Mit weniger Pomp als bei ihrer Abreise kehrte Veturia Serena nach Rom zurück. Nach ihrer Abreise aus Mogontiacum war sie über Gallia nach Süden gereist, nicht ohne an diversen Orten eine mehrtägige Pause zu machen, sich von den örtlichen Honoratioren bewirten und feiern zu lassen und Geschenke sowohl zu verteilen wie auch zu empfangen. An der Küste Gallias angelangt schließlich hatte sie ein Schiff bestiegen, welches sie südlich bis Ostia gebracht hatte. Von dort schließlich war es nur eine kurze Tagesreise wieder zurück nach Rom.
Sie freute sich schon auf ihren Gemahl, aber mehr noch auf ihren kleinen Sohn, den sie so lange nicht gesehen hatte. Ob er sie wiedererkennen würde? Vermutlich nicht, dafür war er zu klein gewesen bei ihrer Abreise. Mittlerweile musste das Kind schon Laufen können und einige Worte sprechen. Sie hatte viel verpasst. Doch sie war fest entschlossen, vieles davon nachzuholen und so einen Ausgleich zu schaffen.
Und ebenso fest entschlossen war sie, für seine weitere Zukunft zu sorgen. Doch hierfür musste sie erst einmal sehen, ob ihre Bemühungen in der Vergangenheit Früchte getragen hatten, oder ob ihre Abwesenheit ihren Einfluss verringert hatte.
Jetzt aber ging es nur um die Familie. Am Palatin und ihrem Haus angekommen, stieg sie aus der Kutsche. Als Kaiserin durfte man immerhin auch in der Stadt Kutsche fahren. Würdevoll schritt sie auf ihren Ehemann zu und schenkte ihm ihr strahlendstes Lächeln.
“Ich bin wieder zuhause“, sagte sie erleichtert und reckte ihrem Gemahl ihre Hände zur Begrüßung leicht entgegen.