Das Einmassieren des Öls war angenehm. Unter anderen Umständen hätte es mehr Zeit einnehmen dürfen und gern hätte Kyriakos es erwidert, doch sie beide waren bereits über die Schwelle hinaus. Der Tanz stand am Finale und die Gier forderte ihren Tribut.
»Ich bin sicher, Serenus«, bestätigte er, während seine Hände noch die Narben des anderen befühlten, die er zuvor nicht gesehen hatte. Kein Tänzer. Oh, nein. Etwas noch viel Edleres hatte sich hier eingefunden, um seine Zeit mit ihm zu teilen. Und wenngleich in diesem Lichte die Narben schwer zu sehen waren, so war auch der Körper von Kyriakos nicht so makellos, wie er wirken mochte.
Dann war Serenus hinter ihm. Den Mund an seinem Nacken, die Hände um seinen Leib, ließ er keinen Zweifel, dass er nicht länger warten würde. Kyriakos entspannte sich und dann waren sie nicht länger zwei. Helle Farben blitzten vor den Augen des Kyriakos auf, implodierende Sonnen, wirbelnde Sterne. Er musste sich gegen den Triton stemmen, denn Serenus demonstrierte vortrefflich, welche Kraft in seinem anmutigen Körper steckte. Ein überraschtes Ächzen entfuhr Kyriakos, weil es sich so gut anfühlte, was hier geschah. Die Musik war von draußen zu hören, das Wasser platschte unter ihren Füßen und viel leiser klatschte Haut auf Haut. Als die Frequenz ihres Atems sich erhörte, gleichsam der Rhythmus ihrer Körper sich beschleunigte, konnte Serenus spüren wie die Muskulatur des Satyrn unter ihm sich verhärtete, als sein Körper sich zusammenzog, sich zeitgleich ihm entgegendrückte, um ihn noch tiefer zu spüren. Kyriakos schrie seine Lust in den bacchanalischen Lärm hinaus und es klang, als wäre der Schrei ein Teil davon.
Keuchend und vor Erregung noch zitternd hing er hernach am steinernen Sockel des Tritonen, den er besudelt hatte. Er würde nicht den Serenus von sich herunter drängen, dieser musste von selbst von ihm lassen, wenn er die Zeit gekommen sah. Kyriakos genoss ausgiebig das Nachbeben, während er sich die Lippen leckte.