Es war noch früh am heutigen Tag. Nun ja. Früh war ein dehnbarer Begriff. Und zumindest der bekannte Sklavenhändler Titus Tranquillus befand sich bereits auf dem Mercatus Urbis. Heute hatte der Händler einige interessante Neuerwerbungen am Start. Darunter einen jungen Mann mit dunklem Schopf aus der Provinz Thrakia. Und eben jenen jungen Mann ließ er sich von seinem Helfer auf das Verkaufspodest bringen. Seine Sklaven waren alle wohlgenährt. Denn dürre oder gar halb verhungerte Sklaven würden keinen Abnehmer finden und waren somit Geschäftsschädigend.
“Werte Bürger Roms. Ich habe hier und heute ein besonders hübsches Exemplar. Direkt aus der Stadt Byzantion in der Provinz Thrakia. Dieser Bursche zählt stand heute 23 Jahre und hört auf den wohlklingen Namen Diocles.“
Diese Informationen entnahm der Sklavenhändler den Pergamentrollen, die ihm sein Helfer für seine Ware eigenhändig zusammengestellt hatte. Für jeden seiner Sklaven gab es eine solche Pergamentrolle.
“Sein Dominus verstarb früh und seine Erben wussten nichts mit ihm anzufangen. Und so bin ich an diesen griechischen Burschen gekommen. Bei seinem verstorbenen Dominus war er als Scriba Personalis beschäftigt. Er kann also eure Haushaltsbücher führen. Und er spricht Lateinisch und Koiné.“
Erneut verstummte Titus Tranquillus und ließ seinen Blick schweifen. Gleichzeitig räusperte er sich leicht. Dieser Job war hart und anstrengend. Aber er war nun mal der Beste. Zumindest hatte es bisher niemand geschafft in seine Fußstapfen zu treten. Es gab zwar einige Versuche. Die jedoch allesamt kläglich gescheitert waren.
“Beginnen wir mit einem Anfangsgebot von 500 Sesterzen.“