Erste Sitzung der Societas Veneris

  • Ich nickte zustimmend und antwortet:


    "Waren das alle Punkte, die du ändern wolltest? Falls ja, dann können wir uns ja Gedanken über Projekte haben. Vielleicht finden wir ja in deinem Verlobten einen großzügigen Gönner für unseren kleinen Verein. Wir könnten vielleicht ein größeres Opfer oder spektakuläreren Blumenschmuck stiften, um auf die Societas aufmerksam zu machen?"


    Ideen gab es ja viele.

  • Ja, Ideen gab es bestimmt viele, jedoch:


    Ja, für den Moment ist das alles, glaube ich. Finanziell können wir da bestimmt einiges erreichen, jedoch wie das in den Köpfen der römischen Frauen zu verankern ist, das ist eine ganz andere Frage. Vielleicht fällt es ihnen auf, wenn der Tempel einmal etwas mehr geschmückt ist als üblich, aber wie können sie erfahren, dass dies auf Initiative der Societas geschehen ist? Natürlich, wir können es auf dem Forum bei den Bekanntmachungen aushängen, aber sonst? Ein Opfer können wir ja nicht selbst ausrichten.


    Und was Florus angeht, so werde ich ihn mit der Societas sicher nicht vor der Hochzeit belästigen. Was er danach zu tun gedenkt ist nicht weniger knifflig. Tritt er als grosser Sponsor auf, werden alle sogleich sagen, dass dies nur mit mir zu tun hat, ich ihn womöglich gar manipuliere. Macht er gar nicht mit, werden sie sich fragen, ob er mein Engagement nicht gutheisst. Das wird also auf jeden Fall nicht ganz einfach sein.

  • "Vor der Hochzeit brauchen wir Florus wirklich nicht damit belangen. Meine Idee war eigentlich eher langfristig. Trotz unserem Engagement ist Venus für unser beider Familien eine wichtige Göttin und ich finde, dass es nicht schaden kann, in der gens Annaea und Iulia die Fühler nach Unterstützung auszustrecken.


    Ja, Opfer können wir selbst keines ausrichten - aber beim nächsten größeren Festtag mehr Blumenschmuck und vielleicht wieder Zettel verteilen. Wenn wir ein wenig finanzielle Unterstützung erringen können in den kommenden Monaten nach deiner Hochzeit, dann könnten wir vielleicht die Societas oppulent in Szene setzen."

  • Das wäre sicherlich möglich, doch gibt es derzeit in der Gens Iulia kaum Leute, sie befinden sich alle in den Provinzen. Das kann sich aber natürlich schnell ändern. Ich hatte mir auch nicht vorgestellt, dass die Arbeiten am Anfang leicht und einfach sein würden. Wir werden sicherlich in der Zukunft noch einiges zu tun haben.


    Die finanzielle Unterstützung der Societas war äusserst wichtig. Ohne konnten wir kaum etwas ausrichten und damit auch nicht wirklich die Bekanntheit steigern. Doch auf der anderen Seite mussten wir erst einmal bekannter werden, bevor wir darauf hoffen konnten, dass sich ein engagierter Gönner finden würde. Es war auf jeden Fall ein langfristiges Projekt und Geduld war gefragt.

  • Ich seufzte ein wenig, da wir wohl auf kurze Sicht wenig bewegen konnten. Wir mussten uns wohl ein wenig in Geduld üben. Die Zeit würde bestimmt für uns arbeiten.


    "Bis wir finanzielle Unterstützung erringen können, müssen wir halt tun was wir können mit begrenzten Mitteln. Nach der Hochzeit und deinem Einzug hier, können wir weitersehen.


    Habt ihr eigentlich schon einen Termin?"

  • Das hatte ich in der Zwischenzeit schon beinahe wieder vergessen, auf Grund der Besprechung des Reglementariums.


    Ja, in der Tat. Florus ist mir vorhin begegnet und hat mir gesagt, dass die Auguren den 4. Tag vor den Kalenden des Mai (28.4.) als dafür geeignet genannt haben. Es geht also schon bald los!

  • Bei den Göttern...das waren ja gerade einmal ein bisschen mehr als zwei Wochen. Trotzdem klatschte ich freudig in die Hände. Es würde bestimmt ein tolles Fest werden.


    "Wenn du irgendwelche Hilfe bei der Organisation brauchst, so kannst du ruhig auf mich zählen. Schließlich sind wir ja schon fast verwandt."


    Ich freute mich so sehr für die beiden.

  • Danke, das ist lieb von dir, aber ich glaube Florus wird deine Hilfe nötiger haben als ich. Ich kann immerhin auf die gesamte Schar der iulischen Sklaven zurückgreifen. Ausserdem gehe ich davon aus, dass auch mein Vormund zu diesem Anlass wieder einmal nach Rom kommen wird.


    In der Tat würde ein grosser Teil der Zeremonie in der Domus Iulia stattfinden, aber danach führte der Brautzug natürlich in die Domus Annaea, also gab es hier auch einiges zu tun. Ganz sicherlich in der Vorbereitung der neuen Zimmer für das bald verheiratete Paar. Florus würde sicher nicht mehr in denselben Zimmern leben wie zuvor. Ein gemeinsames Schlafzimmer war zwar nicht üblich, aber neben einander gelegene Zimmer waren für Eheleute fast dasselbe und diese würden auf keinen Fall in derselben Ecke der Domus angelegt sein wie die Zimmer der Junggesellen oder unverheirateten jungen Damen.

  • An Stellas Stelle wäre ich wahrscheinlich halb verrückt vor Nervosität und den ganzen Dingen, die vorbereitet, gekauft, gekocht, geschmückt und so weiter mussten. Auch hier in diesem Haus musste noch einiges erledigt werden. Ich nickte der Iulia zu.


    "Florus ist sehr beschäftigt als Senator. Ich habe ihn gefühlt seit seiner Ernennung zum Senator kaum zwei Mal gesprochen. Zwischen Salutatio, Senatssitzungen und den ganzen Opfern und Feiertagen und dem Rennstall. Wie das ältere Senatoren schaffen, weiß ich auch nicht. Ich werde mein Bestes geben, um mich um die Vorbereitungen hier zu kümmern.


    Ich glaube, wir haben auch keine weiteren Punkte mehr für diese erste Sitzung. Nächstes Monat nach all dem Trubel können wir ja erneut überlegen, wie wir die besprochenen Punkte angehen können. Ich will dich auch gar nicht weiter aufhalten."


    So gerne ich mit Stella auch plauderte und den Besuch einer Frau genoß, die ich mittlerweile als liebe Freundin ansah. So sehr wusste ich auch, wie wahnsinnig beschäftigt die Frau sein musste und der Tag wahrscheinlich nicht genug Stunden haben konnte momentan.

  • Das Gespräch hatte zum Glück nicht den ganzen Morgen gedauert und wir hatten viel erledigt, was ich auf meiner Liste für die ersten Schritte der Societas gehabt hatte. Das war gut so, denn nun musste zwangsläufig eine kürzere Pause eingelegt werden.


    Gut, ich werde das offizielle Reglementarium abändern und mich dann ganz der Hochzeit widmen. Es gibt sicherlich genug zu tun, da hast du natürlich recht. Da meine Mutter nicht mehr lebt werde ich mich zuerst um jemanden kümmern, der diese Aufgaben übernehmen kann. Und dann brauche ich natürlich auch noch eine in erster Ehe verheiratete Dame als Brautführerin. Auch eine hasta caelibaris muss noch organisiert werden. Da komme ich natürlich als Frau nicht so einfach dran.


    Es gab also noch genug zu tun. Ich erhob mich daher, um die Sitzung offiziell zu beenden.

  • Ich erhob mich ebenfalls um mich von Stella zu verabschieden. Wir waren in der Tat geschäftig gewesen und mit einer Lanze konnte ich leider auch nicht dienen. So etwas hatte ich nicht in meinem Cubiculum herumliegen.


    "Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück und Erfolg beim Organisieren der Hochzeit. Ich bin mir sicher, dass du alles finden wirst. Und falls nicht - du weißt ja, wo du mich findest und wir gehen gemeinsam auf die Suche!"


    Ich schenkte Stella noch ein warmes Lächeln und ging dann mit ihr zurück ins Haus. Die Sklaven würden sich schon um das Aufräumen hier kümmern.

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