Cubiculum| Nero Tiberius Caudex

  • Als die Dame um mich herum wanderte, verfolgte ich sie still mit meinem Augenmerk. Es war geradezu lachhaft, dass diese Dame bedrohlich auf mich wirken wollte - sie machte zumindest den Eindruck danach und das war mehr als lächerlich. Als sie mir durch die Haare strich, blieb ich ruhig, zuckte kurz mit den Augenbrauen und leckte mir über den Eckzahn. Ich musste mir das Grinsen verkneifen. Ich soll ihr einen Grund zum züchtigen geben? Darauf konnte sie lange warten. Ich blieb ruhig vor ihr stehen und sah ihr nur direkt ins Gesicht, als sie mir in die Brust kniff. Wenn sie dachten, dass ich so einfach einknickte, musste ich beide leider sehr herzlich enttäuschen.

  • Nichts. Keine Gegenwehr?! Das machte das Spielzeug uninteressant für Corvina. "Brüderchen, sie war zu billig. Nichts für mich." Eine Beute die sich nicht wehrte war nicht das was Corvina sich unter Spielzeug vorstellte. Alles was kuschte, an das verschwendete sie keinen unnötigen Gedanken. " Verschwendete Zeit. Meinst du sie wird nach deiner Erziehung wenigstens die einfachsten Aufgaben im Haushalt erfüllen?" Sie brauchten jemandem der dem Alten Sklaven beim Nachtgeschirr und Latrina säubern half. Der machte es wahrscheinlich nicht mehr lange.

  • Was zum … Ich traute meinen Augen nicht. War das neue Spielzeug wirklich so schnell... Nun ja war wohl nicht zu ändern. „Ähm ja also wenn sie denn erzogen ist, dann kann sie das machen.“ Sagte ich fast schon abwesend zu meiner Schwester. Ich betrachtete mein neues Spielzeug eingehend während meine Schwester das Zimmer verließ. Sollte sie wirklich? „Du lernst schnell hm?“ fragte ich mehr rhetorisch während ich sie betrachtete. Schade eigentlich, ich hatte gehofft, dass diese Sklavin vielleicht etwas länger durchhielt, wenn sie jetzt wirklich schon gehorsam war, dann würde sie sicherlich beim Leeren der Nachttöpfe und dem Latrinendienst landen. Denn dann wäre sie für mich langweilig und ich würde sie wohl nur ab und an mal brauchen um meine Bedürfnisse nach einer Frau zu befriedigen.

  • Als seine Schwester, das wohl garstigste Weib, dass ich je gesehen habe, das Zimmer verließ, sah ich ihn wieder an und schnaubte leicht. Es wirkte beinahe so, als würde ich ihn auslachen und dem war auch so. "Was denn? Glaubst du wirklich ich lass mich von einer Frau so derartig anfassen, wie du es dir gerne gewünscht hättest? Du spinnst wohl? Am liebsten würde ich dir ins Gesicht spucken, damit du mal schnallst, was ich für ein Mensch bin. Aber hey! Für jemanden, der kaum Gehirnzellen in sich trägt, ist auch nichts anderes zu erwarten." ich zuckte mit den Schultern und setzte mich, ohne die Aufforderung, einfach wieder auf meinen Platz und verschränkte die Arme. Geradezu belustigt ruhte mein Blick auf ihm. "Wenn du mich verarscht...tu ich das selbe auch mit dir... "Dominus"...lass dir das gesagt sein!"

  • Kaum das meine Schwester das Zimmer verlassen hatte, kam das kleine Biest wieder zum Vorschein und sie gab sich wohl alle Mühe mich wütend zu machen, aber so recht gelang ihr das nicht. Ich war gerade eher hocherfreut, dass dieses kleine Biest durchtriebener war als ich dachte. Ja ich jubilierte gerade innerlich und grinste … nein ich lachte äußerlich. So ließ ich mich also auf meinem Bett nieder und betrachtete sie unverhohlen. „Du bist ein Tier? Ich kenne kaum einen Menschen, der jemanden ins Gesicht spukt. Aber da gibt es so Tiere, die tun das ganz gern. Willst du in einen Stall?“ Fragte ich sie also immer noch grinsend. „Und du willst also nicht von einer Frau so angefasst werden? Soll ich einen Mann rufen lassen? Ist dir das lieber?“ Also ob sie eine Wahl hätte pfff, aber ich konnte sie ja in dem Glauben lassen.

  • Bei seinem Lachen, sah ich ihn irritiert an und legte meinen Kopf schief. Was sollte das denn nun? Innerlich hatte ich gehofft, dass ich ihn so wütend machen konnte, das er mich einfach erschlagen würde, allerdings war er sich dafür wohl zu schade. Ich quittierte seine Aussage mit einem Schulterzucken und schüttelte den Kopf. "Ich habs nicht gemacht... Idiot.." gab ich müde von mir und rieb mir die Stirn. Was wollte er denn nun von mir. Als er den Mann erwähnte, starrte ich ihn an und fing an zu lachen. "Oh? Du willst einen Mann holen lassen? Ich bin mir ziemlich sicher, dass DAS eine gute Idee ist, da ich davon ausgehe, dass er mich wesentlich besser befriedigen könnte, als du jemals dazu Imstande wärst, aber hey, wer bin ich, dass ich sowas beurteilen kann?" Ich durchbohrte ihn geradezu mit meinem Blick, blieb weiter ruhig auf meinem Platz sitzen und zuckte nicht mit der Wimper. Wenn ich ihn mir mal genauer ansah, sah er eigentlich sehr gut aus. Seine markanten Gesichtszüge und sein kaltes Auftreten war etwas, dass viele Frauen bei ihm wohl schätzen würden, weil sie genau DAS anreizend fanden. Ich gehörte nicht zu dieser Sorte. Mir war es schlicht zuwider, wenn sich jemand einfach nicht benehmen konnte und ständig zynisch herumstolzierte, als hätte er schon die Welt über sich hereinbrechen sehen. Absoluter Schwachsinn. Schade nur, dass sein gutes Aussehen nicht von Sympathie gesegnet war. Ich winkte meine Gedanken schnell ab und schnaufte einmal laut und genervt aus.

  • "Umgebung sichern," schallte eine fremde Stimme durch das Haus. Soldatenstiefel der Prätorianer kratzten mit ihren Nägeln über die Bodenplatten. Verus kehrte zurück, und war erstaunt darüber, dass sich niemand im Atrium eingefunden hatte. "Danke," vermeldete er seiner persönlichen Wache, die deutlich aufgestockt worden war, um einen erneuten Anschlag zu verhindern und Verus wollte stets verfügbare Soldaten in seiner Nähe wissen, um zeitnah auf aktuelle Lagen reagieren zu können. Sein Gepäck wurde unachtsam von groben Händen ins Atrium geworfen, da es ihn auch nicht kümmerte. In Gedanken wanderte er im Haus umher, denn Luna war wichtiger aber aus Gründen ihrer Gesundung hatte man sie noch in Misenum zurückgelassen, da die dortige Seeluft gesund war. Beide hatten sich vorerst in Liebe verabschiedet und Verus war dort erst aufgebrochen, als klar war, dass sie überleben würde. Mehr oder minder hatte Luna ihn fortgeschickt, da sie wusste, dass er seiner Pflicht nicht entkommen konnte. Luna würde aber bald nachkommen, darauf hoffte Verus. Enttäuscht über seine eigene Familie trat der immer noch nicht ganz gesundete Verus ins Cubiculum seines Bruders, da er aus diesem Geplärre und Stimmen vernommen hatte. Er trat unvermindert ein und eine der prätorianischen Wachen war gefolgt, da man Verus nicht mehr aus den Augen ließ. Auch die Leibwachen hatten nun Angst, da man wusste, was man den anderen Wachen angetan hatte, die versagt hatten. Sie waren in dieser Hinsicht deutlich aufmerksamer und der gestählte Soldat blickte grimmig auf die Anwesenden. Auch Verus tat es ihm gleich, als er auf ein fremdes Gesicht blickte. "Was ist das?" - fragte der trecenarius und war bereit seinen Pugio vom cingulum zu ziehen. Ihr Geplärre und dieser Gesichtsausdruck von Bruder und Fremdling machten Verus Angst, so dass er gedrillt zu seiner verfügbaren Waffe greifen musste. Seine Paranoia machte nicht einmal vor der Familie halt. "Übrigens: Ich lebe noch. Danke der Nachfrage," blaffte er zynisch, da seine Familie noch nicht einmal eine Nachricht nach Misenum geschickt hatte.

  • Was zum Geier war das für ein Alarm? Viel Getöse und plötzlich stand mein vollkommen durchgeknallter Bruder im Raum und fiel wiedermal seinen Wahn anheim. Als erstes wurde jedoch der Soldat angebrüllt. „Verpiss dich aus meinem Raum!“ Dann traf mein Bruder ein Blick, der ihn wohl Augenblicklich zur Salzsäulen werden lassen müsste. „Aulus Tiberius Verus!“ Brüllte ich ihn an und schob mich zwischen ihn und MEINE Sklavin. Die nun hinter meinem Rücken versteckt war. „Schön das du noch lebst!“ War meine zynische Antwort. „Was soll das sein? Das ist mein germanisches Betthäschen, du hast doch auch eins.“ Sagte ich und hoffte in diesem Moment, dass die kleine Rothaarige hinter mir jetzt die Klappe hielt.
    „Schön das du wieder da bist. Wir wurden ja ständig über deine Gesundheit auf dem Laufenden gehalten. Nur hat man es wohl versäumt mitzuteilen, dass du dich auf dem weg befindest, sonst hätten wir dich gebührend empfangen.“ Sagte ich und meine Worte trieften vor Sarkasmus. „Du siehst erschöpft aus. Willst du sich nicht lieber von deiner Reise erholen? Nicht das du dir zu viel zumutest.“ Sagte ich und versuchte so meinem Bruder los zu werden, denn ich hatte gerade keine Lust mit ihm zu reden. Wenn man schon dachte, dass ich vollkommen irren war... dann kannte man Verus nicht, der toppte alles. „Und ich wäre dir sehr verbunden, wenn du deinen Männer sagen würdest, das sie hier im Haus gewissen Zimmer nicht betreten DÜRFEN und meins gehört dazu.“ Ja wo kamen wir denn da hin, das irgendwelche wildfremden plötzlich mitten im Raum standen. „Wenn sie der Meinung sind, dass du hier nicht sicher bist, dann wirst du wohl in der Castra wohnen müssen.“ Sagte ich und ja ich war bereit meinen eigenen Bruder vor die Tür zu setzen, wenn er es nicht schaffte seine Männer unter Kontrolle zu bringen. Das Haus der Familie war unser Heim, unser Ort an welchen wir uns zurückzogen und wen Aulus nicht in der Lage war seien Männer entsprechend zu instruieren, dann musste er weichen, denn er wohnte hier nicht allein!

  • Wut stieg auf. Echte Wut. Nicht darüber, dass sein Bruder ausfallen wurde, sondern wie er ausfalllend wurde. Er untergrub in seinem jungen Eifer jedwedes Fundament, welches Verus als Heim suchte. Auch missfiel Verus erheblich, dass sein Bruder mit einem Ehrenmann der Garde so sprach, wie er es gerade getan hatte. "Meine Wache bleibt," verlangte Verus kaltherzig und blickte mit durchblickenden und wütenden Augen zu seinem Bruder. Der trecenarius kannte diese Stimmlage, diese Wahl der Worte nur zu gut und wusste, dass sein Bruder keinerlei Respekt hatte. Nicht mehr. Der Zorn stieg weiter an und der Soldat wollte handeln. Verus wollte handeln. Disziplin war ein wichtiger Anker in der römischen Gesellschaft. Zumindest für einen Prätorianer. Tief verletzt, enttäuscht und zermürbt über diese Entwicklung setzte der Drill ein. Verus betrachtete seinen Bruder als zu disziplinierenden Rekruten, der eine Regel gebrochen hatte. Der Centurio lebte auf. Mit einer drastischen Bewegung zog er seinen Rebstock hervor, das Standeszeichen eines militärischen Offiziers, und deutete damit auf seinen Bruder. "Du hast eine Grenze überschritten. Dies ist mein Haus. Meine Wachen handeln auf meinen Befehl. Du lebst unter meinem Dach. Du dienst nicht nur dir selbst, sondern auch einem Namen," forderte Verus und seinen Augen fanden diesen paranoiden Wahnsinn. Verrat. Sein Bruder hatte ihn verraten und diese tiefsitzende Verletzung verlangte eine Handlung. Eine sofortige Handlung. "Dein Ton verletzt nicht nur den Anstand, sondern auch die Würde unseres Namens. Einst musste unser Vater dich richten und da du immer noch gelernt hast, werde ich dies tun," sagte Verus und schlug mit der Vitis fest zu, so dass ein roter Streifen auf der Wange seines Bruders entstehen musste. Eine römische aber standesgerechte Demütigung. Er wurde nicht mit der flachen Hand geschlagen, sondern mit dem Rebstock, was aus römischer Sicht ehrbarer war. Danach spuckte Verus auf den Boden, da er salzigen Speichel schmeckte. Wieder war da dieser Frost, der ihn umfing. "Vergiss' niemals, dass du ein Tiberius bist und du sprichst nicht so mit mir, deinem Bruder, der dir dieses Leben bezahlt," drohte Verus mit böser Stimme, die tonlos und leblos war. Danach rückte er aus dem Raum ab und die Wache folgte. Er hatte genug davon. Die Hoffnung blieb, dass sein Bruder verstand und sich entschuldigen würde. Wenn nicht, würde dies für Verus eine Entscheidung bedeuten. Warum war Nero nicht so folgsam, wie er selbst? Der Vater hatte recht. Nero musste stets an seinen Platz erinnert werden. Immer wieder. Traurig zog sich Verus in sein officium zurück, wo bereits ein Offizier wartete, um mit ihm über wichtige Dinge zu sprechen. Das Geschäft wartete nicht und Nero schien sich auch zum Opfer dieses Geschäftes machen zu wollen.

  • Gerade als ich richtig ausholen wollte, um ihn richtig zu reizen, dass er mich endlich erschlug, knallte die Tür auf und ich zuckte sofort zusammen. Mein Blick traf auf den Mann, der das Zimmer betrat, mit einem ziemlich großen Aufwand. Ich zog eine Augenbraue nach oben und starrte ihn einfach nur an. Was hätte ich zu so einem Auftritt großartig sagen sollen außer vielleicht "Wow, netter Auftritt", was ich allerdings unterließ. Als sich der Dominus zwischen seinen Bruder und mich drängte, wusste ich wohl bescheid.


    Meine Augen glitten zwischen meinem Dominus und seinem Bruder hin und her und die Strapazen, die beide hatten, lies wohl darauf zurück schließen, wieso der Dominus so war, wie er sich gegeben hatte bisher. Ich zog scharf die Luft ein, als der mir fremde Mann einen Stock zog und diesen durch das Gesicht seines eigenen Bruders schlug. Erschrocken keuchte ich auf und schlug eine Hand vor den Mund. Mein Gesichtsausdruck war mehr als erschrocken und am liebsten hätte ich meinen Dominus, den ich eigentlich für seine Art und Taten hasste, gestützt. Er tat mir einfach unglaublich leid und das war mir fremd. Doch bevor ich noch mehr Öl ins Feuer goss, hielt ich lieber den Mund und senkte meinen Kopf. Wie konnte er seinen eigenen Bruder nur so behandeln, auch wenn mein Dominus mehr als ein bösartiger und widerwärtiger Mann war... so behandelte man niemanden.

  • Mein Arschlochbruder zeigte sich von seiner besten Seite. Ich zuckte jedoch nicht mal mit der Wimper auch nicht als er mit mal eben seinen Stock durchs Gesicht zog. Gerade hatte ich tatsächlich Angst, das mein Bruder in seinem Wahn meiner Sklavin etwas antat. Ich kannte ihn und wusste, dass er einen sprung in der Schüssel hatte und zwar einen gewaltigen. Ich wich also nicht zurück und blieb schützend vor der Sklavin stehen. Meinen Bruder würdigte ich keines Wortes. Erst als er das Zimmer verließ, fuhr ich mir mit der Hand unwirsch übers Gesicht und setze mich seufzend auf mein Bett. Ich musste mich beruhigen und atmende tief durch. Dann blickte ich auf und zeigte auf eine kleine Truhe die in der Nähe der Bastmatte stand. „Dort findet du Kissen und Decke und ein paar frische Tunikas.“ sagte ich, erhob mich und ging auf sie zu. Ich legte meine Hand unter ihr Kinn und hob ihren Kopf sanft an. Sanft streichelte ich über ihre Wange. „Willkommen bei den Tiberii.“ Sagte ich. „Bitte geh ihm aus dem Weg. Versprich mir das. Bitte!“ Dieses mal war meine Stimme sanft ich forderte zwar etwas, dennoch bat ich sie darum. Ich ging zu dem kleinen Tisch und goss mir einen Wein ein nur um den Becher mit einem Zug zu leeren und um mir sofort den nächsten einzugießen.

  • Erleichtert lies ich meine Schultern hängen und atmete leise schwer und kräftig. Wie angewurzelt stand ich da und richtete mein Augenmerk auf meinen Dominus. Er wirkte... wütend, als würde er gleich den nächsten Gegenstand nehmen und ihn einfach zerstören. Als er mich ansah zuckte ich für einen Moment zusammen und sah zu der Truhe, auf die er zeigte. Ganz plötzlich wirkte er zahm wie ein Kätzchen, beinahe schon besorgt. Ich nickte ihm nur zu und wollte gerade auf diese gehen um mir zumindest etwas anziehen zu können, als er sich erhob und auf mich zuging. Ich wich einige Schritte zurück und sah ihm beinahe schon hilflos ins Gesicht, als er mein Kinn geradezu sanft anhob und mir in die Augen sah. Die Berührung war absolut befremdlich in meinen Augen, ich konnte nicht wirklich interpretieren, was er sich nun daraus erhoffte, aber für heute lies ich es gut sein, ihm ständig widersprechen und ärgern zu wollen. Seine Worte verunsicherten mich, die Bitte klang äußerst ernst gemeint, also widersprach ich ihm diesmal nicht sondern nickte nur zögerlich. "In Ordnung... und Danke..." für einen Augenblick starrte ich auf die Türe, aus der sein Bruder vor wenigen Minuten noch gestürmt war und seufzte einmal langgezogen, allerdings nicht genervt, es klang eher besorgt. Ich kannte die Leute hier in diesem Haus nicht, weder ihn noch seine Schwester, doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die ganze Sache noch unglaublich rasant werden könnte, wenn ich auch nur einen falschen Schritt in ihre Nähe wagte. Nachdem mein Dominus von mir abließ, beschloss ich mich letztendlich anzuziehen, denn nach wie vor war ich nackt und unglaublich nervös deswegen gewesen, als Verus den Raum betrat. Ich zog mir also eine Tunika über, nahm mir Polster und Decke zur Hand und legte sie zu meiner Bastmatte. In dieser Situation waren weitere Worte ziemlich unpassend gewesen, daher entschied ich mich ihn für den heutigen Abend einfach in Ruhe zu lassen. "Wenn ich was tun kann... sag mir... einfach bescheid... Du hast Schonfrist für heute und morgen....ausnahmsweise"

  • Ich stürzte auch den nächsten Becher hinunter, bevor ich mich zu ihr umdrehte. „Danke für die Schonfrist.“ Sagte ich und so schaffte sie es tatsächlich mir trotz der Situation ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. „Möchtest du auch einen?“ Und goss ihr nun zwei Becher ein. „Ich setzte mich auf mein Bett. „Komm zu mir und erzähl mir etwas von dir.“ Sagte ich und deutete dabei an, dass sie sich auf das Bett setzen sollte.

  • Mein Blick fand den Weg zu ihm, als ich seine Worte vernahm. Ich nickte ihm kurz zu und ging mit langsamen Schritten auf das Bett zu, setzte mich neben ihn und nahm ihm dankend das Glas ab. Der Wein war unglaublich gut, aber ich genoss ihn eher sehr langsam, als das ich ihn in mich reinschüttete.
    Als ich mich neben ihn setzte, behielt ich trotzdem einen gewissen Abstand bei, schließlich wollte ich keine falschen Anzeichen geben, denn Beischlaf mit ihm beizuwohnen war im Moment echt nicht das, was ich brauchte und wollte, auch wenn ich dabei wohl kein Mitspracherecht gehabt hätte, aber ich war mir ziemlich sicher, dass ihm anhand des vergangenen Ärgers, das ebenfalls vergangen war. Ich schwenkte das Glas in meiner Hand hin und her und lehnte mich etwas zurück um mich auf meine Hand rücklings abstützen zu können, während ich überlegte, was ich ihm denn alles erzählen konnte. Ich atmete ruhig und wirkte recht neutral, allerdings lag mir das von vorhin noch immer schwer im Magen. "Gut...dann erzähle ich etwas von mir...und danke für den Wein." gab ich freundlich von mir und lächelte ihn einmal herzlichst an. Es war kein sarkastisches lächeln, sondern ein freundlich gesinntes. "Ich komme aus einem kleineren Dorf. Es ist immer sehr freundlich gesinnt gewesen. Man hatte es dort gut, ein Dach über den Kopf, etwas zu essen, freundliche Menschen. Ich habe gerne Kräuter gesammelt. Meistens bin ich alleine losgezogen, um solche für das Dorf zu besorgen... " ich stoppte in meiner Erzählung kurz und nippte an meinem Glas, ehe ich ihn ansah und meine Augenbrauen kräuselte. "Was möchtest du denn alles über mich wissen? Es ist schwer, aus dem steh greif zu erzählen."

  • Ich hörte ihr zu. “Aus einem kleinen Dorf also?“ Kurz überlegte ich. „Du kommst doch aus Germanien?“ Ich hatte es zumindest angenommen, sie sah eben einfach so aus wie ich mir eine Frau aus dem Norden ben vorstellte.
    „Ja.“ sagte ich und überlegte einen Moment, während ich nun meinerseits den Becher mit dem Wein in meiner Hand drehte. „Wie alt bist du eigentlich?“ Plötzlich huschte ein Grinsen über mein Gesicht und ich sah sie schelmisch an. „Du kennst dich mit Kräutern aus? Muss ich aufpassen, was du mir in mein Essen mixt?“
    Ich traute ihr das zwar nicht wirklich zu, aber wissen konnte man es ja nie. Ich rutschte auf meinem Bett nach hinter und lehnte mich nun bequem an die Wand. Ich deutete auf den freien Plat neben mir. „Wenn du willst. So ist es bequemer.“ Ich hatte wirklich keinerlei Hintergedanken. Denn nach dem Auftritt von meinem Bruder wollte ich einfah nur Ruhe und etwas Ablenkung. Ich riss mir hier den Arsch auf und er...


    Nein ich würde mich jetzt nicht aufregen sondern lieber der Geschichte meiner Adria lauschen. „Was kannst du noch außer Kräuter sammeln?“

  • Seiner Bitte kam ich sofort nach, und rutschte ebenfalls an das Ende des Bettes, um mich dort an der Wand anlehnen zu können. Ich saß leicht seitlich, meine Schulter berührte die kalte Mauer am Rand des Bettes, damit ich ihn besser ansehen konnte. Mein Glas hielt ich mit beiden Händen nun umschlossen und sah kurz den Inhalt an, ehe ich noch einmal kurz daran nippte. Just in diesem Moment sah ich ihm wieder in die Augen und lies mein Augenmerk durch sein komplettes Gesicht wandern. Mir schossen 1000 Gedanken durch den Kopf, dazu noch sehr verwirrende. Er hatte wirklich ein unglaublich markantes Gesicht, doch es wirkte geradezu sanft, wenn er mal seine weiche Seite zeigte. Ich atmete ruhig und antwortete zögerlich. "Ich bin 18 Jahre und nein... du brauchst keine Angst haben, dass ich dir was ins Essen mische...zumindest nicht mehr heute und morgen.." ich lachte einmal kurz belustigt auf und strich mir die roten Strähnen aus dem Gesicht, ehe ich ihn wieder mit meinen blauen Augen fixierte. "Ich hab den Männern gerne beim Kämpfen zugesehen und war mit meinem Vater öfters auf Jagd. Ich kann Bogenschießen, kochen und habe mit meiner Mutter den Garten bebaut. Verschiedenes Gemüse und Obst." erklärte ich ihm ruhig und sah ihn weiter freundlich an. "Was ist mit dir? Wie alt bist du? Was kannst du?"

  • Irgendwie konnte mich heute nicht mehr schocken. So antwortete ich trocken mit einem Grinsen. „Gut dann bin ich und mein Magen ja zumindest für die nächsten zwei Tage sicher.“
    Ich schwang während ich ihr zuhörte meine Becher so, dass der Wein darin langsam den Schwung aufnahm und kleine Wellen im Becher vollführte. Einen kurzen Moment überlegte ich, dann zuckte ich mit den Schulter, warum sollte ich eigentlich nicht? „Ich bin zwanzig und in deinen Augen kann ich wahrscheinlich nichts. Mir wurde Lesen, Schreiben, Rhetorik, Philosofie und das ganze Zeugs beigebracht was man eben brauch um eventuell in Rom in die Politik zu gehen. Eigentlich war dieser Weg nie für mich vorgesehen. Ich habe zwei ältere Brüder. Einen davon hast du ja gerade kennengelernt. Eigentlich wäre es ihr Aufgabe gewesen.“ Ich zuckte mit den Achseln und sah nun in ihren blauen Augen, die so klar wie ein Bergsee war. Die Strähne die sie gerade aus dem Gesicht gestrichen hatte wollte wohl nicht so wie sie. Ich hob langsam die Hand, nahm die Strähne um sie kurz durch meine Finger gleiten zu lassen, bevor ich sich sanft hinter ihr Ohr strich Dann zog meine Hand sich wieder zurück und so umfasste ich nun wieder mit beiden Händen meinen Becher.
    „Mein Vater war...er nahm mich nie mit auf die Jagd. Uns Söhnen hat er kämpfen beigebracht. Ein guter Römer kann das. Hat er immer gesagt. Wenn wir in seinen Augen versagt haben... naja du hast es ja eben gesehen.. mein großer Bruder eifert ihm scheinbar nach.“ Sagte ich und kippte den Wein in meinem Becher meine Kehle hinunter. "Ich werde mich wohl bei ihm entschulidgen müssen. Er erwartet das von mir." Sagte ich schließlich noch mit emotionsloser Stimme.

  • Zögerlich fing ich an zu grinsen und verzog dabei meine Augenbrauen. Der Mann hatte Humor, das musste man ihm lassen, auch wenn er sich wohl aufführen konnte wie ein riesen Arschloch. "Ja das ist dein Magen tatsächlich.." gab ich amüsiert von mir und hörte ihm weiter zu. Dennoch fand ich es äußerst merkwürdig, dass Verus sich einfach die Freiheit nahm, in sein Zimmer einzutreten und so einen Tumult veranstaltete und er sich auch noch dafür entschuldigen musste, obwohl er in die Privatsphäre seines eigenen Bruders gedrungen war. Ich verstand den Brauch nicht so ganz, schließlich hatte er noch nicht einmal angeklopft, da wäre ich wohl auch sauer geworden, aber seinen eigenen Bruder auch noch zu züchtigen mit einem gezielten Schlag in sein Gesicht? Das war in meinen Augen absolut lächerlich. Ich wusste nicht, wen von den beiden, sollte sich mein Dominus wieder in diese alte Rolle drängen lassen, ich mehr hassen sollte - Verus oder Caudex. In meinen Augen ein absolut schwieriges Unterfangen, schließlich schienen sich die zwei nichts zu schenken und dann gab es auch noch einen dritten im Bunde? Außerdem lernte ich ja auch schon seine Schwester kennen, die in meinen Augen mehr als widerwärtig war. "Ich verstehe...und du musst dich bei ihm entschuldigen, obwohl er den Fehler gemacht hat? Warum? Das ist merkwürdig." fragte ich ihn mit sanfter Stimme und lies mir nicht anmerken, was es in mir auslöste, als er mich berührte. Ich schüttelte kaum merkbar verwirrt den Kopf und seufzte einmal leise, als ich meine Aufmerksamkeit wieder voll und ganz ihm widmete.

  • Ich stellte meinen leere Becher neben dem Bett ab und nahm ihr den ihren aus der Hand um ihn neben dem meinen abzustellen.
    Ja sie konnte es nicht wissen, aber ich war gut darin in Menschen zu lesen, jede noch so kleinste noch so gut versteckte Reaktion nahm ich wahr.
    Ich zog sie zu mir in meine Arme, so das sie mit ihrem Rücken an meiner Brust lag und meine Arme sie von hinten umschlossen. Miene Stimme war leise.
    „Er erwartet es so. Seit Vater nicht mehr ist, ist er das Oberhaupt der Familie.“ Sagte ich und setzte gleich nach. „Die Welt ist eben so sie ist nicht gerecht. Wenn sie es wäre, wärst du nicht meine Sklavin und ich nicht dein Herr. Aber die Welt ist wie sie ist und wir sind wer und wie wir sind.“ Ich überlegte einen kurzen Moment ob.. ja ob ich... warum eigentlich nicht. Ich konnte ja einfach mal einen anderen Weg probieren, sie sollte ruhig wissen woran sie war. Leise und eindringlich, aber immer noch sanft sagte ich nun. „Ich liebe es Menschen zu kontrollieren, sie zu dominieren. Ich liebe es in ihnen zu lesen und ihre Schwächen gegen sie zu nutzen. Du weißt sicherlich, dass du mich reizt, wenn du Widerworte gibst? Es reizt mich und es fordert mich heraus.“ Sagte ich und legte meinem Kopf vorsichtig auf den ihren ab. „Im Gegensatz zu meinem Bruder möchte ich jedoch nicht zerstörten nicht brechen. Nichts ist langweiliger als jemand der nur noch funktioniert. Das ist uninteressant für mich.“ Sagte ich ihr und offenbarte ihr damit auch, wie sie sich meiner entziehen konnte. Wenn sie eine gehorsame Sklavin war, die einfach alles machte was man ihr sagte, wäre sie für mich nutzlos und langweilig. Sie würde sich dann einfach in jene einreihen, die hier im Haus die täglichen Arbeiten verrichteten. „Ich teste gern Grenze aus... und wenn du meine Sklavin bleiben solltest, dann werde ich dir sicherlich auch weh tun....“ Sagte ich und ließ diese Worte für einen Moment so im Raum stehen. „Aber ein kann ich dir versprechen, ich bin anders als mein Bruder, ich füge niemanden einen bleibenden Schaden zu.“ Ja genau ich mochte es zu quälen, mochte es andere leiden zu lassen. Aber ich verabscheute jene, die ihren Sklaven Gewalt... wirklich Gewalt antaten. Noch nie hatte ich bei einem Sklaven oder einer Sklavin eine Peitsche so benutzt, dass Narben zurückgeblieben waren. Ja in diesem Punkt war ich vollkommen anders als mein Bruder, der folterte, quälte... Schmerzen und Narben zufügte.
    So nun war es raus. Das kleine Dinge konnte sich nun also ihr eigenes Bild über mich zusammensetzen. Es war tatsächlich so, dass die Entscheidung ganz bei ihr lag. Wenn sie die brave Sklavin sein wollte, würde sie schon morgen ganz normal im Haushalt arbeiten. Wen ja aber wenn sie sich anders entscheiden sollte dann...

  • Verwirrt über seine Reaktion, lies ich mir den Becher aus der Hand nehmen und mich sanft an ihn ziehen. Ich lehnte mich zögerlich gegen seine Brust und atmete ruhig, fixierte einen unbestimmten Punkt im Raum und versuchte nicht zu zittern. Das war mir auf der einen Seite unglaublich unangenehm...auf der anderen Seite hatte es einen gewissen Reiz. Darüber hätte ich allerdings niemals gesprochen.
    Ruhig atmend hörte ich ihm nur zu und nickte hin und wieder über seine Worte und hätte wohl Angst bekommen, wenn er mir nicht erzählt hätte, dass man ihn loswerden konnte. Zu meinem Bedauern war ich einfach unglaublich temperamentvoll, ich sputete nicht wie ein eingeschüchtertes Grazilchen sondern das Temperament war meinen Brüdern zu verdanken. Mit 3 Brüdern und ich als einziges Mädchen in der Familie hatte ich es nicht immer leicht, aber ich setzte mich unglaublich zur Wehr, damit hatte ich kein Problem und auch bei ihm nicht. "Ich verstehe" sprach ich nur leise und nickte einmal darauf hin. Ich merkte nicht, wie sich meine Hand immer gröber um sein Handgelenk schloss. Beinahe war es so, als würde er die Leute nur benutzen um sein krankes Spielchen spielen zu können. Ich war mehr als verwirrt - war das ganze hier auch nur Show?!
    Ich drehte meinen Kopf leicht zur Seite und betrachtete ihn aus den Augenwinkeln. "Das heißt also... du hast mich aus meinem Dorf reißen lassen, nur damit du dein Spielchen spielen kannst um zu dominieren? Ist es das? Du entziehst jemandem die Freiheit weil du gerade Bock dazu hast und nicht bedenkst, dass man dort Familie hatte? Das ist krank..."

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