Auch in der Domus Annaea hatten die Saturnalien Einzug gehalten. Das ganze Haus war mit Nüssen und Früchten, Blumengirlanden und sonstigem Zeugs geschmückt und die Sklaven liessen es sich an der gut gefüllten Vorratskammer gut ergehen.
Als Hausherr war es auch meine Pflicht, sie in dieser Zeit nicht bloss bei Laune zu halten, sondern sie auch zu bedienen und so stand ich schon früh am Morgen in der Küche, um mir und dem Haushalt ein Frühstück zu bereiten. Es würde spärlich ausfallen, denn viel konnte ich nicht. Ein paar Früchte, etwas Gerstenbrei, Milch und Brot sowie geschnittene Wurst oder Räucherfleisch, das brachte ich gerade noch hin, aber grosses Gekoche konnte ich nicht.
Damit war auch schon klar, dass es bei uns kein Festmahl geben würde, ausser die Hausherrin selbst würde dieses zubereiten. Sie war allerdings in letzter Zeit sehr beschäftigt gewesen und hatte sich nur ganz selten gezeigt, weswegen ich den Sklaven ihre Geldgeschenke schon früh übergab, damit sie sich an einem der vielen öffentlichen Feste speisen konnten.
Die Haustür stand in diesen Tagen immer offen und Gäste kamen und gingen, Geschenke und Glückwünsche wurden ohne Unterlass ausgetauscht und es herrschte allgemein gute Laune.