Dunkle Wolken ziehen auf ....

  • Tacitus Jugend verlief bisher eigentlich alles andere als schwierig. Sein Vater war zwar keine Berühmtheit, hatte es aber mit gutem Geschäftssinn und dem ein oder anderen nützlichen Kontakt in den Untiefen römischer Bürokratie zu einem gewissen Wohlstand geschafft. Zum Leidwesen seines Vaters genoss Tacitus jedoch lieber die angenehmen Dinge des Lebens als sich selber mit um das Geschäft zu kümmern oder auch nur in kleinster Weise zum Unterhalt der eigenen Familia beizutragen. Dein Vater hatte ihn stets davor gewarnt, dass sich das lotterhafte Leben eines Tages rächen würde und er die Konsequenzen würde tragen müssen. Nun schien es beinahe soweit zu sein. Sein Vater hatte die Geldflüsse dramatisch eingeschränkt und just in diesem Moment leichter finanzieller Schwierigkeiten tat sich für Tacitus ein größeres Problem auf, welches ohne Geld nicht so ohne weiteres zu lösen sein würde. In diesem Moment gingen ihm die Worte seines Vaters durch den Kopf:


    "Mein Sohn, denk daran: Das Leben gibt dir nur soviel wie du auch bereit bist dafür zu tun. Du kannst nicht erwarten, dass ich dich dein Leben lang durchfüttere und dir deine ganzen Ausschweifungen bezahle. Ich erwarte ein wenig mehr von dir. Ich meine dies nur zu deinem eigenen Besten. Denk an meine Worte. Es gibt nicht immer nur Sonnenschein im Leben. Es ziehen auch immer mal wieder dunkle Wolken am Horizont auf."


    Während Tacitus immer weiter in die Subura hineinschritt wiederholt er leise diese Worte seines Vaters:


    "ziehen auch immer mal wieder dunkle Wolken am Horizont auf. Pah!"


    Er ärgerte sich. Ob über die Worte seines Vaters, oder über sich selber, dies konnte er im Moment selber nicht beantworten. Auf jeden Fall war er fest entschlossen sein Problem zu lösen, ohne dass sein Vater oder sonst jemand davon erfahren würde. Ein Freund hatte ihm einen Tipp gegeben, dass es hier in der Subura zwei Problemlöser geben sollte, die ihm sicher helfen konnten. Nichtsdestotrotz bemerkte Tacitus bereits jetzt, dass er es nicht gewohnt war Probleme selber zu lösen. Der Tipp war gut, er hatte sich umgehend auf den Weg gemacht. Doch jetzt da er hier war, wie sollte es weitergehen? Wie sollte er hier überhaupt jemanden finden.


    Willkommen dunkle Wolken, willkommen wirkliche Welt .......

  • Da stieß er bei einer Brandruine auf zwei gar liebliche Gestalten, einer blond, der andere rothaarig, die sich sehr ähnlich sahen. Im Gegensatz zu den meisten Bewohnern der Subura wirkten sie nicht abgewrackt, sondern ausgesprochen vital. Sie kannten die Regeln der Unterwelt und wussten sie effektiv zu ihren Gunsten zu nutzen. Ein kurzes, pseudogriechisches Röckchen war ihr einziges Bekleidungsstück. Eine süße Parfumwolke umgab sie und ihre Gesichter waren auffällig geschminkt. Die Ruine, durch die sie schlenderten und deren Front fehlte, war zum Teil beräumt, der Fußboden wieder frei und die herabgestürzten Steine nach Größe sortiert auf unterschiedliche Haufen geschichtet. Kisten voller Baumaterial verrieten, dass dieses Haus nicht aufgegeben, sondern repariert und renoviert werden sollte.


    Der Rotschopf ging nun auf alle viere, ohne mit den Knien unten anzustoßen. Mit einer Verbeugung legte er das Ohr auf den Boden und klopfte. Mit einem leichtfüßigen Schritt ging er ein Stück weiter, drückte wiederum das Ohr auf den Grund und klopfte erneut. Auf diese Weise untersuchte er systematisch und zügig den Untergrund. Wenig später gelangte er an der letzten Ecke an. Er stand auf, den kirschrot bemalten Mund frustriert verzogen, und klopfte seine Hände sauber.


    "Das war der letzte Raum. Hier ist auch nichts, Castor! Bis auf die Cloaca Maxima. Langsam weiß ich keinen Rat mehr, wo Kyriakos die Truhe noch versteckt haben könnte. Vielleicht sollten wir seinem Sohn die Nase abschneiden?"


    Er stützte die Hände in die schmalen Hüften und besah sich nun die Wände.

  • Leise vor sich hin brummelnt bemerkte Tacitus zunächst gar nicht einmal, dass er an einer Brandruine vorbeikam. Erst die letzten Wortfetzen von Pollux rissen ihn aus seinen Gedanken:


    "...Nase abschneiden?"


    Hatte er da richtig gehört? Und hatte die Stimme da etwas von einer Truhe gesprochen? Instinktiv wusste Tacitus, dass er sich gerade in eine Situation manövrierte, welche seine Probleme noch größer werden ließen als sie ohnehin schon waren. Der kurze Atemzug aber in der er die Entscheidung treffen musste ob weitergehen oder stehenbleiben war zu schnell vorbei als das er hätte darüber nachdenken können.


    Tacitus drehte sich seitlich zu Pollux und Castor, eigentlich mehr aus dem Grund seine Neugierde zu befriedigen als aus Notwendigkeit und starrte die beiden für einen Augenblick leicht ungläubig an. Er legte seinen Kopf leicht schräg und mit einem Gesichtsausdruck, welcher zwischen Verwunderung und Neugierde schwankte entfuhr ihm:


    "Was seid ihr Beide denn für Vögel?"


    Da war er wieder der typische Tacitus. Ohne Gespür für die Situation und mögliche Folgen. Dies wurde ihm mit dem letzten Wort selber klar, als ihm wieder Gewahr wurde wo er sich gerade befand und welche Geschichten man so hörte was hier mit Personen geschehen konnte. Dementsprechend wechselte auch seine Gesichtsfarbe etwas ins rötliche und er spürte wie ihm die Wärme ins Gesicht stieg. Leicht entschuldigend hob er schon mal seine beiden Hände....


    Edit: deutsche Sprache schwere Sprache :)

  • Eben jene beide lieblichen Gestalten wurden von höchst wachsamen Augen gemustert. Und dies bereits seit einigen Tagen. Ohne das diese Persönchen mit ihren ultrakurzen Röckchen etwas von der Überwachung mitbekamen. Einfältige Narren. Diese Gedanken behielt Kalypso jedoch für sich. Während sie in einer dunklen Gasse verharrte und musternd die Szenerie betrachtete. Als sich dann auch noch ein Römer in die Szenerie mischte, wirkte die Thrakerin wahrlich erstaunt. Die Brandruine kannte die Dunkelhaarige vom hörensagen. Schließlich hatte ihr Dominus bereits allzu oft über den Brand des Lupanars und die Angriffe auf die Urbaner Station gesprochen. Und das sich besonders eifrige Miles hervor getan hatten.


    Die Worte des Römers blieben Kalypso nicht verborgen. So dass sie sich schließlich von der Wand abstieß und sich den Dreien näherte.


    “Mich würde interessieren was ihr hier macht.“


    Dunkel und samtig entwichen diese Worte den Lippen der octavischen Sklavin. Deren Blick zwischen den Dreien hin- und her glitt. Ihre Arme hatte sie dabei vor ihrem Oberkörper verschränkt.

  • Es entwickelte sich so wie es bei Tacitus immer üblich war. Eigentlich wollte er still und heimlich seine Problemlöser finden, einen Auftrag erteilen und dann wieder in sein gemütliches, voller Ausschweifungen und an sich eigentlich müßiggängigen Leben zurückkehren. Dieser Plan schien nun aber bereits hinfällig zu sein. Eine ihm unbekannte Frau war mittlerweile auf ihn und seine beiden ganz frischen Bekannten zugekommen und erkundigte sich nach den Vorgängen hier in dieser doch nicht mehr ganz frischen Einrichtung. Mit leicht zugekniffenen Augen und einem aufgesetzten Lächeln antwortete Tacitus:


    "Wir suchen nach statischen Beeinträchtigungen in diesem vornehmen Lokal. Schwächen an der Struktur können einem Bau nicht gut bekommen."


    Tacitus kam sich irgendwie witzig vor, zitierte er doch seinen ehemaligen Lehrmeister als sein Vater noch guter Dinge war, dass er ein Architekturstudium absolvieren würde. Wie so vieles Andere aber auch langweilte dieses Tacitus bereits nach wenigen Wochen und er gab dieses auf. Mehr mochte er aber die Einmischung nicht. Selber mischte er sich gerne in Angelegenheiten von anderen ein. Wenn sich aber jemand in seine Dinge einmischte mochte er dies schon weniger.


    Da war er mittlerweile ja in interessanter Gesellschaft. Sein Freund Maxentius würde sich wieder mal köstlich amüsieren wenn er dabei wäre....

  • Castor schaute seinem Bruder dabei zu, wie dieser systematisch den Boden nach ihrem Schatz absuchte. Kyriakos der Schuft hatte ihn versteckt und hätte vermutlich sogar behauptet es wäre sein Eigentum. Nun Eigentümer war der, der den Schatz fand, leider waren sie es im Moment nicht. Sie mussten den Griechen zum Sprechen bringen, ob das mit einer abgeschnittenen Nase besser lief, war Castor gleich. Er tat was er tun musste, genau wie sein Bruder. Das hier war die Unterwelt, der Abgrund den man nicht in den Eingeweiden der Welt, sondern mitten in Rom fand.


    Wer die Regeln des Abgrunds nicht kannte, kam darin um. Eine Frau näherte sich und fragte, was sie hier machten.

    "Gegenfrage, was machst Du hier? Wenn ich Dich so anschaue, wohl auf der Suche nach Zuwendung. Du siehst doch das Lupanar hat noch geschlossen. Such Dir einen anderen Laden, hier werden nur Herren bedient", antwortete Castor.


    Und wie durch Fügung tauchte ein Mann auf und näherte sich den Ruinen. Der Prachtkerl sah nach Geld aus oder nach einem erfreulichen Auftrag. Castor setzte sein bezauberndes Lächeln auf und setzte sich in Pose.


    "Hallo junger Herr, möchtest Du vielleicht unsere Statik prüfen?", fragte Castor mit Engelsmiene.

  • Als Kalypso tatsächlich von einem der Röckchenträger angesprochen wurde und dies auf äußerst spöttische Art- und Weise, zuckte die Thrakerin leicht zusammen. Und war tatsächlich für einen kurzen Augenblick außer Stande etwas zu erwiedern. Dieses Bürschlein hatte ekne durchaus flinke Zunge und wusste wie man konterte. Nun ja. In seinem Metier musste man wohl so schlagkräftig sein.


    Und dennoch wusste die Thrakerin das sie sich nicht so leicht verscheuchen ließ. Als dann auch noch die Stimme des Römers erklang, und seine Worte denen des bunt bemalten Kerlchens verdächtig ähnelten, verengten sich die Augen der Sklavin deutlich.


    “Ich beobachte euch schon eine Weile. Und das was ihr hier versucht gefällt mir nicht.“


    Ob Kalypso das Brüderpaar nur am heutigen Tag beobachtete oder dieses beobachten bereits einige Tage andauerte, ließ die Thrakerin offen. Denn auch sie ließ sich nicht in die Karten sehen. Und dennoch ruhte ihr Blick weiterhin auf diesem merkwürdigen Dreier-Gespann. Das ihr doch sehr verdächtig vorkam.


    “Vielleicht kann ich euch bei eurer Suche behilflich sein.“


    Bot Kalypso völlig uneigennützig an.

  • "Aber wir suchen nicht länger", sprach Pollux. "Wir haben längst gefunden."


    Er schenkte dem fremden Mann einen Augenaufschlag, der Gletscher hätte zum Schmelzen bringen können. Zeitgleich hoffte er, dass der Kerl mitspielen würde, selbst wenn er nicht auf der Suche nach käuftlicher Liebe die Ruine des Ganymed aufgesucht haben sollte. Jemanden, der sie ausspionierte, konnten sie nicht gebrauchen. Diese Frau musste schnellstmöglich verschwinden. Diese verdammte Truhe gehörte ihnen!

  • Na da hatte sich Tacitus mal wieder in etwas hineinmanövriert. Anstatt einfach seine beiden Problemlöser zu finden stand er hier jetzt bei einem niedergebrannten Gebäude von dem er nicht wusste ob es ein Unfall, oder wie in der Subura auch nicht auszuschließen war jemandem ein Dorn im Auge gewesen war.


    Statt einfach seinen Auftrag abzugeben stand er jetzt hier von Personen umgeben, welche ansonsten nicht unbedingt in sein Umfeld gekommen wären. Er schaute von einer Person zur anderen, wechselte zwei, dreimal das Standbein und griff sich leicht an den Hinterkopf. In diesem Moment fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Die Beiden Männer vor ihm kamen der Beschreibung seines Freundes Maxentius erstaunlich nahe. Sollte er hier schon die beiden "Problemlöser" gefunden haben, von dem er ihm erzählt hatte. Nein, das konnte es nicht sein. Die beiden entsprachen jetzt nicht den Erwartungen mit denen sich Tacitus in die Subura begeben hatte. Wie sollten die ihm helfen können.


    Sein Unbehagen wuchs jeden Augenblick, doch jetzt half alles nichts mehr. Er hatte seine Entscheidung getroffen und konnte jetzt nicht mehr zu seinem Vater zurück rennen um diesen um Hilfe zu bitten. Vermutlich hätte er ihm sowieso gesagt:


    "Sieh zu wie du da selber wieder rauskommst. Stehe zu deiner Verantwortung!"


    Er hörte seinen Vater förmlich. Zudem hatte selbst Tacitus einen gewissen Stolz.


    Die Anspielung von Castor und der aufreizende Augenaufschlag von Pollux entgingen ihm natürlich nicht. Ein leichter Ekel zog sich über seinen Rücken. Er konnte den griechischen Praktiken nicht viel abgewinnen und hatte an einem Mann bisher noch nie etwas sonderlich aufreizend gefunden. Doch irgendwie verstand er den Wink und stieg darauf ein:


    "Sei mir nicht böse, aber du bist nicht das wonach ich gesucht habe und du kannst mir sicher auch nicht helfen. Ich habe bereits gefunden wonach ich gesucht habe."


    sagte er an Kalypso gewandt und lies allerlei Spielraum in seinen Worten. Er hofft nur, dass ihm das hier nicht alles noch auf die Füße viel und er sich bei den Röckchenträgern nicht irrte und diese wirkliche jene Personen waren, die er suchte. Nicht, dass sie seine Worte noch falsch verstanden und wirklich etwas von ihm wollten oder glaubten er wolle was von ihnen.

  • Die Thrakerin hatte genug gehört und noch viel mehr gesehen. Und so warf sie den Dreien noch einen bedeutungsschweren Blick entgegen. Diese Drei würden von nun an unter Kalypsos persönlicher Beobachtung stehen. Und vielleicht würde sie hiervon auch ihrem Domimus berichten. Doch alles zu seiner Zeit.


    So nickte die Dunkelhaarige knapp und drehte sich herum. Um mit gemessenen Schritten in der Gasse einzutauchen, aus der sie vor kurzem erschienen war.

  • Castor warf der Frau einen Blick hinterher und lächelte dann seinen Bruder und den Gast an.

    "Was wir hier versuchen, gefiel ihr nicht, aber sie wollte dabei helfen. Vielleicht hat uns auch nicht gefallen, was wir gesehen haben, drum durfte sie uns nur beobachten", lachte Castor spitzbübisch, ehe sein Gesicht ernst wurde.


    "Schön dass Du gefunden hast, was Du suchst werter Herr. Wie können wir Dir helfen? Wir sind auf vielen Gebieten äußerst bewandert. Wir sind die helfende Hand, die so manch einer vergeblich sucht. Also womit dürfen wir Dir behilflich sein. Nur keine falsche Scheu von den Götterknaben Castor und Pollux", lächelte Castor wie eine Katze die gerade einen frischen Fisch verschlungen hatte.

  • Pollux stützte den Ellbogen auf die Schulter seines Bruders, legte das Kinn in seine Hand und stellte die Beine über Kreuz. Lächeln nicht vergessen, während seine Augen unsichtbare Pfeile in den Rücken der Frau schleuderten. Erst, als er sicher war, dass sie nicht mehr lauschen konnte, blickte er dem fremden Mann aus schwarz umrandeten Katzenaugen ins Gesicht.


    "Wir sind von den Sternen hinabgestiegen, um den Sterblichen zu helfen, welche Not auch immer sie plagt", ergänzte er die Worte seines Bruders. "Wir helfen bei jenen Dingen, für die andere Götter wenig Verständnis haben. Wir haben für jede Not ein offenes Ohr. Wir bringen das Heil und die Erkenntnis, das Glück und die Liebe jenen zurück, die keine andere Hoffnung mehr haben."


    Und dafür war ihnen jedes Mittel recht, wenn nur der Preis stimmte.

  • Die Frau ging ihres Weges. Einen Moment lang sah ihr Tacitus hinterher, sich fragend ob sie nicht irgendjemand berichten würde und dieser eventuell von ihm erfahren könnte. Doch andererseits war Tacitus kaum so bekannt, dass ihn eine Frau aus der Subura (oder wo kam sie her??) erkennen würde, ausgenommen von einigen bekannt, berüchtigten Absteigen.


    Jetzt war er also alleine mit den beiden komischen Vögeln. Sein Unwohlsein war noch nicht wirklich besser geworden, im Gegenteil. Er wusste nicht so recht wie er sein Anliegen kundtun könnte. Was, wenn er doch an die falschen geraten war und sie seine Situation zu ihrem eigenen Vorteil nutzen würden? Die Ausführungen der Beiden trugen nicht unbedingt dazu bei Vertrauen zu fassen, im Gegenteil.


    Andererseits hatte er eigentlich nicht viel zu verlieren. Die beiden kannten seinen Namen nicht und ohne diesen würden sie ihn auch später nicht so ohne weiteres finden. Im Fall der Fälle könnte er sich immer noch in das Haus seines Vaters verkriechen wie ein räudiger Hund. Rückgrat war nicht etwas für das Tacitus bekannt war. Aus diesem Grund war er ja hier, ansonsten hätte er das Problem auch einfach selber lösen können.


    Mit leicht zugekniffenen Augen, die beiden musternd meinte er deshalb:


    "Nun, man sagte mir ich würde hier in der Gegend zwei Problemlöser finden können. Ich habe ein Problem welches zu lösen wäre."


    Er beschloss weder seinen Namen noch zu viele Informationen preis zu geben, bevor er sich sicher war, dass er an die richtigen geraten war.

  • "Wir die Strahlenden lösen jedes Problem für passende Bezahlung. Es gab noch nie Beschwerden über unseren Dienst am Menschen. Weder der Auftraggeber noch der beglückte Kunde hat geklagt. Hat jemand ein Problem, haben wir die Lösung. Das ist unser Schicksal, unsere Gabe und auch unsere Bürde", lächelte Castor keck.


    Die seltsame Frau war verschwunden. Nun so oder so wäre sie dass, lachte er innerlich.

  • Nungut, die komische Wortwahl seines Gegenüber gab Tacitus schon irgendwie zu denken. Doch er war nunmal nicht hier um über Sprache zu diskutieren, sondern um sein Problem gelöst zu bekommen. Er nahm sich noch einmal eine kurze Bedenksekunde bevor er sich dann mit etwas Magengrummeln dazu entschloss es zu versuchen:

    "Nun gut...." hoffentlich war es das richtige was er hier tat, "...ich habe da ein etwas heikles Problem. Ich war da mit einer recht reizenden Frau zusammen. Die Nacht war wunderbar und wir hatten wahrlich unser Vergnügen."


    Tacitus lächelte vergnügt bei der Erinnerung. Doch wer nicht vorsichtig war, der konnte irgendwann Probleme bekommen. Da war er wieder bei den ungefragten Ratschlägen seines Vaters.


    "Allerdings scheint es so als hätte diese Nacht ein Nachspiel welches mir gar nicht gefällt. Sie scheint schwanger zu sein."


    Tacitus lies die Worte wirken als wäre das jetzt etwas großes, als würde es die Welt verändern. Naja, seine Welt würde es auf jeden Fall verändern und dies nicht zum Besten wie er dann weiter ausführte:


    "Das Problem ist ich kann mit einem solchen Balg nichts anfangen. Das noch größere Problem ist, dass die Frau die Tochter des größten Konkurrenten meines Vaters ist. Sie hat mir zu verstehen gegeben, dass sie das Kind behalten wird. Nachdem ich der einzige Erbe meines Vaters bin bringt dies einige Probleme mit sich."


    Er war sich mittlerweile nicht mehr sicher ob dies nicht sogar ein abgekartetes Spiel war. Tacitus atmete hörbar durch und fügte dann seinen eigentlichen Auftrag an:


    "Könnt ihr dafür Sorge tragen, dass das Kind nicht auf die Welt kommt? Es muss allerdings diskret ablaufen."


    Tacitus fühlte sich schrecklich, doch am meisten beschäftigte ihn die Angst vor seinem "Schwiegervater" in spe, welcher nicht gerade für zimperliche Methoden bekannt war.

  • "Wir sind Göttersöhne, natürlich können wir das. Wir können alles, was dein Herz begehrt. Wir sind hier, um die Menschen glücklich zu machen. Sprich nur deine geheimsten Wünsche aus und sie sollen in Erfüllung gehen." Pollux lächelte freundlich. "Wenn die Opfergabe stimmt."

  • "Die Opfergabe..." begann Tacitus und machte eine Pause. Er musste lächeln. Irgendwie fand er die beiden so langsam interessant.


    "Wie hoch ist die Opfergabe denn bei Göttersöhnen?" fragte er dann mit spitzbübischen Lächeln. Also entweder waren die beiden völlig durchgeknallt oder schon wieder so gut, dass sie ihr Auftreten wirklich die ganze Zeit so durchzogen. Entgegen jeder Vernunft wurden die Alarmglocken welche in Tacitus klingelten immer leiser.

  • "Für läppische 500 Sesterzen an die Strahlenden, wird Dein Leben wieder blütenrein.


    Das entstandene Früchtchen wird nicht am Baume reifen. Der Baum selbst wird im Sturm der Göttlichen fallen. So als wäre Dein Unglück niemals geschehen werter Herr", sagte Castor ernst und nickte gewichtige.

  • 500 Sesterzen? Waren die völlig verblödet? Wo sollte Tacitus denn jetzt 500 Sesterzen hernehmen? Er war im Moment nicht unbedingt flüssig. Aber was sollte er sonst tun? Handeln erschien ihm momentan auch nicht wirklich sinnvoll, zudem wollte er das Problem rasch und nachhaltig aus der Welt geschafft haben. Irgendwie würde er das Geld schon auftreiben. Oder wie sonst immer eine andere Lösung finden. Er dachte da an die versteckte Reserve seines Vaters.


    "Schön, 500 Sesterzen. Ich will dafür aber wirklich das Problem nachhaltig gelöst haben. Ihr bekommt 500 Sesterzen nach getaner Arbeit."


    Hoffentlich kamen sie nicht auf die unsägliche Idee im Voraus zu verlangen. Tacitus hatte nichts bei sich. Aus diesem Grund schob er eine grundlegende Information sofort hinterher:


    "Der Name der Frau ist Lecania Maesa. Ihr findet sie üblicherweise in oder um der Taverna Apicia auf dem mercatus urbis. Seid aber vorsichtig. Sie ist normalerweise von einem Schoßhündchen ihres Vaters umgeben der nicht von ihrer Seite weicht und nicht gerade zimperlich im Umgang mit anderen ist. Es darf niemand erfahren, dass ich Euch geschickt habe."


    Es war seltsam. Irgendwie war die Nervosität mittlerweile völlig von Tacitus abgefallen. Er stellte sich selber die Frage ob dies gut oder eher schlecht war...

  • "Das Problem wird samt und sonders vom Antlitz Romas verschwinden. Wann und wo wirst du uns das Opfer darbringen, o Demütiger?", säuselte Pollux. Er hatte nicht vor, sich um den verdienten Lohn prellen zu lassen.

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