Der Kaiser hörte geduldig zu. Menecrates hatte sich offensichtlich einige Gedanken gemacht und war scheinbar sehr angetan von dem Tiberier. Aber es schimmerte auch Kritik an ihm selbst durch. Darauf nahm er zuerst Bezug: "Bezüglich deines Dilemma möchte ich folgendes bemerken: Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich ein Mann des Senats sein möchte. Ich weiß, dass diese Politik mühsam ist. Die Senatoren sind oft ein bisschen lethargisch und ängstlich. Deshalb habe ich auch nichts gegen deine recht ambitionierten Vorstöße. Es ging mir nur um einen bestimmten Teil, nämlich den meiner persönlichen Administration. Über die Scribae und Apparitores der Magistrate und so weiter darf der Senat gern entscheiden, obwohl ich auch hier nichts überstürzen würde. Aber ich lasse mir eben ungern vorschreiben, wer meine Korrespondenz erledigt. So wie es dich ja sicherlich auch empören würde, wenn der Senat ein Gesetz erlässt, wer dir beim Ankleiden helfen darf und wer nicht."
Dann war aber doch die Auszeichnung an der Reihe: "Zu der Auszeichnung." Er machte eine kurze Pause, um seine Worte passend zurechtzulegen. "Die Mitarbeit an einer Kommission erscheint mir nicht wirklich mit einem Triumphzug vergleichbar, muss ich sagen. Eine Diploma erscheint mir da passender, gerade wegen des administrativen Kontexts. Viele Lehrer vergeben ja auch Diplomae für die besonders erfolgreiche Teilnahme an Kursen und Ausbildungen." Im Grunde war eine Diploma ja eine Art Empfehlungsschreiben. "Somit scheint mir die Diploma doch am ehesten angebracht." Auf das einzelne Lorbeerblatt ging er nicht genauer ein. Das erinnerte ihn zu sehr ans Kochen.