Porta Praetoria - Ein jeder, der Einlass wünscht, muss sich hier melden!

  • Vexillarius Matinius Ocella für Suboptio Matinius Sabaco...meldete sich Ocella an der Porta. Er hatte dienstfrei, es war schönes Wetter, so saß er auf seinem Pferd und starrte die Wache an.

    Er warf dabei einen Blick auf die Fadenscheinige Tunica der Wachposten und beschied, daß es allerhöchste Zeit war den Kumpels vernünftige Kleidung zu gönnen.

    In seinen Packtaschen hatte er vier Tuniken zu Auswahl, für den Sommer und dem Winter in langärmeliger und dickerer Ausführung. Er hatte von seinem Kontakt auch ein paar Beinkleider bekommen, wie sie bei der Ala benutzt wurden. Insgesamt hatte der Weber ihm eine interessante Marge genannt, alles darüber war für ihn.

    Es war schon erstaunlich wie sehr die Preise und Qualitäten differierten.

  • Wenig später war Sabaco informiert und erschien an der Porta. Er präsentierte sein verheiltes Monstergebiss, als er seinen Bruder herzlich angrinste. Seit er bei der Classis war, sah Sabaco wieder dauerhaft gepflegt aus. Da Ocella auf dem Pferd thronte, entging der Bruder einer überschwänglichen Begrüßung und bekam nur den Arm getätschelt.


    "Na? Gut, dass es so schnell geklappt hat." Und dass der Bruder persönlich anrückte, anstatt schriftlich zu antworten. Aber das wusste Ocella. "Ich nehme an, dass du wegen der Klamotten hier bist und nicht wegen Borbetomagus."


    Neugierig warf er einen Blick auf die prallen Packtaschen.

  • Ocella schüttelte grinsend der Kopf. Wenngleich sein großer Bruder inzwischen zwar uniform und deutlich zivilisierter auftrat, so blitzte immer noch ein klein wenig Wahnsinn durch. Borbetomagus wird warten müssen, ...mehr als ein Nachmittag frei ist zur Zeit nicht drin...Er schwang sich vom Pferd, ließ die Zügel fallen, klopfte dem Pferd auf den kräftigen Hals und trat auf seinen Bruder zu. Da er in Uniform war unterließen sie es im Angesicht der Wachen sich auf die übliche Weise zu begrüßen und beließen es beim Unterarmschütteln. Ich hab den Händler ausfindig gemacht, er ist wenig begeistert in solchen Mengen zu liefern...er produziert mit seiner Familie, und das sehr...nun sagen wir ...intensiv langsam.

    Er zuckte die Schultern. Deswegen sind sie so gut und gelinde gesagt auch so ...ähem...wertvoll.

    Es hatte damals intensiver Verhandlungen bedurft,...45 Sesterzen für die Langärmeligen und 35 für die Kurzen. Viel Holz für Klamotten, auch wenn sie es durchaus wert waren. ...unter 40 Sesterzen pro Tunica mit einer großzügigen Lieferfrist von 20 pro Monat ist nichts zu machen...er hat noch etwa 50 auf Lager, allesamt ungefärbt,...das Färben würde nochmal kosten,...soll aber länger halten. Er warf einen Blick zurück auf sein Pferd, welches stoisch auf der Stelle stand.

  • Sabaco verstand. Nicht den Grund, warum man den Leuten nicht zeigen durfte, wie sehr man sich freute, sie zu sehen. Aber er begriff die Notwendigkeit, sich den Gepflogenheiten im Dienst zu fügen.


    "Ja, die Zeit ... sieht bei mir auch nicht besser aus." Es war nicht mal ein Lupanarbesuch vor Ort drin, was allerdings Sabacos eigene Schuld war. Allein hatte er keine Lust auf einen Ausflug und trieb sich während der Freizeit im Castellum rum, wo er den Leuten mit seiner Aufdringlichkeit auf den Keks ging oder sie verstörte.


    "Gute Qualität hat ihren Preis. Der Gubernator Vorenus Nero war begeistert und vielleicht wäre er es immer noch, trotz Preis und Wartezeit. Aber ich weiß nicht, ob er das anordnen darf oder an wen er sich wenden muss?! Die erste Fuhre krallen sich vermutlich die Offiziere. Falls die kein Interesse haben, weil es ihnen zu teuer ist oder sie auf kalte Eier stehen, schlage ich die Tunikas mal für meine Centuria vor. Wir bekommen beizeiten einen neuen Centurio, der könnte sich damit beliebt machen."

  • Ansgar stand Wache. Im Gegensatz zu vielen Kameraden machte es ihm nichts aus, besonders als Turmwache, denn vom Wachturm aus konnte man fast die ganze Stadt überblicken, den Rhenus, den zivilen Hafen. Er hatte sein eigenes System entwickelt um auf verdächtige Bewegungen und sei es nur Blicke in Richtung des Castellums aufmerksam zu werden.

    Doch heute war es eher unauffällig. Was daran lag, daß im zivilen Hafen 3 voll beladene Frachtschiffe angelegt hatten und deren Ladung, darunter auch Sklaven nun gelöscht wurde.

    Er verfolgte die Karawane der Unglücklichen zum Sklavenmarkt und fragte sich ob er sich auch irgendwann einen Sklaven leisten konnte. Er hatte von älteren Kameraden gehört, daß bei der Classis auch Sklaven als Prisengeld möglich waren...Na hier wohl weniger...und wenn dann wohl eher für die höheren Chargen.

    Sein Blick glitt zurück zu den dicken Pötten im Hafen, wo große Amphoren, Kisten, Ballen mit Baumwolle, Wolle und ähnlichem in die Lager geschleppt wurden. Er fragte sich wieviel so eine Ladung wohl wert sei. Mit einem tiefen Atemzug und einem leisen Seufzer kam er zu der Erkenntnis, daß er im Grunde eine arme, kleine Nummer war, weit weg von Reichtum und den sich daraus bietenden Möglichkeiten. Sein Blick wanderte wieder umher, stets auf der Suche nach einer Bedrohung für die Classis...noch 3 Stunden...bei den Göttern.

  • Uff,...Ansgar und seine Kameraden wußten wer da vor ihnen stand. Sie nahmen Haltung an und salutierten. Vor ihnen stand niemand geringeres als der Retter des Caesar. Er allein sollte schon 70 Barbaren erschlagen haben. Ansgar als Wachhabender schickte gleich einen Boten zur Principia um den Optio Spei zu informieren. Dann nahm er vor dem Decurio Haltung an .Salve Decurio Germanicus,...ich denke der Optio Spei wird in der Prncipia sein, du darfst passieren!

    Wer waren sie den Mann seine Waffen zu nehmen? Insgeheim wußte er, daß die Anzahl der getöteten Barbaren auf rund 100 beziffert worden war, daß man dem Germanicer alleine davon 70 zusprach war natürlich nur ein Gerücht. Obwohl Ansgar ernsthafte Zweifel kamen als der Reiteroffizier an ihm vorbei schritt. Diesem Mann traute er das durchaus zu.

    Die Wachen steckten die Köpfe zusammen und rasch wurden aus 70 Barbaren 120. Ansgar rief sie zur Ordnung und während sie sich wieder wichtigtuerisch vor der Porta postierten sah Ansgar dem Germanicer und seinem Pferd gedankenverhangen nach.

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