Villa Rustica Tiberia

  • Die verdutzten Gesichter der anderen verwirrten mich etwas. Ich war glücklich und berührt. Er lies die Leute frei und stellte sie ein. So würde wieder ein geregelter Ablauf in dieses Haus kommen und er konnte sich nun auf eine glücklichere Zukunft für dieses Anwesen einstellen. Ich nahm seine Hand und drückte sie leicht, ehe ich ihn anlächelte und ihm zu seinem Platz folgte.
    Ich fühlte mich irgendwie fehl am Platz, alle hatten eine gemeinsame Vergangenheit, alle waren eng zusammen gewachsen und dann kam ich als einfache Sklavin...aus Germanien und drängte mich in diese Familie. Es hatte einen bitteren Nachgeschmack die Sache so zu sehen, aber mein Kopf wollte sich in dieser Situation nicht wirklich beruhigen und still sein. Meinen Kopf lies ich gesenkt und schüttelte bei der Frage meines Dominus nur den Kopf. Als ich in die Runde sah und bemerkte, wie Glücklich alle unter seiner Führung war, tat es mir schon beinahe leid, dass ich ihn hin und wieder so schnippisch behandelte - eigentlich hatte er das nicht verdient. In meinem Kopf rumorte und donnerte es.
    Mir wurde klar, dass ich das nicht tat, weil ich so unglaublich stolz war, es war mit Sicherheit ein Mitgrund, warum ich ihn so behandelte, sondern weil ich ihm gefallen wollte. Er wollte den Reiz, er wollte, dass ich mich nicht fügte. Die Neugier packte mich wieder und ich hätte mich am liebsten durch die ganze Reihe gefragt, was er mit seinen Sklaven gemacht hatte. Ich biss mir auf die Unterlippe und starrte für eine Sekunde Nana an, die ihren Dominus betrachtete, wie eine stolze Mutter ihr Kind, dass gerade ein Land erobert hatte. Ich nahm einen Becher in die Hand und starrte meine Reflexion an, die sich im schimmernden Wein und im diffusen Licht spiegelte. Ich leerte den Becher in einem Zug und kam weiter ins Grübeln. Warum also berichteten mir die Sklaven aus Rom, dass Nero verrückt sei? Ich solle mich vor ihm hüten? Was, bei Wodans Namen, war geschehen, dass sie ihn für verrückt erklärten?? Ich lies mir nachschenken, leerte den Becher erneut in einem Zug und merkte, dass das bei dieser Wärme ein unglaublicher Fehler war, so schnell zu trinken.
    Ich stopfte mir etwas zu Essen in den Mund, sah weiter in die Runde und fasste für mich einen Beschluss und ich war mir unglaublich sicher...das ihm das nicht gefallen würde.

  • Ich sah mit gemischten Gefühlen auf Adria. Sie stürzte sich gerade zwei Becher Wein hinter. Ich fragte mich, was sie beschäftigte. Ich führte noch ein paar Gespräche mit Wulf, der mir beistimmt gefühlte tausendmal versicherte, dass er mich nicht enttäuschen würde sich würdig erweisen würde und so weiter und sofort. Also ob ich das nicht wüsste. Wir hatten schließlich unsere Geschichte und ich konnte mir seiner Treue schon lange sicher sein. Als nun langsam das Fest in vollem Gange war, lehnte ich mich zurück und sah nachdenklich zu Adria. Sie wirkte abwesend und nachdenklich. Und ich konnte mir nicht erklären, was los war. Die Feier wurde fröhlicher und einige der Sklaven spielten Musik auf. Sie begannen zu tanzen. Wulf hatte wohl bemerkt, dass er und Nana gerade störten. Er zig sie also einfach mit sich und sie lachten und tanzten gemeinsam. Ich blickte zu Adria, nachdem wir nun allein waren. Ich strich ihr über die Wange, damit sie mich ansah. „Was ist los?“ Fragte ich und sah sie dabei nachdenklich an.

  • Der dritte Becher Wein folgte. Mein Kopf lies mich einfach nicht in Ruhe. Noch immer ruhte mein Blick auf den Sklaven, die nun anfingen Musik zu spielen und zu tanzen. Ich kaute auf meiner Unterlippe herum und schwenkte meinen leeren Becher in meinen Händen. Ich war absolut in meinen Gedanken versunken, bis mir Nero über die Wange streichelte. Langsam drehte ich meinen Kopf zu ihm und lächelte ihn an. Ich merkte, dass mir schwummrig wurde, der Wein stieg mir zu Kopf, so viel hatte ich noch nie getrunken. "Was..s...solllos sein?" fing ich bereits an zu nuscheln und merkte, dass mir meine Sprachkompetenzen flöten gingen. Ich schüttelte kurz den Kopf und sah ihn weiter an. "Alles in Ordnung." fasste ich mich kurz, um nicht zu zeigen, dass ich bereits betrunken war.
    Mein Vater sprach immer von bösen Folgen von Alkohol, man solle ihn immer bedacht trinken, vor allem als junge Frau. Man würde anfangen Unfug zu reden, die Kontrolle über seinen Körper verlieren, über seine Worte genauso. Ich glaubte ihm nicht... ich missachtete seine Warnung.
    Ich griff nach der Hand meines Dominus und drückte diese. "Du bist der schönste Mann, den ich je gesehen habe...Nero..." flüsterte ich ihm zu und lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter.

  • Ich nahm ihren Becher und platzierte ihn außerhalb ihrer Reichweite. Sie wusste doch das ich in ihr lesen konnte wie in einem offenen Buch. So zog ich sie nun auch an der mich haltenden Hand von der Bank und in meinen Arm. Ich schob sie durch die Tanzenden in einen ruhigen Winkel des Gartens. Hier angekommen drehte ich sie zu mir und betrachtete sie zunächst schweigend. „Adria was ist los?“ fragte ich sie nochmals. Ich verstand ihre Reaktion nicht. Ich wusste nicht was sie beschäftigte, dass sie irgendetwas auf dem herzen hatte konnte nur allzu deutlich sehen. „Bitte...“ Ich sah ihr tief in die Augen. „... bitte rede mit mir.“

  • Ich lies mich durch die Menge dirigieren und wankte ein wenig hin und her. Als er mir in die Augen sah, erstarrte ich geradezu. Einige Momente war es unglaublich ruhig. Eine Hand von mir hob sich, ehe meine Fingerspitzen seine Haut an der Wange berührten. "Was verbirgst du vor mir?" flüsterte ich leise, mein Atem roch nach Alkohol, aber das war mir egal. "Was verschweigst du mir? Wer bist du wirklich, Nero Tiberius Caudex?"
    Mein Blick war mit Zweifel behaftet, meine Augenbrauen fragend verzogen, mein Gesicht wirkte nicht traurig, sondern nachdenklich, als würde ich versuchen durch seine Augen in seine Seele zu sehen. "Warum haben mir die Sklaven in Rom gesagt, dass du verrückt seist? Warum sind die anderen Sklavinnen nicht mehr bei dir? Was ist Geschehen? Warum habe ich Narrenfreiheit bei dir?". Meine andere Hand fand den Weg an seine andere Wange und so hielt ich sein Gesicht nun, als wäre es eine teure Vase, die niemals zu Bruch gehen durfte. "Sag es mir..."

  • Das war es also. Ich dirigierte sie zu einer der kleinen Marmorbänke die hier im Garten standen. Und gab ihr behutsam zu verstehen, dass sie sich setzen sollte. Ich selbst blieb stehen und behielt ihre rechte Hand in der meinen und streichelte über ihren Handrücken. „Du bist anders.“ Sagte ich als erstes. Den ja genau das war sie sie war so anders so ehrlich zu offen so.. einzigartig.
    Immer noch auf sie blickend erhob ich nun wieder meine Stimme. „Ich bin...ich verschweige dir nichts. Du kennst wohl mehr Seiten von mir, als jene Sklavinnen in Rom.“ Sagte ich und doch wusste ich, dass sie sich damit nicht zufrieden geben würde. „Sie sind so ergeben, demütig. Wen ich sagen hinlegen Beine breit tun sie genau das. Aber das ist nicht was mich reizt. Ich habe versucht ihren Widerstand zu provozieren irgendeinen eigenen Willen in ihnen zu finden. Aber da war nichts. Ich war dabei wohl nicht unbedingt rücksichtsvoll.“ sagte ich und nahm ihre zweite Hand. „Sie waren nicht.. sie hatte nicht deine Stärke nicht dein Selbstbewusstsein.“ Nun zog ich sie zu mir. „Sie waren einfach nur Sklaven für mich. Dinge eben, die da sind zum benutzen. Genau aus diesem Grund, habe ich wohl auch Jahrelang hier nicht nach dem rechten geschaut.“ Ich schloss meine Arme um sie. „Du hast mir erst bewusst gemacht, wie falsch ich lag. Wenn du nicht wärst, wäre wir nicht mal hier.“ Ich lehnte meine Stirn an die ihre. „Ich will dich immer noch kontrollieren...aber nicht weil ich dich brechen will.“ Ich schloss meine Augen und atmete tief durch, bevor ich ihr Gesicht in meine Hände nah und meine blauen Augen auf die ihren trafen. „Ich will die Kontrolle, weil ich dich nicht verlieren möchte.“ Sanft fuhren meine Lippen über die ihren und ich fügte ganz leise an. „Und außerdem habe ich ...ich mag es einfach, wie du versuchst mir zu widerstehen und ich dich doch immer und immer wieder darzubringen dich mir zu ergeben.“ Nun folgte ein Kuss voller Leidenschaft.

  • Als er die Arme um mich schlang fand meine Stirn den Platz auf seiner Schulterbeuge. Sanft rieb ich meine Wange an ihm und sah ihn etwas benebelt an. Die Wirkung des Alkohols hatte sich wohl nun komplett entfaltet. Ich genoss allerdings sichtlich jede Berührung die er mir schenkte.
    Meine Arme legten sich um seinen Nacken und zogen ihn näher an mich. Still hörte ich seinen Worten zu, die er mir schenkte und nickte aufmerksam. "Ich verstehe". Ich löste die Umarmung und sah ihm direkt in die Augen, als er seine Worte weiter führte. Er wollte die Kontrolle, damit er mich nicht verliert? "Ist das nicht kontraproduktiv?" fragte ich leicht irritiert und streichelte mit meinem Daumen über seine Wange. "Ich meine... über etwas die Kontrolle zu haben...kannst du erst zu 100% sagen, wenn du es nicht kontrollierst und dann doch...verstehst du?" ich wusste, dass meine Worte unglaublich wirr waren, aber ich denke, er hatte sie verstanden irgendwo. Als er mich küsste schloss ich sofort meine Augen und drückte mich ihm entgegen. Der Kuss war zaghaft, dennoch sehr leidenschaftlich und das genoss ich. Ich verharrte einige Momente so, ehe ich mich von ihm löste und ihn ansah. "Und ich ergebe mich dir nicht... das ist ein ganz großer Irrtum!" gab ich streng von mir und fuchtelte mit meinem Finger vor seiner Nase herum.

  • Wurde die Kleine gerade philosophisch oder purzelten ihre Gedanken gerade durcheinander?
    „Hm...“ Sagte ich und zog meine Arme fest um sie. „...nun vollständig zu kontrollieren wird wohl nie möglich sein nicht wahr?“ Ich tippte an ihren Kopf und dann auf jene Stelle wo ihr Herz lag. „Das sind Dinge die man wohl nie kontrollieren kann. Also man kann schon, aber nur wenn man den Geist bricht. Aber was bleibt dann? Eine leere Hülle. Es wird immer Dinge geben, die sich der Kontrolle entziehen, aber diesen Teil möchte ich so gering wie möglich halten.“ Sagte ich und zog die Kleine, die mir gerade erklären wollte, dass sie sich mir nicht ergeben würde, wieder zu mir. „Oh du ergibst dich mir, immer und immer wieder und ich genieße es.“ Ich beugte mich weiter zu ihr und flüsterte ihr rau ins Ohr. „Ich genieße jedes einzelne Mal davon, wenn du dich mir ergibst. Dich fallen lässt, mir die Kontrolle überlässt. Und dich mir hingibst.“ Ich hob meine Kopf und sah ihr tief in die Augen. „Und ich genieße es, wenn ich sehe wie es dir gefällt. Ich genieße es wenn du getragen von der Leidenschaft meinen Namen rufst. Dann meine Kleine habe ich die Kontrolle über dich, dann weiß ich das du mir gehörst voll und ganz.“

  • "Nein...wird es nicht, ich bin ungezähmt wie dein Hengst!" gab ich ihm zu verstehen und strich ihm weiter durchs Gesicht. "Der Wein hat meinen Kopf wuselig gemacht..." gab ich ihm belustigt zu verstehen und lies mich nach vorne in seine Arme sinken. "Ich erliege dir nicht...ich entspanne einfach, wenn du mich liebst und das ist alles. Ich wehre mich ja nicht..." meine Zunge berührte kurz meinen Eckzahn und legte meinen Kopf schief. "Ich glaube ich leg mich hin... der Wein ist mir absolut zu Kopf gestiegen..." mit diesen Worten stand ich auf und wankte von einer Seite zur anderen hin und her und ging in unser Zimmer, lies mich aufs Bett fallen und schloss einfach die Augen.

  • Ich ließ sie gehen und sah ihr kopfschüttelnd und dennoch lächelnd hinterher.
    Lange hatte ich sie in dieser Nacht noch schweigend betrachtet. Bevor auch ich mir ein paar Stunden Ruhe gönnte. Sie würde wieder allein aufwachen und auf dem kleinen Tisch einen Krug mit frischem Wasser finden.
    Ich selbst saß mit Nana und Wulf im Officium. Wir hatten einiges zu besprechen. Es musste vieles neu festgelegt werden. Wulf und Nana fanden sich zwar schnell in ihre neuen Rollen, doch war bei ihnen immer noch eine gewisse Unsicherheit zu vernehmen.
    Ich wusste, dass ich den Beiden vertrauen konnte und ich war mir auch sicher, dass sie ihren Aufgaben gewachsen waren.
    „Ich muss noch zu den Nachbarn.“ Sagte ich, denn es wäre wohl mehr als unhöflich hier zu verweilen und den Anstandsbesuch nicht zu absolvieren. Zumal wie enge Geschäftsverbindungen pflegten. „Wenn sie was tun will, gib ihr eine Aufgabe Nana. Wenn sie ausreiten will, sorgt bitte dafür, das jemand sie begleitet.“ Jeder hier wusste, das derartige Besuche immer mehere Tage in Anspruch nahmen. Ich würde wohl mindestens drei Tage oder länger weg sein.
    Nur kurze Zeit später verließ ich das Landgut um die Pflichtbesuche wahrzunehmen.

  • Durch das, dass ich so viel Alkohol getrunken hatte, wachte ich mit den Kopfschmerzen meines Lebens auf. Ich sah gerade noch, wie Nero das Zimmer verließ und richtete mich direkt auf, wusch mich mit Wasser und schlich mich unbemerkt in den Stall, wo Ares verweilte. Ich streichelte den Gaul, gab ihm eine Karotte, die ich aus einem Korb geklaut hatte und streichelte ihn sanft.
    An den gestrigen Abend erinnerte ich mich noch, meine Fragen waren nicht unbegründet und seine Antworten waren zwar zufriedenstellend, doch hatte ich mir etwas in den Kopf gesetzt, davon lies ich mich nicht abbringen. Jedenfalls fand ich es mal schön, wieder für mich alleine zu sein, schließlich wuselten die Sklaven und die Leute, die hier in diesem Haus arbeiteten die ganze Zeit um mich herum und ich fand nie die Zeit, mich mal wieder ein wenig mit mir zu beschäftigen. Ich führte Ares aus dem Stall, sprang auf seinen Rücken und ritt mit ihm in Richtung der Lichtung, an der es ihm wohl auch unglaublich gut gefällt. Ich lies ihn frei herum laufen und legte mich ans Ufer des Sees, schloss die Augen dabei und genoss die Ruhe und die Einsamkeit die ich endlich mal für mich hatte.
    Erst jetzt fiel mir auf, dass ich das unglaublich vermisste - mein Dorf, meine Familie und die Zeit, die ich gerne verbrachte, wenn ich alleine durch die Wälder von Germanien lief oder ritt. Es war mir immer ein dringendes Bedürfnis gewesen und die Zeit nahm ich mir auch für mich. Ich hoffe es wurde keiner Böse, weil ich keinem Bescheid sagte und einfach davon ritt, aber Nero kannte mich - er würde wohl wissen, dass ich wieder zurück komme.

  • Erst fiel es nicht auf. Aber gegen Mittag schickte Nana dann doch eine Skalvin zu Adria. Sie kam völlig entsetzt angelaufen und sagte, dass diese nicht in ihrem Zimmer war. Schnell wurde das ganze Haus abgesucht. Nirgends fand man sie. Schließlich informierte Nana Wulf.
    „Was!“ fragte dieser entsetzt. Nun wurde der gesamte Haushalt auf den Kopf gestellt. Ein Sklave kam abgehetzt. „Ares ist auch weg!“ Den Fluch den Wulf jetzt ausstieß kann man nur mit nicht jugendfrei umschreiben. Er blickte schließlich zu Nana. „Wir müssen sie finden! Er bringt uns alle um wenn sie weg ist.“ Nana war sich dessen auch ganz sicher. So wurde also sämtliche Sklaven nun beauftrage die Gegend abzusuchen.
    Sie riefen ihren Namen ganz laut. Als sich schließlich ein Suchtrupp der Lichtung näherte wurde Ares von eben jene Rufen aufgeschreckt und wurde unruhig. Er tänzelte nervös hin und her.

  • Sofort schreckte ich auf und sah in die Richtung, aus der die Rufe kamen. "Ich bin hier!!" rief ich zurück und ging sofort zu Ares, der unruhig wurde. "Schon okay, ich bin hier. Es ist alles gut..." ich wartete auf die Sklaven, bis sie bei mir ankamen und schaute sie verwirrt an. "Was seid ihr alle so in Aufruhr? Ich dachte ich darf mit Ares ausreiten?" gab ich den leuten sichtlich verwirrt zu verstehen und tätschelte den Hals des Tieres. "Ihr macht ihn unruhig!"

  • Wulf der diesem Trupp angehörte schaute Adria an, als wäre sie nicht von dieser Welt. Ihm konnte man im Gegensatz zu dem Dominus auch seine Gefühle ansehen. Er war wütend und wie. Entsprechend waren auch seine Worte. „Bei Wodan, Mädchen. Ich könnte dir gerade das Fell über die Ohren ziehen. Kannst du nicht sagen wo du hin möchtest? Das du ausreitest?Was bei den Göttern sollten wir denn denken?“ schnaufte er entsprechend wütend. „Was wäre, wenn du dich verirrt hättest?“ Er konnte seine Wut und Angst die er hatte nicht so recht in Worte fassen, deswegen packte er Adria auch und schüttelte sie kräftig. „Wenn du verschwunden wärst, abgehauen oder es wäre dir was passiert. Was meinst du würde er mit uns machen? HM?“ Er ließ sie los und schnaufte immer noch wie ein wild gewordener Stier. „Bei Loki Mädchen, du kannst ausreiten ja, aber in Begleitung! Das ist die ausdrückliche Anweisung und daran wirst du dich halten oder ich schwöre dir bei Hel, dass ich dich festbinde bis er zurück ist.“

  • Verwirrt zog ich eine Augenbraue nach oben und starrte Wulf verwirrt an. Meine Augen fixierten den jungen Bruschen, der mich nun packte und schüttelte. Hielt man mich tatsächlich für so dämlich, dass ich irgendwo hin reiten würde, wo ich mich nicht auskenne?? Durfte ich tatsächlich nicht einmal ein paar Stunden für mich sein? Musste ich ständig in Begleitung umher irren?!
    Wütend starrte ich den Germanen vor mir nun an, holte aus und pfefferte ihm eine ins Gesicht. "So....jetzt pass mal auf mein Herr..... ICH habe dir deinen verdammten Arsch gerettet, ich hätte dich genauso gut bei Nero ankreiden können, wenn ich ihm gesagt hätte, dass DU derjenige warst, der mich an diesen beschissenen Pfahl gebunden hat! Mir wurde gestern gesagt, dass ich gerne ausreiten kann, wenn ich möchte, also habe ich das mit Ares getan, weil das nun MEIN Pferd ist. Ich bin doch nicht bescheuert und rase mit ihm durch die Gegend, wenn ich nicht einmal weiß wo ich bin! Ich bin hierher zur Lichtung gekommen, weil Ares es hier mag und ich die Stille einfach genießen wollte, also PACK mich nicht an und hör auf so mit mir zu sprechen, als wäre ich ein kleines Kind, dass gerade vor seinem Vater abgehauen ist! Bei Wodan, ist es zu viel verlangt, dass ich einfach mal ein bisschen für -mich- sein wollte?! Großer Gott!!!" fluchte ich nun laut umher und schupste Wulf von mir weg.

  • Was die Frau sagte trug nicht zu Wulfs Beruhigung bei. Im Gegenteil, dennoch schickte er die andere Skalven schon mal vor zum Landgut, dann sah er die Frau böse und wutentbrannt an. „Du meinst das weiß er nicht? Du meinst ich habe ihm das nicht gesagt? Mädchen ich kenn den Dominus schon mein halbes Leben lang. Und ich würde ihm NIE NIEMALS etwas verheimlichen. Ich habe ihm das natürlich gesagt! Welche Wahl hatte ich denn? Keine! Du hast doch keine Ahnung!“ Wulf schnaufte und ballte seien Fäuste vor Wut. „Meinst du das es mir Spaß gemacht hat die Befehle des Alten auszuführen? Ja denkst du das?“ Er drehte sich weg und spuckte aus. „Ich habe es einmal einmal gewagt mich gegen diesen Typen aufzulehnen. Bei mir kam kein Dominus und hat mich gerettet. Aber das war nicht das schlimmst. Dieses Schwein meinte es ist nicht genug, wenn er mir die Haut vom Leib peitscht. Nein er fand es noch besonders toll mich dabei zusehen zu lassen, wie er über meine Frau hergefallen ist.“ Wulf redete sich in Rage seine Augen wurden immer wütender. „Er machte mir unmissverständlich klar, dass er mir jeder Zeit alles nehmen kann, meine Frau und meine Kinder. Das Mädchen und nur das war der Grund, warum ich gestern auf den Alten gehört habe. Bei den Göttern wenn ich gewusst hätte... das Caudex so viel anders ist als sein Vater, dann hätte ich eine Dreck getan und hätten den Alten nicht gewähren lassen. Aber 5 verdammte Jahre dachte jeder hier, dass der Dominus genau so ist wie der Alte.“ Wütend drehte sich der Germane weg. „Ich hätte es aber eigentlich wissen müssen. Schließlich war es Caudex, der mir vor Jahren das Leben gerettet hat.“ sagte er schließlich leise fast schon resignierend. Er schwang sich auf sein Pferd. „Du kannst ausreiten, auch für dich allein sein, wenn du das möchtest, aber bei den Götter sag Bescheid Mädchen, sag uns einfach Bescheid. Du bist nicht wie wir lange Sklavin... du bist immer noch auf der Suche nach deiner Freiheit. Woher sollte wir wissen, dass du nicht abgehauen bist?“ Ein langer nachdenklicher Blick traf sie. „Du weißt, das ihn das umbringen würde Oder? Nicht körperlich aber du würdest ihn tief treffen und du würdest etwas töten, von dem wir alle dachten, das sein Vater es aus ihm heraus geprügelt hat. Aber es ist noch da es war wohl nur tief vergraben in ihm.“ Sagte er und trieb sein Pferd an. „Denk drüber nach.“ waren seine letzten Worte, bevor er davon ritt.

  • Ruhig hörte ich seinen Worten zu und merke, wie mir nach und nach die Gesichtszüge entgleisten. Wie ein beleidigtes Kind, verschränkte ich meine Arme und verdrehte meine Augen. "Ich wollte nicht unhöflich sein...ich dachte es wäre klar, dass ich wieder komme... ich liebe diesen Mann...wieso zur Hölle sollte ich nicht wieder zurück kommen?!" fragte ich, doch ehe ich mich versah, ritt er schon davon. Ich verdrehte die Augen und lies mich wieder auf den Boden sinken. Nach einer Weile ritt ich wieder mit Ares zurück und brachte ihn zurück in den Stall, ich schloss mich aber im Zimmer ein. Ich hoffte, dass ich das wenigstens durfte. Ich legte mich einfach in die Wanne und genoss ein Bad, wartete auf die Rückkehr von Nero und schmollte wie ein kleines Kind vor mich her - ich weiß, dass es lächerlich war, aber ich durfte das auch.

  • Man ließ sie gewähren doch am späten Abend betrat Nana das Zimmer. „Adria? Ich habe hier etwas zu Essen für dich.“ Sagte sie und stellte das Tablett auf dem kleinen Tisch ab. Sie besah sich die junge Frau und sie einfach schon zu lange Kindermädchen, als das sie nicht sah, was los war. Sie fragte sie freundlich, fast belustigt „Schmollst du etwa?“ Sie setzte sich auf den Rand des Bettes. „Mädchen, du musst nicht schmollen. Woher sollten wir denn wissen... also das du ihn liebst.“ Die Alte lächelte sie nun freundlich an. „Versprichst du mir etwas?“ Fragte Nana, wartete aber nicht auf die Antwort. „Wenn ihr wieder zurück nach Rom reist, passe auf ihn auf ja? Auf ihn und Corvina.“ Dann erhob sie sich. „Er wird übrigens mindestens noch zwei Tage weg sein. Wenn du also ausreiten willst, für dich sein willst... sag einfach beschied. Wulf wird dich sicherlich nicht aufhalten. Er hat hat einfach nur Panik Caudex zu enttäuschen.“

  • Als sich Nana zu mir setzte, kuschelte ich mich sofort an sie und schmiegte mich an ihre Brust. "Ich schmolle nicht..." gab ich schmollend zu verstehen und hörte ihren Worten zu. Langsam verstand ich, warum sich die Leute solche sorgen um ihren Dominus machten - er war nicht wie sein Vater. Er hatte sowas wie Ehre und war unglaublich fürsorglich gegenüber seinen Sklaven. "Ist es nicht furchtbar, dass ich ihn liebe? Stehe ich ihm nicht im Weg? Ist es nicht katastrophal, dass er mich auch liebt? Nana ich bin so verwirrt! Ich hab keine Mutter mit der ich über sowas sprechen kann!"

  • Nana nahm wieder Platz und zog die Kleine in ihre Arme. „Ich liebe ihn auch, auf meine Art.“ Sagte Nana und strich der jungen Frau beruhigend über den Rücken. „Ich weiß es wirklich nicht ob es gut ist oder nicht.“ nun strich sie der Germanin über die Wange. „Ich denke nicht das du ihm im Weg stehst. Aber du wirst dich damit abfinden müssen, immer die Frau im Schatten zu sein. Denn ob er es will oder nicht, er wird... er muss seinen Weg gehen.“ Sagte die Kinderfrau und sie wusste wohl, dass die Rothaarige das gerade nicht würde hören wollen. „Ich weiß nicht ob du die Geschichte der Familie kennst? Sie haben nichts weiter mehr als ihren Namen und der ist auch kaum noch etwas wert. Ein Verwandter von ihnen wurde beschuldigt am Mord des Kaisers beteiligt gewesen zu sein. Dies Vorwürfe sind immer noch nicht ausgeräumt. Bisher hat es kein Tiberii geschafft wieder in Rom Fuß zu fassen. Zwei seiner älteren Brüder sind daran verzweifelt und lieber in den Tod gegangen. Verus ist ...nun sein Weg war alles andere als Standesgemäß. Merula, nun der hat vergessen das er eine Verantwortung hat und genießt lieber sein Leben. Caudex ist der erste seit langen, der erste Tiberii seit langem, der es schaffen kann den Namen wiederherzustellen. Es bleibt ihm also gar nichts anderes übrig, als sich standesgemäß zu verhalten. Sich entsprechend zu geben und...ja und irgendwann eine Frau von Stand zu ehelichen. Er ist sich dessen wohl bewusst und er wurde genau dazu erzogen. Er kann nicht aus seiner Haut.“ sagte die Nubierin und blickte traurig auf die andere Frau. „Du wirst also zwar immer in seiner Nähe sein können, aber so wie hier wird er nun zu dir sein können, wenn ihr allein seid. Eine Beziehung abseits der Öffentlichkeit. Ich weiß also nicht ob es gut ist, das du ihn liebst. Es wird nicht einfach werden, vor allem für dich nicht.“ Nana sah die junge Frau mit traurigen Augen an. „Ich weiß wirklich nicht ob es gut für dich ist.“

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!