Cubiculum | Tiberius Helvetius Faustus

  • Abends saß ich in meinem Cubiculum und hatte eine reichhaltige Speiseauswahl kommen lassen. Jetzt wartete ich gespannt auf die Ankunft von Morrigan. Zuerst war ich in Versuchung gewesen den Medicus auf zu suchen und um Hilfe zu bitten, hatte es aber dann doch gelassen. Ich wollte die Ursache über ihren Zustand alleine finden. Keinen wollte ich in das Thema einweihen. Menecrates wollte ich nicht hintergehen, eigentlich eher helfen, doch ich war mir nicht sicher wie alles zusammenhing.

  • Eigentlich hatte sie gerade in der Culia dem Abwasch zu Leibe rücken wollen. Als ein Sklave des Hause in die Küche kam und ihr mitteilte, dass sie sich bei dem Helvetier im Cubiculum einfinden sollte. Morrigan hatte kurz zur Sklavin geblickt, welche in der Culina Regie führt. Geh schon hatte sie mürrisch zu ihr gesagt. Beielen sollte sie sich, denn der Abwasch machte sich nicht von allein. Sie hatte genickt und wusste, dass ihre Nachtruhe heute wohl in weite Ferne rückte, denn man würde sie kaum von ihren anderen Aufgaben entbinden. Ein leichter leiser Seufzer kam über ihre Lippen. Doch sie wischte sie die Hände trocken und begab sich zu dem Helvetier. Leise klopfte sie an und trat lautlos ein. „Dominus? Du hast nach mir verlangt.“ Ihre Stimme war wie immer leise, monoton und der Blick gesenkt.

  • Oh ihr Götter, dachte ich als Morrigan eintrat. Die ist ja völlig fertig, was macht man nur mit ihr?
    Habe ich dich von einer wichtigen Arbeit weggeholt?

    Meine Reaktion auf ihr aussehen, hörte sich schon sehr unbeholfen an und so versuchte ich es so, wie es eigentlich vorgesehen hatte.
    Bitte setz dich zu mir und bediene dich, es ist reichlich da.
    Ich wusste nicht was Sklaven hier in dem Hause zu essen bekamen, aber bis auf Morrigan sahen eigentlich alle recht gut und gesund aus.
    Bekommst du genügend Schlaf und hat der Medicus dich ohne bedenken arbeiten lassen?
    Nach einer kurzen Pause fügte ich hinzu.
    Du brauchst keine Angst zu haben, alles was hier gesprochen wird bleibt bei mir. Auch wenn ich der Scriba des Consuls bin.
    Während ich mir einen Apfel nahm forderte ich sie nochmals auf,
    bitte iss. Weiß du,
    begann ich,
    ich mache mir Sorgen um dich. Du musst wissen ich habe bis vor nicht zu langer Zeit auf meinem Landgut gelebt und habe dort auch Sklaven. Natürlich müssen sie, wie in der Landwirtschaft üblich hart arbeiten, aber nie sah ich einen Sklaven der in einem solchen Zustand war wie du jetzt.
    Nach einer kurzen Pause ging ich das Thema meiner Gedanken direkt an.
    Um es offen an zu sprechen denke ich, es ist keine körperliche Gewalt die dir so zusetzt. Es ist Angst, ich sehe es an und in deinen Augen. Wer oder was versetzt dich so in Angst? Der Consul? Oder steckt der Trecenarius dahinter? Setzt der dich unter Druck? Droht er dir? Bitte sage es mir, vielleicht kann ich dir doch irgenwie helfen.
    Ich konnte förmlich ihre Angst riechen und hoffte sie würde sich öffnen. So wie es jetzt war, würde sie über kurz oder lang daran zu Grunde gehen.

  • Hatte er? Ja hatte er. Aber wichtig? Nötig aber nichts was man nicht auch später erledigen konnte. Also antwortete sie. „Nein Dominus. Ich kann die Arbeit später ausführen.“ Damit offenbarte sie wohl auch, dass die Arbeit noch erledigt werden musste und zwar durch sie.
    Zu ihm setzen, essen? Dafür sollte sie herkommen? Dafür würde sie nun bis weit in die Nacht arbeiten müssen? Doch Widerspruch würde man jetzt vergeblich erwarten. Sie sah sich kurz unsicher um, bevor sie sich auf dem Boden zu den Füßen des Helvetiers nieder ließ. Das bereitstehende Essen jedoch bekam nur einen beiläufigen Blick. Sie hatte wirklich keinen Appetit.
    „Ich.. ich habe keinen Hunger.“ Sagte sie dennoch entschuldigend. Schließlich konnte sie das Angebot nicht gänzlich ignorieren.
    Was war schon ausreichend Schlaf. Im Vergleich zu einem reichen Bürger war das was sie an Schlaf bekam wohl als mangelhaft zu beschreiben, aber für eine Sklavin in ihrer Stellung war es ausreichend. „Ja Dominus, ich habe genügend Schlaf, wenn ich es schaffe alle Aufgaben rechtzeitig zu erledigen.“ Dies entsprach der Wahrheit, wenn sie es schaffen würde alle aufgetragenen Dinge rechtzeitig zu erledigen, dann würde sie genug Schlaf bekommen. Nur leider war dies bisher noch nie der Fall. Sie ist bisher immer erst zwei Stunden nach allen andere Sklaven zur Ruhe gekommen. Aber dafür fiel sie auch vollkommen erschöpft in einen Traumlosen Schlaf. Ein Umstand für den sie durchaus dankbar war. „Mir ist zumindest keine Einschränkung seitens des Medicus bekannt.“ Sagte sie fast schon wieder ausweichend. Ja er hatte gesagt, dass sie wieder arbeiten konnte. Aber er hatte ihr explizit keine Arbeiten untersagt, also nahm sie an, dass sie alles ausführen musste, was man ihr auftrug. Er sprach in einem vertrauensvollen Tonfall und erzählte von Sorgen, die er sich machte. Dann aber prasselten die Fragen nur so auf sie ein, das sie zusammenzuckte. „Dominus, du musst dir keine Sorgen machen. Ich bekomme, was ich verdiene. Ich wurde dazu verurteilt. Niemand setzt mich unter Druck oder droht mir.“ Ihre Augen unruhig - angstvoll, ihre Körpersprache, zitternd – nervös, sagte etwas anderes. Aber sie vertraute niemanden, deswegen würde sie auch nichts anderes sagen. „Niemand kann mir helfen.“ Sagte sie schließlich leise voller Resignation in der Stimme.

  • Hm, später ausführen bedeutet dann wohl, ich verurteile dich dann gerade dazu noch länger zu arbeiten und du bekommst noch weniger Schlaf.
    Laut sprach ich aus was ich dachte. Was sollte ich nur mit ihr machen? Angeblich bekam sie genug zu essen, sah aber aus wie ein Hungerhaken. Schlaf bekam sie auch genug. Dies glaubte ich ihr noch weniger, blieb nur noch das Thema Angst und Angst hatte sie eindeutig. Etwas bedrückte sie? Sonst würde sie, für mich hörte es sich zumindest so an, nicht derart betonen, dass ihr niemand helfen konnte. Also benötigte sie Hilfe.
    Um ehrlich zu sein, ich glaube dir nicht. Ich glaube dir nicht, dass du genügend isst, genügend Schlaf bekommst und auch nicht, dass dich niemand unter Druck setzt.
    Beantworte mir noch bitte zwei Fragen, dann nimmst du dir einen Apfel und kannst gehen. Also du bist nicht aus Rom, also wo kommst du her? Du warst früher hier in der Villa Claudia Sklavin, was war deine Aufgabe?

    Ich musste mir eingestehen, sie verstand es wirklich Fragen ausweichend zu beantworten und dennoch steckte die Wahrheit darin. Dominus ich bekomme was ich verdiene. Wer setzte das Maß der Strafe an und wofür? Aber gut für heute war es genug.

  • Ja genau das tat er gerade. Aber das würde sie ihm schon aus Furcht vor Konsequenzen nicht sagen.
    „Du verurteilst mich nicht. Es sind meine Aufgaben und ich werde sie erledigen.“ Wieder nur eine Antwort, die so allgemein war und eigentlich nichts sagte.
    Ich glaube dir nicht. Panik stieg in Morrigan auf. Der Claudier hasste Lügen und wenn sein Liktor ihm nun erzählen würde, dass sie log? Bei den Göttern sie müsste dann wohl umgehend das Haus verlassen. Nun rollte doch eine Träne über ihren Wangen. „Bitte Dominus. Ich sage die Wahrheit. Ich esse ausreichen. So viel wie ich herunter bekomme.“ Sagte sie und blickte ihn nun tatsächlich an, so dass der Mann wohl sicherlich die Panik in ihren Augen sehen konnte. „Ich schlafe so viel wie möglich. Niemand setzt mich unter Druck. Vielleicht tue ich das selbst. Ich bin doch nur geduldet hier.“ Die Tränen lösten wohl auch ihre Zunge, denn sie sprach tatsächlich mehr als sie wohl selbst beabsichtigte. Oder war es die Furcht davor, dass er Menecrates sagen könnte sie würde lügen? „Über meinen Verbleib in der Villa wurde noch nicht endgültig entschieden. Ich muss mich bewähren. Bitte sage nicht, dass ich nicht die Wahrheit sage.“ Es war ein flehender Blick der den Mann nun traf. „Dominus Menecrates würde mich umgehend vor die Tür setzen.“ Und wenn die Schleusentore erst mal geöffnet waren konnte man sie nur schwer wieder schließen. Und genau das geschah gerade bei Morrigan. Aus der einzelnen Träne wurde nun ein ganzer Bach an Tränen. All die angestaute Furcht, die Wochen im Kerker, die Misshandlungen, die öffentlich Versklavung, das verhör hier vor der Kommission und das anschließende Gespräch mit dem Dominus und schlussendlich ihr unsicherer Status hier im Haus. All das brach gerade ungeschützt auf sie ein. Morrigan schlug sich die Hände vor das Gesicht und weinte nun hemmungslos. Seine eigentlichen Fragen beantwortete sie nicht, sie gerade gar nicht in der Lage zu reden.

  • Energisch schüttelte ich mit dem Kopf.
    Nein, ich habe dir versprochen, alles was hier gesprochen wird bleibt in diesem Raum. Und wer sagt du bist hier nur geduldet? Ich selber war doch bei der Übergabe dabei, da hörte ich nichts dergleichen.
    Wieso bewähren, ich verstand nicht wovon Morrigan redete. Setzte ihr die ganze Situation so zu, dass sie leicht verwirrt war? Das Gespräch warf immer mehr Fragen auf. Wieso sollte der Consul sie vor die Türe werfen?
    Die Tränen die gerade im Sturzbach flossen hätte ich so gerne vermieden, doch aus Erfahrung, von meiner Schwester her wusste ich, manchmal hatten Tränen auch heilende Kräfte. Die kleine Sklavin in die Arme zu nehmen und sie tröstend zu wiegen, getraute ich mich nicht. Ich kam mir schrecklich unbeholfen vor. Jetzt saß ich da und wusste nicht weiter. Am besten lasse ich sie ersteinmal zur Ruhe kommen, überlegte ich mir.
    Nachdem das Schluchzen nachgelassen hatte, meinte ich leise,
    wenn du meinst du du wärst so weit kannst du gehen wenn du möchtest.
    Aufgeben würde ich aber nicht.

  • Nur langsam beruhigte sich Morrigan. „Dominus Menecrates.“ flüsterte sie. „Er hat gesagt ich muss mich bewähren.“ Flüsterte sie. „Er macht davon seine Entscheidung abhängig ob ich im Haus bleiben darf.“ Flüsterte sie. Sie brauchte noch eine Weile um sich zu beruhigen. Dann erhob sie sich. „Danke Dominus.“ flüsterte sie ebenso und verließ das Zimmer. Die anderen Sklaven, die sie so verheult sehen würden, würden sich ihre Gedanken machen und sicherlich hämisch hinter ihrem Rücken reden. Deswegen wollte sie keinem begegnen und begab sich zum Ofen des Balneum um dort Holz nachzulegen. Dort war es zwar unerträglich heiß, aber wenigstens war sie dort allein.

  • Magrus wurde mitgeteilt, dass er in das Cubiculum vonTiberius Helvetius Faustus kommen soll. Er ging umgehend dorthin.


    „Dominus, du hast nach mir geschickt. Was kann ich für dich tun?“

  • Ja dein Name ist doch Magrus?
    Ohne eine Antwort abzuwarten stellte ich die nächste Frage.
    Wie ich hörte möchtest du Morrigan helfen, dann hätte ich nämlich ein kleines Angebot für dich. Würdest du für ein paar As als kleines Zubrot heute Abend für Morrigan den Spüldienst übernehmen? Ich möchte ihr etwas gutes tun und ihr eine kleine Pause mit gutem Essen gönnen. Sie sieht sehr schlecht aus, findest du nicht auch?

  • „Dominus, das wäre für mich überhaupt kein Problem. Wir müssen nur Morrigan davon abhalten, zu spülen. Das wird denke ich nicht leicht, weil sie sich in den Kopf gesetzt hat, alles zu tun, was man ihr zumutet. Vielleicht könntest du Morrigan eine gewisse Zeit ablenken, während ich den Spüldienst für sie übernehme. Und du brauchst mir nichts dafür zu geben, ich mache das gern. Aber noch wichtiger wäre es, ihr die Angst zu nehmen, dass man sie, wenn sie nicht alles auf sich nimmt, aus dem Haus jagt. Und man sollte endlich einmal herausfinden, wovor die diese große Angst hat. Mir kommt’s vor wie wenn jemand Gehirnwäsche mit ihr betrieben hätte.“

  • Ich schaute den Sklaven leicht irritiert an. Wo war sein Problem? Wieso ablenken? Wenn ich ich sie zu mir rief hatte sie zu kommen und alles was er tun musste war spülen.
    Gut, dann schicke Morrigan zu mir mit einem Mahl führ zwei Personen.
    Damit dürfte alles geklärt sein, fand ich

  • „Ja, das wäre eine Lösung, weil andernfalls Morrigan sich schlichtweg weigern würde, die Spüle zu verlassen. Ich schicke sie zu dir und sie wird ein Mahl für 2 Personen mitbringen. Dominus, ich danke dir vielmals, dass du dich der armen Morrigan annimmst. Wenn ich sonst was machen kann, bin ich gerne zu allem bereit.“

  • Magrus hatte sich das Stückchen Metall, das er Nähe der Porta gefunden hat, genau angesehen, konnte aber so gut wie nichts damit anfangen. Es sah so ähnlich aus wie eine Art Anhänger, war aus Bronze und darauf war ein Skporion oder ein ähnliches Tier abgebildet. Da er ohnehin mit Tiberius Helvetius Faustus sprechen wollte, nahm er das Stück mit, um es ihm zu zeigen.


    „Dominus, ich wollte dir nur sagen, dass ich den Spüldienst von Morrigan übernommen habe. Die anderen Sklaven waren ziemlich verwundert und ich denke, dass das schon eine kleine Wirkung gehabt hat. Aber Morrigan war gar nicht da und ich kann sie auch nirgendwo finden. Ich möchte dir aber noch etwas anderes mitteilen. Ich habe vor der Porta Geräusche gehört und wollte nachsehen, was los ist. Da habe ich bei einem Gebüsch Nähe der Porta dieses Stück Metall gefunden. Vielleicht weißt du, was das sein könnte.“

  • Man hatte ihr ausgerichtet, dass sie dem Helvetier das Essen servieren sollte. Er hatte ein Mahl für zwei bestellt. Irgendwie waren die andere Sklaven anders zu ihr, sie wusste nicht warum das so war, hatte es zur Kenntnis genommen, aber nicht hinterfragt. Spätestens seit ihrem Erlebnis heute während der Spendenverteilung hinterfragte sie wohl kaum noch etwas. So hatte sie auch nun das Tablett, mit dem Wein und dem Essen, auf den Armen und klopfte an die Tür. Leise wie immer tart sie ein. „Dominus. Dein bestelltes Essen.“

  • Zitat

    Original von Magrus


    Morrigan war nicht da? Musste ich mir Sorgen machen?
    Danke das du ihren Dienst übernommen hast.
    Noch in Gedanken nahm ich das Metallstück und erst als ich es in der Hand hielt konzentrierte ich mich darauf und betrachtete es. Ich zuckte mit den Schultern, es sagte mir nichts. Ein Anhänger oder ein Plakette, wer wusste schon wem dieses Teil gehörte, bei dem Besucherstrom in der Villa war es schwer einzuschätzen.
    Ich kümmere mich darum und werde versuchen heraus zu finden was es bedeutet oder wem es gehört.
    Damit steckte ich das Teil ein, nahm ein paar As von einem Tisch und drückte sie Magrus in die Hand.
    Danke du kannst gehen.
    Damit drehte ich mich ab und grübelte über Morrigens verbleib nach.

    ~~~~~~~~~~~


    Es klopfte und nach meinem herein riss mich Morrigans leise zaghafte Stimme aus meinen Gedanken. Ich drehte mich zu ihr um und starrte sie wie einen Geist an. Wie lange ich vorher dagestanden hatte wusste ich nicht, doch das hier war …...
    Ja bitte stell es ab und setz dich hin,
    antwortete ich erleichtert. War es meine Angst es wäre ein Spuk oder was war es, was mich so reagieren ließ. Dann sah ich es, Morrigan sah noch schlechter aus, doch da war etwas anderes in ihrem Blick. Bei ihrem letzten Besuch in meinem Zimmer las ich Hektik, Panik und unterdrückte Angst in ihren Augen, jetzt drückte alles an ihr etwas Neues, Fremdes für mich aus.
    Man sagte mir du wärst nicht zu finden, wo warst du? Aber vor allen Dingen wie geht es dir heute? Ja und die eine Sache vom letzten Mahl hast du mir noch nicht beantwortet, erzähle mir von deinem Leben, vor der Versklavung....dabei vergiss aber nicht zwischen durch zu essen und von dem Wein zu trinken. Das ist eine Anweisung der du gehorchen wirst.
    Bewusst hatte ich letzteres in einem harten Ton geäußert, ehe sie auf die Idee kam es abzulehnen.
    Du musst dir keine Sorgen machen deine Arbeit wird erledigt.
    Langsam ging ich zu einer Kline und ließ mich darauf nieder. Sie sollte sehen heute würde sie mehr Zeit hier verbringen.

  • Sie wartete geduldig, bis er ihr die Anweisung gab das Tablett abzustellen. Vorsichtig schob sie es auf den kleinen Tisch. Hinsetzen? Nein sie hinterfragte nicht und tat genau das was von ihr verlangt wurde. Sie nahm Platz. Sie legte ihre Hände in den Schoss und senkte ihren Blick. "Ich habe beim Verteilen der Spenden geholfen." Sagte sie auf die erste Frage hin. Das sie zwischenzeitlich noch wo anders war erwähnte sie natürlich nicht. "Mir geht es gut." sagte sie und hob nun doch den Blick, als die Anweisung kam zu Essen. Nun würde der Helvetier wohl auch die großen Pupillen sehen, die auf den Konsum von Opium schließen ließen. Sie nahm sich etwas von der angerichtete Vorspeise und kaute ein wenig darum herum. Das verschaffte ihr auch Zeit, denn was sollte sie ihm erzählen. Ihr Leben davor gab es nicht mehr und es würde es auch nie wieder geben. "Dominus. Ich bin eine Serva und werde es bis an mein Ende sei. Ich bin eine Sklavin Roms. Es gab ein Leben davor. Aber das ist nicht mehr von Bedeutung. Ich bin eine Serva." Ja sie antwortete so wie man sie konditioniert hatte. Sie hatte keinen Namen und war nur eine Serva. Es gab nichts anderes mehr…nie mehr.
    Da er angewiesen hatte zu Essen griff sie erneut zu und kaute langsam und bedächtig auf der Dattel herum.

  • So folgsam und scheinbar ohne ein Zeichen der ängstlichen Verwirrtheit wie beim letzten Mal, dachte ich. Prüfend schaute ich wieder auf die Sklavin, was war geschehen und was hatte ihren Blick so verändert? Ich zupfte an meiner Unterlippe herum, merkwürdig diese großen Augen, dachte ich mir.
    Du bist sicher du warst beim Spenden verteilen?
    Leise, mehr zu mir selber kam die Frage. Was war das, was Morrigan gerade brabbelte? Ja für mich war es ein brabbeln, ein stumpfsinniges wiederholen eines Textes. Verärgert fuhr ich sie an.
    Ja sicher eine Serva, eine Sklavin bist du. Wie lange du es bist liegt in der Hand der Götter. Warum so dramatisch, dein Besitzer ist Claudius Menecrates und damit wenn du so willst auch Rom, denn wir alle stehen im Dienste Roms. Doch das wusstest du doch schon immer, solch eine neue Erkenntnis ist es nun wirklich nicht. Je nach Stand habe wir mehr oder weniger Freiheiten.
    Himmel nun hör mit deiner Serva auf, du bist Morrigan und von dieser Morrigan möchte ich jetzt mehr von ihrem Leben vor Rom erfahren. Ob du dies nun von Bedeutung hältst oder nicht, ich halte es für von Bedeutung und möchte jetzt dazu etwas hören.

    Jetzt war ich wirklich verärgert, was kam sie mir immer mit der Serva, das hatte sie doch vorher nicht gesagt. Misstrauisch schaute ich zu ihr hinüber.
    Du warst wirklich nur Spenden verteilen? Mit wem?
    Verärgert griff ich nach einem Krug Wein und schenkte mir ein, ehe ich eine großen Schluck nahm. Ich musste gerade etwas Übles runter spülen. Ich lag nicht mehr auf meiner Kline, ich war aufgestanden und wanderte im Zimmer umher und warf Morrigan mal einen tadelnden, mal eine fragenden und auch und das meist einen prüfenden Blick zu.

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