es erfolgte ein regelmäßiger Wechsel der Darsteller, denn der Dreier-Takt beanspruchte viel Energie. Das wusste auch Menecrates, der ähnliche Tänze mit den Mitgliedern der Salii aufführte, wenngleich er diese vom Tempo her gemäßigter wahrnahm.
Der Consul mischte sich in Begleitung seiner Liktoren unter das Volk, verfolgte die Darbietungen, führte Gespräche und ließ die mitgebrachten Waren verteilen, denn für Stärkung und Erfrischung der Tänzer und Zuschauer hatte er gesorgt.
WiSim
Als die Sonne im Zenit stand, wurden die Vorbereitungen für die Opferung zu beiden Seiten des Ufers getroffen. Insbesondere der Flussgottes Tiberinus sollte heute geehrte und freundlich gestimmt werden, denn er besaß erheblichen Einfluss auf das Wohl und Schicksal der Stadt Rom. Unter der Aufsicht der Pontifices würden nicht nur zu beiden Seiten des Ufers, sondern auch auf der Brücke Zeremonien stattfinden, bevor allerlei Opfer dem Flussgott dargebracht wurden. Aber auch der Erdgöttin Gaia wurde heute gedacht und geopfert.