• Drusilla war noch immer misstrauisch hier stimmte doch was nicht. Aber erst mal herzten sich die beiden alten Freundinnen. Und was sollte sie machen also setzte sie sich nach dem ihr ein Korbstuhl angeboten worden war. "Natürlich bin ich gekommen. Was dachtest Du den? Und ja es ist lange her, zulange würde ich sagen. Deswegen bin ich auch gleich los als ich deine Einladung bekommen habe." Naja was hieß schon gleich. Ihren Ornatrix hatte zwei Stunden gebraucht bis sie so aussah aber offensichtlich hatte Drusllia hier ihr Pulver umsonst verschossen. "Ähm ja". Sagte sie knapp auf die Frage ob sie allein gekommen war. Man merkte ihr an das sie deswegen angefressen war.


    Dann hörte sie Kinderlärmen, gut konnte auch eines der Sklavenkinder sein. Aber Drusllia beschlich ein ungutes Gefühl.

  • Sie besah sich die Freundin genauer und konnte sehen, dass Drusilla immer noch eine schöne junge Frau war. Die Jahre waren anscheinend spurlos an ihr vorüber gezogen, da sie ja noch sehr jung war. "Gut siehst du aus und verdrehst wahrscheinlich allen jungen Römern den Kopf!" erwiderte Faustina lachend. "Zu lange in der Tat...ich bin erst seit kurzem wieder in Roma und habe ein bisschen gebraucht um mich wieder einzuleben. In Tarrentum läuft alles ein wenig gemächlicher."


    Faustina machte es sich ebenfalls wieder bequem und lümmelte sich in den großen Korbstuhl in eine halb liegende Position. Bevor sie sich allerdings wieder richtig entspannen konnte, ging auch schon das Gekreische wieder los und die kleine Iulia kam in Sichtweite gefolgt von Irene, die bereits den Tränen nahe war. Das Kind war heute wieder außer Rand und Band und unerträglich.


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    Ein quietschiges "Maaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaamaaaaaaaaaaaaa!" hallte über den ganzen Garten, der einem in der Tonlage das halbe Hörvermögen und den Rest der Nerven kostete und schon kam das kleine Mächen angetrabt, nur von der ungewohnten Besucherin zum Stillstand gebracht.


    Iulia stand ein wenig durcheinenander vor den beiden Korbstühlen mit Faustina und Drusilla. Nach kurzem Überlegen identifizierte die dreijährige Iulia die Besucherin als Überraschung und Spielgefährtin und warf ihren Ball so fest sie konnte auf Drusilla zu. "Faaaaaaaang!" rief das Mädchen, ehe der Ball in Richtung Drusilla flog.

  • Das Lob ging natürlich runter wie Öl das war schon mal was. "Danke du auch." gab sie das Lob zurück weil Faustina nun mal auch eine schöne junge Römerin war. Auf die jungen Römer anging sagte sie. "Die meisten sind Idioten." Und oben drein war es so das ihr Onkel wenn dann eh nicht so einen Jungen man im Auge hatte. Was brachte es da Gedanken an einen jungen Mann zu verschwenden. Auch wenn sie das insgeheim tat. Was eine kleiner Stadt anging das konnte sie Bestätigen den sie war ja nur auf dem Landgut aufgewachsen das ihr Onkel für sie verwaltet. Deswegen winkte sie bei der Aussage ab. "Wem erzählst du das ich denke ich bin hier das Landei."


    Schon als das lang gezogene Maaammmaaa kam und Drusilla sah das Faustina darauf reagierte verdrehte Drusilla die Augen und ihr entfuhr ein leises aber genervtes. "Bona Dea!" Jenem Ausruf den sie sich von Aviana übernommen hatte.


    Als nun aber die Kleine auf sie zukam setzte sie ein freundliches Lächeln auf. Erstens war sie gut erzogen und zweitens war es ja nicht so das sie Kinder nicht mochte.

    Als die keine ihr den Ball zu warf fing sie ihn auf und hielt ihn der kleinen mit einer schüttelnden Handbewegung hin. "Na kleine ist das dein Ball?"

    Natürlich war es ihr Ball aber Drusilla erwartete das die kleine entweder versonnen nicken würde oder sogar tapfer antworten würde.

  • Faustina seufzte leicht, auch wenn ihr der Ausruf "Bona Dea!" ein Schmunzeln entlockte. Sie hoffte, Drusilla würde nett zu Iulia sein, aber sie wusste dass ihr kleiner Wirbelwind manchmal unausstehlich und außer Rand und Band sein konnte. Bisher hatte Faustina das Thema Erziehung eher lax angehen lassen - sprich gar nicht und so tobte das Kind herum und neigte dazu allen auf der Nase herum zu tanzen. "Darf ich dir vorstellen...meine Tochter Iulia." Mit einem genervten Winken schickte sie Irene weg, die heute überhaupt nicht mit Iulia klar kam.


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    Iulia lachte quietschend und klatschte in die Hände, als Drusilla den Ball fing. "Ja, das ist mein Ball!" rief sie und ging direkt auf Drusilla zu um nach dem Ball zu grabschen. Der Ball war aber schon wieder uninteressant, als sie die hübschen Steine sah, mit denen Drusillas Kleidung verziert war. "Das glitzert aber! Bist du auch meine Tante oder Oma?" Bisher waren alle Leute, die ihr vorgestellt wurden Opas, Onkel und dergleichen.

  • Drusilla war ja kein Unmensch was Kinder anging. Auch wenn es sie sichtlich nervte das immer mehr von ihren Freundinnen an irgendwelche alten Säcke verschachert wurden. Wohlweislich das auch ihr das Blühen würde. Oh eine Iulia! Schau an. Drusilla ging aber davon aus das Faustina an einen Iulius verheiratet worden war. War ja der Mayer späterer Zeiten wenn man so wollte. Auch wenn sie nicht ganz verstand warum sie ihr ihre Tochter mit nicht mit Cognomen vorgestellt hatte. Sie waren doch ihr unter sich. "Hallo Iulia." Begrüßte sie die kleine. "Ich bin Drusilla."


    Oh doch so forsch. Viele Kinder starrten sich nur schüchtern auf die Füße wenn man sie ansprach. "Das ist schön. Von wem hast du den bekommen?" Die kleine war wirklich goldig.
    Aber die kleine hatte ihren ball schon wieder vergessen und knaubelte mit den Fingern an den Steinchen und Perlen die auf ihr Kleid gestickt waren. Sie zeigte auf eine Perle und sage. "Das ist eine Perle die kommen aus dem Meer." Erklärte sie kleinen Lockenkopf. OMA!!! So war sie ja noch nie genannt worden. Sie musste lachen und prusten. "Nein nein ich und deine Mama sind Freundinnen. Weist du was eine Freundin ist?" Leute mit denen man sich einen ansaufen konnte ohne das sie es deinem Onkel oder Vater erzählten. Aber offenkundig war das auch hier nun vor bei.

  • Faustina konnte nicht umhin, als zu schmunzeln bei dem Anblick. Drusilla schien sich recht prächtig mit Iulia zu verstehen und bei dem Wort Oma konnte sie sich auch ein lautes Auflachen nicht verkneifen, das Iulia nur mit einem etwas ratlosen Blick in ihre Richtung quittierte. "Ich habe sie Iulia nach meiner Mutter genannt." kommentierte Faustina ein wenig versonnen lächelnd. Bevor Drusilla allerdings zum neuen Kindermädchen wurde, klatschte Faustina in die Hände und verkündete: "Es ist Zeit für deinen Griechischunterricht, Iulia. Geh jetzt zu Irene, husch husch. Und wehe ich höre Klagen, dass du dich daneben benommen hast."


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    Iulia kannte das Meer und erinnerte sich an die Wellen, die wusch wusch machten. Aber Perlen hatte sie da noch keine drin glitzern sehen. "Bist du jetzt auch meine Freundin?" plapperte das Kind fröhlich drauf los. Bevor sie aber weiter mit Drusilla reden konnte, kam auch schon die Botschaft, dass sie nun Griechisch lernen musste. Das war langweilig und man musste dabei still sitzen und konnte nicht spielen. Mürrisch und mit verzogenem Gesicht winkte sie Faustina und Drusilla und zog dann davon, bevor Mama böse wurde und schimpfte.

  • Bei der Aussage das sie sie nach ihrer Mutter benannt hatte sah Drusilla wieder mit hochgezogener Augenbraue an. Warum sollte sie das tun war ihr Mann schon verstorben? Außerdem war Iulia doch ein Gensname. Drusllia stand auf dem sprichwörtlichen Schlauch. Die Kleine fragte ob sie jetzt auch ihre Freundin sei. "Natürlich. Jetzt wo wir uns kennen." Sagte sie offenherzig wie sie nun mal war wenn ihr jemand auch so entgegen kam.


    Aber als die kleine dann zum Griechischunterricht sollte war sie doch etwas irritiert. Die Kleine war doch noch so klein. Nagut sie konnte sich auch nicht erinnern wann sie damit angefangen hatte. Sie sprach sowohl klassisches Attisch, mit dem man nicht mehr konnte als alte Philosophen zu lesen, als auch Koiné fliesend. Sie war auf jeden Fall auch noch ganz klein gewesen. Nichts desto trotz entgegnete sie der Kleinen den alten Gruß "Chaire Iulia. Dann mach dich mal auf und hör auf deine Mutter." Als die kleine los gelaufen war richtete sie sich in dem Korbstuhl auf und sah Faustina an. "Ist sie dafür nicht noch zu klein?"

  • Nachdem die Kleine mürrisch davongestapft war, schenkte sich Faustina auch noch einmal ein und knabberte ein paar Nüsschen. "Vater ist der Meinung, dass ihre Erziehung lieber früher als später beginnen sollte. Ich habe selbst in dem Alter schon begonnen und ein wenig Disziplin tut ihr bestimmt gut." Sie bot auch Drusilla die Nüsse und Küchlein an. "Aber genug von Iulia...jetzt kennst du ja mein Geheimnis, womit ich die letzten Jahre beschäftigt war. Was hast du so die letzten Jahre getrieben? Und was ist mit Salonia geschehen?" Faustina konnte wirklich ein wenig Ablenkung gebrauchen und ein bisschen Geplauder wäre jetzt genau richtig.

  • Nun lehnte sich auch Drusilla in dem Korbstuhl an und schnippte wie beiläufig mit den Fingern einen der zahllosen und gesichtslosen Sklaven herbei um sich eine der Erfrischungen reichen zu lassen. Als sie aus dem Becher getrunken hatte gab sie ihn dem Sklaven eben so beiläufig zurück. "Nun da wird er Recht haben aber sie ist noch so klein." Auch wenn sie wirklich nicht wusste wann sie damit angefangen hatte.


    Das mit dem Geheimnis hatte sie immer noch nicht verstanden sie war fest davon überzeugt die Freundin müsse verheiratet sein. "Nein nein nein nicht gleich bei mir anfangen. Erst mal will ich wissen an welchen alten Sack dich dein Vater verschachert hat? Salonia musste den alten Consular Cornelius Cethegus heiraten der ist gefühlte 100 Jahre alt." Brr das Salonia mal so brav ihre Pflicht tun würde wer hätte das gedacht.

    Na gut die Cornelii waren wirklich eine alte und ehrbare Familie. Immerhin stammten sie von Scipio ab das wusste jeder. (Auch weil sie es einem ständig erzählten) Aber hätte es da nicht einen jüngeren gegeben mit dem sie ihr Vater hätte verheiraten können?

  • Die Aemilier waren schon immer sehr dem geschriebenen Wort verbunden und eine umfassende Bildung in griechischen Sprachen war da unabdinglich. Faustina selbst hatte schon als kleines Kind angefangen alte Texte zu studieren und Lepidus hatte sich immer um gute Tutoren für seine Kinder gekümmert. "Ach, je früher man damit anfängt, desto einfacher erlernt man das." Ihr Bruder Pius sprach eine ganze Hand voll lebendiger und wahrscheinlich auch ein paar tote Sprachen obendrein.


    Salonia an einen alten Greis verschachert? Köstlich! Faustina konnte sich ein schadenfrohes Grinsen bei dieser Neuigkeit nicht verkneifen. Das Thema wurde aber gleich wieder ernst und Faustina seufzte erneut bei Drusillas drängenden Fragen. Sie hätte das Thema gerne nicht angeschnitten, aber Drusilla ließ nicht locker. "Ich bin nicht verheiratet - war es auch nie...Iulia ist das Produkt einer Affäre. Mehr will ich auch nicht dazu sagen in diesem Fall - es ändert eh nichts an den Umständen. Sie wird Teil meiner gens bleiben und ein gutes Leben führen. Hat dein Vormund dir denn schon einen alten Sack ausgesucht?" lenkte sie das Thema wieder auf Drusilla.

  • "Ja da hast du sicher Recht." Was sollte sie auch anderes sagen. Den so war es nun mal und grade in der Oberschicht wo es drauf ankam das Frauen zwar wussten wann sie in Anwesenheit von Männern den Mund zu halten hatten. Aber wenn sie ihn dann aufmachten sollte da möglichst kein Unsinn rauskommen.


    Das Fausitina bei dem Gedanken das Salonia an einen wie den Cornelius verheiratet worden war ein schadenfrohes Grinsen drauf hatte war Drusilla nicht entgangen. Ja so war das eben sie waren zwar alle Freundinnen aber manchmal gönnte man den Freunden auch mal auf die Nase zu fallen. Salonia war auch manches mal garstig zu ihnen gewesen. Da war ein wenig Schadenfreude nicht unverständlich. Aber dann platzte die Bombe. WWAAASSS? Hatte sich Drusilla da grade verhört? Man sah ihr an das ihr der Schrecken in die Glieder gefahren war und ihr alle Gesichtszügen entgleisten waren. "Wie bitte......................?" Sagte sie entsetzt. Dann Murmelte sie in sich hinein. "Ich glaube Onkel Lucius hätte mich erschlagen." Und das war keine Floskel. Ihr Onkel liebte sie abgöttisch aber das! Sie ließ sind in den Korbsessel sacken und wusste erst mal nicht was sie sagen sollte. Die Frage nach den Planen von Onkel Lucius hatte sich erst mal zerschlagen.

  • Das Entsetzen in der Stimme ihrer Freundin war wie ein Schlag in den Nacken. Drusilla schaute sie total entgeistert an und es war ja auch kein Wunder bei diesem Geheimnis. "Vater war auch sehr geknickt, aber er hat Iulia akzeptiert. Was glaubst du warum ich mich drei Jahre in Tarrentum versteckt habe. Ich hatte Angst davor, dass Vater mich davonjagen würde." Das Recht dazu hätte er gehabt, auch wenn Lepidus ein milder und nicht sehr strenger Vater war. Die süße Iulia hatte den Göttern sei Dank direkt sein Herz erobert und er hatte sie als Mitglied des Haushalts aufgenommen. "Du musst schwören, dass du mein Geheimnis für dich behältst!" flüsterte sie Drusilla verschwörerisch zu. Nicht auszudenken, wenn das öffentlich bekannt wurde! Einen genauen Plan für die eventuelle Entdeckung hatten sie noch nicht gefasst als Familie, auch wenn Pius angeboten hatte die kleine Iulia zu adoptieren.

  • Drusilla hörte sich erst mal an was die Freundin sagte. Oh ja da hatte sie wirklich Glück gehabt sie selbst rechnete sich da nicht solche Chancen aus. Die Aurelii waren da wirklich nicht zu Spaßen aufgelegt. Sie hatte an so machen Excess mit Salonia und den anderen mitgemacht aber ihre Integrität hatte sie immer gewahrt. "Ich werde schweigen wie ein Grab." Gab sie an und meinte es auch so. Sie war noch viel zu schockiert aber auch so hätte sie dem natürlich zugestimmt. Es war das eine mal ein bisschen Schadenfroh zu sein aber eine Freundin ernsthaft schaden das kam nicht in Frage. "Wer? Und wink jetzt nicht ab ich will alles wissen." Ja ja die weibliche Neugier die kam auch gleich wieder durch. Wie alle Frauen mochte Drusilla schlüpfrige Geschichten und das hier war ja wohl das verdorbenste das sie in den letzten Monaten gehört hatte. Sie griff nun selbst zu dem Becher auf dem Tischchen und trank erst mal einen Schluck um sich wieder einzukriegen. "Ist ein Mann im Haus? Ich glaub ich brauch einen Schluck Wein." Sie fächelte sich mit der Hand erst mal etwas Luft zu. Das sie Wein am hellen Tag trank wenn einer der Männer im Haus war. Natürlich war keiner der Sklaven gemeint sondern die Männer der Familie.

  • Erleichtert registrierte Faustina, dass Drusilla schwor ihr Geheimnis zu bewahren. Sie würde sich noch früh genug etwas einfallen lassen müssen, falls sie wirklich einmal einen Ehemann finden würde. Beim Gedanken an Iulias Vater wurde ihr warm ums Herz, auch wenn sie nicht wusste, ob er noch lebte oder was aus ihm geworden ist. Sie lehnte sich ein wenig näher zu Drusilla und senkte ihre Stimme, da die Sklaven ja nicht alles wissen mussten. "Sein Name ist Marcus Aelius Serenus. Wir lernten uns auf einer Hochzeit kennen vor einigen Jahren. Er war charmant, athletisch und hatte wunderbare braune Augen." Das einzige optische Merkmal, das Iulia von ihrem Vater geerbt hatte. "Wir sahen uns noch einige Male in den kommenden Wochen und küssten uns hier und da heimlich an dunklen Orten. Er gestand mir, dass er mich liebte und fragte ob er mich des Nachts besuchen könnte....und naja...das Ergebnis davon kennst du ja." Es trieb Faustina die Röte ins Gesicht über ihre Liebschaft so offen zu reden, aber sie würde niemals ihrem Vater oder Bruder so offen über ihre Affäre berichten. Das wäre viel zu peinlich! "Einige Wochen nach...der Nacht...brach Serenus nach Germania auf um sich dort den Legionen anzuschließen. Seit dem habe ich nichts mehr von ihm gehört. Als ich merkte, wie es um mich bestellt war, flüchtete ich mich nach Tarrentum." Faustina atmete tief durch und griff auch erstmal zu kühlem Quellwasser. Sie überlegte kurz, wer derzeit im Haus war und nickte. "Vater ist in seinem Cubiculum und mein Bruder Pius ist in der Stadt unterwegs."

  • Drusilla horchte auf oh ein Aelius. So so "Aber nicht von den Aelia die mit dem alten Kaiser verwandt sind? Das sind doch Plebejer du Luder." Den letzten Satz hatte sie im Scherz gesagt und das hatte man ihrer Stimme auch angehört. Dabei hatte sie Fausina leicht mit der Hand angestupst. Als ob das an der Geschichte das Anstößige gewesen wäre. Dann hörte sie sich die Geschichte aber erst mal zu Ende an. Es klang nach Leben. "Du hast einfach Ja gesagt als er dich gefragt hat?" Puh Drusilla wusste nicht ob sie sich vorstellen konnte das sie so einfach alles fahren lassen könnte was ihr, ihr Leben lang eingetrichtert worden war. "Ja du warst damals einfach wegg und das wars wir haben uns alle gefragt was los ist." Aber es war ja nicht so wie in späteren Zeiten wo man einfach ein Gerät rauszog und drauf los schrieb. Man brauche einen Ort an den man einen Boten hätte schicken können.

    Sie verdrehte genervt die Augen verdamm ein Mann im Haus dabei hätte sie grade jetzt ein kleinen Schluck gebraucht um ihre Nerven zu beruhigen. Aber das ging natürlich überhaupt nicht. Wenn ihr Vater hier hereinkam und sie trank am hellligen Tag Wein und erzählte das ihrer Familie dann war sie geliefert. Na nicht so geliefert wie Faustina aber das waren zweierlei Maßstäbe.

  • Sie musste unwillkürlich lachen bei dem Stupser und der Betitelung als Luder, auch wenn das Thema ernst war. Dann runzelte sie kurz die Stirn und überlegte, ob Serenus ihr jemals etwas über seine Familie oder sein Zuhause erzählt hatte, aber da war eigentlich nichts. Er war definitiv gut gekleidet und gebildet gewesen, weswegen sie seine Geschichte auch nicht anzweifelte. Sie hatten viel über Philosophie, Liebe und dergleichen gesprochen - und viele Stunden auch gar nicht gesprochen - aber über seine Herkunft hatte er eigentlich nichts erzählt. "Jetzt wo du so fragst...ich weiß nicht, mit wem er verwandt ist. Er hat es mir nie erzählt und ich hab eigentlich auch nicht danach gefragt um ehrlich zu sein. Wir haben über...andere Dinge geredet." Faustina nestelte an ihrem Chiton herum, auch wenn sie sich gerade total wie eine hohle Nuss fühlte. "Es ging alles so schnell und fühlte sich so...richtig an. Ich mochte ihn wirklich sehr und plötzlich war er aus meinem Leben verschwunden."


    Es dauerte eine Minute, bis sie begriff warum Drusilla nach Männern im Haus fragte. "Wenn du Wein willst, dann bediene dich ruhig. Vater wird nicht aus seinem Cubiculum rauskommen. Er ist in Trauer und es geht ihm auch gesundheitlich nicht gut. Mein Cousin Bassus ist vor kurzem in Germania gefallen. Du erinnerst dich bestimmt an ihn...sehr athletisch, extrem gutaussehend, war jeden Sommer hier bei uns. Wir vermissen ihn alle sehr." Faustina selbst schenkte sich auch Wein ein, aber halb und halb gestreckt. Sie trank nur noch selten Wein pur, egal zu welcher Tageszeit.

  • Drusilla war wirklich neugierig aber offensichtlich hatte Faustinas Tête-à-Tête so schnell begonnen das dafür offensichtlich keine Zeit dafür gewesen war. Im ersten Moment als sie sagte das sich alles so richtig angefühlt hatte war sie schon ein wenig neidisch. Aber dann kam sie leider an dem Punkt an wo es nun mal ankommen hatte müssen der Mann war dann einfach wegg. "Und du weist nicht in welcher Legion oder wie das auch immer heißen mag er dient?" Die Aurelii waren meist nur im Kult tätig auch die Männer deswegen wusste sie nicht so viel darüber nur das es Legionen gab und halt eben die anderen Dingsda. Ein entfernter Verwandter war mal Legat oder wie das hieß gewesen. Das sie nichts über den Mann wusste klang aber für sie schon etwas so als habe der Mann das auch so gewollt so das sie ihm nicht nachreisen hätte können.


    Was Marcus war tot? Das schockte sie, hinter Faustinas Rücken hatte sie ein Paar mal mit ihm den Abend verbracht. Aber natürlich heimlich denn grade bei Verwandten konnten junge Frauen schon mal die Krallen ausfahren. "Du meinst den Dings der immer Rennen mit dem Zweispänner nach Ostia gefahren ist?" Fragte sie unschuldig nach. Die Jungs waren damals immer mit dem Zweispänner Rennen nach Ostia gefahren. Furchtbar schnell und gefährlich war das damals. Es hatte mehrere schwere Unfälle mit Karren von Händlern gegeben. Aber eben auch unglaublich aufregend und Marcus war wie gesagt einer der gutaussehendsten Jungs gewesen. "Das tu mir leid." Sagte sie verholen den es tat ihr mehr leid als das sie es zugeben würde.

  • Faustina zuckte unwissend mit den Schultern. Die Aemilier waren eher Philosophen als Krieger und sie hatte ebenso keine große Ahnung von Legionen und was es da sonst noch so gab. "Nein, er hat da gar nichts erwähnt. Mein Onkel ist LAPP in der Provinz und ich könnte ihn bestimmt fragen - aber was würde ich als Grund für die Frage angeben? Es wissen schon genug Leute von Iulia...außerdem hat er gerade seinen einzigen Sohn verloren." Es wäre unschicklich ihren armen Onkel - auch wenn sie bis dato keine besonders gute Meinung von ihm hatte - jetzt mit so etwas zu belasten.


    Faustina nickte nur traurig. "Ja, dieser Bassus. Du erinnerst dich richtig...er ist immer mit meinem älteren Bruder Pius Rennen gefahren." Ständig mussten sich die beiden jungen Männer gegenseitig überbieten. "Mir tut es auch sehr leid um ihn - danke für deine Worte." Faustina blickte kurz in den Garten, ihren Gedanken nachhängend. "Pius ist auch wieder in der Stadt für einige Zeit. Normalerweise ist er ja immer in der Weltgeschichte im Auftrag Vaters unterwegs um in den Provinzen nach dem Rechten zu sehen. Er würde sich bestimmt auch freuen dich zu sehen."

  • Das klang schon sehr verdächtig für Drusilla, als hätte er sie nur als Spielzeug benutz und als er hatte was er wollte war er einfach abgehauen. Das sagte sie natürlich nicht das wusste Faustina sicher genauso gut. "Aber in welche Provinz er gefahren ist weist du?" Dann hatte man ja schon mal was. In wie viele Legionen mochte es wohl in so einer Provinz geben? Sie wusste es nicht aber sie wusste das die Legionen immer genau über alles Aufzeichnungen machten. Das hatte ihr Aviana erzählt weil ihr Bruder Avianus sich darüber beschwert hatte das er sich mit sowas abgeben musste.

    Auch Drusllia war traurig, sie hatte ihn gemocht aber das war auch nicht schwer so wie der aussah. Ganz Patrizierin ließ sie sich aber nicht mehr anmerken als anständig war in einer solchen Situation. So wurden die Frauen aus besserem Hause nun mal erzogen. Ah der große Bruder auch so einer dem die Mädchen immer mal nach sahen. Aber wenn dann war eben eher Marcus ihr Fall gewesen. "Oh er ist auch wieder da schön. Ich würde mich freuen ihn wieder zu sehen. Zu einer Cena vielleicht?" Dann aber dachte sie kurz nach ob sie es riskieren sollte? Ja komm ein Becher ging schon zwei so schockierende Nachrichten da brauchte sie jetzt einen Becher. Sie sah sich nach einem Sklaven um und winkten ihn zu sich. "Ein Becher Wein nur ein Drittel Wasser und zu niemanden ein Wort." Sie vertraute darauf das die Sklaven die Faustina in ihrem Umfeld hatte vertrauenswürdig waren. Aber welcher Sklave war das schon. Als der Sklave mit einem Tablett wieder kam lehrte sie den Becher mit einem Zug. Ja in der guten alten Zeit wo sie noch auf Party mit Salonia war, war diese auch oft der Zeremonienmeister gewesen. Und da dieser bei einem Comissatio diktatorische Vollmachten hatte war Drusllia ExBefehle gewohnt.

  • Faustina nickte zerknirscht und erwiderte: "Ja, Germania. Aber Germania ist groß...wer weiß ob das überhaupt stimmte...oder ob das überhaupt sein richtiger Name war." Jetzt wo sie über all das nachdachte wurde ihr klar, wie wenig er von sich preisgegeben hatte. Vielleicht waren das alles nur Lügen um sie ins Bett zu kriegen und er saß irgendwo putzmunter und lachte über sie? Wenn sie nicht so alleine gewesen wäre damals, dann hätte er sie wahrscheinlich niemals so leicht rumgekriegt. Diese Realisation machte sie wütend und traurig zu gleich, auch wenn sie Iulia sehr liebte und nicht wieder hergeben wollte. Sie versuchte sich wenig von der Wut und Trauer anmerken zu lassen, auch wenn sie Drusilla gegenüber sehr offen war.


    "Eine Cena wäre sicher nett - vielleicht in ein paar Tagen? Ich kann dir ja einen Boten schicken, sobald Pius wieder Zeit hat. Die letzten Tage war er sehr beschäftigt und kam erst spät nach Hause." Ein wenig Leben in der Villa Aemilia würde nicht schaden und Vater und Pius hatten Drusilla auch schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Es war in den letzten Jahren hier sehr ruhig gewesen, da Faustina in Tarrentum war, Pius in den Provinzen und Vater nur zeitweise in Roma. Das würde auch die Sklaven wieder ein bisschen auf Trab bringen. Und vielleicht würde Drusilla für sie auf der Lyra spielen. Sie erinnerte sich daran, dass sie sehr gut darin war und alle bezaubern konnte damit.

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