[Officium] Tribunus Cohortis Praetoriae Lucius Iunius Silanus

  • Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus
    Der Cornicularius grüßte den neuen Lagerkommandanten standesgemäß und nahm die Papiere entgegen. Es war zwar davon auszugehen, dass der Mann der war, der er behauptete zu sein, doch da der Schreiber den Iulier nicht persönlich kannte überflog er die Befehle kurz. Nachdem auch die alle ordnungsgemäßen Siegeln trugen und sich so wohl kaum ein Hochstapler in die Castra der Prätorianer einschleichen würde, bat er um ein wenig Geduld und verschwand im Officium des Tribuns, um kurze Zeit später wieder aufzutauchen und den neuen Princeps Praetorii weiter zu bitten. Im Officium wartete Silanus dann bereits vor seinem Schreibtisch, um den neuen Kollegen würdig in Empfang zu nehmen, dessen Name ihm noch ein Begriff aus seiner Zeit im Palast war. Er hatte den Iulier damals in das Consilium Ulpianum berufen.


    "Salve und Willkommen bei den Prätorianern! Du musst verzeihen, dass dich die Präfekten heute nicht empfangen können, aber sie sind anderweitig verhindert. Also musst du bei deinem heutigen Dienstantritt mit mir vorlieb nehmen. Ich nehme an, dass sie dich schon morgen oder übermorgen zu einem Gespräch bitten werden."


    "Salve et tu," entgegnete Licinus nicht minder freundlich.
    "Nun, das ist wohl kaum eine große Sache." winkte er ab. In einer Zeit in der nicht die Frage war, zu welcher Minute man ankam, sondern zu welchem Tag, konnte man kaum erwarten, dass auf einen gewartet wurde. Andererseits erschien es Licinus dennoch befremdlich, dass von diesen beiden keiner in der castra war.
    "Gibt es bereits Anweisungen betreffend meiner Person?"
    Wenn nicht hatte Licinus seinerseits nämlich eine Hand voll fragen, die er eher früher als später klären wollte.

  • Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus
    [...]


    "Also gut. Dann möchte ich dich auch nicht weiter aufhalten. Sollte irgendetwas sein das nicht der Geheimhaltung unterliegt, so steht dir meine Türe auch jetzt schon jederzeit offen. Ansonsten sprechen wir uns wieder, wenn der Initiationsritus vorbei ist. Du kannst wieder wegtreten Trecenarius."


    Verus Leben schmeckte nach Rost. Es war durchdrungen von diesem abscheulichen Geschmack des Blutes, welcher nicht mehr weichen konnte. Immer mehr verlor er sich in diesem Theaterstück, welches kaum noch von einer zynischen Komödie oder sogar Tragödie zu unterscheiden war. Selbst der Versuch einer Flucht, scheiterte im falschen Namen oder fehlerhafter Handlung. Chaos folgte dem Gedanken, dass ein anderes Leben möglich war. Seine Hoffnung schwand, dass er etwas anderes sein konnte, als das, was er war. Er war durstig nach Liebe, einem anderen Leben, welches er nie mehr genießen konnte. Genuss war ihm fremd, Lebensglück entrückt und der Tanz verweilte im Mondlicht einer langen Nacht. Das Herz jaulte, schrie auf und doch gewann stets der Frost; jener Splitter einer bösen Macht, die in sein Selbst geraten war. Der Trecenarius war längst verdammt zu einem steinigen Pfad, fern der Menschen, die er eigentlich liebte. Immer mehr wandte sich das Leben von ihm ab, während der Tod zum Retter wurde. Pluto war sein Freund, während Mars sich erfreute und die Indulgentia hoffte. "Ich habe verstanden. Vale," antwortete der Prätorianer knapp, nahm Haltung zu einem kurzen Gruß an und entschwand dann geisterhaft durch die Tür. Dinge, die er nicht brauchte, gewann er stets, und Dinge, die er brauchte, verlor er stets; so auch seine soziale Interaktion. Es schien so, als ob er garnicht hier gewesen war, da nur ein kalter Luftzog seine Position verriet, bevor auch dieser verschwand.

  • Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus
    .....[/i]


    „Einen Wein verdünnt.“ War die Antwort auf die Frage nach ihrem Getränkewunsch. „Nun ich freue mich, dass du dich der Herausforderung stellst. Ich kann mir durchaus denken, dass diese Einheit hier anders ist als alle anderen im Reich.“ sagte sie und lehnte sich nun bequem auf dem Stuhl zurück. „Aber ich glaube auch, wenn man das Vertrauen der Männer gewonnen hat, sind sie bedingungslos treu.“ Sagte sie mit einem wissenden Lächeln. „Vertrauen ist doch immer die Grundlage. Nicht wahr?“ Sagte sie und sah nun den Tribun an. Sie sprach es nicht aus, aber sie wollte natürlich auch das dieser Mann ihr Vertrauen schenkte so wie sie es ihm schenken würde. „Die Speculatores, ja die sind speziell. Den Trecenarius hast du schon kennengelernt? Er genießt mein vollesst Vertrauen.“ Sagte die Kaiserin und legte damit offen, wem sie bedingungslos vertraute. „Aber ich glaube, dass er wohl auch sicher deines Vertrauens wert ist.“ sagte die Kaiserin. „Aber ich muss gestehen, dass hier und heute ist nicht nur ein reiner Höflichkeitsbesuch. Ich plane eine reise nach Germanien und dafür brauche ich vertrauensvolle gute Männer. Ich möchte, dass du mir einen entsprechende Einheit zusammenstellst.* Und dann hätte ich noch ein persönliches Anliegen.“ Nun legte die Kaiserin eine kurze Pause ein und sah den Iunius an. „Ich würde es befürworten, wenn der der Trecenarius Tiberius in den Stand eines Ritters erhoben wird. Da er keinen Patron hat fehlt es ihm an einem Fürsprecher. Würde dir jemand einfallen, der für ihn beim Kaiser vorsprechen kann?“ Sagte die Kaiserin und meinte eigentlich, dass sie erwartete, das der Iunius alles dafür nötige in die Wege leiten würde. „Ich wäre dir wirklich dankbar, wenn mein Wunsch sich erfüllen würde.“ Schob sie noch nach und bot dem Iunier damit quasi ihre Dankbarkeit auf dem Silbertablett an, er musste nur zugreifen.






    Sim-Off:

    *sollen NPC sein, es sei denn jemand reißt sich um den Job :D

  • Während der Tribun wie gewünscht den verdünnten Wein für die Kaiserin in den Becher goss und auch sich selbst gleich einen Becher genehmigte, hörte er überrascht, wie die Augusta ungezwungen darauf los plauderte. Sie war offensichtlich keine Frau, die sich mit langem Vorgeplänkel aufhielt sondern kam ziemlich rasch zur Sache. Auf das Vertrauen als Grundlage für jegliche Zusammenarbeit konnte er noch nicken und mit einem einfachen "So sehe ich das auch Augusta." antworten. Doch damit wars nicht getan.


    Noch bevor er sich wieder zurück zu seinem Schreibtisch begeben hatte und der Augusta ihren Becher reichen konnte, hatte sie nicht nur ein, sondern gleich mehrere Themen angerissen, denen der Iunier aufmerksam folgte. Und was für Themen! Über den erwarteten Smaltalk und das angekündigte Kennenlernen ging dieses Gespräch ziemlich rasant hinaus. Sie wollte nach Germanien? Was wollte sie in Germanien? Und würde der Kaiser sie begleiten? Gab es irgendeinen Grund für diese Reise? Das alles ließ sie offen. Doch bevor er so wirklich danach Fragen konnte, riss sie ein neuen Thema an oder vielmehr eine doch recht ungewöhnliches Anliegen. Silanus reihte seine Fragen zu den Reiseplänen also vorerst wieder hinten an.


    "Der Tiberier? Ähm... Ja, ich hatte bereits das... Vergnügen. Ein ungewöhnlicher Mann der dem Kaiserhaus aber zweifellos treu dient. Es hat mich sehr überrascht, dass ein Patrizier den Weg eines einfachen Soldaten gewählt hat. Aber er hatte wohl seine persönlichen Gründe. Ebenso ungewöhnlich ist es einen Patrizier in den Ordo Equester zu erheben. Rein Standesgemäß steht er ja bereits über einem Ritter. Aber wenn das wirklich dein Wunsch ist, dann...."


    Die ganze Sache war ein wenig Skurril. Ein Patrizier im Ritterstand war mehr als selten. Dass wusste der ehemaliger Procurator recht genau. Und der Tiberier war noch dazu alles andere als ein einfacher Mensch und hatte vermutlich auch, oder gerade deshalb keinen Patron oder Fürsprecher. Vermutlich hatte er auch sonst keine sozialen Kontakte. Auch über seine Familie wusste der Iunier bisher so gut wie nichts. Warum er dann ausgerechnet die Augusta für sich gewinnen konnte verwunderte Silanus dadurch nur noch mehr. Doch aus dieser zwickmühle kam er nun wohl nicht mehr heraus. Er hatte schon verstanden, was ihm die Augusta mit ihrem Wunsch mitteilen wollte.


    "... dann werde ich gern den Kaiser um seine Erhebung in den Ritterstand bitten. Ihm steht allerdings danach auch frei die Militia Equestris zu beschreiten und wir würden dadurch einen wertvollen Offizier verlieren. Das möchte ich dir nur zu bedenken geben."

  • Die Kaiserin lehnte sich zurück und lauschte den Worten des Tribunus . „Es stimmt ein ungewöhnlicher Mann mit ungewöhnlichem Lebenslauf. Deswegen denke ich dieser Schritt ist fast die logische Folge.“ Sagte sie und trank einen Schluck Wein. „Nun ich hoffe nicht, dass wir ihn verlieren. Er macht zweifellos einen guten Job.“ Sagte sie und grübelte. „Hättest du eine bessere Idee?“ Hier war sie wirklich vollkommen offen, wenn der Mann hier nun eine bessere Idee hätte, dann wäre sie die letzte die sich dagegen verwahren würde. Nun sah sie fragend zu dem Iunier und wartete auf seine Antwort.

  • Silanus hatte bei einem zufälligen Aufeinandertreffen mit dem Tiberier, noch bevor er sein Vorgesetzter wurde, bereits erfahren was das tatsächliche Problem war. Er überlegte kurz, wie er es am besten Formulieren sollte, entschied sich dann aber für den direkten und unkomplizierten Weg.


    "Ich hoffe du verzeihst mir, wenn ich offen spreche, aber die hätte ich tatsächlich. Ich glaube allerdings nicht, dass dieser Vorschlag leichter umsetzbar ist. Das Problem ist meiner Ansicht nach wie gesagt nicht der Stand des Trecenarius. Er ist schließlich Patrizier. Das Problem ist vielmehr sein Familienname. Und darüber hilft auch keine Ernennung zum Eques hinweg. Die Tiberier haben seid dieser leidigen Geschichte rund um die Ermordung des Divus Valerianus und der Verstrickung eines ihrer damals prominentesten Familienmitglieder keinen Fuß mehr in der römischen Oberschicht fassen können. Nach wie vor werden sie in weiten Teilen der römischen Gesellschaft wie Aussätzige behandelt. Eine patrizische Familie sich davor nie einen Makel erlaubt oder etwas zu Schulden kommen hat lassen. Das ist das eigentliche Problem von Tiberius Verus und seiner gesamten Familie und es wird sich gewiss nicht durch seine Ernennung zum Eques ändern lassen.


    Für mich gibt es nur zwei Möglichkeiten dem Mann etwas mehr Anerkennung zu verschaffen. Entweder der Kaiser sagt Tiberius Durus von allen Anschuldigungen los, für die es im Übrigen keine Verurteilung gibt und die schon einige gefordert haben und tilgt damit den Makel aus der Familiengeschichte der Tiberier. Oder er sagt und zeigt öffentlich, dass die Tiberier nicht für die Taten ihres verstorbenen Verwandten zur Rechenschaft gezogen und in Sippenhaftung genommen werden dürfen. Damit würdest du dem Trecenarius dann tatsächlich einen großen Dienst erweisen."

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Salve et tu," entgegnete Licinus nicht minder freundlich.
    "Nun, das ist wohl kaum eine große Sache." winkte er ab. In einer Zeit in der nicht die Frage war, zu welcher Minute man ankam, sondern zu welchem Tag, konnte man kaum erwarten, dass auf einen gewartet wurde. Andererseits erschien es Licinus dennoch befremdlich, dass von diesen beiden keiner in der castra war.
    "Gibt es bereits Anweisungen betreffend meiner Person?"
    Wenn nicht hatte Licinus seinerseits nämlich eine Hand voll fragen, die er eher früher als später klären wollte.


    "Bitte nimm erst mal Platz Iulius."


    Der Iunier deutete mit einer einladenden Geste auf einen der Stühle, der vor seinem Schreibtisch stand.


    "Nun im Grunde genommen kannst du dir erst einmal in Ruhe Zeit nehmen dein neues Officium hier in der Principia beziehen. Wie du sicher schon gemerkt hast, läuft es bei uns ein wenig anders als bei der Legio. Wir teilen uns die Castra und die Principia mit den Cohortes Urbanae. Ein guter Kontakt zu den Urbanern ist daher für einen reibungslosen Ablauf hier recht wichtig. Lass dich aber nicht von ihnen vereinnahmen. Die Urbaner haben keinen Verwaltungschef und der Praefectus Urbi residiert auch nicht hier in der Castra, sondern in seinem Amtssitz im Stadtzentrum. Die Tribunii sind daher weitestgehend auf sich gestellt und greifen daher sehr gerne auf unseren Princeps Praetorii zurück, wenn es um die Verwaltung der Castra geht. Bis zu einem gewissen Grad ist es uns zwar Recht, da wir dadurch auch Einfluss darauf haben was hier passiert, aber du solltest gleich von Beginn weg klare Grenzen ziehen.


    Die Präfekten selbst sind, wie du gerade auch gut feststellen kannst, auch nicht immer in der Castra. Einer von ihnen ist zwar immer in Rom, aber so wie heute, wurde dieser in den Palast zum Kaiser gerufen. Solche Besprechungen dauern zwar nicht sehr lange, aber in dieser Zeit kann es bei dir vermehrt dazu kommen, dass man sich die übrigen Offiziere mit ihren Anfragen an dich wenden. Entweder du vertröstest sie oder du findest eine rasche Lösung für ihre Anliegen."


    Silanus wartete, ob es bis dahin einmal Ffragen vom neuen Princeps Praetorii gab.


  • Licinus nahm auf dem angebotenen Stuhl platz und bedankte sich.


    Was der tribunus da eher vorsichtig bewertete, war in Licinus eher eine vollständig erfreuliche Nachricht. So sehr er die Absprache schätzte, zog er es doch vor, wenn ihm niemand in seinen Verantwortungsbereich hinein pfuschte.
    "In wie weit darf ich umgedreht die Soldaten der Urbaner, ... vereinnahmen? Für allgemeine Lagerausbesserungsarbeiten, horrea, fabricae, meine ich. Ich nehme an, alles nur in Absprache mit den dortigen tribuni?"
    Eine vollständiger Zugriff analog zu dem Zugriff auf die eigenen Einheiten (unter wahrung der Dienstpläne verstand sich) wäre zwar wünschenswerter, aber unrealistisch, fand Licinus.


    "ich werde sehen, was ich für die übrigen Offiziere tun kann." nickte Licinus. Das war ja auch in den vergangenen Jahren sein täglich Brot gewesen.


    "Ich hätte da noch einige Frage um Vorgehen. a) Dienstpläne insbesondere Wachen hier und im Palast. Fallen die in meinen Arbeitsbereich und wenn ja wie genau? Also teile ich im Zweifel nur eine Kohorte ein und die tribuni übernehmen desn Rest oder bis auf centurien genau?
    b) Versorgung: Bin ich richtig informiert, dass wir über die Cura Annonae versorgt werden und ich mich zumindest beim Getreide nicht mit Direkteinkäufen beschäftigen muss?
    c) Nehme ich richtig an, dass man von mir erwartet, dass ich einen Antrittbesuch auf dem Paladin ableiste? Und zuletzt
    d) Ich brauche neue Ausrüstung, haben wir bestimmte Bezugsquellen für die tunicae etc. oder muss ich mir selbst einen Schneider suchen?"

    Letztere Frage war insbesondere wichtig, sollte c positiv beantwortet werden.
    Und ja, es waren vornehmlich die Fragen eines Verwalters, der eine wie am Schnürchen laufende legio verließ und die neue Einheit als Herausforderung sah. Den in Rom, so dachte Licinus, gab es sicher nichts, was so schön eingespielt lief, wie eine Legion der Spitzenklasse.

  • "Nun das ist die Herausforderung Iulius. Grundsätzlich hast du keine Befehlsbefugnis über die Urbaner, allerdings sind ihre Tirbuni soweit ich gehört habe durchaus dankbar, wenn ihnen Verwaltungsaufgaben rund um die Castra abgenommen werden. Sie haben für ihre Mannschaften in der Castra zwar ihren vollkommen eigenständigen Bereich, allerdings ist und bleibt es trotzdem eine Castra. Ich halte es beispielsweise nicht für Sinnvoll wenn die Mauer auf einer Seite der Castra erneuert wird, während sie auf der anderen Seite munter weiterbröckelt. Bei solchen Dingen kannst du die Leitung klar in die Hand nehmen und ich denke die Urbaner werden dir da auch Freiheiten einräumen und bis zu einem gewissen Grad Weisungsbefugnis für ihre zuständigen Männer erteilen, wenn du diplomatisch vorgehst."


    Damit hatte der Iunier die Fragen zum Thema Urbaner hoffentlich einigermaßen verständlich klären können. Er selbst war ja ebenfalls noch nicht lange genug hier, um jeden Vorgang und jedes Zusammenspiel der Einheiten in der Castra genau durchblickt zu haben, aber das waren bisher seine Erkenntnisse, die er mit dem neuen Princeps natürlich gerne teilen wollte. Der Iulier war erfahren genug um sich recht rasch selbst eine Meinung und ein Bild der Lage machen zu können und der Tribun zweifelte nicht daran, dass der neue Princeps sich die Tribuni und Offiziere auch entsprechend rasch zurechtrichten konnte.


    "Gehen wir deine restlichen Fragen nach der Reihe durch.


    Bei der Einteilung der Dienstpläne reicht es, wenn du auf Kohortenebene bleibst. Die Centurien sind, wie in der Legio auch, dem jeweiligen Tribun unterstellt. Er kennt seine Männer am besten, weiß wo sie gut einzuteilen sind und die Kohorten haben sich auch ein recht gut funktionierendes Dienstrad geschaffen, bei dem auf eine unregelmäßige Rotation der einzelnen Aufgaben sehr großen Wert gelegt wird. Uns ist wichtig, dass die Soldaten zu unterschiedlichen Aufgaben eingeteilt werden und das auch bei unregelmäßigen Zeitpunkten. Gerade bei den Wachmannschaften im Palast soll keine Regelmäßigkeit erkennbar sein. Es darf nicht vorkommen, dass sich jemand bereits heute aufgrund seiner Beobachtungen errechnen kann, welcher Soldat in zwei Tagen zur zehnten Stunde vor dem Palasteingang Wache schieben wird, nur weil er dies auch schon in der Vorwoche so getan hat. Die Diensteinteilungen der Tribuni wirken daher vermutlich auf dich im ersten Moment etwas konfus, vor allem weil man bei der Legio auf solche Dinge keinen Rücksicht nehmen muss, aber hier bei uns hängt das Leben des Kaisers davon ab. Nur die Tribuni selbst wissen die genaue Einteilung ihrer Männer und planen diese auch sehr kurzfristig.


    Bei meiner, der I Kohorte gibt es auch noch eine Besonderheit, die es zu berücksichtigen gilt. Sie wird zwar hin und wieder in das Dienstrad miteingebunden, meist aber eher für Sonderaufgaben zugeteilt, da sie so gut wie nie als vollständige Kohorte eingesetzt werden kann. Meine I Centurie wird von den Speculatores gebildet, welche dem Trecenarius Tiberius Varus untersteht. Diese Centurie ist zwar organisatorisch bei mir, wird vom Trecenarius jedoch sehr autark und unabhängig der sonst übrlichen Befehlsgewalt geleitet. Er verantwortet sich in erster Linie gegenüber den Präfekten oder dem Kaiser persönlich und erhält von diesen auch sehr oft seine direkten Befehle.


    Deine Informationen sind richtig. Wir werden wie ganz Rom auch über die Cura Annonae mitversorgt. Die Bezugsquellen hier in Italia reichen schon lange nicht mehr für die Bevölkerung der Hauptstadt aus. So sind auch wir von den Getreidelieferungen abhängig, welche zum Großteil aus Aegyptus kommen und von der Cura Annonae verwaltet werden. Es wäre also bestimmt gut, wenn du relativ zeitnah mit dem Praefectus Annonae Kontakt aufnimmst und dich als neuen Verwaltungschef der Castra vorstellst. Wir haben zwar Mittel und Wege von Cura Annonae zu bekommen was wir brauchen, aber ich bin ein Freund von konstruktiven Gesprächen, Vereinbarungen und auch Kompromissen, wenn wir sie uns leisten können."


    Die dritte Frage des Iuliers konnte Silanus nicht mehr so flüssig beantworten. Der Princeps war für die Prätorianer zweifellos ein wichtiger Mann hatte als Verwaltungschef eine zentrale Funktion auszufüllen. Aber mit dem Kaiser oder dem Palatin hatte er wohl kaum Schnittstellen. Zumindest hatte er dies selbst als langjähriger Procurator am Kaiserhof nicht erlebt. Dies lief alles über die Präfekten oder die Tribuni. Er wollte den Mann aber auch nicht vor den Kopf stoßen, da er durchaus Verständnis dafür hatte, dass jemand den Kaiser einmal persönlich treffen wollte und versuchte daher eine diplomatische Antwort zu formulieren.


    "Was den Antrittsbesuch betrifft. Ich glaube nicht, dass man diesen von einem neuen Princeps Praetorii erwartet, kann dir aber auch keine sichere Antwort dazu geben. Du bist mein erster neuer Princeps. Soweit ich es mitbekommen habe, hatte unser alter Verwaltungschef jedoch kaum direkt mit dem Palast zu tun, da sich seine Aufgaben eher auf die Castra fokussierte. Wenn du allerdings möchtest, dann kann man einen Besuch gewiss in die Wege leiten, oder du begleitest einen der Präfekten zu seinem nächsten Termin beim Kaiser. Das wäre bestimmt auch eine Option, die du dann mit den Präfekten auch direkt besprechen kannst.


    Und zuletzt die Frage nach der Tunika. Wir haben Bezugsquellen und sind, was Waffen und Rüstungen betrifft, auch mit sehr guten Quellen und eigenen Werkstätten gesegnet, bei den Tuniken würde ich dir aber aus eigener Erfahrung raten, sie bei einem Schneider deiner Wahl anfertigen zu lassen. Mein Schreiber kann dir nachher gerne die Adresse meines Schneiders heraussuchen. Hier in Rom gibt es jedoch zahlreiche gute Namen und Adressen. Vielleicht bin ich ja zu verwöhnt, aber ich finde die Tuniken aus unserer Waffenkammer ziemlich kratzig und steif. Das Material ist sicher praktisch und durchaus auch qualitativ höherwertig, aber ein Offizier sollte sich mit seinem Sold durchaus etwas noch erstklassig leisten können, wenn er darauf Wert legt."

  • Ein Prätorianer klopfte an und trat dann kurz darauf ein. "Tribun. Deine Evocatio beginnt. Ich werde dich zum Trecenarius bringen," vermeldete der Soldat, der scheinbar keinerlei Widerstand erwartete und den Tribun schlicht enführen wollte. Verus würde den Tribun und selbstverständlich alle anderen Betroffenen noch im Vorfeld aufklären, so dass man als Prozession aufbrechen konnte.


    Sim-Off:

    *ein Gespräch vor der Prozession wird aus Zeitgründen weggelassen

  • Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus
    ....
    Für mich gibt es nur zwei Möglichkeiten dem Mann etwas mehr Anerkennung zu verschaffen. Entweder der Kaiser sagt Tiberius Durus von allen Anschuldigungen los, für die es im Übrigen keine Verurteilung gibt und die schon einige gefordert haben und tilgt damit den Makel aus der Familiengeschichte der Tiberier. Oder er sagt und zeigt öffentlich, dass die Tiberier nicht für die Taten ihres verstorbenen Verwandten zur Rechenschaft gezogen und in Sippenhaftung genommen werden dürfen. Damit würdest du dem Trecenarius dann tatsächlich einen großen Dienst erweisen."[/i]


    Die Kaiserin nickte und hörte sich die folgenden Worte genau an.
    „Ich möchte dir zunächst für deinen offenen Worte danken. Ich bin sogar froh, das wir offen miteinander reden.“ Nun trank sie erst einen Schluck Wein und dachte über ihre nächsten Worte nach. „Du meinst also mein Mann müsste den Tiberius Durus von allen Anschuldigungen los sagen müsste.“ Die Kaiserin legte nachdenklich ihren Zeigefinder an ihre Wange und stütze mit dem Dumen ihr Kinn. „Oder er spricht die Familie von der Sippenhaftung frei.“ Wieder machte die Kaiserin eine Pause. „Nun ich denke, wenn es keine Verurteilung gab, ist wohl die erste Variante die Bessere. Weil mit der zweiten Möglichkeit würde er ja die Schuld des Durus quasi in Stein meißeln.“ Sagte sie und sprach weiter. „Nun da ich schon wegen einer Auszeichnung für den Tiberius bei meinem Mann vor gesprochen habe, wäre es wohl unglücklich, wenn ich dies tue. Nicht das mein Mann noch falsche Schlüsse zieht. Hättest du eine Idee wer sich für den Tiberius Durus verwenden könnte?“
    Die Kaiser schaute fragend und hatte dann doch noch eine Idee. "Oder sollte Tiberius Verus in den Ordo Senatorius erhoben werden? Würde man so nicht auch zeigen, dass ihm nicht mehr die Sünden der Verwandschaft angelastet werden?"

  • Ein eiliger Prätorianer, der entsandt worden war, nachdem man die Lage in der Villa Tiberia klären konnte, öffnete ohne Klopfen die Tür des Tribuns. Er war ganz außer Atem und jappste. Der Schrecken stand in seinem Gesicht. "Der Trecenarius wurde mit einer vergifteten Klinge auf der Straße vor seinem Haus von einem noch unbekannten Angreifer attackiert. Es besteht die Möglichkeit, dass er bald stirbt, Tribun," war die nervöse Meldung, die er halblaut in das officium plärrte. Es war ein Angriff auf die Prätorianer selbst, die dadurch in ihrer dominanten Macht erheblich attackiert wurden.

  • Zitat

    Original von VETURIA SERENA
    ....„Nun da ich schon wegen einer Auszeichnung für den Tiberius bei meinem Mann vor gesprochen habe, wäre es wohl unglücklich, wenn ich dies tue. Nicht das mein Mann noch falsche Schlüsse zieht. Hättest du eine Idee wer sich für den Tiberius Durus verwenden könnte?“
    Die Kaiser schaute fragend und hatte dann doch noch eine Idee. "Oder sollte Tiberius Verus in den Ordo Senatorius erhoben werden? Würde man so nicht auch zeigen, dass ihm nicht mehr die Sünden der Verwandschaft angelastet werden?"


    Der Iunier überlegte. Er selbst hatte überhaupt keine Bezug zu den Tiberiern und kam daher als möglicher Unterstützer in dieser Sache wohl eher nicht in Frage. Der Kaiser würde bestimmt seine Beweggründe wissen wollen und da hatte er nicht wirklich etwas sinnvolles vorzuweisen. Sein Patron Decimus Livianus kam eventuell hier Frage, aber auch bei diesem wusste Silanus nicht über etwaige Verbindungen zu Tiberius Durus. Der verurteilte Verräter Vinicius Lucianus hingegen war ein Freund seines Patrons, doch das brachte ihn gedanklich nicht weiter. Vielleicht waren diese Zusammenhänge auch nicht gerade vorteilhaft für das angedachte Vorhaben. Als die Kaiserin dann selbst noch einen guten Vorschlag vorbrachte, atmete der Iunier erleichtert auf.


    "Eine Auszeichnung und die Erhebung in den Ordo Senatorius. Nun beides gemeinsam wären bestimmt ein deutliches Signal des Kaisers. Der Ordo wäre auch wesentlich passender für einen Patrizier und auch wenn ich nicht glaube, dass der Tiberier selbst eine Karriere im Senat anstrebt, so stünde es zumindest seinen Nachkommen wieder frei in die Fußstapfen der tiberischen Senatoren zu treten."

  • Zitat

    Original von Aulus Tiberius Verus
    Ein eiliger Prätorianer, der entsandt worden war, nachdem man die Lage in der Villa Tiberia klären konnte, öffnete ohne Klopfen die Tür des Tribuns. Er war ganz außer Atem und jappste. Der Schrecken stand in seinem Gesicht. "Der Trecenarius wurde mit einer vergifteten Klinge auf der Straße vor seinem Haus von einem noch unbekannten Angreifer attackiert. Es besteht die Möglichkeit, dass er bald stirbt, Tribun," war die nervöse Meldung, die er halblaut in das officium plärrte. Es war ein Angriff auf die Prätorianer selbst, die dadurch in ihrer dominanten Macht erheblich attackiert wurden.


    Die Nachricht traf den Iunier wie ein Blitz. Ein Anschlag auf den Trecenarius? Silanus sprang hinter seinem Schreibtisch auf stürzte zu einem naheliegenden Regal, auf dem sein Schwertgurt und seine Bewaffnung lag.


    "Ein Pferd vorbereiten! Los!" rief er dem Soldaten hastig zu, während er sich seine Waffen anlegte. Danach stürzte er aus dem Zimmer.

  • Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus
    [...]


    "Also alles auf Absprachenbasis. Gut." Licinus hoffte einfach mal, dass die Offiziere der Urbaner nicht unvernünftiger waren, als die der Hilfstruppen in Germania. Dann würde sich hier alles finden.


    Offensichtlich hatte aber der tribunus in anderen legiones gedient als Licinus selbst. Die Legaten der ersten und zweiten hatten die Tribune doch eher übergreifende Aufgaben eingesetzt, statt für Kommandos über die Kohorten. Aber dass er sich hier würde umgewöhnen müssen, war ihm zuvor ja schon bekannt gewesen. Und in diesem konkreten Punkt schmeckte ihm das wenig. Dennoch nickte er. Dann also Pläne nur für die Kohorten. Dass ließ sich dann auch gut per Zufall einteilen.


    Für Licinus war es ja schon ein Riesenbonus nur noch einen Ansprechpartner zu haben und den auch noch vor Ort, sodass er sich dem tribunus vollumfänglich anschließen konnte.
    "Vollkommen meine Meinung. Konstruktive Absprachen vermeiden Missverständnisse und erleichtern die Arbeit." Zumal er schon oft genug erlebt hatte, dass sich die Probleme der anderen, die aus der eigenen Perspektive so lächerlich waren, aus deren Perspektive tatsächlich wichtig waren. "Ich werde mir einen Termin bei den zuständigen Beamten geben lassen."


    Im nächsten Tiel konnte Licinus eine gewisse Erleichterung nicht verbergen. Er konnte gut auf einen Aufenthalt auf dem Palatin verzichten. Wobei er natürlich mit Sicherheit irgendwann die Wache inspizieren würde, aber in die Audienzhalle zog ihn persönlich so gar nichts. "Dann überlasse ich die Entscheidung hierüber den Präfekten und natürlich dem Palatin." Man konnte schlecht direkt sagen, dass man kein Interesse daran hatte seinen obersten Dienstherren zu sehen. Und dennoch, Licinus hatte das Gefühl, dass er seine Arbeit dann am besten machte, wenn er niemals auf den Palatin gebeten würde.


    "Ich wäre dir sehr verbunden." bedankte sich Licinus für das Angebot, die Adresse des Schneiders zu übergeben. Es hatte ihn nur einen Augenblick gekostet, dann hatte er gewusst, dass er mindestens zwei Garnituren bestellen würde. Die feinde für die Ausgehuniform und die "steife und kratzige" für den Alltagsdienst. Denn was der tribunus vermutlich beschrieb, würde Licinus als praktisch und belastbar bezeichnen. So zumindest das Vorurteil des neuen princeps.


    "Danke tribunus. Dann wären meine Fragen beantwortet. Wenn du erlaubst würde ich mich dann daran machen, mein Quartier zu beziehen?"

  • Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus
    ...."Eine Auszeichnung und die Erhebung in den Ordo Senatorius. Nun beides gemeinsam wären bestimmt ein deutliches Signal des Kaisers. Der Ordo wäre auch wesentlich passender für einen Patrizier und auch wenn ich nicht glaube, dass der Tiberier selbst eine Karriere im Senat anstrebt, so stünde es zumindest seinen Nachkommen wieder frei in die Fußstapfen der tiberischen Senatoren zu treten."


    „Eine Auszeichnung und die Erhebung in den Ordo Senatorius....“ Überlegte die Kaiserin nun laut. „Gut. Dann wäre jetzt nur noch die Frage, wie wir das bewerkstelligen.“ Formulierte sie nun ihre Gedanken. „Wegen der Auszeichnung wollte der Kaiser ja erst diesen Duccier in Germanien befragen, wie ich hörte, hat der aber etwas auf den Kopf bekommen, ein ganzes Dach.“ Das die Kaiserin dies für eine Strafe der Götter hielt, sagte sie hier nicht, aber genau dafür hielt sie es. „Gibt es jemanden hier in Rom, der mit dem Tiberer zusammen in Germanien stationiert war? Jemanden in einer hören Postion?“ Fragte sie nun ganz direkt. „Wegen dem Ordo Senatorius... fällt dir da jemand ein, der für den Tiberer sprechen würde?“ Die Kaiserin überlegte... „Mir fällt nur einer ein, den ich fragen könnte. Ich werde ihm schreiben und einen Gefallen einfordern.“ Sagte sie mit einem milden Lächeln.
    Da sie davon ausging, dass sie der Iunius um die Auszeichnung kümmern würde, war das Theman für sie abgeschlossen.
    „Nun habe wir aber lang genug über andere gesprochen.“ Sagte sie lachend und nahm einen Schluck Wein. „Was muss ich über meinen neuen Tribun Iunius wissen? Gibt es etwas was ich für ihn tun kann?“ Sagte sie und deutete damit auch an, dass sie sicherlich auch für ihn so einiges tun würde.

  • Natürlich hatte sich die Nachricht über den Unfall des Ducciers auch schon in die Castra Praetoria herumgesprochen. Die kaiserliche Administratio war ein riesiger Hühnerstall in dem sich solche Neuigkeiten wie ein Lauffeuer verbreiteten. Es gab nur wenige, die tatsächlich die Klappe halten konnten, wenn sie derartige Neuigkeiten erfuhren. Ein Glück für die Prätorianer, denn so hatten sie es nicht all zu schwer ebenfalls recht Zeitnah an Informationen aus dem Umfeld des Kaisers zu gelangen. Der Iunier sah jedoch keine Veranlassung diesen Vorfall zu kommentieren. Als die Kaiserin jedoch nachfragte, ob er jemanden kannte, der mit dem Tiberier in Germanien stationiert war brauchte er zum Glück nicht all zu lange nachdenken. Erst kürzlich hatte er eine entsprechende Personalakte in die Hand bekommen.


    "Wie es der Zufall so will hat der neue Princeps Praetorii in der selben Legio gedient wie der Tiberius. Wenn einer etwas wissen sollte, dann wohl sein ehemaliger Lagerkommandant. Ich werde mit ihm sprechen."


    Ihre Frage, ob er jemanden kannte, der wegen der Ordoerhebung für den Tiberier einstehen würde verneinte er anfangs mit einem Kopfschütteln und war froh, dass ihr schließlich selbst jemand einzufallen schien. Notfalls konnte er selbst beim Kaiser um die Erhebung ansuchen. Schließlich wechselte die Kaiserin auch wieder das Thema und wollte mehr über ihn erfahren. Der Iunier lächelte, denn er ging davon aus, dass sich die Kaiserin sehr wohl zuvor über ihn informiert hatte. Zumindest über das, was man aus seinen Personalunterlagen lesen konnte. Dennoch wollte er sie nicht vor den Kopf stoßen und stellte sich kurz vor.


    "Nun meine Kaiserin. Ich habe meine Jugend in Hispania verbracht und die klassische Karriere der Militia equestris hinter mir. Dabei habe ich in Germanien und Aegyptus gedient und die meisten Jahre mit einigen Pausen in Rom als Procurator am Kaiserhof unter Kaiser Valerianus, Kaiser Cornelius Palma und eben bei deinem Mann. Leider musste ich aufgrund eines Lungenleidens, dass mich schon seit meiner Kindheit immer wieder heimsucht, zuletzt meinen Posten aufgeben und mich zur Genesung zurück ziehen. Aber nun geht es mir wieder deutlich besser und ich bin voller Tatendrang. Es freut mich wie bereits gesagt, dass mir dein Mann diesen Posten bei den Prätorianern zugesprochen hat. Was gibt es sonst noch über mich zu wissen. Mein Patron ist der Consular Decimus Livianus, der mir diese Karriere ermöglicht hat und dem ich auch sonst sehr viel zu verdanken habe."


    Auf die Frage, ob sie etwas für ihn tun konnte, wusste der Iunier allerdings keine Antwort. Er hatte eigentlich alles, was man sich wünschen konnte. Er war gut situiert, hatte einen hervorragenden neuen Posten und seine gesundheitlichen Probleme waren wieder unter Kontrolle. Die meisten Bürger würden ihn daher jetzt schon beneiden. Zu einem vollkommenen Glück fehlte ihm eigentlich nur noch eines - eine Gemahlin. Doch damit würde er die Kaiserin ganz sicher nicht behelligen.


    "Im Moment würde mir ehrlich gesagt nichts einfallen, mit dem ich dich behelligen würde. Ich kann sehr zufrieden sein mit dem was ich habe."

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    ....."Danke tribunus. Dann wären meine Fragen beantwortet. Wenn du erlaubst würde ich mich dann daran machen, mein Quartier zu beziehen?"


    "Das freut mich. Wie gesagt wirst du alles weitere mit einem der Präfekten ohnehin noch einmal genauer besprechen können. Dein Officium ist übrigens gleich hier den Gang hinunter, falls du es auf den Weg nach draußen noch besichtigen möchtest. Als Offizier steht es dir natürlich frei, ob du hier in deinem Quartier und in einer privaten Unterkunft in der Stadt wohnen möchtest."


    Vermutlich wusste der Iulier das, aber Silanus befand das es nicht schaden konnte, es noch einmal explizit zu erwähnen. Ebenso wie die Sache mit den Tuniken waren die Offiziersquartiere hier in der Castra nicht das schlechteste, aber sie konnten bei dem Gehalt eines Offiziers nicht mit einer privaten standesgemäßen Unterkunft mithalten.


    "Ansonsten sehen wir uns. Auf eine gute Zusammenarbeit Princeps."


    Damit entließ er den neuen Princeps Praetorii in seinen ersten Arbeitstag.

  • Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus
    ...


    "Im Moment würde mir ehrlich gesagt nichts einfallen, mit dem ich dich behelligen würde. Ich kann sehr zufrieden sein mit dem was ich habe."


    Die Kaiserin nickte. „Gut ich nehme an, dass du dann alles Nötige wegen der Auszeichnung in die Wege leitest. Um den Rest werde ich mich kümmern.“ Sagte sie und wahr natürlich nicht sonderlich verwundert, der der Inuier zunächst keine Anliegen hatte. So einen gefallen, dem einen die Kaiserin schuldet forderte man dann ein, wenn man ihr wirklich benötigte. „Gut, aber du lässt es mich wissen, wenn ich dir einmal behilflich sein kann.“ Sagte sie bevor sie sich nun erhob um sich zu verabschieden. „Ach und wenn du meine Eskorte für Germanien zusammenstellst. Ich hätte den Optio Octavius Frugi dabei.“ Nun erhob sie sich. „Tribun, es war mir eine Freude dich kennenzulernen, ich denke wir werden uns in nächster zeit öfter begegnen. Also auf bald.“

  • "Das werde ich meine Kaiserin."


    Der Iunier nickte bestätigend. Sowohl was die Nachforschung zur Auszeichnung für den Tiberer betraf, als auch zum Angebot, dass er sich bei der Kaiserin melden konnte, wenn er einmal selbst einen Gefallen von ihr benötigte. Diesen würde er sich gewiss besonders gut aufbehalten und nicht unnötig vergeuden. Wie oft kam es schon vor, dass einem die Kaiserin Roms einen Gefallen anbot. Bei ihrer letzten Bitte erwiderte der Iunier nichts mehr. Er kannte keinen Optio Frugi und wusste zu diesem Zeitpunkt auch nicht, dass es sich dabei gar nicht um einen Prätorianer, sondern einen Urbaner handelte. Doch auch diesen Wunsch würde er irgendwie seiner Kaiserin erfüllen können. Als sie sich zum Gehen erhob, stand er ebenfalls auf.


    "Auch mir war es eine große Freude und Ehre. Auf bald meine Kaiserin."


    Er ging zur Türe, öffnete sie höflich für die Augusta und schloss sie auch wieder hinter ihr, als sie gegangen war.

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