• Magrus merkte, dass Marco auf ihn zukam. Im nächsten Augenblick stießen sie auch schon zusammen.


    „Du hast mich über den Haufen gerannt, ein Glück, dass nichts passiert ist. In dieser Finsternis kann man ja zu Schaden kommen.“


    Er versuchte, etwas zu humpeln, um den Zuschauern etwas zu bieten.

  • Cara überlegte, warum Magrus noch immer anwesend war. Sie wollte doch endlich einmal mit Marco alleine sein. Zum Schein dessen Bitte ignorierend fragte sie, "Julius wieso bist du eigentlich hier? Was machst du hier im Dunkeln? Ich schlage vor du gehst in den Garten und holst von dort ein paar Laternen. Draußen ist es bestimmt heller und du findest diese ganz schnell?"

  • -- Zuschauer --



    Gallus kannte alle bisherigen Darsteller. Das machte ihr Spiel besonders amüsant, weil sie ihre Persönlichkeit mit der Rolle vermischten. Manchmal schimmerte die Persönlichkeit durch, dann wieder zeigten sie Seiten, die Gallus nicht kannte.


    Viel zu selten wurden in Roms Theatern Komödien aufgeführt. Klar, dass Gallus sich diese nicht hatte nehmen lassen. Er kämpfte zeitweilig mit den Tränen, weil er den Hintergrund der Darsteller kannte und wusste, wann sie sich unwohl fühlten. Marco zum Beispiel würde seine Tunika hassen, dessen war sich Gallus sicher. Der Leibwächter achtete immer auf sein Äußeres. Er legte Wert auf eine lässig männliche Garderobe. Das Kittelchen, das er in seiner Rolle trug, schien jeden Augenblick platzen zu wollen. Vermutlich konnte die Requisite nichts anderes für das Muskelpaket auftreiben.


    Gespannt sah Gallus den weiteren Geschehnissen entgegen.

  • -- Schauspieler --


    Zitat

    Original von Magrus
    „Du hast mich über den Haufen gerannt, ein Glück, dass nichts passiert ist. In dieser Finsternis kann man ja zu Schaden kommen.“


    "Dann steh nicht im Weg", antwortete Marco und fand zum ersten Mal, dass seine Rolle genau das sagte, was er selbst sagen würde. Zufrieden lächelnd bog er ab und steuerte auf die Stimme seiner Liebsten zu.


    "Liebste Helena", sagte er, als er weibliche Rundungen spürte. "Du siehst wunderschön aus." Ganz schön dämlich diese noblen Bürger, wenn sie glauben, im Dunkeln Schönheit sehen zu können, dachte Marco bei sich. "Wir zwei haben ein Problem, ein großes Problem." Er versuchte es so theatralisch zu sagen, wie es ging, dann drückte er seine Helena an sich. "Und es steht jeden Moment vor der Tür."

  • Magrus fand den Vorschlag von Cara, draußen Lampen zu suchen für vernünftig. Er hatte im Moment ohnehin keine Rolle zu spielen. So verkündete er laut:


    „Ich gehe hinaus und suche Lampen. Hier drinnen werden wir ohnehin keine finden und uns nur über den Haufen rennen.“

  • Caras Herz schlug schneller als Marco sie berührte. Sie bemerkte noch nicht einmal, dass Magrus gegangen war. "Ein Problem?" Fragte sie verwirrt, denn ihre Gedanken waren gerade nicht bei der Sache. "Wieso wir beide? Weißt du was? Wir öffnen einfach nicht die Türe". Cara musste kichern, sie fand den Satz äußerst witzig.

  • -- Schauspieler --


    Zitat

    Original von Magrus
    „Ich gehe hinaus und suche Lampen. Hier drinnen werden wir ohnehin keine finden und uns nur über den Haufen rennen.“


    Nicht nur hier drinnen rannten sie sich über den Haufen, sondern auch beim Versuch, aus der Tür zu gehen, denn im Türrahmen stand Maximus, Helenas Vater.


    "Was ist denn hier los?", donnerte er. "Ich bin nicht blind, trotzdem kann ich nichts sehen!" Er tastete Magrus ab, erkannte ihn aber nicht. "Wer bist du? Ich erwarte eine Erklärung!"

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    MAGISTER NAVIS - HERIUS CLAUDIUS MENECTRATES

    VILICUS - HERIUS CLAUDIUS MENECTRATES

  • Magrus überlegte kurz, wie Julius reagieren soll, fand aber, dass es nur eine Möglichleit gäbe.


    „Herr, ich bin Julius. Drinnen bist es keine Lampen und es ist stockdunkel. So bin ich nun auf der Suche nach Lampen.“

  • Zitat

    Original von Pitholaus Plato

    -- Schauspieler --


    "Was ist denn hier los?", donnerte er. "Ich bin nicht blind, trotzdem kann ich nichts sehen!" Er tastete Magrus ab, erkannte ihn aber nicht. "Wer bist du? Ich erwarte eine Erklärung!"


    "Mein Vater", kam erschrocken von Helena und gleich versuchte sie sich in Pintos Arme zu flüchten, was Cara gar nicht so unlieb war. "Was machen wir jetzt?"

  • "Wir können so tun, als sind wir nicht hier", hauchte er Helena ins Ohr. "Oder wir schleichen uns an ihm vorbei. Wenn er uns bemerkt, bekommen wir Ärger."
    Eigentlich wollte er ein paar schöne Stunden mit Helena verbringen. Sie sahen sich viel zu selten und die Zeit bis zur Hochzeit wollte nicht vergehen. Jetzt stand viel auf dem Spiel. Der alte Herr dachte konservativ und er verstand wenig Spaß.
    Marco, der sich weigerte, den Namen Pinto anzunehmen, griff Helenas Hand.
    "Das ist ein Notfall, das sieht jeder." Er versuchte auf Zehenspitzen zu laufen, was bei seiner Gestalt kurios wirkte. Die Kline mitten im Weg bemerkte er fast rechtzeitig, nur ein winziges Stückchen verrückte sie. In der Nähe der Tür hielt er an. Er wusste dass Helenas Vater kaum eine Armlänge entfernt stand. Seine Nase sagte es ihm. Der alte Herr aß für sein Leben gerne Fisch.

  • Zitat

    Original von Marco
    "Das ist ein Notfall, das sieht jeder."


    "Niemand kann hier was sehen, das ist der Notfall", erwiderte Maximus, der das Flüstern trotz leichter Hörschwäche verstanden hatte. Erst dann reagierte er auf Julius. "Ja, suche Lampen oder besser noch Kerzen. Die sind dort drüben in der Kommode."
    Es kam nicht infrage, dass Maximus trotz der widerwärtigen Umstände ging. Hier befand sich ein Mann in seinem Haus, den er nicht zuordnen konnte.
    "So, hier haben wir also noch jemanden. Bist du etwa ein Dieb?" Er neigte sein Ohr in die Richtung, woher zuvor das Flüstern kam.

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    MAGISTER NAVIS - HERIUS CLAUDIUS MENECTRATES

    VILICUS - HERIUS CLAUDIUS MENECTRATES

  • Marco richtete sich auf. Die Tarnung war aufgeflogen und ein Vorbeischleichen unmöglich geworden. Der alte Mann bewegte sich keinen Fingerbreit vom Eingang fort.


    "Ääähm." Er suchte nach einer plausiblen Erklärung. "Ich bin ein Berater." Er richtet sich vollends auf und wiederholte mit fester Stimme: "Ich berate deine Tochter Helena." Immerhin - nicht ganz gelogen, fand er. In seiner Hand hielt er noch immer Helenas, damit zog er sie an sich bzw. hinter sich. Noch wusste der Alte nicht, dass sie sich ebenfalls im Raum befand.

  • Helena zog in die andere Richtung, so als wolle sie weg. Cara indessen dachte, schade es ist so schön Marcos Hand zu spüren. Eifrig nickte sie, Berater das war gut. Vielleicht sollte sie sich doch nicht bewegen oder besser noch .... sie hatte eine Idee. Sie legte ihre freie Hand auf Marcos Hand, die ihre noch immer hielt und entwand sich seiner. Tastend ging sie in Richtung Kommode und stellte sich fest vor diese, damit konnte Magrus sie nicht öffnen. Kein Licht, kein vom Vater gesehen werden, so einfach war das.

  • Magrus wollte natürlich seiner Aufgabe im Spiel nachkommen und bewegte sich vorsichtig auf die Kommode zu um dort nach Kerzen zu suchen. Nachdem er einige Hindernisse hinter sich gebracht hatte, kam er zur Kommode. Dort stieß er aber zu seiner Überraschung mit jemandem heftig zusammen.


    „Au, wer ist denn das. Tut mir leid, ich wusste nicht, dass da jemand steht“

  • Ein Berater also, Maximus zeigte sich beruhigt. Da er stets großen Wert auf Gastfreundschaft legte, streckte er den Hals aus der Tür. Er hörte deswegen Julius nicht.
    "Ich möchte Essen und Wein!"


    Er steckte den Kopf wieder in den Raum und rieb sich die Hände.
    "Dann lass uns gemütlich speisen und dabei erzählst du mir, worun du berätst. Wie ist dein Name?"


    Er tastete sich entlang der Wand in den Raum.

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    MAGISTER NAVIS - HERIUS CLAUDIUS MENECTRATES

    VILICUS - HERIUS CLAUDIUS MENECTRATES

  • Magrus hatte natürlich bemerkt, mit wem er zusammengestoßen ist. Er flüsterte ganz leise:


    „Was tust du hier? Ich will hier Kerzen suchen.“

  • "Nein, nicht" zischte Cara Julius zu. Zur Vorsicht tastete sie sich an der Truhe entlang und hockte sich an der Seite daneben. Ein Glück dass der Vater nicht gut hörte, fehlte nur noch das ein anderer Licht herbei schleppte.

  • Magrus verstand, dass Cara nicht wollte, dass er hier nach Kerzen suchte. Er rief daher:


    „Hier ist Julius. Ich habe in der Kommode keine Kerzen gefunden. Ich glaube, es wird besser sein, wenn ich draußen nach Lampen oder Kerzen suche.“

  • Maximus verlangte es also nach Essen und Wein. Sofian schnaubte aus und kam nicht umhin festzustellen, dass er nervös war. Eigentlich mochte er das Theater, doch er hätte sich niemals träumen lassen, einmal selbst mitzuspielen. Zum Glück spielte nur einen Sklaven, was das einzige war, zu dem er bereit gewesen war. Mit einem Tablett in der Hand, auf dem sich ein Krug Wein, ein Becher und zwei Teller mit einigem Obst befanden, machte er sich auf den Weg in den ‚stockfinsteren‘ Raum hinein. Dabei eilte er sich aber nicht, sondern bewegte sich mit einem Fuß nach vorne tastend. “Keine Lampen? Herr, wo bist du? Ich kann nicht sehen!“, sprach er laut und deutlich, während er recht langsam weiter schlich und dann so heftig gegen die Kline stieß, sodass Krug und Becher gehörig ins Wanken gerieten und das Geschirr klapperte. “Oh Bona Dea! Wo ist nur das Licht?“, stieß er dann aus, ganz so als würde er einen Fluch aussprechen. “Dominus? So sag doch etwas!“ Das Tablett nunmehr auf einer Hand jonglierend bückte er sich ein wenig, um sich an der Kline entlang zu tasten.

  • -- Zuschauer --


    Sisenna kreischte los, als sie Sofian auf der Bühne erkannte. Sie wusste, dass Sklaven aus ihrer Villa mitspielten, aber ihr Leibsklave war eine Überraschung. Sie zeige mit dem Finger auf die Bühne und rief: "Das ist Sofian!" Anschließend legte sie die Hand auf die Schulter ihres Vordermannes und rüttelte schwach daran. "Das ist mein Sklave Sofian." Sie warf einen Blick zur Seite, drehte sich schließlich um und kniete auf ihrem Platz, während sie zu den hinteren Reihen rief: "Mein Sklave Sofian!" Sie strahlte und bemerkte nicht, dass sich einzelne Gäste gestört fühlten.
    Eine Hand griff nach ihrem Arm und zog sie zurück auf den Platz. Etwas schuldbewusst blickte sie nach vorn, dann jedoch siegte das Lächeln. Sie rutschte mit dem Hintern ganz nach vorn, als würde sie dadurch der Bühne erheblich näher kommen. Ihre Augen hingen an Sofian.

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