Kandidatur zum Cursus Honorum [03/18] Galeo Claudius Gallus

  • Die Sitzung währte schon eine Weile, als sich die Kanditenvorstellung dem Ende näherte. Auch dieser Kandidat wurde gemäß seines Losplatzes vom Consul aufgerufen und vorgestellt, ohne dass eine Ermüdung im Auftreten oder der Stimmfarbe bemerkbar gewesen wäre. Alle Kandidaten sollten zu weitgehend gleichen Bedingungen ihre Kandidaturrede halten können.


    "Als nächstes wird Galeo Claudius Gallus zu uns sprechen. Er kandidiert - wie alle anderen heute - für das Vigintivirat."

  • Als Galeo aufgerufen wurde, schwitzte er bereits vor Aufregung. Er erhob sich und stand mit leicht zittrigen Knien. Auch räuspern musste er sich mehrmals, bevor seine Stimme fest klang. In Gedanken ging er zurück ins Atrium der Casa Decima und erinnerte sich an die aufbauenden Worte. Er machte sich klar, dass hier viel unerfahrenere Männer standen als er und sein Alter ihm eher Sicherheit geben sollte.


    "Patres Conscripti!
    Anders als sonst steht heute kein junger Mann vor euch, der sich für das Einstiegsamt des Cursus Honorum bewirbt. Ich bin sicherlich auch den wenigsten bekannt. Deswegen beginne ich am besten mit der Vorstellung."


    Schon lag der erste Stolperstein auf seinem Weg. Er würde wieder sagen müssen, dass er der Sohn von… war. Er war immer nur der Sohn und bisher nie jemand mit eigenem Namen.


    "Ich heiße Galeo Claudius Gallus, bin der älteste Sohn des amtierenden Consuls und habe die kürzeste Zeit meines Lebens in Rom verbracht. Bevor ich Familienvater wurde und teils auch, als ich noch kleinere Kinder besaß, habe ich viele Bildungsreisen gemacht und sie mit dem Nützlichen verbunden. Meine Familie besitzt viele Ländereien außerhalb Italiens und ab und zu gilt es, den Besitz zu überprüfen und zu mehren.
    Vor kurzem habe ich einen Rückblick auf mein Leben gemacht und festgestellt, dass ich meine Zeit zu spärlich für die wirklich großen Dinge genutzt habe. Ich kann zu wenig vorweisen, wenn der Tag gekommen ist, an dem ich zusammenpacken muss. Aus diesem Grund möchte ich mich in den Dienst Roms stellen. Ich möchte mich nützlich fühlen und nützlich machen. Ich denke, für ein gutes Vorhaben ist es nie zu spät."


    Er merkte, wie sein Hals vom Sprechen trocken wurde. Daran musste er arbeiten. Zum Glück war die einstudierte Rede bald geschafft. Ihm fehlte seit Jahren die Übung und damit auch die Sicherheit. Am dick auftragen, musste er ebenfalls arbeiten. Er empfand den Auftrag selbst eher dünn als dick.


    "Zwei Tätigkeitsbereiche habe ich bisher ausgefüllt. Ich möchte sie benennen, auch wenn beide zeitlich recht unbedeutend ausfallen. Vor sehr vielen Jahren habe ich begrenzte Zeit als Aquarius gearbeitet und vor kurzem habe ich die stellvertretende Leitung der Factio Aurata anvertraut bekommen."


    Auf seine Ernennung zum Vicarius war Galeo stolz und das zeigte er. Consular Decimus war eine Größe in Rom und wem er Vertrauen schenkte, besaß einen Bonus. Das glaubte Galeo jedenfalls.


    "Ich blicke, wie jeder Patrizier aus gutem Hause, auf eine gute Ausbildung zurück. Bisher habe ich sie viel zu wenig genutzt. Heute möchte ich beginnen, das zu ändern und ich hoffe sehr, dass ihr mich in meinem Vorhaben unterstützt. Ich weiß, dass die Fußstapfen groß sind und ich mich werde strecken müssen. Am Willen soll das Vorhaben nicht scheitern.
    Ich danke für euer Gehör und rechne damit, dass viele Fragen kommen. Ich möchte sie anschließend gerne beantworten."


    Froh darüber, die erste Hürde genommen zu haben, atmete er befreit aus. Suchend sah er sich nach Wasser um. Gleichzeitig suchte er nach ihm bekannten Gesichtern.

  • Auch wenn man ihm die Nervosität ansah, so hatte der junge Claudier seine Sache gut gemacht. Keiner der hier anwesenden Senatoren würde ich das bei seinem ersten Auftritt vor dieser Versammlung zu seinem Nachteil auslegen, denn so gut wie jeder konnte sich bestimmt noch selbst an seinen eigenen ersten Auftritt in dieser Halle erinnern. So ein Erlebnis war prägend und brannte sich tief ins Gedächtnis ein. Manche verklärten natürlich erfahrungsgemäß nach vielen Jahren die Erinnerung daran, aber wenn sie einigermaßen Ehrlich zu sich selbst waren, dann gab es wohl kaum jemanden, der nicht selbst nervös einst hier vor der Senatorenschaft gestanden war. Der Consular ließ sich das Wort erteilen und erhob sich gleich im Anschluss an die Rede des Patriziers für eine kurze Wertmeldung.


    "Geschätzte Kollegen! Ich kenne und unterstütze die Kandidatur des Claudius Gallus. Er ist ein integer und intelligenter junger Mann, der sich sowohl hervorragend für das Amt des Vigintivir eignet, als auch alle Erfordernisse und Ansprüche mitbringt, die ihm eines Tages einen Sitz in unseren Reihen ermöglichen wird. Ich richte daher die Bitte an euch meiner Einschätzung zu vertrauen und diesen Kandidaten ebenfalls zu unterstützen."


    Diese Unterstützungserklärung des Decimer hatte großes Gewicht, vor allem unter den plebejischen Senatoren und war mit einer Tragweite verbunden, die vielen vermutlich erst im Nachgang bewusst wurde. Seit man zurückdenken konnte, lieferte sich der plebejische Consular einen fast schon gewohnheitsmäßigen Schlagabtausch mit seinen patrizischen Kollegen, der nicht selten auch einfach nur aufgrund der Standesunterschiede geführt wurde. Seine bisherige aktive Unterstützung für einen patrizischen Kandidaten konnte man mit wenigen Fingern abzählen. Der letzte war Manius Flavius Gracchus Minor gewesen und davor kam lange nichts. Umso besonders und einmalig war es, dass er auch an diesem Tag eine Ausnahme für den Claudier machte.

  • Nachdem Dives seit seiner Rückkehr aus Bovillae bereits wieder an einigen Sitzungen des stadtrömischen Ältestenrates teilgenommen hatte, ließ er es sich selbstredend nicht nehmen, auch den Kandidaturreden für die nahenden Wahlen beizuwohnen. Unter anderem verfolgte er dabei auch die Rede des Claudius Gallus, welcher sich um das Vigintivirat bewarb. Nachdem der Consular Decimus eine erste verbale Reaktion abgegeben hatte, meldete sich anschließend auch der iulische Senator zu Wort.


    "Candidatus Claudius, es freut mich, dass du den Weg in diese heiligen Hallen gefunden hast und dich darum bewirbst, im kommenden Jahr als Vigintivir zu amtieren.", bemühte sich Dives - vor allem im Hinblick auf den Vater dieses Mannes - um eine vorsichtige Ausdrucksweise. Bewusst äußerte er sich deshalb nicht zum bereits recht fortgeschrittenen Alter des Candidatus und ließ auch dessen Intention für seine Kandidatur - er sprach von sich und seinem Drang, sich nützlich zu fühlen, statt davon, vor allem dem Staate von Nutzen sein zu wollen - zunächst unkommentiert.


    "Da ich in der Tat zugeben muss, dich bisher nicht zu kennen", nahm er anschließend Bezug auf die Rede des Bewerbers, "freue ich mich zudem, die Möglichkeit zu haben, dir einige Fragen zu stellen. So erzähltest du soeben von deinen zahlreichen Bildungsreisen und betontest in diesem Zusammenhang deine gute Ausbildung, die du gewiss erhalten hast.", intendierte der Iulier keineswegs, diese in Abrede zu stellen. "Mich würde dennoch ein wenig genauer interessieren, wo außerhalb von Italia du im Laufe der Jahre welche Künste studiertest. Denn obgleich ich die Meinung des Consulars Decimus sehr schätze und seinem Urteil über deine Eignung gewiss auch zu vertrauen bereit wäre, hielte ich es für noch ein wenig vorteilhafter, mir mit deiner Hilfe auch selbst ein Urteil bilden zu können.", lächelte der Iulier gespannt - und ein wenig gewiss auch amüsiert darüber, dass der decimische Consular ausgerechnet diesen älteren Kandidaten noch als jungen Mann bezeichnet hatte.


    "Ferner sind die Vigintiviri bekanntlich kein homogenes Kollegium, in welchem jedem Amtsträger die gleichen Aufgaben und Pflichten zuteil werden.", setzte er nach einer kleinen Zäsur fort. "Ich nehme daher an, dass du dir dahingehend im Vorfeld bereits einige Gedanken gemacht hast, für welches Kollegium innerhalb der Vigintiviri du dich als am besten qualifiziert siehst - und aus welchen Gründen. Es würde mich sowie gewiss auch andere hier im Saal freuen, könntest du diese Gedanken im Folgenden mit uns teilen.", bot sich hier selbstredend eine perfekte Gelegenheit, diese Frage des Iuliers nicht isoliert sondern im Kontext mit seiner ersten Frage zu beantworten. "Denn zweifellos obliegt es letztlich dem Urteil des Senats, die gewählten Kandidaten ihren spezifischen Aufgaben zuzuteilen. Um jedoch ein optimales Urteil - optimal im Sinne des Staates - fällen zu können, scheint es mir nur angeraten, auch die Meinung derjenigen dazu zu ergründen, die im Falle ihrer Wahl die Ehre haben, sich in den Dienst des Staates zu stellen.", beendete Dives für den Anfang seine Ausführungen - und hatte sich an deren Ende doch eine kleine Spitze hinsichtlich der Intention dieser Kandidatur nicht gänzlich verkneifen können.

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Galeo betrachtete es als Glück, dass sich als erstes Decimus Livianus äußerte. Er bedankte sich mit einem Lächeln und einem dankbaren Nicken, die Stimme wollte nicht so recht.
    Seine Worte stärkten ihn und er hoffte, es ging so weiter. Darin allerdings sah er sich getäuscht. Iulius Dives erhob sich und sein Blick versprach nichts Gutes. Vor allem äußerte er Freude ohne sie zu zeigen. Oder er lächelte, ohne gleichzeitig etwas Amüsantes zu sagen. Diese Unstimmigkeiten irritierten Galeo, was ihn vom Vortrag ablenkte, weil er sich fragte, warum dieser Mensch so war wie er sich zeigte. An Galeo in Person konnte es nicht liegen, sie kannten sich nicht.


    Plötzlich herrschte Stille im Senat. Das bedeutet wohl, Galeo musste antworten. Das Stichwort Künste lag ihm in Erinnerung und zuletzt ging es um seine Eignung.
    "Ich weiß nicht genau, was mit Künsten gemeint war. Ich habe weder Gesang noch bildnerische oder darstellende Kunst studiert. Es fällt mir leicht, fremde Sprachen zu erlernen. Beherrscht man die Sprache und beschäftigt sich mit der Schrift, deren Zeichen teils stark von unseren abweichenden, erfährt man auch viel über fremdländisches Recht."


    Galeo musste eine Pause einlegen, um Luft zu holen. Mit Herzklopfen fuhr er fort.
    "Was meine Eignung betrifft, so liegt sie vor allem in der Mathematik. Ich empfinde große Begeisterung, mit Zahlen umzugehen. Dabei spielt es eine untergeordnete Rolle, ob dies in Form von Waren, Geld oder Zeiträumen und Abmessungen geschieht. Meine Sympathie und Eignung sehe ich daher besonders bei den IIIviri Aere Argento Auro Flando Feriundo."


    Er schaute bewusst in eine Richtung, aus der Augenpaare wohlwollend auf ihn gerichtet waren.

  • In der Tat war die heutige Aufgabe für Dives keinesfalls leicht. Auf jedes Amt des Cursus Honorum gab es, wie dies wohl in jedem Jahr der Fall war, mehrere Bewerber. Entsprechend galt es für jeden Senator - und so insbesondere auch den iulischen -, sich über jeden einzelnen dieser Kandidaten ein Bild zu machen und eine Meinung zu bilden. Denn wie sonst wollte er entscheiden, wem er seine Stimme gab und wem nicht? Selbstredend erleichterte es das Bilden einer eigenen Meinung, kannte man einen Candidatus bereits im Vorfeld und vermochte so zumindest grob einschätzen zu können, inwiefern er sich für das eine oder andere Amt mehr oder weniger eignete. Umgekehrt wiederum gestaltete sich das Bilden einer Meinung um einiges schwieriger, war der Bewerber dem Wählenden bisher ein vergleichsweise unbeschriebenes Blatt. In diesem Falle nämlich war Dives in der Tat vollkommen darauf beschränkt, was er sah und hörte - und musste sich allein anhand dieser wenigen Eindrücke bereits seine Meinung über den Candidatus bilden. Einen entsprechend hohen Stellenwert für ihn hatte in solchen Fällen die Kandidaturrede des Bewerbers.


    "Da ich mich offenkundig ein wenig ungenau ausgedrückt habe", sah sich der Iulier ob seiner Frage nach den Künsten zu einem Nachhaken gezwungen und meldete entsprechend eine weitere Wortmeldung an, "möchte ich verifizieren, dass ich bereits davon ausging, dass du als Sohn des ehrenwerten Consuls Claudius weder die Schauspielkunst noch eine andere der praktischen Künste auf deinen Bildungsreisen studiertest, dich entsprechend im Umkehrschluss also in erster Linie den freien Künsten zugewandt hast.", hoffte er auf diese Weise das Problem mit dem Begriff der Künste aus der Welt zu schaffen. Zugleich schenkte er dem kandidierenden Claudier ein hoffentlich ein wenig Mut machendes Lächeln, denn seinem fortgeschrittenen Alter zum Trotze schien der Mann doch recht aufgeregt zu sein. Anders vermochte sich der Iulier nicht zu erklären, weshalb seine Frage nach den studierten Künsten den Candidatus offenbar ein wenig aus der Bahn warf. "Entsprechend deiner Antwort gehe ich nun davon aus, dass du auf deinen Bildungsreisen vorwiegend dein Wissen auf dem Gebiet der Arithmetik, Geometrie, Astronomie und/oder Architektur erweitert hast, während du zudem fremde Sprachen und Schriften erlerntest sowie dich über fremdländisches Recht informiert hast. Ist das soweit richtig?", versicherte er sich letztlich, ob er auch alles richtig verstanden hatte. Denn erwähntermaßen war er darauf angewiesen, sich hier und heute seine Meinung über diesen Kandidaten und dessen Kandidatur zu bilden. Dies konnte er jedoch nur dann, wenn er beispielsweise den Begriff der Bildungsreise besser einzuordnen wusste.


    Einen kurzen Augenblick lang überlegte Dives, ob er den Versuch unternehmen sollte, noch mehr aus dem Kandidaten herauszubekommen. Denn allzu viel Spezifisches hatte er wohl in der Tat bisher nicht erfahren. Was er unter der Bildungsreise zu verstehen hatte - einem Begriff, der durchaus vielerlei umschreiben konnte und entsprechend ohne weitere Angaben wenig Konkretes beinhaltete -, war ihm nun etwas klarer. Inwieweit der Candidatus jedoch bei den fremden Sprachen vom Griechischen oder Dakischen oder Piktischen sprach, oder mit seinen Worten über fremdländisches Recht jenes der Parther oder das eines anderen Reiches meinte, blieb dem Iulier leider verborgen. Ebenso hatte er bislang nicht erfahren, inwieweit der Claudius bei all seinen Reisen dazu gekommen war, ein Tirocinium Fori auf die eine oder andere Weise zu absolvieren. Möglicherweise hatte er dieses bei seinem Vater abgeleistet. Da der Kandidat sich jedoch bislang ebenso wenig dazu geäußert hatte, wie er auch keinen Patron erwähnte - und sich allem Anschein nach auch niemand von sich aus als Patron hinter den Candidatus stellte -, vermochte Dives auch hier lediglich spekulieren zu können.


    Schlussendlich setzte sich der Iulier, ohne eine weitere Frage zu stellen. Denn einerseits hätte er gerne noch etwas mehr über diesen Mann erfahren, um sich selbst ein besseres Bild über ihn machen zu können und entsprechend besser einschätzen zu können, inwieweit er diesem Claudier seine Stimme würde schenken können. Auf der anderen Seite jedoch wollte er den ohnehin ein wenig nervös wirkenden Mann nicht durch einen Katalog verschiedenster Frage noch weiter verunsichern und darüber hinaus Gefahr laufen, dass ihm sein Interesse als Angriff gegen die Familia des claudischen Consuls ausgelegt wurde. Entsprechend also würde er wohl bedauerlicherweise mit dem arbeiten müssen, was er bisher bekommen hatte - oder möglicherweise durch andere Nachfragen noch bekommen würde.

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Ein kleiner Schreck fuhr in Galeos Bauch, als er dieselbe Stimme noch einmal hörte. Die Höflichkeit gebot, dort hinzuschauen. Glücklicherweise erkannte er dieses Mal keine irritierenden Zeichen, was bewirkte, dass seine Erklärungen freier wirkten.
    "Die Schlussfolgerungen sind richtig, wobei der späteren Erweiterung des Wissens in sämtlichen Fächern Grenzen gesetzt sind. In meiner Familie muss sich jedes Kind strecken, wenn es dem durch die Vorfahren gesetzten Maßstab gerecht werden will. Es ging nie darum, nur Lesen und Schreiben zu lernen. Das erklärte Ziel hieß Fehlerfreiheit in allen Bereichen. Gleiches gilt für die Formen der Mathematik. Ziel der Bildung in späteren Jahren ist es, das Niveau zu halten."
    Die Worte kamen flüssig, Galeo hatte sie in seiner Kindheit oft genug gehört.


    "Fremde Sprachen und fremdländisches Recht erwiesen sich als neue Herausforderungen auf meinen Reisen, das ist ebenfalls korrekt." Er sehnte ein Glas Wasser herbei und würde es ohne Abzusetzen leeren.

  • Menecrates wollte nicht als erster das Wort ergreifen, weil er bereits annahm und auch richtig vermutet hatte, dass einzelne Senatoren auf seinen Sohn zielten, obwohl der wie jeder andere Neuling völlig neutral zu bewerten war - sollte man zumindest meinen, wäre anständig und sinnvoll außerdem. Auch ein Senat brauchte motivierten Nachwuchs.


    "Werte Senatoren, mir scheint die Situation günstig, um einmal darauf hinzuweisen, dass die Motivation abhängig von Klima ist. Ist das Klima gut, und ich spreche nicht vom Wetter, gedeiht die Motivation. In einem Gewässer, in das Gift einfließt, sterben nach und nach die Fische. Was haben Motivation und Fische gemeinsam? Sie brauchen reine Substanz zum atmen."


    Die Hoffnung, dass sich durch seine Worte ein besseres Klima einstellen könnte, glich einem kümmerlichen Pflänzchen. Gesagt wollte er es trotzdem haben.


    "Ich denke, ich muss es nicht ausdrücklich erwähnen, dass ich die Kandidatur meines Sohnes unterstütze, trotzdem scheint es mir gerade im Hinblick auf meine vorangestellte Ansage wichtig. Mein Sohn ist niemand, der sich in den Vordergrund drängt. Eher lässt er sich abdrängen. Er erledigt aber alle ihm übertragenen Aufgaben penibel korrekt und zuverlässig. Ich denke, jemandem, der im Stillen ausgezeichnete Arbeit macht und pünktlich abliefert, ohne sich für überdurchschnittlich wichtig zu halten, kann dieser Senat Verantwortung vertragen. Ich sage das nicht nur als Vater, sondern auch als Princeps dieses Gremiums."

  • Da Scato merkte, dass sich die Stimmung unter den Senatoren, zumindest den plebejischen, sichtlich gegen den Onkel seiner Frau wandte, fühlte er sich verpflichtet auch seine Unterstützung für den Mann nochmal zu bekräftigen.
    "Werte Senatoren. Ich möchte mich natürlich den Worten des Consuls anschließen. Claudius Gallus mag nicht die schillerndste Persönlichkeit haben welche wir hier im Senat erlebt haben, doch auch ein ruhiger, gewissenhafter Mann vermag wichtige Arbeit für das Imperium zu leisten. An seinen Fähigkeiten und seiner Ausbildung hege ich schon aufgrund seiner Herkunft keine Zweifel."
    Ein kurzer Blick wanderte zu den anwesenden Claudiern, bevor Scato nach erledigter Pflicht wieder platznahm.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!