[Trainingsrennen] der Factio Praesina

  • In kürzester Zeit hatte Vetilius alles für das geplante Trainingsrennen organisiert. Das Wichtigste: eine freie Rennbahn für einen ganzen Tag. Bereits in der Morgendämmerung trafen die Pferde ein. Sie wurden geputzt und anschließend warm geführt. Erst kurz vor dem Start spannte man sie an, um einige Runden in lockerem Trab zu absolvieren.


    Der Consul traf ein, als die Wagen startbereit standen. Zeit gehörte für ihn zu den kostbarsten Ressourcen. Er konnte sich nicht leisten, etwas zu verschenken. Ansehen wollte er sich das Spektakel aber doch, damit er wusste, woran bis zu den Ludi noch gearbeitet werden musste. Ihm bereiteten die durchweg jungen und wenig erfahrenen Lenker Kopfzerbrechen. Aber er wollte den Tag nicht vor dem Abend schlecht reden, deswegen trat er an das Geländer und hob den Arm. Das weiße Tuch in seiner Hand schaukelte gemütlich im milden Winterwind.

  • Braecus galt als der Erfahrenste aller Praesinalenker, wenn man von erfahren bei dessen Alter überhaupt sprechen konnte. Einen wirklichen Leistungsträger gab es seit Jahren nicht mehr. Das junge Lenkeraufgebot würde stattdessen Jahre benötigen, bevor es in der Spitze und im Vergleich mit anderen Factiones mitmischen konnte. Menecrates plante daher ein besonders straffes Trainingprogramm, wobei er sich zunächst ein Bild vom atuellen Leistungsstand machen wollte.


    Das Tuch in seiner Hand fiel zu Boden und die Gespanne sprangen nach zwei bis fünf Schritten in den Galopp. Das würde auch noch besser gehen, dachte Menecrates bei sich, dann aber beobachtete er den Rennverlauf.
    Braecus' Pferde sprangen am schnellsten in den Galopp. Hier erkannte man die etwas größere Erfahrung des Lenkers. Besonders viel machte der Lenker aber nicht aus diesem Startvorteil, denn Rianorix, der zweite und jüngere Stammlenker der Praesina, besaß entweder mehr Talent oder bessere Pferde, er überholte jedenfalls.


    Das potentiell neue Lenkertalent kam am schlechtesten aus der Startbox, aber er schlug sich auf der Strecke gut. Syennesis fuhr mutig, was Menecrates gefiel. Der Lohn stellte Platz zwei nach der ersten Runde dar. In Runde zwei versuchte Braecus seinen Platz zu verbessern. Es wurmte ihn augenscheinlich, dass ein Niemand vor ihm lag. Nachdem er langsam näher rückte, konnte er die Wendemarke ideal umfahren und setzte sich vor Syennesis. An dieser Stelle erkannte man wieder, was Erfahrung ausmachte, auch wenn sie nur wenig umfangreicher als die der Mitkonkurrenten war.
    Bis zum Ende der Runde zwei konnte Rianorix seine führende Position halten. Mit einem Vorsprung von einer Gespannlänge ging er in Runde drei.

  • Entspannt stand ich neben dem Consul um das Trainingsrennen zu beobachten. Es war schon eine andere Sache hier als kritischer Beobachter eines Factiomitgliedes zu stehen oder als einer aus dem Stab für ein Rennen zuständigen Mitarbeiters den Verlauf des Wagenrennens zu beobachten.
    Noch das Bild vom diesem Wagenrennen im Kopf sah ich bestimmt ein wenig enttäuscht aus. An einen rasantes Rennen erinnerte mich das hier, nicht wirklich.
    Gibt es hier keinen richtigen Trainer?
    Diese Frage stellte ich mir murmelnd selber.
    Schade, wenn ich Ahnung davon hätte, würde ich diese Aufgabe bestimmt mit Freuden übernehmen. Sie gaben sich ja sichtliche Mühe, doch bei einem richtigen Rennen würden sie bestimmt überrundet werden.
    An den Consul gewand meinte ich,
    für sie gibt es nur eins, trainieren, trainieren und nochmals trainieren. Es wird bestimmt seine Zeit brauchen.
    Danach beobachtete ich erst einmal weiter, es kann sich ja noch einiges tun, redete ich mir selber in Gedanken zu.

  • Faustus stand nah genug, damit Menecrates sein Murmeln verstehen konnte. Er blickte zu seinem Sekretär und verzog missmutig den Mund. "Ich hätte es mir auch besser vorgestellt", gab er zu und blickte wieder auf die Bahn, wo Braecus gerade versuchte, seinen Factiogefährten Rianorix zu attackieren. Er blieb dran und rückte Stück für Stück weiter vor.
    "Er hat die längere Strecke um die Wendemarke, wenn er sich nicht wieder zurückfallen lässt", kommentierte Menecrates die Situation. Braecus gab keinen errungenen Schritt her, aber die längere Strecke bremste seine Aufholjagd. Auf der Geraden konnte er zwar seine Position leicht verbessern, lag aber weiter hinter dem führenden Rianorix.


    Als Letzter ging Syennesis in die vierte Runde und nun feuerte auch er seine Pferde an. Sein Tempo verschärfte sich und der Rückstand schmolz.
    "Was hältst du von ihm?", fragte Menecrates, ohne den Blick von der Bahn zu wenden. Er bemerkte, dass der führende Rianorix einbrach und schüttelte den Kopf. Hatten sich die Pferde etwas schon jetzt verausgabt? Seine Schwäche nutzte jedenfalls Braecus, der sein schnelles Tempo hielt und es tatsächlich zum Ende hin schaffte, sich an die Spitze zu setzen.

    "Das war wohl taktisch kalkuliert. Trotzdem…"
    Er atmete einmal unzufrieden aus und stimmte Faustus mit einem Nicken zu. "Du hast Recht: Hier hilft nur Trainieren was das Zeug hält. Kondition kann jeder für sich trainieren, aber Taktik geht nur in einem Wettstreit miteinander auszuprobieren. Fast denke ich, wir brauchen noch vor den Spielen weitere Trainingsrennen.“ Ein fragender Blick traf Faustus, bevor er sich auf die Runde fünf konzentrierte.


    Ihr potentieller Neuzugang verkürzte den Rückstand langsam, aber stetig. Dabei legte er ein schnelleres Tempo hin als Rianorix, dessen Chance schwand, den ersten Platz zurückzuerobern. An der Reihenfolge der Gespanne änderte sich in dieser fünften Runde nichts.

  • Während ich die beiden Gespanne weiter beobachtete, hörte ich dem Senator aufmerksam zu und nickte ab und zu verstehend oder bestätigend. Bis mir aufging, ich sollte besser reden, denn der Claudier schaute ja genauso wie ich, zu dem Trainingslauf wie ich und konnte deshalb mein nicken nicht sehen.
    Ob sie nicht einen alten Lenker haben der nicht mehr fährt, die Jungen aber in der Taktik unterrichten könnte? Bestimmt hat er ein paar Kniffe auf Lager. Ich denke selbst die Besten kommen nicht ohne so etwas aus.
    Dies waren nur Vermutungen von mir.
    Ausdauernd und hartnäckig ist er ja der Syennesis, das gefällt mir. Bestimmt nimmt er Ratschläge gerne an und ist Ausbau fähig.

  • Als Faustus einen erfahrenen, aber nicht mehr aktiven Lenker zur Sprache brachte, hoben sich die Brauen des Consuls. Es standen aber keine Zweifel in seinem Gesicht, sondern positive Überraschung. "Warum eigentlich nicht", erwiderte er schließlich, während er nur halbherzig dem Rennen folgte. Entscheidendes tat sich ohnehin nicht, wenn man davon absah, dass Braecus seinen Vorsprung kontinuierlich ausbaute.


    "Ich könnte mich einmal nach den alten Hasen dieser Factio umhören. Sie verbindet selbst noch viel mit der Preasina, hoffe ich, und die jungen Lenker sehen sie nicht als Fremdkörper, weil sie aus diesem Stall kommen." Er wiegte einmal den Kopf und fand die Idee immer besser je länger er darüber nachdachte.


    Bedingt durch die Ablenkung hatte er erhebliche Teile des Endverlaufs dieses Rennens verpasst. Ein Blick bestätigte jedoch, dass sich rein gar nichts mehr geändert hatte. Wenige Atemzüge später rollten die Wagen über die Ziellinie. Die Reihenfolge blieb, nur der Rückstand des neuen Lenkers vergrößerte sich auf den letzten Doppelschritten. Menecrates runzelte die Stirn. "Ich bin trotzdem dafür, ihn zu fördern und aufzubauen", sagte er und drehte sich Faustus zu. "Mir gefällt wie dir seine Hartnäckigkeit. Potential besitzt er allemal." Tja, nur wie verblieben sie jetzt am besten. "Faustus, ich schlag vor, wir setzen in wenigen Tagen ein weiteres Trainingsrennen an. Bis dahin sollen die Lenker bei ihren Pferden die Kondition fördern. Viel kann zwar in der Kürze der Zeit nicht erreicht werden, aber wenigstens etwas."



    Er winkte Syennesis zu, der gerade zur Tribüne schaute.
    "Du bist engagiert", verkündete er, als der junge Mann eintraf.

  • Syennesis war mit seinem Rennen selber nicht allzu zufrieden. Er hätte sich gerne besser verkauft und etwas länger weiter vorne mitgemischt. Dass man ihn aber trotzdem engagieren wollte, trieb ihm ein Lächeln auf das erschöpfte Gesicht. "Das ist schön", brachte er erst einmal nur hervor. Dann atmete er ein paar mal tief durch und fasste ein paar weitere klare Gedanken. "Was zahlt ihr denn?" wollte er dann wissen.

  • Menecrates hatte keine Ahnung, was ein Wagenlenker bezahlt bekam. Er suchte sich daher eine diplomatische Antwort aus und garnierte sie mit einem Leckerbissen.


    "Nun ja, junger Mann, die Factio Praesina zahlt genauso viel wie die anderen Factiones an einen Lenker, der in der Kategorie Nachwuchs startet. Ein Profigehalt ist da sicherlich nicht drin, aber weil ich ein persönliches Interesse daran habe, die Praesina voranzubringen, zahle ich für jede Platzverbesserung im Training eine Prämie. Siege und Platzierungen bei öffentlichen Rennen werden selbstverständlich separat und zusätzlich prämiert. Komm bei den anstehenden Ludi ins Finale und es erwartet dich eine erste respektable Sonderzahlung."


    Eine Aussage wie Gummi, aber wer Menecrates kannte, wusste um dessen Freigiebigkeit. Außerdem hielt er stets Wort. Darauf musste der neue Lenker vertrauen, denn die Factio schenkte schließlich auch ihm Vertrauen, ohne eine Garantie von ihm zu bekommen.

  • Der junge Fahrer starrte den Senator einen Augenblick lang etwas ratlos an und wischte sich ein paar Schweißtropfen von der Stirn. "Äh. Wieviel ist das dann in Sesterzen?" fragte er dann etwas unbeholfen. Er brauchte eine Zahl, um zu sagen, ob es passte. Seiner Familie konnte er vielleicht noch einen Anteil an irgendwelchen Prämien versprechen, aber der Bäcker seines Vertrauens und auch sein Vermieter wurden nun einmal in Sesterzen bezahlt. Und zwar regelmäßig und nicht nur in Form der Ankündigung, sie nach dem nächsten Rennen genauso zu bezahlen, wie es andere Kunden oder Mieter auch taten.

  • Wenn der Consul etwas nicht besaß, dann war es überflüssige Zeit und als die pingelige Nachfrage zu den konkreten Sesterzen kam, atmete er einmal gestresst durch. Nicht nur, weil er sich die Lenkerwerbung leichter vorgestellt hatte, sondern auch, weil er nicht wusste, was so ein Lenker in der Regel gezahlt bekam. Woher sollte er das auch als Neumitglied wissen, der erstmalig auf diesem Gebiet tätig wurde.
    Am liebsten hätte er Syennesis zum Dominus Factionis oder Vicarius geschickt. Dann hätten die miteinander verhandeln können und Menecrates hätte die Arme verschränkt. Da aber die Vergangenheit zeigte, dass sich in dieser Factio nicht viel tat und der Ianitor das mit 'Unschlüssigkeit' begründete, blieb dem Consul nichts weiter übrig, als selbst tätig zu werden.


    "Du da." Er winkte einen Stallburschen heran, der von einem der oberen Ränge das Rennen verfolgt hatte. Er ging dem jungen Mann einige Schritte entgegen, aber nicht aus Höflichkeit, sondern um aus der Hörweite des neuen Lenkers zu gelangen.
    "Hier existiert doch bestimmt eine Buchhaltung. Finde heraus, was für den Ankauf der letzten Wagenlenker bezahlt wurde und beeile dich damit!"


    Anschließend winkte er Faustus zu. Er wollte sich mit ihm absprechen.
    "Faustus, wenn dir etwas Grandioses einfällt, scheue dich nicht dazwischenzureden. Hier ist Verhandlungsgeschick gefragt und das machen für mich ansonsten die Verwalter. Ich selbst agiere nur aus dem Bauch heraus und der sagt mir gerade, ich habe zwar viel Geld, aber auch nur deswegen, weil ich es gut anlege, gut verwalten lasse und es nicht zum Fenster rauswerfe. Das habe ich hier auch nicht vor, obwohl ich weniger Zeit als Geld habe." Er seufzte, dann ging er zu Syennesis zurück.



    "Folgendes vorab, bevor ich meine Daten geliefert bekomme. Fakt ist, die unter Vertrag stehenden Lenker der Praesina rangieren im Ranking des Imperiums weit unten. Sehr weit unten, um genau zu sein. Fakt ist außerdem, dass du in diesem Testrennen der Letzte warst. Ich denke, wir sind uns einig, dass sich der einmalige Zahlbetrag an deiner aktuellen Leistung orientiert und demzufolge nicht sonderlich hoch sein wird.
    Fahr zukünftig erfolgreich und verhandele im Nachhinein mit mir über ein festes Gehalt."
    Er zuckte mit den Schultern trotz des positiven Zukunftsausblicks, denn aktuell gab es nur eine bescheidene Summe X - analog der gezeigten Leistung.

  • Gefühlt dauerte es Ewigkeiten, bis der Stallbursche zurückkam. Das Schweigen zwischen Menecrates und dem potentiell neuen Lenker wurde mittlerweile unangenehm, sodass der Consul erleichtert der Ankunft des Burschen entgegensah. Er nahm die Tabula entgegen und studierte die Zahlen. Neben Jahren standen diverse Kaufsummen, Hinweise auf den jeweilig erworbenen Lenker und die Factio, bei der er unter Vertrag genommen wurde.
    Er blickte auf, musterte den Lenker und vertiefte sich erneut in die Fakten auf der Tafel.


    "Tja", sagte er schließlich. "Deiner Leistung entsprechend, kann ich dir heute mit Augen zudrücken ein Angebot von 450 Sesterzen Einmalzahlung unterbreiten." Er gab die Tafel zurück und signalisierte mit einem Wink, dass der Bursche sie wieder an Ort und Stelle bringen sollte. Der drehte auf dem Absatz um und verließ die Gruppe, um in die Verwaltung zu gehen.

  • Ein Betrag von 450 Sesterzen hörte sich erst einmal nicht schlecht an, immerhin knapp ein Drittel des Jahresgehalts eines Legionärs. Andererseits hatte er keine Ahnung, über welchen Zeitraum sie verhandelten. Bis zum nächsten Rennen? Ohne Zusage, wann dieses stattfindet? Wenn er jetzt einmal etwas bekam und dann den Rest des Jahres nichts, war das auch nicht hilfreich. Da musste er wohl noch einmal nachfragen. "Und das bedeutet für mich dann was? Ich bekomme das Geld und fahre er einmal noch ein Proberennen?"


    Syennesis hatte das Gefühl, dass er verhindern musste, ein Fahrer zweiter Klasse zu werden, der erst einmal nur einzelne Zahlungen von Rennen zu Rennen erhielt, während die anderen richtige Verträge hatten. Aber vielleicht war das nur ein falsches Gefühl. Vielleicht sollte er sich noch Unterstützung für die Verhandlungen suchen. Oder zumindest sich heute Abend noch mit Freunden beraten und eine Nacht über das Angebot schlafen.

  • Menecrates schwor sich, die zukünftigen Verhandlungen einer anderen Person zu übertragen. Sicherlich gab es ein Gen für Verhandlungsgeschick, das nicht jedem vergönnt war. Einkaufen mit festem Preis gefiel ihm jedenfalls sehr viel besser, weil das schnell und ohne Reden ging. Einzig als Begleitperson zum Einkaufen mitkommen zu müssen, rangierte in seiner Hitliste noch weiter unten als Verhandlungsführung.


    "Das bedeutet...", versuchte er sich mit einer Zusammenfassung. "...du bekommst 450, wenn du für die Factio Praesina zu den Ludi Palatini und jedem weiteren Rennen in den nächsten sechs Monaten startest. Je nachdem, wie du abschneidest, bekommst du eine Erfolgsprämie. Schneidest du aus unserer Sicht ZU schlecht ab, trennen wir uns von dir nach dieser Zeit. Falls wir dich behalten, bekommst du eine Festanstellung mit Gehalt entsprechend deiner Leistung.
    Der Consul hoffte, jetzt nicht noch einmal einen Burschen bemühen zu müssen, der ihm die Gehälter der letzten Jahre für Nachwuchslenker recherchiert und vorlegt.

  • Das hörte sich doch schon wesentlich konkreter an. 450 Sesterze für sechs Monate, danach wurde neu verhandelt. Syennesis ließ sich das Angebot kurz durch den Kopf gehen. Jetzt war wohl die Phase, in der man feilschen konnte. "Vier Monate", schlug er vor. "Und ich bin danach nicht an euch gebunden, wenn mir euer Folgeangebot nicht gefällt oder ich von einer anderen Factio ein besseres Angebot erhalte." Vier Monate bezahltes Schaufahren in Rom, um kräftig Werbung für sich selber zu machen, konnte auch nicht jeder Jungfahrer für sich verbuchen. Wenn es so kam, war Syennesis zufrieden.

  • Obwohl Menecrates die Zeitnot drückte und er längst anderen Aufgaben hätte nachgehen müssen, fiel der Stress für einen Moment ab und er fing herzhaft an zu lachen. Er brauchte Momente, bis er sich beruhigt hatte.


    "Zeig diesen Biss auf der Sandbahn, dann kommst du weit", orakelte er, immer noch schmunzelnd, dann wurde er ernst. "Du bekommst 450 für sechs Monate und wir entscheiden, ob du anschließend übernommen wirst. Ich bezweifle, dass du von einer anderen Factio ein besseres Angebot bekommen wirst, nachdem sie über dein heutiges Abschneiden informiert wurden. Alle anderen Factiones haben mehr Lenker im Kader als wir, sie warten also nicht auf dich. Nutze hier die Chance und es soll nicht zu deinem Schaden sein."

  • Diese Worte hörten sich eher nach einer Drohung als nach einem Gegenangebot an. "Natürlich könnt ihr entscheiden, ob ihr mich dann überhaupt wollt. Und natürlich werde ich bis dahin mein Bestes geben, um euch zu überzeugen. Aber auch wenn ihr mich dann tatsächlich haben wollt, nehme ich mir die Freiheit, möglicherweise nicht bleiben zu wollen. Das Angebot muss dann schon stimmen", beharrte daher auch Syennesis auf seinem Standpunkt. "Oder ihr macht mir jetzt ein deutlich besseres Angebot, als 450 Sesterze für vier Monate."

  • Langsam fing Syennesis an mich zu nerven. Es war ja schön und gut, dass Beste für sich heraus zu holen, doch jetzt schoss er über sein Ziel hinaus. Wenn er ehrlich war wusste er es selber.
    Consul, entschuldige wenn ich eine kurze Frage stelle. Der Termin für das nächste Rennen, soll ich den jetzt festmachen lassen?
    Ich dachte, der Consul ahnt bestimmt, warum ich die Zwischenfrage stellte.

  • Menecrates hörte sich an, was Syennesis zu sagen hatte. Dabei befand sich sein Geduldsfaden kurz vor dem Riss. Er spürte körperlich die Entlastung, als er Faustus' Nachfrage hörte und atmete einmal hörbar aus. Das Dazwischengrätschen legte er als Anzeige des erreichten Limits bei seinem Sekretär aus. Darin herrschte bei ihnen also Einigkeit.


    Der Consul wandte den Kopf zu Faustus. "Du meist das nächste Trainingsrennen?" Er schüttelte den Kopf. Die Zeit rann davon und die beiden Stammfahrer der Factio würden sicherlich von alleine ihr Training ankurbeln können. "Wir müssen umgehend die Einladung für die Spiele fertigen. Plakate aufhängen, Einladungen rausschicken..." Menecrates merkte, dass er keine Lust zur Fortsetzung der Verhandlungen mit dem neuen Lenker verspürte. Er blickte ihn auch nicht mehr an, sondern drehte sich jetzt vollständig zu seinem Sekretär, weil ihm eine Idee kam. "Oder meinst du mit dem nächsten Rennen den Testlauf für einen anderen Neuzugang?" Obwohl ihm der Gedanke sehr gefiel, wusste er gleichzeitig, dass sein Amt nicht so viel Zeit für Factioangelegenheiten zuließ.


    "Lass uns nach Hause gehen und unsere Pflicht tun. Der Arbeitseinsatz dort lohnt sich wenigstens."

  • Das offensichtliche Ende der Verhandlungen kam etwas abrupt, aber nach dem Lachanfall zuvor auch nicht völlig überraschend. Offenbar war die Praesina nicht bereit, sich an die Vorstellungen von Syennesis anzunähern. "Viel Erfolg. Valete", wünschte Syennesis ihnen noch, dann wandte auch er sich ab und ging seiner Wege. Diesmal mochte es nicht geklappt haben, aber er war sich sicher, er würde noch weitere Chancen bekommen.

  • Wie lange besprochen und viel zu spät umgesetzt, trafen sich heute auf dem Factiogelände der Consul, sein Factiokollege Faustus und eine Auswahl an zugehörigen Fahrern.


    "Faustus, wir hätten viel eher einen Trainingsplan aufstellen und mit der Umsetzung beginnen müssen, aber ich habe es leider nicht eher geschafft. Das Amt fordert viel Zeit und Einsatz. Das wird sich aber ändern, sobald ich kein Magistrat mehr bin. Blicken wir erst einmal auf heute und das, was uns erwartet.
    Alle Fahrer an den Start!"


    Die älteren des insgesamt jungen Rennstalls - Braecus,Rianorix und Syennesis - gingen das Trainingsrennen gelassener an. Marsyas und Tisander standen besonders unter Beobachtung und zumindest bei Marsyas bemerkte Menecrates etwas Aufregung.

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