• "Auf den letzten Trunk." Die Becher klangen, der Wein schwappte über den Rand, hinein in den Becher des anderen und über die Hände.


    Am letzten Tag und besoffen durfte man auch mal ein bisschen der Wehmut frönen. Stilo hielt im Verdrängen wohl den Meistertitel, doch wenn eines der Verdrängungsobjekte genau neben ihm saß, war das nicht so einfach. Als alle gegangen waren und sie beide allein noch durch die nächtlichen Straßen von Satala streiften, blieb Stilo stehen. Während es in Rom aufgrund der nach Sonnenuntergang fahrenden nachts manchmal lauter war als am Tag, herrschte in Satala während der Dunkelheit Frieden. Sie hörten nur ab und zu aus der Castra das Signal zum Wachwechsel und die Rufe nächtlicher Tiere.


    "Du wirst mir fehlen", sagte Stilo und schaute hinauf zu den Sternen. "Wirst du auf meinen Sohn achtgeben? Er dient in der Ala in Mogontiacum, so wie du bald. Und wirst du Madara mitnehmen?"

  • Cimber und Stilo stießen an und beide betrachteten sich, als würden sie sich das letzte Mal sehen. Für eine lange Zeit würde genau dass der Fall sein. Wer wusste, wann das Schicksal sie wieder zusammenführen würde? Rom und Germania lagen doch eine Ecke auseinander. Irgendwie schmeckte das Getränk bitter, aber Cimber sagte nichts dazu. Stilo erging es nicht anders, dass wusste er.


    "Du wirst mir ebenso fehlen Stilo. Irgendwie frage ich mich, wie ich meinen Dienst ohne Deine freundlichen Arschtritte hin bekommen soll. Du hast mein Ehrenwort, dass ich auf Deinen Sohn achten werde. Vielleicht bin ich nicht immer der Schnellste, aber auf mein Wort ist Verlass. Und wir sind eine Familie Stilo, uns verbindet mehr, als Blut allein je verbinden könnte. Vergiss das nie.


    Madara muss alleine anreisen, am besten mit Zmertorix. Ich reise mit Kameraden an, ich weiß nicht ob Madara schon abreisebereit ist. Aber ich werde nachher mal nach ihr schauen. Zmertorix ist eine sehr gute Reisebegleitung.


    Du bist in Rom Stilo, vergiss nicht wer dort lebt. Denk an Scato und seine Leute, dort bist Du immer willkommen. Grüße sie von mir, sobald Du sie siehst. Ich werde Deinen Sohn von Dir grüßen und so gut es geht auf ihn Acht geben. Lass von Dir hören, vergiss das nicht Stilo. Wer hätte gedacht, dass Du mal ein Schwarzrock wirst? Auf Dich Stilo", sagte Cimber und hob seinen Becher.

  • "Bruder, wieso lässt du Madara allein nach Germania reisen, wenn du ohnehin nach Norden reist? Manchmal könnte man meinen, dir wäre es nicht unrecht, wenn ihr etwas zustieße. Zmertorix ist ein guter Begleiter, aber mal ehrlich, ein Beschützer ist er nicht, der braucht selber Schutz.


    Wer gedacht hätte, dass ich mal Schwarzrock werde? Keiner ... nicht in Anbetracht eines gewissen Vorfahren, auch wenn das nun auch schon wieder ein Weilchen her ist. Mich wundert es, ich nehme es als Geste gegenüber unserer Gens, dass die Sache endlich vergeben und vergessen wurde.
    Bist du so gut und nimmst Topas mit? Er ist jung und gesund, bestens ausgebildet. Fango kann ihn in der Ala vielleicht gebrauchen. Ich selbst werde auf Onyx reiten. Wenn schon schwarz, dann richtig."

  • Cimber lehnte sich zurück und grinste von einem Ohr zum anderen.


    "Stilo hier und heute bei unseren letzten gemeinsamen Stunden, spreche ich die reine Wahrheit zu Dir. Warum ich Dir Madara vorher ausgeredet habe? Damit ich Dich nicht verliere. So lieb mir meine Schwester ist, so nahe stehst Du mir. Und da war ich mir ehrlich gesagt doch näher. Ich weiß wohin Du gehörst und was Du zum Leben brauchst und das ist die Legio. Aber nun wo Du nach Rom aufbrichst und sich unsere Wege doch trennen, da wollte ich Dir mit meiner Entscheidung die Möglichkeit geben, Dich doch von Madara zu verabschieden. Oder eben nicht Stilo. Also nein, ich habe nichts gegen Madara und ich möchte nicht das ihr etwas zustößt. Garantiert nicht.


    Du liegst mir genauso am Herzen, sogar ein gewaltiges Stück mehr und deshalb wählte ich zuerst für uns beide, damit man uns nicht trennt. Oder besser, damit Du uns nicht trennst. Da diese Trennung nun aber von der alten Natter vorgenommen wurde, gebe ich Dir das, was Du Dir vielleicht wünscht. Es ist nicht mehr oder weniger als eine Möglichkeit. Die Entscheidung liegt bei Dir Stilo.


    Ich werde Dich vermissen Bruder und ich werde Deinem Sohn mit Freude Topas überreichen. Topas wird Fango gut dienen und Du weißt ihn in guten Händen. Er bleibt in der Familie. Ist es nicht dass, was zählt?


    Zmertorix hat keinen Schutz nötig Stilo, andere haben Schutz vor Zmertorix nötig. Er ist härter und taffer als Du glaubst, sogar härter als er von sich selbst glaubt. Doch es wird der Tag kommen, da wird er über sich hinauswachsen und erkennen wer und was er wirklich ist. Noch ist es nicht soweit. Doch gleich was er jetzt sieht, er ist ein feiner Kerl und er bedeutet mir sehr fiel. Ich würde ihm jederzeit meine Schwester anvertrauen und sogar Dich würde ich ihm anvertrauen Stilo. Dieser Mann hat möglicherweise mehr geleistet und gelitten als so mancher von uns.


    Wann brichst Du auf?", fragte Cimber und er fühlte wie sich seine Kehle bei der Frage zuschnürte.

  • "Damit du mich ... Bruder. Mich verlierst du nicht, niemals, hörst du?" Seine narbige Hand legte sich auf Cimbers Schulter. "Keine Frau könnte das ändern, nur der Tod. Und die verdammte Schlange, wie ich einräumen muss! Götter, was für eine scheiß Situation, dass der Tuccius den einen nach da versetzt hat und den anderen nach dort! Man sollte ihm ... ich darf es nicht aussprechen.


    Madara darf nicht allein zurückbleiben, das ist Fakt. Nach reiflicher Überlegung finde ich, dass sie bei mir viel besser aufgehoben wäre als bei Sabaco." Natürlich war das Anliegen kein bisschen egoistisch.

  • "Nun ich habe da schlicht an uns beide gedacht, was benötigst Du mehr als Madara und die Legio? Mich. Und ich Dich ebenso, bevor Du Dich also mit einer Frau und ohne mich unglücklich machst, wollte ich Dir die Entscheidung abnehmen. So etwas tun Brüder Stilo. Aber wenn Du in die Ferne ziehen musst, dann sollst Du das Beste bekommen, was ich Dir mit auf den Weg geben kann und das ist Madara. Ich denke auch dass sie bei Dir viel besser aufgehoben wäre. Erstens magst Du sie mehr, als gut für uns wäre. Und zweitens kennt sie Sabaco nicht und Sabaco kennt Madara nicht. Der Mann wusste gar nichts von seinem Glück. Von daher solltest Du ihr die gute Botschaft überbringen, dass sie Dich nach Rom begleiten darf.


    Und wer weiß was in Germanien so los ist? Nachher möchte Sabaco Madara gar nicht heiraten und wo soll ich dann mit ihr dort hin? Sie allein zurück nach Rom schicken zu Dir? Nein sind wir ehrlich Stilo, das Schicksal hat für Dich und Madara entschieden und für mich und Impetus zur Ala zu wechseln. Es freut mich, dass uns nichts trennen kann. Dennoch bleibt die Entfernung bestehen. Pass auf Dich und Madara auf, so wie ich auf Deinen Fango aufpasse hörst Du?", sagte Cimber und knuffte Stilo fest und liebevoll.


    Die alte Natter wusste genau was er getan hatte, Schmerz und Freude zu verbinden war grausig.

  • Wer Stilo kannte, wusste, dass es kein Zufall war, dass seine Freunde zumeist von der anhänglichen Sorte waren. Was das betraf, waren Cimber und Sabaco sich nicht unähnlich und Stilo fühlte sich ganz prächtig damit, so hofiert zu werden. Gönnerhaft tätschelte er Cimbers Schulter.


    "Natürlich kennt Sabaco Madara nicht, aber er kennt mich, und darum wäre das schon klar gegangen. Er hätte sie geheiratet und sich gut um sie gekümmert, sei dir dessen versichert. Aber es kann nicht schaden, wenn ich persönlich das übernehme. Auf unsere Freundschaft hätte das so oder so keinen Einfluss gehabt, Bruder. Ich werde Madara die gute Nachricht überbringen."


    Er umarmte Cimber zum Abschied fest und lange. Sie waren mehr als Kameraden und Freunde, sie waren Vettern und fühlten sich wie Brüder. Ganz im Gegensatz dazu, was Stilo seinem leiblichen Halbbruder Ravilla gegenüber empfand.


    "Lass von dir hören, Großer. Und mach keinen Scheiß."

  • "Ach Stilo Du weißt was ich meine. Du wirst Dich jetzt häuslich niederlassen als kaiserlicher Türsteher und da passt Madara in Dein Leben. Deine wilden Tage sind gezählt und Madara wird Dir eine gute Frau sein. Sie ist vom alten Blut wie Du weißt. Diese neumodische Gehabe von manchen Frauen ist ihr fremd, sie ist eine römische Frau und verhält sich auch so. Aber wem erzähle ich das, Du weißt es besser als ich", scherzte Cimber um dem Bruder den Abschied zu erleichtern, ehe er wieder ernst wurde.


    "Sei vorsichtig in Rom Stilo, mächtige Männer haben mächtige Feinde. Deine Aufgabe wird sicher keine leichte sein, aber wenn das einer packt dann Du. Vergiss Deine Frau nicht auf Deinem Weg nach Rom", sagte Cimber und erwiderte die Umarmung fest.


    "Und jetzt werde ich gehen, ehe ich Staub oder irgendwas ins Auge behkomme, Du verstehst schon. Reite wie Neptun mein Bester", warf Cimber ein und ließ Stilo widerstrebend los. "Pass auf Dich auf".

  • "Du auch, Bruder. Lebwohl."


    Nicht nur bei Cimber kroch der Staub in die Augen. Es wurde Zeit. Stilo ging ein paar Schritte rückwärts, dann wurde er sehr traurig, lächelte ein letztes Mal und ging, ehe es peinlich wurde.


    In der Castra zogen die Menschen an ihm vorbei wie Geister. In Wahrheit war er selbst der Geist. Selten hatte er sich mitten unter Leuten so einsam gefühlt.

  • Stilo hinterließ einen Brief beim Wirt des Goldenen Gockels, der diesen seinem Dauergast Madara aushändigen sollte:


    Liebe Madara,


    da dein leiblicher Bruder es vermutlich wieder vergisst, dich zu informieren, wie es für ihn typisch ist, springe ich an seiner Stelle ein:


    Cimber wird nach Germania zur Ala I Singularium versetzt. Und ich werde nach Rom versetzt zu den Cohortes Praetoriae. Er und ich müssen praktisch sofort aufbrechen, keine Zeit, noch irgendwas Außerdienstliches zu organisieren.


    Es steht natürlich außer Frage, dich allein hier zurückzulassen. Und die Kälte, Nässe und Dunkelheit in Germania würde deinem sonnigen Gemüt nicht guttun. Warte bitte auf Zmertorix und sage ihm, er soll dich nach Rom bringen, sobald er eintrifft. In Rom wartet eine Überraschung auf dich.


    Für die Finanzierung deines Aufenthalts im Goldenen Gockel ist gesorgt.


    Wir sehen uns.


    Dein Stilo


  • Madara erhielt vom Wirt einen Brief ausgehändigt, den sie mit etwas Erstaunen entgegen nahm. Sie entrollte ihn und las in aller Ruhe die Zeilen. Stilo hatte ihr geschrieben, was Madara sehr freute. Zudem ging es nicht mehr nach Germania, sondern nach Rom! Stilo war zu den Prätorianern beordert worden, dass war eine große Ehre. Er diente fortan dem Schutze des Kaisers, dem Mann der ein lebender Gott war und über sie alle wachte. Und Stilo war einer seiner direkten Untergebenen. Madara war unheimlich stolz auf ihn. Nur leider konnte sie ihm dies gerade nicht mehr mitteilen, da er direkt aufgebrochen war.


    Cimber hatte bestimmt in seiner konfusen Planung wieder vergessen ihr Bescheid zu sagen. Hoffentlich war Zmertorix informiert, nicht dass sie hier wartete und der gute Mann von gar nichts wusste. Jedoch so wie Stilo schrieb, war er tatsächlich unterwegs und Madara verließ sich auf das Wort von Stilo. Glücklich rollte sie den Brief wieder zusammen und verstaute ihn bei ihren Habseligkeiten.


    Madara freute sich ebenso über den letzten Satz, die Finanzierung war gesichert. Das hieß, sie musste sich darum nicht auch noch Sorgen machen. Gut gelaunt machte sie sich daran, nach unten in die Taverne zu gehen und sich eine Wachstafel aushändigen zu lassen. Sie wollte alles notieren, was sie für die Reise nach Rom benötigte. Der Wirt würde es besorgen und Cimber würde die Sesterzen springen lassen müssen. Zudem musste sie auch überlegen, was Zmertorix als Begleiter wohl benötigte.


    Kaum dass sie die Wachstafel und einige gefüllte Brote erhalten hatte, begab sie sich wieder auf ihr Zimmer und fing an ihre Einkaufsliste zu schreiben.

  • Auf der Reise trug Zmertorix Herrenkleidung, da er keine Lust auf unangenehme Begegnungen hatte. In gleicher Manier tauchte er im Goldenen Gockel auf, staubig und bester Dinge. Doch das änderte sich schon in den ersten Minuten seiner Anwesenheit. Als Zmertorix vom Wirt erfuhr, dass Cimber sich auf und davon gemacht hatte, ohne ihm eine Nachricht zu hinterlassen, reagierte er etwas schmallippig. Nicht nur Cimber war fort, sondern für seinen sogenannten Freund Stilo galt das Gleiche. Hinfort waren sie, auf Nimmerwiedersehen, ohne ein Wort oder eine Nachricht des Abschieds.


    Zmertorix war nach all den Jahren Seelsorge auf einmal allein.


    Er setzte sich an einen der Tische, noch erschöpft von der Reise, mit zerschlagenen Hoffnungen vor den Augen und niemand war hier, um ihm Gesellschaft zu leisten. Er besann sich an seine Jugend als Eremit in den Bergen, als der Weg der Göttin sich ihm offenbart hatte, doch so richtig half das heute nicht. Erschöpft trank er einen Becher verdünnten Wein, aß einen Hirsebrei mit Früchten und stellte fest, dass seine Hände nach der Reise rissig, alt und vertrocknet aussahen.

  • Eine fleischige, zarte, weibliche Hand legte sich auf die Schulter von Zmertorix.

    "Salve bist Du Zmertorix? Ich erwarte einen Begleiter namens Zmertorix, mein Name ist Umbrena Madara", grüßte sie freundlich und setzte sich dem jungen Fremden gegenüber. Viele neue Gesichter gab es nicht und irgendwie machte er einen vertrauenserweckenden Eindruck.

  • Er drehte sich um, als er die Hand auf seiner Schulter spürte. In der Berührung lag nichts Unangenehmes oder Bedrohliches, so dass er ganz entspannt blieb.


    "Sehr erfreut, Madara. Du kannst deine Abstammung von der Gens Umbrena nicht leugnen. Dass du auf mich wartest, überrascht mich. Wohin soll ich dich denn begleiten? Nimm doch bitte Platz. Was möchtest du trinken? Auch eine kleine Speise gefällig?"

  • Madara setzte sich zu Zmertorix an den Platz und freute sich über die nette Gesellschaft die Stilo für sie ausgesucht hatte. Er hatte wirklich nicht zu viel versprochen, was Zmertorix anging.


    "Ebenso erfreut Dich kennenzulernen Zmertorix. Stilo hat bereits einiges von Dir erzählt, aber sei unbesorgt, nur Gutes. Du sollst mich nach Rom begleiten, denn dort wartet laut Stilo eine Überraschung auf mich. Möglicherweise sogar auf uns beide? Die Reise ist lang und für eine Frau schickt es sich nicht, allein zu reisen. Zudem muss ich gestehen, würde es mich schon etwas ängstigen, allein eine derart große Strecke bewältigen zu müssen. Umso mehr freut mich Deine Gesellschaft.


    Vielen Dank für das Angebot, ich nehme einen Becher Posca und ein gefülltes Brot mit Käse. Das musst Du probieren, es ist unheimlich gut.


    Also Zmertorix, erzähl mir ein bisschen von Dir. Wer bist Du? Und wie bist Du in Stilos Gefolge gekommen? Ob Du schon einmal von mir gehört hast, weiß ich nicht. Mein Name ist Umbrena Madara und wie mein Name Dir sagt gehöre ich zur Familie der Pferdezüchter. Vielleicht kennst Du meinen Bruder Cimber, der Wahl- und Herzensbruder von Stilo. Mich hat an diesen Ort ein schändlicher Überfall auf unser Anwesen geführt. Unsere Pferde wurden gestohlen, ich habe versucht etwas zu unternehmen. So landete ich letztendlich hier", erzählte Madara um die Stimmung etwas aufzulockern und Zmertorix besser kennenzulernen.

  • "Mein Leben ist nicht allzu lang und doch ist es die Geschichte einer langen Reise, liebe Madara", antwortete Zmertorix. "Wenn es dein und Stilos Wunsch ist, so begleite ich dich nach Rom. Dir wird auf der Reise nichts geschehen. Doch wenn ich einen Vorschlag anbringen darf, so lass uns die Erzählung über mein Leben für die Zeit auf dem Schiff aufsparen, um ums von der Seekrankheit, der Langeweile und den schlechten Umgangsformen der Besatzung abzulenken. Wir werden dennoch genügend Gesprächsthemen finden, bis es so weit ist, dessen sei versichert. Sei doch bitte so gut und berichte mir von dem Überfall auf das Gestüt Umbrena."


    Er bestellte das gefüllte Käsebrot, welches Madara empfohlen hatte, gleich zwei Mal, damit ein jeder von ihnen etwas zu speisen hatte. Dazu orderte er Posca.

  • Madara lächelte erfreut, als Zmertorix ein bisschen erzählte.


    "Du musst nicht alt sein, um viel erlebt zu haben Zmertorix. Und manche alten Leute, haben viele Jahre gesehen, aber sonst auch nichts. Es war Stilos Wunsch, mehr noch er hat Dich ausdrücklich empfohlen und wir haben auf Dich gewartet. Nur konnte er wohl nicht länger warten, da ihn sein Dienst abgerufen hat. Leider kann ich Dir überhaupt nicht sagen, wie lange man mit einem Schiff unterwegs sein wird. Über solches Wissen verfügt mein Onkel Nero, aber er ist weit fort und fragen kann ich ihn somit nicht.


    Der Überfall, im Grunde Zmertorix ist dieser schnell erzählt. Bei Nacht und Nebel tauchte eine Gruppe Räuber auf nahm unsere besten Pferde mit. Die eigentliche Geschichte beginnt dort, wo ich auszog um etwas zu unternehmen. Ich habe mir eine Decke übergeworfen, bei der selbst unser gutmütigstes Pferd gescheut hätte. So bin ich verkleidet losgezogen, eine vermeintliche Sklavin. Ich wollte Cimber holen. Irgendwer musste etwas unternehmen und das war ich. Was ich so mutig beschlossen hatte, fing schon an mich etwas zu gruseln, als ich unsere schützenden Mauern hinter mir gelassen habe.


    Leider waren sie nicht so schützend, wie ich es immer angenommen hatte. Ansonsten wären diese Räuber erst gar nicht an unsere Pferde gekommen. Widerstand haben wir keinen geleistet. Es war niemand da, der Widerstand hätte leisten können Zmertorix. Wären Cimber, Stilo oder Nero anwesend gewesen, hätte die Sache anders ausgesehen. Aber sie waren nicht da. So lag die Last auf meinen Schultern und ich zog eigenmächtig los.


    Am Ende stolperte ich über Stilo und erzählte ihm von unserem Unglück. Er wollte mich zu Cimber begleiten, soweit so gut. Doch ab dato wurde die Sache verworren und nun ist Cimber irgendwo, Stilo ist fort in Rom, mal sollte ich Sabaco heiraten dann doch wieder nicht und nun soll ich nach Rom aufbrechen. Es ist ein wenig verworren", antwortete sie freundlich.

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