Am Vorplatz: Rückreise einer Kaiserin aus der Provinz

  • Mit weniger Pomp als bei ihrer Abreise kehrte Veturia Serena nach Rom zurück. Nach ihrer Abreise aus Mogontiacum war sie über Gallia nach Süden gereist, nicht ohne an diversen Orten eine mehrtägige Pause zu machen, sich von den örtlichen Honoratioren bewirten und feiern zu lassen und Geschenke sowohl zu verteilen wie auch zu empfangen. An der Küste Gallias angelangt schließlich hatte sie ein Schiff bestiegen, welches sie südlich bis Ostia gebracht hatte. Von dort schließlich war es nur eine kurze Tagesreise wieder zurück nach Rom.


    Sie freute sich schon auf ihren Gemahl, aber mehr noch auf ihren kleinen Sohn, den sie so lange nicht gesehen hatte. Ob er sie wiedererkennen würde? Vermutlich nicht, dafür war er zu klein gewesen bei ihrer Abreise. Mittlerweile musste das Kind schon Laufen können und einige Worte sprechen. Sie hatte viel verpasst. Doch sie war fest entschlossen, vieles davon nachzuholen und so einen Ausgleich zu schaffen.
    Und ebenso fest entschlossen war sie, für seine weitere Zukunft zu sorgen. Doch hierfür musste sie erst einmal sehen, ob ihre Bemühungen in der Vergangenheit Früchte getragen hatten, oder ob ihre Abwesenheit ihren Einfluss verringert hatte.


    Jetzt aber ging es nur um die Familie. Am Palatin und ihrem Haus angekommen, stieg sie aus der Kutsche. Als Kaiserin durfte man immerhin auch in der Stadt Kutsche fahren. Würdevoll schritt sie auf ihren Ehemann zu und schenkte ihm ihr strahlendstes Lächeln.
    “Ich bin wieder zuhause“, sagte sie erleichtert und reckte ihrem Gemahl ihre Hände zur Begrüßung leicht entgegen.

  • Der Kaiser hatte diesem Moment in den letzten Tagen zumindest ein wenig entgegengefiebert, sich das freilich in der Öffentlichkeit nicht anmerken lassen. Allenfalls daran, dass er bei seinen Terminen darauf bedacht war, jederzeit abkömmlich zu sein, hatte man erkennen können, dass er für die Rückkehr seiner Gattin unbedingt bereit sein wollte.


    Auch jetzt zeigte er unter den Augen der Diener und Wachen keine unangemessenen Emotionen, erwiderte das strahlende Lächeln seiner Gattin jedoch ebenso erfreut und herzlich. "Willkommen daheim. Ich bin glücklich, dich gesund und strahlend begrüßen zu können." Sanft ergriff er ihre Hände und zog seine Gattin damit zu sich. Nach einem Begrüßungskuss sah er ihr lächelnd ins Gesicht. "Du scheinst die Reise gut überstanden zu haben und hast bestimmt viel zu erzählen."


    Anschließend machte Severus eine Geste in Richtung des Wohngebäudes der kaiserlichen Familie. "Das Haus erwartet seine Herrin und steht ganz zu deiner Verfügung."

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