Basis der Kreuzweg-Bruderschaft

  • Selenus war der Chef einer Kreuzweg-Bruderschaft. Diese halblegale Organisation lebte davon, den reichen Herren einer Umgebung gegen Bezahlung Schutz auf ihren Wegen zu bieten. Händler und andere Reisende wurden ebenso gnadenlos darauf aufmerksam gemacht, dass ihr Weg durch Rom nicht ungefährlich war, wie die Rivalen der anderen Stadtteile aus dem eigenen Viertel vertrieben wurden.


    Das offizielle Ziel jedoch war die Instandhaltung der Heiligtümer der Lares Compitales und deren "Verpflegung", so dass sie eigentlich den Schutz gewährten, den Selenus mit seinen Leuten dann lediglich ausübten. Aus diesem Grund arbeiteten seine Männer auch eng und gerne mit der Germanitas Quadrivii zusammen. Ob Selenus dort jemals Mitglied werden würde, wusste er noch nicht, doch er spielte schon lange mit dem Gedanken.


    Die Basis der Bruderschaft war in einem völlig unauffälligen Haus untergebracht. In den hinteren Räumen, mit Notfall-Ausgängen in verschiedene Richtungen, sollte es jemals notwendig sein, lag sein Büro, es wurde gespielt und Getrunken. Den grössten Respekt hatten die Männer vor den Cohortes Urbanae. Sie konnten im Zweifel richtig gefährlich werden. Die Prätorianer hingegen schreckten diese Männer nicht. Viel zu loyal gegenüber dem Kaiser und dem Senat war die Bruderschaft, dass sich die Schwarzröcke für sie interessieren würden.


    Dennoch wurde immer und überall auf absolute Geheimhaltung geachtet. Nur wenige Menschen wussten, wer das Oberhaupt der Bruderschaft war oder wie man mit ihr in Kontakt treten konnte. Das war auch gut so und trotzdem hatte die Bruderschaft Kontakte, die zwischendurch für einen schönen Nebenverdienst sorgen konnten. Senatoren und andere Bürger des Esquilin wandten sich manchmal vertrauensvoll an die Bruderschaft, wenn sie Hilfe in einer delikaten Sache benötigten, die auf keinen Fall auf sie zurückfallen durfte.


    Selenus selbst war ein Freigelassener. Doch ausser ihm und der Familie seines alten Herrn, wusste niemand wessen Familie er sich zugehörig fühlte und das würde auch auf ewig so bleiben. Er war ein ehemaliger Kämpfer, der es tatsächlich geschafft hatte ohne grössere Verstümmelungen seine Kämpfe zu absolvieren und seine Freiheit zu erkämpfen. Nicht weil er sich zurückgehalten hatte, ganz im Gegenteil, aber seine Kampfkunst konnte sich vermutlich mit fast jedem Einwohner des Imperiums messen, ohne dass er hätte Angst haben müssen, obwohl er nun schon ein älterer Mann war.


    Heute jedoch sass er im Officium, schlürfte seinen verdünnten Wein und genoss das Gelächter seiner Männer und der Kunden in den Räumen über und vor ihm.

  • Die Geschäfte der Bruderschaft gingen noch immer gut. Es gab zur Zeit kaum Streit mit benachbarten Bruderschaften und viele Reisende, welche den Schutz der Brüder in Anspruch nehmen "wollten", wenn sie über den Esquilin unterwegs waren.


    Selenus hatte die Führung der Bruderschaft während seiner vergangenen Reise nach Germania seinem Stellvertreter überlassen und dieser hatte gute Arbeit geleistet. Es wurde langsam klarer, wem er später einmal die Führung überlassen konnte.

  • Der Weg zurück in die Basis verlief zum Glück ohne weitere Zwischenfälle. Dort angekommen, untersuchte zuerst einmal einer der Brüder mit etwas medizinischer Erfahrung, er hatte früher als Arzt in einer Gladiatorenschule gearbeitet, die Wunden des Verletzten.


    Er stellte mehrere Rippen fest, welche vermutlich gebrochen waren und einige Hämatome, welche für etliche Tage das Gesicht entstellen und einige weitere Körperteile schmerzhaft leiden lassen würden, doch er vermutete keine lebensgefährlichen Verletzungen.


    Dann erhielten beide etwas Suppe und verdünnten Wein. Nach diesem einfachen Mahl wurden sie zu mir ins Officium gebeten, wo sie ihre Geschichte erzählen sollten.

  • ....


    Der Weg hatte alle nun also auf den Esquilin geführt, wobei ich jedoch glatt versäumt hatte, mich eingehend umzuschauen, auch wenn mir mitgeteilte wurde, dass hier das Quartiert der Kreuzweg-Bruderschaft war und das für ja nun so etwas wie ein Tor zu einem anderen Leben wurde, so vermochte ich mit dem einen Auge zumindest alles nur ein bisschen verschwommern zu erblicken. Besonders pompös wirkte das Ganze auch mit nur einem Auge nicht, sondern eher schlicht und unauffällig. Was sich hier aber wie und wo und vor allem warum zusammenfügte, war mir auch noch vollkommen gleichgültig und so vermied ich alle unnötigen Fragen, bis auf jene nach etwas zum Essen und ein wenig Wasser vielleicht. Das alles sollten Helena und ich auch erhalten, nachdem es nun ein Mann war, der sich wohl schon als Wundarzt irgendwo verdingt hatte, der mir einige Fragen stellte, die ich jedoch mit einschlägigenen Klagelauten zu Griffen an peinigenden Stellen meines Leibes schon vollumfänglich beantwortet hatte.


    Statt im Elsyium zu weilen, verfügte ich nun über Rippenbrüche, Blutergüsse und ein Gesicht, welches man eher in einem Bestiarium vermutet hätte. Alles in allem ein erschreckendes Bild, um welches mich Helena, wie sie meinte, keineswegs beneidete, andererseits aber auch nicht bemitleidete. Sie war noch zu ergriffen und wie ich schließlich auch hungrig genug um die Suppe zu genießen und in großen Schlucken den verdünnten Wein hinunter zu stürzen. Im Luipanar hätte es erst gegen Abend etwas gegeben. Sofern man nichts anderes zu tun hatte. Kaeso war auch an dieser Stelle knapp bei Kasse gewesen. Nach dem Essen wurde uns mitgeteilt, dass Selenus, der Retter der Straße, uns zu sprechen wünschte. Noch auf dem Weg dorthin spürte ich durch die nährenden Stoffe der Suppe und das weinschwangere Wasser, die ersten der etwas besseren Kräfte in mir zurückkehren, sodass ich den Weg auf eigenen Beinen hinter mich bringen konnte. Ein wenig flau war mir allerdings doch. Was würde mich nun erwarten? Und die schöne Helena erst? Letztere war ein Augenschmaus. Nun auch ohne das falsche Blondhaar, sondern mit ihrer echten, recht dunklen Haarpracht, welches ich ja bereits kannte und das ich als ebenso wunderbar empfand. Dennoch war mir eigenes Gesäß noch wichtiger als es eine – wenn auch adrette Frau – wie Helena war, denn ich wusste ziemlich genau, wie die Geschichte um Troja begann und eben auch endete. Armer Paris, konnte man sich da nur denken. Nein, ein solcher wollte ich ja nicht werden.


    Da ich aber gewiss auch kein Hector war, beschloss ich zunächst einmal mit den ganz kleinen Brötchen zu beginnen, doch war ich mir ja auch noch immer keiner Schuld bewusst, die meinen vorzeitigen Tod gerechtfertigt hätte. Mit diesem Umstand im Hinterkopf, durfte ich nun mit Helena das Officium betreten, wobei ich mir noch die inzwischen verbundene Seite hielt, da mir die Rippen das Atmen noch recht schmerzhaft gestalteten. Am besten war auch, ich sagte erst einmal nichts. Auch Helena fühlte sich nicht befleißigt, obwohl sie mir ob meiner ‚vermeindlichen‘ Schuld noch auf dem Weg hierher schwere Vorhaltungen gemacht hatte.

  • Als die Beiden dann frisch gestärkt und er mit einem ziemlichen Verband unter der Tunika auf Grund seiner Rippenbrüche bei mir im Officium erschienen, war es endlich an der Zeit, ihnen etwas zu ihrer neuen Heimat mitzuteilen.


    Setzt euch! befahl ich erst einmal, denn immerhin waren sie Sklaven und das würden sie auch hier bleiben. Aber die Stühle in meinem Officium waren nicht einfach nur Scherenhocker sondern erlaubten ein wenig Entspannung, was für das kommende Gespräch sicherlich von Vorteil war.


    Ich bin Selenus und ihr seid hier nun im Hauptquartier der Kreuzwegbruderschaft des Esquilin. Ich bin der Anführer dieser Bruderschaft und ihr nennt mich entweder Dominus, oder Selenus. Wir sind zwar keine geheime Bruderschaft, aber wir sind äusserst verschwiegen was unsere Angelegenheiten und unsere Räumlichkeiten angeht. Ihr werdet daher die nächsten Tage erst einmal diese Räume hier nicht verlassen, bis wir sicher sind, dass uns niemand gefolgt ist. Diese Tatsache musste als Erstes einsinken, weshalb ich mir nun selbst etwas Wein in einen Becher goss und derweil kurz schwieg.


    Dann fuhr ich fort: Wie ihr sicher bereits verstanden habt, gehört ihr nun dieser Bruderschaft, also ist dieses Gebäude nun eure Heimat und euer Arbeitsort. Dann blickte ich die Frau an: Frauen haben wir üblicherweise hier nicht, dennoch versichere ich dir, dass meine Männer dich nicht anfassen werden. Falls doch, so wirst du mir dies UNVERZÜGLICH mitteilen.


    Dann wieder an beide: Unsere Aufgabe als Bruderschaft besteht darin, die Heiligtümer an den Kreuzungen zu pflegen und sicher zu stellen, dass die Laren immer gut versorgt sind, damit sie auch weiterhin ihre Kreuzungen schützen und Unheil von unserem Stadtteil abhalten. Die ganze Stadt ist nach Stadtteilen jeweils einer anderen Bruderschaft zugeordnet. Daher war es wichtig, dass wir schnell aus dieser Seitengasse verschwanden, denn die gehörte nicht mehr zu unserem Gebiet. Was sonst noch so alles zu unseren Tätigkeiten gehörte und womit wir unser Geld verdienten, das war hier und zu diesem Zeitpunkt noch unwichtig.


    So, und will ich wissen, warum wir uns alle in Gefahr begeben mussten um euch zu retten, und kommt ja nicht auf die Idee zu lügen. Ich erkenne Lügner. Ich fixierte den Mann mit einem Blick der tausend Worte problemlos ersetzte.

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    Da standen wir nun frisch gestärkt und verpflastert zunächst einmal im Türrahmen, ehe uns auch schon ein sehr deutlicher Befehl erreichte. Helena und ich folgten diesem natürlich auch sofort, wobei ich mich schwer aufkeuchend auf dem linken der beiden Stühle nieder ließ, sodass infolgendessen Helena rechts von mir saß. Noch immer schwieg ich und schaute dem Retter entgegen, wobei dieser es nun auch war, der weitere deutliche Worte folgen ließ. Ich schmiegte mich ein wenig seitlich in den Stuhl, einem sachten Rechtsdrall folgend, von dem ich mir erhoffte, meine lädierte Seite zu entlasten. Wie ich schon von einem der Männer gehört hatte, waren wir tatsächlich nun bei einer Bruderschaft und saßem dem Anführer derselben gegenüber. Helena schaute dem Mann, der nun wohl anstelle des Kaeso unser neuer Dominus geworden war, ein wenig unverwandt entgegen, was ich durchaus gleich tat. Mit einer zartfeinen, alarmierten Note, denn zwar nicht geheim und verschwiegen war eine Sache, mit der ich mich zufrieden geben konnte, dass wir beide irgendwo in diesem Haus bleiben mussten, weil man Verfolger fürchten musste, aber ein ganz andere. War dies ein Glückfall oder wartete nun gar ein finsteres Kellerloch auf mich? Ich schluckte noch einmal und meine Augen weiteten sich leicht, doch noch beherrschte mich eine alte syrische Weisheit: “Im Schweigen liegen goldene Schätze begraben“, oder so ähnlich, doch eigentlich glaubte ich ja nicht an so wirklich weise Sprichwörter und folgte ihnen somit auch ansonsten eher selten. “Was?“, wagte aber nun aber Helena einen entsetzten, aber zum Glück recht leisen Einwurf, schwieg dann aber wieder.


    Wir gehörten also nun dieser Bruderschaft, was auch schon wieder Fragen aufkeimen ließ: Wie lange? Um welchen Preis? Und: Was denn um aller Gottesliebe Willen für eine Arbeit sollte hier anfallen? Dass Statius sich wohl kaum hierher verirren würde war mir klar, mehr aber auch nun wieder nicht. Und Frauen gab es hier auch nicht. Vielleicht war es doch gut, dass Kaeso den neuen Dominus und Retter darauf gebracht hatte, auch Helena mitzunehmen, die hier aber nicht angerührt werden durfte. Von niemanden! Und das klang auch sehr eindrücklich und hatte einen großen Nachhall in mir, denn es klang in der Tat ein wenig nach Sicherheit.


    Ich nickte leicht, als der neue Dominus die Aufgabe der Bruderschaft erklärte. Die Römer taten eine Menge Dinge für ihre Götter, Geister und erhobenen Seelen, das hatte ich schon immer in belustigtem Unverständnis bewundert. Auch die gesetzliche Organisaton an sich, auch wenn diese mitunter viel zu kompliziert für mich war und ich diese eh niemals begreifen würde. Wie auch immer. Zumindest meine nun sehr persönliche Lebenskreuzung brachte ja auch schon gleich eine unangenehme Frage mit. Warum also musste sich Selenus mit seinen Männern der Bruderschaft in Gefahr begeben? Helena war es erneut, die nun das Wort an sich riss. Offenbar hatte ihre Verzweiflung nur geschlummert und erwachte nun wieder von Neuem.


    “WEGEN DEM!“, entfuhr es ihr und sie zeigte mit dem Finger auf mich, was mich erschrocken zu ihr blicken ließ. “Was sollte ich denn dafür können?“, schnappte ich zurück. “WEIL ER KLAUT!“, stellte Helena Olympias böses Gerücht über mich wieder in der Raum, was mir – beinahe aber nur – die Sprache verschlug. Ich verzog mein Gesicht beim Einatmen, entgegnete aber: “Aber noch nie bei dir! Und überhaupt noch nie beim Kaeso!“, was Helena zum Lachen brachte. “Du hast immer viel zu viel genommen!“ Ich lachte bitter. “Ich hab auch viel zu viel gegeben!“ Helena flossen nun wieder Tränen über die Wangen. “Und wegen dir werde ich Glaucinos nie wieder sehen!“, wimmerte sie nun so mitleiderheischend, wie es nur ein Frau vermochte. Aber ich wollte noch immer nicht den Paris miemen!


    “Er dich doch auch nicht, oder glaubst das war die große Liebe, was ihr da gemacht habt!?“ Wunder bar. Nun weinte sie noch mehr. Ich seufzte schwer und blickte dann Selenus nun meinerseits aus wehmütigen Augen an. “Ich habe Kaeso nicht bestohlen und weiß auch nichts von seiner Truhe! Und er wollte mich umbringen, wegen nur vierz… ein paar Assen!“ Es allein auszusprechen machte fassungslos. Mich zumindest. Aber der Blick den der neue Dominus mir entgegen brachte, ließ mich nun doch recht schnell einknicken. “Nun.. ich… meine, das… ich… wäre durchaus… ein wenig mehr wert!“, gab nunmehr leicht dahingestammelt von mir, ohne dann noch mehr anfügen zu wollen. Es war ja nun auch alles gesagt.

  • Die Komödie, welche sich nun vor meinen Augen abspielte, hätte jeden zum Lachen gebracht, vermutlich auch jemanden der gerade seinem Henker begegnete, doch mir war nicht zum Lachen. 7 meiner Männer und ich selbst hatten uns in Gefahr gebracht, um diese 2 zu retten, nein, wir hatten die ganze Bruderschaft in Gefahr gebracht. Was, wenn die Suburaner davon Wind bekamen und sich rächen wollten? Dann wäre hier wohl bald der Teufel los. Dies wollte ich jedoch im Moment nicht aussprechen. Zu kompliziert waren diese Verhältnisse, um an einem Abend, in einem Gespräch erklärt und verstanden zu werden.


    So lauschte ich dem Gestammel und wartete danach geduldig, was noch kommen würde. Noch war nichts in klaren und ganzen Sätzen erzählt, aber auch gar nichts. Wenn die 2 hier eine Zukunft haben wollten, dann mussten sie lernen zu vertrauen, so wie wir lernen mussten, ihnen zu vertrauen, wenn sie genesen waren und das Haus verlassen durften.


    Also wartete ich, wer es wohl zuerst kapieren würde.

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    Allein wenn ich daran dachte, was Kaeso mit mir gemacht hatte, war es schon ein recht trotziges Gefühl das sich einstellen wollte. Und gelogen hatte ich hier an keiner Stelle. Ich war wirklich sehr zuvorkommend gewesen zu Kaesos Kundschaft und einen Mangel hatten diese durch mich auch nicht erfahren. Es war doch so nur gerecht, dass ich ein wenig mehr verlangt hatte als üblich. Dass Helena das so nicht sah war aber eine Sache, mit der ich schon gerechnet hatte. Dass das in der Seitengasse, mit allem was nun hinter uns lag eine recht Gefährliche gewesen waR, war mir natürlich bewusst und würde mich so auch noch lange in Gedanken begleiten. Körperlich ja auch, wie ein peinigens Zwacken an den Rippen ja auch immer wieder mitteilte. Wie auch immer. Helena schwieg nun schaute auf den Boden vor sich, während ich noch einmal nach Atemluft rang und den neuen Dominus anschaute, denn ein Moment der Schweigens war eigetreten, welches von seine Seite aus nun auch ein recht launerndes war.


    “Es ist natürlich nicht selbstverständlich, gerettet zu werden!“, begann ich dann noch recht verhalten. “Ich möchte mich auch noch einmal sehr, sehr aufrichtig dafür bedanken. Also… für mein Leben!“ Dieses wäre ja auch schon fast beendet gewesen und das Sprichwort Die Besten sterben jung war nichts, was ich mir zum Vorbild nehmen wollte. Ich biss mir kurz auf die Unterlippe, denn mir wurde ja nun klar, dass Selenus auf eine Erklärung wartete, die er auch mehr als nur verdient hatte, doch die Sache war ja ebenso einfach wie kompliziert. Wie also beginnen? “Ich war schon ein paar Wochen bei Kaeso und es gab auch nie einen Grund, dass er sich hätte beschweren können!“, setzte ich in den Raum. Die Unordnung, die ich stets hinterlassen hatte einmal beiseite gelassen, stimmte das ja auch. “Und ich habe hervorragende Arbeit geleistet. Seit ich da war kamen Leuten, die hatten dieses Lupanar noch nie von innen gesehen! Und sie wollten dann ja auch immer wieder kommen. Eine wahre Bereicherung also!“


    Dass es sich dabei nur um Statius handelte, der nun wohl ein für alle Mal das Weite gesucht hatte, war ja zweitrangig. Aber immerhin hatte der auch gutes Geld gezahlt! “Und da Kaeso immer so knapp bei Kasse war, hatte ich mir gedacht… weil er ja nicht mal Geld für unser Essen hatte, dass… ich selbst auch ein wenig zu meinem Wohl beitrage und habe statt drei Assen dann fünf gekommen!“ Ich atmete noch einmal durch. “Und Olympia, die Daimon, hat mir das nicht gegönnt und beim Kaeso Scheiß erzählt, sodass er meinte, ich hätte sonstwas geklaut! Ich weiß gar nicht, wie sie darauf kommt!“ Ein Seufzen ließ ich nun auch noch folgen und ich betastete mir kurz mein Auge, das ich wohl für ein paar Tage vergessen konnte. Aber es tat noch weh. Ein Zeichen, dass es immerhin noch da war. “Bei Geld versteht Kaeso absolut keinen Spaß!“, gab ich dann noch an. “Bei dem wird man zur Not auch für gar nichts umgebracht.“ Helena schaute mich nun skeptisch an, hielt aber den Mund. Und ich nun auch erst einmal.

  • Aha, also daher wehte der Wind.


    Also, SKLAVE, du hast dir erlaubt, gegen die Anweisung deines Herrn mehr zu verlangen als er dir gesagt hat?


    Ich liess das so stehen und wartete auf ein hoffentlich reumütiges "Ja, Herr." Es war an der Zeit, dass hier einer merkte, dass man als Sklave Befehlen gehorchte und nicht versuchte selbst etwas in die Hand zu nehmen. Sonst würde er auch bei mir seine Hand ganz schnell verlieren.

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    Lange brauchte ich dann an dieser Stelle auch gar nicht auf eine Antwort zu warten. Obendrein fiel diese auch recht herrisch aus. So sehr, dass sie mich dazu brachte unter dem deutlichen Wort Sklave an meine Adresse, zusammen zu zucken. Aus einem reinen Reflex darüber nickte ich dann auch sogleich, wenn auch zunächst mehr alarmiert als betreten. Immerhin wähnte ich mich ja noch im Recht. Schnell kam mir aber in den Sinn, dass dem ja vielleicht dann doch nicht so war, denn dass ich mehr verlangte hatte als Kaeso war ja auch ein bisschen vermessen gewesen. Na gut. Offenbar sah Helena das auch ganz genauso so, weshalb sie sich nun wieder einmischte.


    “Ja! Das hat er!“, kam es eindringlich aus ihr hervor und ich schenkte ihr dafür einen zunächst fassungslosen, dann aber zunehmend finsteren Blick.


    Weiber waren doch alle aus den Haaren der Medusa gemacht. Schlangen allesamt! Und ich war verflucht deswegen, weil ich sie ja auch noch hübsch fand! Helena schaute mich nun ebenfalls an, was mich zum Wegschauen animierte. Irgendwo seitlich hin, aber dann nickte ich noch mal und atmete tief ein. “Ja… das… stimmt wohl so, Dominus“, gab ich dann zu und traute mich dann auch wieder Selenus anzusehen. Recht ehrlich-betreten sogar, denn er hatte ja auch Männer, die aus gesunden Sklaven, sehr schnell sehr tote Sklaven machen konnten. Sowas hatte ich ja auch schon immer sehr schnell anerkannt. Helena schnaubte nun unglaublich frauentypisch auf und sah nun auch zur Seite. Sollte sie nur! “Aber aus irgendwelchen Truhen habe ich nichts genommen! Ich schwöre das!“, fügte ich aber noch leise an.

  • So, das tönte nun schon etwas besser, auch wenn es noch nicht ganz das war, was ich mir eigentlich erhofft hatte. Daher wurde mein Tonfall wieder etwas weicher:


    Also, du hast von jedem Freier an Stelle von 3 Assen deren 5 verlangt. Dann kommt schnell ein ziemlicher Betrag zusammen. Wo hast du dieses Geld denn? Ich nehme nicht an, dass du es im Lupanar selbst versteckt hast. So dumm scheinst du auch nicht zu sein, auch wenn du mir noch immer nicht einmal deinen Namen genannt hast.


    An die Sklavin gerichtet fuhr ich dann fort: Und jetzt lässt du ihn selber reden. Nachher komme ich gerne zu dir zurück, denn es interessiert mich schon auch, weshalb Kaeso auch dich loswerden wollte, wenn du so unbeteiligt bist, wie du tust.

  • Nun, wo mein neuer Dominus meine Tat – von denen es ja mehr als eine gegeben hatte im Laufe der Wochen – zusammenfasste, kam es mir ja selbst recht ungeheuerlich vor. Und er hatte auch recht, dass es nun einen gewissen Betrag, den ich auf diese Weise für mich hatte verbuchen können.
    Ich verschob meinen Mundwinkel ein wenig und schaute weiterhin recht geknickt drein mit dem Auge, das dazu noch in der Lage war. Es war wirklich eine gewagte Sache gewesen, aber gegen meine Überzeugungen kam ich ja selten an. Und die sagten eben, dass das wert gewesen war. Mein Körper und ich aber sahen das gerade in der Tat anders, gerade auch als die gebrochenen Rippen sich wieder bemerkbar machten. Flüchtig dachte ich unter der weiteren Frage des Selenus an das Versteck meiner – ja -wohl weniger erworbenen als nun doch eher erbeuteten Asse und schnaufte wehleidig. Und mein Name fehlte meinem Neuen Herrn auch noch.


    “Awidan!“, sagte ich zunächst erst einmal verhalten. “Ich heiße Awidan, Herr.“ Dann schaute ich noch einmal zu Helena, von der Selenus nun auch noch in Erfahrung bringen wollte, warum Kaeso sie nun aus seinem Hause gekehrt hatte. Das wäre auch für mich recht interessant, denn das verwunderte mich ebenso. Ihr Gesichtsausdruck verriet, dass es wohl in der Tat einen Grund geben musste, doch offenbar war die schöne Helena auch noch gar nicht mit den ihr ureigenen Erklärungen dran.


    “Naja…,“ gab ich dann zögerlich von mir. “Sooo viele Asse waren das nun nicht!“, versuchte ich zunächst einmal meinen Frevel zu relativieren. “Die Idee kam mir ja erst letzte Woche!“ Dummerweise leider keine Idee für ein gutes Versteck, also hatte ich genommen, was ich spontan vorgefunden hatte. “Und das Geld ist in der Mauer. Da gibt es so einen losen Stein… den… nun ja… kann man herausziehen und dahinter war halt noch nichts!“, führte ich meine Erklärungen weiter aus. “Vielleicht käme man auch von außen da dran…“, überlegte ich dann etwas nachdenklich. Das wäre eine Möglichkeit. Morgens zum Beispiel, wenn alle noch schliefen nach langer Nacht… Aber es war ja nun müßig, denn ich war ja nun hier. Und außerdem würde mir auch Werkzeug und wohl auch die nötige Gelgenheit fehlen. Vom Schneid momentan ganz zu schweigen. Verlegen begann ich nun an meinen Fingern herum zu pulen und Selenus dabei vorsichtig entgegen zu spähen. Vielleicht hielt er mich nun doch für dümmer als ich war, auch wenn er mir das ja gar nicht so direkt unterstellt hatte zu sein.

  • Und wieder gab es keine befriedigende Antwort. Da musste definitiv noch etwas gelernt werden!


    Wieviel, Awidan, und wo in einer Mauer?!


    Eine einfache und dennoch sehr wesentliche Frage, die ich wirklich zuerst beantwortet haben musste, bevor ich weitere Entscheidungen fällen konnte und wollte.

  • Wieder verschob mein Mundwinkel nun recht beklommen etwas zur Seite und meine Zunge bohrte sich flüchtig von innen gegen meine Wange. Dies schmerzte ein wenig. Ebenso wie die Summe meiner Unterschlagung, die mein neuer Dominus nun in Erfahrung bringen wollte. Außerdem wollte er wissen, wo genau in einer Mauer diese denn nun steckte.


    “Ungefähr... vierzig Asse,“ gestand ich dann zögerlich das Ausmaß, bis mir etwas einfiel.


    Bei der wilden Flucht hatte ich ja noch ganze fünf Asse von dem schönen Statius in der Hand gehabt, welche ich nun – nach ein wenig nachtasten – in einer eingenähten kleinen Tasche in meiner Tunika erspürte. Ein Lob meiner Geistesgegenwärtigkeit in jenem Moment. Ob dieser Entdeckung grinste ich leicht, erinnerte mich schnell wieder an den Ernst meiner aktuellen Lage, was mich wieder betrübt werden ließ. “Und fünf weitere noch dazu!“, gestand ich also gleich weiter und zog das Kleinod nun sogleich hervor, um es in zaghafter – ja, schon fast widerwilliger – Manier dem Selenus klimpernd auf die Tischplatte zu legen. Kurz betrachtete ich sie noch sehnsüchtig, doch mein Gespür verriet mir, dass die Frage nach deren Verbleib wohl auch schon die nächste gewesen wäre. Eine Antwort aber stand ja auch noch aus.


    “Die anderen sind im Lupanar,“ seufzte ich schwer hervor. “Unten direkt neben der Küche in der Mauer der Latrinen-Nische.“ Im Gegensatz zu diesem Ort pflegte Geld ja nicht zu stinken und außerdem war dort eben der besagte lose Stein gewesen, den noch niemand bemerkt hatte, weil wohl dort nicht wirklich jemand zu langen Erkundungen bereit gewesen war. Außer mir, gezwungenermaßen. Keine schöne Geschichte. “Die Mauer ist zwar dick, aber der Beutel ist recht weit hinten. Bestimmt käme man von außen dran!“, offenbarte ich meinen zuvorigen Gedankengang noch einmal. Ein wenig hoffnungsvoll sogar.

  • 40 Asse, nicht gerade viel, aber auch nicht wenig, wenn man bedachte, dass ihm die Idee zu diesem Betrug erst vor einer Woche gekommen sein soll. Das waren also doch 20 geprellte Kunden. Die Wut eines Kaeso wurde langsam etwas verständlicher. Über dessen Verfehlungen was die Versorgung seiner Sklaven anging sprachen wir hier nicht.


    Ich beschloss, den Möchtegern-Unternehmer damit etwas schmoren zu lassen.


    Soso, 40 Asse in einer Woche und dann noch versteckt innerhalb des Hauses.
    Mehr sagte ich nicht dazu.


    Dann wandte ich mich an die Frau: Jetzt bist du dran. Was hast du mit der ganzen Sache zu tun? Warum wollte dich Kaeso nicht mehr?

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    “Naja…,“ begann ich nach den Worten des Selenus dann wieder ein wenig verlegen. “Vielleicht auch… zwei Wochen...“. So recht wusste ich das auch nicht mehr. Zu Beginn meiner Karriere im Lupanar „Zur Freude“ bei Kaeso hatte ich mir über die Zeit noch Gedanken gemacht, aber irgendwann relativerte sich diese auch. Und verzog noch einmal den Mund unter meinen Gedanken und nickte zeitgleich zu meiner Dummheit, nicht an ein anderes Versteck gedacht zu haben. Daber hätte es doch sicherlich Möglichkeiten gegeben.


    Dann wendete sich Selenus an Helena, welche das Gespräch aufmerksam belauscht hatte und offenbar war nun sie mit ihrer Erzählung dran, auf welche ich ebenso unglaublich gespannt war. Tatsächlich war es nun auch Helena, die in die Verlegenheit kam unter dieser ein wenig betreten dreinzuschauen. Dabei funkelten ihre Blicke noch ein wenig widerwillig und dann noch einmal zornig in meine Richtung, ehe sie tatsächlich – wie es den Anschein hatte – etwas zu beichten hatte.


    “Also….,“ begann sie sehr scheu und fast schon zu leise um es zu verstehen, ehe sie sich räusperte und kleines bisschen deutlicher zu vernehmen war. “Wegen der Truhe glaube ich!“, gab sie aber von sich. Das hatte ich deutlich gehört!
    Ich rappelte mich in meinem Stuhl zurecht und war es nun, der ihr entgegen stierte. Mit offenem Mund.
    “Das war eigentlich mehr ein Versehen… wegen Olympia! Kaeso hatte doch den Schlüssel verloren, weil er gestern doch so fürchterlich betrunken war und im Rinnstein… naja… und dann hatte mein Glaucion den Schlüssel gefunden und ihn Olympia gegeben, weil die sich um den Kaeso gekümmert hatte, weil es ihm doch noch so schlecht ging… und er niemanden sonst sehen wollte. Uuuuund… danach war der Schlüssel wieder weg und es herrschte große Aufregung… seitdem war die Truhe leer und Kaeso sehr übel gelaunt deswegen…Und Olympia schwor Stein und Bein, dass der da….!“ Ihr Kopf ruckte kurz in meine Richtung, während sie weiter sprach. “… ihr gestern so nah auf den Leib gerückt wäre und ihr Avancen gemacht hätte, weshalb nur er ihr den Schlüssel hatte stehlen können.“
    Ich lachte auf, aber keineswegs amüsiert. “Was?“, schnappte ich fassungslos.
    “Du kannst das ruhig zugeben!“, meinte Helena nun fordernd. “Er hatte sich mir gegenüber nämlich öfters gebrüstet, was für ein guter Taschendieb er denn wäre und dass er… gut für jemanden sorgen könne!“, ließ sie zu meiner völligen Konsternierung noch folgen.
    “Kaeso meinte, dass Awidan ein viel zu feiger Hund wäre und er eh schon ein Auge auf ihn hätte, aber nachdem Olympia vorhin gesehen hatte, dass er wirklich die Freier ausnimmt, musste Kaeso das wohl glauben! Und sie war es auch, die zu mir noch gesagt hatte, dass ich mit ihm unter einer Decke stecke in dieser Angelegenheit! Das ist nicht wahr! Aber das konnte ich dem Dominus nicht mehr erzählen!“ Sie schniefte wieder.


    Sie hatte vielleicht recht, dass sie mit mir noch nie unter einer Decke gesteckt hatte, so sehr ich mir sowas auch gewünscht hätte und auch auf dem kriminellen Gebiet hatte sie sich da nichts vorzuwerfen. Ich aber ebenso wenig! Immerhin hatte sie mit meiner potentiellen Fürsorge-Fähigkeit nur beeindrucken wollen. Aber so waren sie eben, die Nattern! Immer im Schatten und berauscht vom eigenen Gift, das bei allen anderen auch vermuteten. Was Falsches sagen wollte ich aber nun nach wie vor nicht und meine Schneidezähne hatten sich inwischen auf der Unterlippe festgebissen. Schreckliche Olympia! Sie trug das Gesicht des eifersüchtigen Verrats und ich nun das den Elends selbst! Nie wieder im Leben würde ich einer solchen Brut auch nur ein einziges Kompliment machen und stets ausreichend Abstand halten! So schaute ich wohl nun auch den neuen Dominus an und schüttelte wieder den Kopf, als Zeichen, dass das so nicht völlig richtig war, was Helena hier mutmaßte.

  • Ich hatte in meinem Leben bereits genügend solche Geschichten gehört, selbst einige davon geschrieben oder manchmal auch angezettelt, dass ich mir langsam einen Reim auf die Dinge machen konnte.


    Jetzt nennst du mir auch noch deinen Namen und dann lasst mich das einmal zusammenfassen:


    Awidan hat in der letzten oder in den letzten zwei Wochen seinen Freiern jeweils an Stelle von 3 Assen deren 5 verlangt und die Beute hinter einem losen Stein in der Latrinen-Nische neben der Küche im Lupanar versteckt.


    Du hast der Olympia einen verlorenen Schlüssel zu einer Truhe des Kaeso zurückgegeben, der zuvor durch Kaeso selbst verloren wurde. Die Truhe hast du aber nicht ausgeräumt.


    Soweit korrekt?


    Dann steckt hinter all dieser Bosheit, ausser dem Betrug durch Awidan, die Olympia und diese verweilt noch immer bei Kaeso.
    Dass dies dem alten Taugenichts wohl vermutlich die grösstmögliche Strafe war und ich mich schon fast diebisch darob freute, das konnte man höchstens am süffisanten Grinsen ablesen, das sich mir ins Gesicht schlich.

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    “Ich heiße Helena,“ ließ sie dann wieder weinerlich verlauten und wischte sich mit dem handrücken eine Träne unter dem Auge weg. “Ja, das ist alles korrekt so!“


    Ich unterdessen hatte ihr nun doch noch einmal einen Blick geschenkt und gönnte ihr dieses Krokodilstränchen voll und ganz, auch wenn etwas in mir nun wieder meinte, dass ein wenig mehr Mitgefühl ob ihrer Schönheit doch angebracht wäre. Ich hatte recht gehabt. Ich war wirklich ein Narr! Dann war meine Aufmerksamkeit wieder bei unserem neuen Dominus, der die Sache auch wirklich erfasst hatte. Zu meinem Glück auch den Täter allen Übels noch bei Kaeso vermutete. Olympia, der Favorit aller Götter! Wer hätte es gedacht!? Mir war das ja genauso neu, wie es wohl auch für Selenus sein musste, der aber nun zu grinsen begann. Ich nickte dann auch sogleich wieder, weil es ja dann wohl wirklich so sein musste, da ich ja nicht der Truhe nicht zu nahe gekommen war. Irgendwer musste es ja gewesen sein.
    “Sie teilt sogar sein Bett!“, fügte ich aber noch verstärkend an. Das Bett und auch sonst recht viel. “Das stimmt!“, gab Helena noch unter dem Eindruck des Verlust unseres Heimes von sich. “Und Glaucon jetzt wohl nie wieder das meine!“


    Ich seufzte nun und schüttelte den Kopf. Ich für meinen Teil war froh, meinen Lebensabschnitt „Zur Freude“ überlebt zu haben.

  • Helena also, kein Wunder konnte das zusammen mit einer Olympia nicht gut gehen, rauschte es durch meinen Kopf. Wer nun schon wieder Glaucon war, und warum eine Sklavin es für so wichtig hielt, dass dieser ihr Bett wärmen sollte, das interessierte mich nun wirklich im Moment überhaupt nicht mehr.


    Ich entliess die 2 und überlegte mir, wie lange es dauern würde, bis ich sie auch ausserhalb des Hauses einsetzen konnte. Derweil zeigten 2 Brüder ihnen die Sklavenräume, wo sie sich ausruhen oder ausweinen konnten.


    Sim-Off:

    Ich habe im Moment keine konkrete Arbeit für dich. Du darfst gerne simmen, wie du dich in unseren Aufträgen auf dem Forum bewegst und vielleicht triffst du da auf jemanden, an den wir dich nach Genesung weiterreichen können. Ist das so i.O.?

  • [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/helenaaca12kkf5.png]| Helena



    Dass der neue Dominus an Helenas depressiven Moment nun überhaupt kein Interesse hatte, wurde sehr schnell deutlich und mir ging es ja genauso. Wenn man Weibern dann eine tröstende Hand oder gar auch noch ein aufbauendes Wort schenkte, war recht schnell alles vorbei, weil sowas das Geheul meistens verstärkte. Zumindest kannte ich das aus Erfahrung. Und aus Beobachtung! So sagte Selenus also nichts dazu und ich eben auch nicht. Glaucon war sowieso ein Thema, welches mir nicht lag. Der blonde Hüne aus der Therme konnte ruhig sehen, wo er nun blieb. Ohne Helena! Aber so wie es im Moment aussah – und ich hatte mir oft vorgestellt, mit ihr mal allein zu sein – so war mein schöner Traum nicht mehr als eine Blase und alles was ich mir so vorgestellt hatte eben eine Illusion gewesen.


    “Ich hasse dich!“, hatte mir Helena sogar noch mitgeteilt, nachdem Selenus uns aus seinem Officium entlassen hatte und zwei seine Männer uns unsere neue Unterkunft präsentierten und noch dies und das über das erwünschte Verhalten von uns erklärten.


    Dann aber hatte ich leidlich meine Ruhe, lag auf einem, wenn auch spartanischen, Bett und schaute mit dem funktionstüchten Auge an die Decke. Die Arme vor der Brust verschränkt und die Beine übereinander geschlagen, sinnierte ich über das Schicksal, was mir aber noch nie was gebracht hatte. Weder das Sinnieren, noch das Schicksal selbst. Eigentlich hatten beide immer nur genommen, bis die Taschen leer waren. Meine nun ja einmal mehr. Genauso wie all die Blätter, welche nun wie leergefegt vor mir lagen und mit der Geschichte meines Lebens gefüllt werden wollten. Wer hätte das noch gestern gedacht? Ich zumindest nicht. Aber weiter nachdenken wollte ich eigentlich nicht, denn es schmerzte zu sehr. In meinem Brustkorb, noch ein wenig in meinem Magen und vor allem aber auch im Gesicht, dass ich dann noch einmal betastete. So lange ich aussah wie ein Unfall und mich auch so fühlte, würde wohl nicht viel machbar sein. Aber die Zeit würde natürlich helfen, wie so oft. Und vielleicht würde sich auch ein Helfer finden, um an die 40 Asse zu kommen, die ich mir so hart erarbeitet hatte. Allerdings konnte ich diesen Gedanken dann auch nicht mehr weiter verfolgen, weil dann wohl doch eingeschlafen war.


    Sim-Off:

    Du hast da noch mal PN bekommen. Kann ich gerne machen! Auf Märkten findet sich ja meistens immer wer!*g*

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