In Form kommen und bleiben

  • Am Folgetag des desaströsen Dauerlaufs in der eigenen Parkanlage setzte Menecrates den gefassten Entschluss um. Er wollte bis auf Weiteres täglich eine Stunde für seine Gesunderhaltung trainieren. Dafür bot sich die erste Stunde des Tages an. Zeit für den Besuch eines Gymnasiums nach griechischem Vorbild besaß er nicht und für nackte Sporteinheiten fühlte er sich außerdem zu alt. Bekleidet mit einer Tunika und brauchbaren Schuhen schritt er als erster zum Exerzierplatz und erwartete die hinzu beorderten Truppenteile und Offiziere. Er würde die Gruppenzusammensetzung täglich wechseln, um den Streifendienst nicht zu behindern.

  • Lurco hatte die Bekanntmachung ihres Praefectus Urbi gelesen. In dieser hieß es... Ab sofort findet zum Erhalt einer excellenten körperlichen Verfassung ein tägliches Training unter Leitung des Praefectus Urbi auf dem Exerzierplatz statt. Die Truppenteile wechseln. Beginnen wird morgen die COHORS XII - CENTURIA III. Hinzu kommt Cornicularius Octavius Frugi.

    Beginn zur ersten Stunde. Es war die erste Stunde und Lurco hatte sich in passender Kleidung eingefunden. Eine leichte Tunika, die genug Bewegungspielraum bot und seine üblichen Sandalen. Falls diese durch die Nagelsohle ungeeignet sein würde, würde er sie kurzer Hand ausziehen. Der Boden des Platzes war mit Sand ausgestattet, so dass er problemlos auch barfuß trainieren konnte.


    "Salve Praefectus", grüßte Lurco gut gelaunt ihren höchsten Vorgesetzten. Er freute sich auf die körperliche Betätigung, die Übungen und den Drill. In ihrem Beruf war es unerlässlich, körperlich fit zu bleiben. Denn von der eigenen Konstitution konnte einiges abhängen, sogar das eigen Leben und das der Kameraden. Vielleicht gab es sogar einige Zweikämpfe, bei denen sie sich messen und miteinander üben konnten. Lurco wartete gespannt ab.

  • Auch Scato trudelte ein. Seine Fingernägel und Fingerspitzen waren dunkelgrün verfärbt, weil er zuvor einen mit einer Hautkrankheit befallenen Patienten mit einer starken Kräuterpaste behandelt hatte. Trotz Waschen war der Pflanzenfarbstoff nicht abgegangen, doch es würde wohl kaum jemanden stören. Auch Scatos Tunika war voller Flecken, die nicht mehr herausgingen, selbst wenn er sie regelmäßig wusch. Keine Schürze hielt Blut, Kräuterauszüge oder zerquetschte Beeren hundertprozentig ab.


    "Salve, Preafectus Urbi!", grüßte auch Scato und schlug sich mit der Faust aufs Herz.


    Lurco wurde mit einem kurzen Grinsen und einem ganz leisen "Na?" begrüßt, ehe Scato wieder nach vorn schaute.

  • Müde, da er schlecht geschlafen hatte, schlurfte Frugi zum Exerzierplatz. Das ausgerechnet heute, wo die allmorgendliche Ertüchtigung mit dem Praefectus Urbi begann. Er hatte gehört, dass dieser trotz seines Alters in ausgezeichneter Form war.

    Entsetzt sah er, dass schon fast alle anwesend waren. Schnell gab er sich einen Ruck und marschierte mit kräftigen Schritten in Richtung
    Praefectus. Jetzt konnte er nur noch hoffen, dass keiner seine Müdigkeit bemerkt hatte.

    „Salve Praefectus“, kam von ihm, während gleichzeitig die Faust auf seine Brust schlug.
    Schief grinste er den anderen zu und gliederte sich ein.

  • Die Soldaten kamen zügig, was Menecrates zufrieden stimmte. Zwei Tirii trudelten am Ende ein. Er erkannte sie an offensichtlicher Orientierungssuche. Es stand also nicht nur Drill auf dem Programm, sondern auch Feinschliff. Der Praefectus Urbi fühlte sich in seine Jugendzeit zurückversetzt, als er noch ausbildete. Im nächsten Moment stand ihm aber der eigentliche Grund des angesetzten Trainings vor Augen und sein Körper straffte sich.

    "Salvete Milites!", rief er gut vernehmlich. Mit diesen Worten trat Menecrates nie als erstes auf, aber das heutige Vorhaben besaß genauso Einzigartigkeit. "In aciem venite!" Der Befehl zum Antreten in Linie hallte über den Platz. "Aciem dirigite!" Er hoffte, dass sich die beiden Tirii nun auch mit ausrichten würden, aber dem war nicht so.

    Nun gut, ein Teil der veranschlagten Zeit musste jetzt für Korrekturarbeiten herhalten, sonst bräuchte er mit dem Training nicht erst starten. Er schritt entlang der Linie in Richtung der Tirii, machte dann aber doch Halt bei Scato. Er hatte registriert, dass der Miles sehr korrekt grüßte, was nicht bei allen Miles der Fall war, seine Kleidung ließ jedoch zu wünschen übrig. "Miles progredere!" Er wartete, bis Scato vorgetreten war, dann fuhr er fort: "Über dein Erscheinungsbild sehe ich heute hinweg, aber zum einen möchte ich dich auf dem Exerzierplatz so kein zweites Mal sehen und zum anderen niemals so außerhalb der Castra! Ist das klar?" Er wartete ab, dann befahl er: "Regredere!"

    Sein eigentliches Ziel stellten die beiden Tirii dar. Er baute sich vor ihnen auf und donnerte los: "Ihr habt euch zum Militärdienst gemeldet und nicht zum Erholungsurlaub. Ich erwarte vollen Einsatz und das jeden Tag! Nicht alles wird von Anfang an an klappen, aber bis zum nächsten Mal erwarte ich eine Verbesserung - angefangen bei der Pünktlichkeit bis hin zur Leistung. Als erstes üben wir hier den Aufbau einer korrekten Linie und zwar nicht in Form einer Schlange! Roms Stärke macht nicht zuletzt die Disziplin seiner Truppen aus und um einen wilden Haufen von vorn herein zu vermeiden, ordnet ihr euch von Anbeginn, also bereits bei eurer Meldung, in einer korrekten Linie. Die Größten stehen links, die Kleinsten rechts. Der Befehl dazu lautet: 'In aciem venite!'. Dabei erwarte ich, dass ihr schnurgerade und mit Haltung steht. Alles klar?"

    Der Praefectus Urbi schaute die Tirones an, erkannte keine Fragen und ging zurück zur Mitte. Er drehte sich um und brüllte: "In aciem venite!" Das Ergebnis stellte ihn zufrieden, daher fuhr er fort.

    "Milites! Das heutige Training ist außergewöhnlich, aber es besitzt keinen Ausnahmewert. Ihr werdet nicht täglich mit mir trainieren, wir haben noch einige Centurien mehr, aber die nächsten Male erhöhen wir entweder den Schwierigkeitsgrad oder nehmen andere Schwerpunkte dran. Beim nächsten Mal, das schon vorab, trainieren wir mit Marschgepäck und Uniform." Wenn es die Lage erlaubte, würde er irgendwann einen Übungsmarsch planen und vielleicht auch einmal eine Art Turnier.

    "Der Grund, weswegen ich heute hier mit euch stehe, seid nicht ihr", fuhr er etwas weniger laut fort. "Ihr wisst, ich musste mit der Amtsausübung pausieren, weil ich schwer erkrankt war. Die Krankheit hat mich viel Kraft gekostet und als Praefectus Urbi kann ich mir eine derart miserable körperliche Konstitution nicht leisten. Das bedeutet: Zum ersten Mal in meinem Leben werde ich mehr von euch verlangen als von mir. Aber verlasst euch nicht allzu sehr auf eure Jugend und den Trainingsvorsprung. Ich bin ehrgeizig und in gegenseitiger Konkurrenz können wir aus uns das Beste herausholen." Er machte nur eine kurze Pause, dann sprach er weiter. Dieses Mal mit lauterer Stimme. "Lasst die Schwarzen denken, sie wären die Besten, aber lasst uns die Besseren sein!"

  • "Jawohl, Praefectus", gab Scato deutlich, aber etwas kleinlaut zurück.


    Vor dem Praefectus, der sich trotz Alter und Gebrechen bei ihnen zeigte und mit ihnen trainierte, empfand er höchsten Respekt. Guuut, Scato hätte nicht alle Tuniken bei der Arbeit einsauen müssen ... eine Fleckenlose für den Dienst außerhalb des Valetudinariums und für die Freizeit hätte er sich aufsparen können und sollen und wäre generell nicht schlecht. Aber da half nur, eine neue zu kaufen.


    Was die Prätorianer betraf, so hatte Scato noch nie den Bedarf verspürt, sich ihnen anzuschließen und stellte sich den Dienst als Palastwache und Leibgarde irgendwelcher Politiker eintönig ohne Ende vor. Sein Leben gehörte den CU und das aus ganzem Herzen.

  • Selbst wenn er einen Optiostab bei sich führen würde, er würde ihn nicht einsetzen. Die Kugel am Ende des Stabes landete früher zuweilen auf einem Tirohelm, aber heute stand er vor einer erfahrenen Truppe, die sicherlich die beiden Tirii mitschleifen würde. Das Optio-Rangabzeichen war bei ihm außerdem fehl am Platz.

    "Milites, wir beginnen mit ein paar Runden in normalem Schritttempo, aber damit es nicht zu langweilig wird, baue ich später ein paar Richtungswechsel ein."


    Seine nächsten Worte richtete er an die Tirii, denn alle anderen kannten die Kommandos.

    "Für euch zunächst die grundlegenden Befehle und dazugehörigen Bewegungen eines Soldaten:

    Wenn ich sage 'State!', dann steht ihr stramm.

    Wenn ich sage 'ad dextram!', dann dreht ihr euch nach rechts.

    Wenn ich sage 'ad sinistram!', dann dreht ihr euch nach links.

    Wenn ich sage 'retro!', dann dreht ihr euch um.

    Wenn ich sage 'aequatis passibus', dann macht ihr das Nachfolgende im Gleichschritt.

    Wenn ich sage 'pergite!', dann marschiert ihr los.

    Wenn ich sage 'consistite!', dann haltet ihr an.

    Und wenn ihr im Marsch die Richtung ändern sollt, dann heißt das 'ad dextram pergite' bzw. 'ad sinistram pergite'.


    Wir laufen saubere, exakte Ecken. Der Richtungsschwenk erfolgt abrupt und nicht verteilt auf zwei oder drei Schritte. Das wären dann nämlich runde Ecken.

    Also, Milites, state!", wiederholte er, nur um sicher zu gehen, dass jeder stramm stand und nach vorn blickte. Mit dem nachfolgenden Kommando sollte sich aus der Linie eine Reihe bilden, was abzuwarten blieb. Menecrates blickte in die gesamte Runde und befahl: "Ad dextram! Aequatis passibus pergite!"


    Obwohl Menecrates mitlief, behielt er die Centuria im Auge. Er leitete sie zunächst am äußeren Rand des Platzes entlang, während er in der Mitte blieb. Gut vernehmlich zählte er: "Unus, duo, tres, quatuor", damit alle den Gleichschritt hielten.


    Sim-Off:

    Ab dem nächsten Post brauchen wir diese Tabelle. Ich lasse sie hier bei den Kommandos, das macht es für alle einfacher.

    Sim-Off:

    1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
    11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
    21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
    31 32 33 34 35 36 37 38 39 40
    41 42 43 44 45 46 47 48 49 50
    51 52 53 54 55 56 57 58 59 60
    61 62 63 64 65 66 67 68 69 70
    71 72 73 74 75 76 77 78 79 80
    81 82 83 84 85 86 87 88 89 90
    91 92 93 94 95 96 97 98 99 100
  • Noch immer nicht ganz wach, hörte Frugi zunächst das Salve, des Praefectus Urbi, danach aber wie er fand in Überlautstärke seine
    folgenden Befehle. Fast wäre er wie seinem exerzieren zusammen gezuckt. Was ist nur los mit mir, schoss ihm durch sein müdes
    Gehirn. Empfindlich wie eine Jungfrau.

    Gleich darauf bekam Scato seinen Anpfiff. Das lässt sich ja gut an, dachte er, bin gespannt wann ich dran bin hier oder im Officium. Von dem zweiten Brüller aus seinen Gedanken gerissen zuckte der Octavier wirklich zusammen. Vorsichtig linste er nach links und rechts, hoffentlich hatte es keiner bemerkt.

    Schmerzhaft verzog er sein Gesicht als er hörte mit Marschgepäck und Rüstung.
    Das hatte er doch schon zu genüge in der Legio gehabt. Mars sei Dank gibt es hier nicht mit Wildnis durchsetzte Berge, wie in Germanien.

    Ja, ja dachte er oft genug hatte er erlebt wie Kameraden runde Ecken liefen und der Optiostab zum Einsatz kam. Damit war der Praefectus Urbi aber nicht ausgerüstet.

    Kaum angefangen die Runden zu laufen, geriet der Octavier, aus welchem Grund auch immer ins straucheln. Gerade noch rechtzeitig konnte er sich abfangen ehe er und sein Vordermann auf dem Boden landeten.

  • Der Praefectus Urbi faltete Scato für seine bekleckerte Tunika und seine grünen Hände zusammen. Scato tat Lurco leid, vermutlich ging die Farbe überhaupt nicht mehr ab. Eine neue Tunika musste her und irgendein Mittel, mit dem man Pflanzenreste von Händen entfernen konnte. Für die Neulinge erklärte der Urbi noch einmal gesondert die Befehle, was Lurco als freundlich und entgegenkommend empfand. Wie der Mann erläutert hatte, trainierten sie hier für ihn, anstatt für sich. Nun beide hatten etwas davon, ihr Urbi würde wieder in Form kommen nach seiner Krankheit und gemeinsam trainierte es sich einfach leichter. Man wurde angespornt und von den anderen moralisch mitgezogen. Im Training mochte Jugend über Alter siegen, im Kampf hätte Lurco niemals darauf gewettet. Das wozu ein alter Hase nicht mehr zu leisten im Stande war, machte er mit Erfahrung und entsprechender Handlung wett.


    Lurco hörte die Befehle und leistete ihnen Folge, dabei sah er, dass Frugi kurz strauchelte. Der Mann fing sich aber wieder. Frugi sah mitgenommen aus, müde, oder war er möglicherweise sogar krank? Er würde versuchen ihn sicherheitshalber im Auge zu behalten und Scato nachher davon berichten. Vielleicht konnte er sich den Kameraden einmal anschauen und ihm helfen. Lurcos Konzentration lag nun auf den Befehlen und Frugi.

  • Das Marschieren war in der Form zunächst nichts, was sie nicht gewohnt wären. Als der Optio strauchelte, griff Scato ihm von hinten fest in die Tunika, doch Octavius Frugi fing sich gleich wieder selbst, sodass Scato loslassen konnte. Er hoffte, man würde seine Dienste als Miles Medicus nicht hier brauchen, doch wenn ja, wäre er da.


    Weiter ging es im Gleichschritt, die Blicke starr nach vorn. Als Tiro hatte Scato dazu geneigt, sich immer wieder nach dem Ausbilder umzusehen, doch inzwischen war er lange genug dabei, sich auf sein Gehör zu verlassen.

  • "Unus, duo, tres, quatuor, unus, duo, tres, quatuor!", wiederholte Menecrates gut vernehmbar, bis er im Augenwinkel ein Straucheln bemerkte. Sein Blick erfasste seinen Vorzimmeroffizier. Im Gegensatz zu den Milites auf dem Platz kannte Menecrates seinen eigenen Cornicularius noch nicht. Zwar hatten sie sich im Vorbeigehen schon gesehen, aber noch nicht gesprochen. Dafür lag seit seiner Kommandoübernahme zu viel an. Da es in naher Zukunft einige Termine geben würde, an denen Octavius teilnehmen würde, musste Menecrates das persönliche Kennenlernen vorantreiben.


    "Cornicularius Octavius, nach dem Training in mein Officium." Er sparte sich unnötige Worte, um Atem zu sparen, denn der Marsch ging weiter. Auf der Grundlage der mickrigen Kenntnisse rechnete der Praefectus Urbi mit einem angetrunkenen Offizier, der das Gleichgewicht nicht halten konnte.

    Eine Runde später rief er: "Consistite!" Er musste zweimal durchatmen, damit seine Stimme kraftvoll klang. "Tirii, der Exerzierplatz ist in Quadranten aufgeteilt."

    Sim-Off:

    Siehe Tabelle oben


    "Ich werde jetzt überprüfen, ob die Kommandos bei euch schon sitzen. Ich gebe wieder die Befehle und zuerst machen euch die erfahrenen Männer vor, wie es aussehen soll. Danach seid ihr dran, an der Spitze zu marschieren. Der erste Mann trägt die besondere Verantwortung. Setzt er das Kommando falsch um, läuft die gesamte Centuria falsch. Also Konzentration!"

    Sim-Off:

    Wer antwortet, ist mir egal. Jeder darf mal. :) Startfeld Nr. 25 mit Blick nach Osten


    "Wir marschieren nur kurz an, um zu testen. Aequatis passibus pergite! Unus - do. Ad dextram pergite! Unus. Consistite!“

    Sim-Off:

    Wo steht ihr jetzt mit Blick wohin? :)

  • Sim-Off:

    Wir bleiben auf Feld 47 stehen (ich hoffe das ist korrekt)



    Lurco folgte den Befehlen des Praefectus Urbi und marschierte in dem von ihm befohlenen Tempo, wie auch den Richtungswechseln. Das Straucheln von Frugi wurde auch von diesem bemerkt. Lurco hoffte, dass es keinen Ärger für Frugi gab. Zum Schluss gab ihr Vorgesetzter den Befehl zum Anhalten, was Lurco befehlsmäßig tat. Lurco hoffte, dass er jedes Kommando auch exakt gehört und verfolgt hatte, den Trupp in die Irre zu führen, war das Letzte was er sich wünschte. Abwartend schaute er zu ihrem Praefectus, allerdings nur mit den Augen, ohne seine Haltung zu ändern.

  • Der Tag kann ja nur noch besser werden, fluchte Frugi innerlich. Dacht der Praefectus denn wirklich er wäre aus lauter Übermut gestolpert. Das konnte doch jedem einmal passieren. Sich deshalb direkt einen Anschiss abholen war ja wohl übertrieben. Geistig ein wenig abwesend hatte er die Schrittfolge wie befohlen ausgeführt.


    Sim-Off:

    Feld 37 Blick nach Süden

  • "Das ist korrekt, Cornicularius Octavius Frugi." Die unerwartet positive Leistung passte so gar nicht in Menecrates' bisheriges Bild. Er blickte demzufolge einen Moment länger zu Frugi, um die Vielfältigkeit des heutigen Auftretens einander in Kombination zu bringen, dann fuhr er mit dem Training fort.

    "Wir erhöhen nun die Distanz und starten vom zuletzt eingenommenen Feld in der zuletzt eingenommenen Blickrichtung. "Aequatis passibus pergite!", hallte es über den Platz. "Unus - duo - tres - quatuor. Ad sinistram pergite! Unus - duo. Ad dextram pergite! Unus. Ad dextram pergite! Unus. Retro pergite! Unus - duo. Ad sinistram pergite! Unus - duo - tres - quatuor - unus - duo - tres. Ad sinistram pergite! ! Unus - duo - tres - quatuor - unus. Consistite!"

    Für die Tirii erfolgten die Kommandos möglicherweise in zu schneller Folge, aber sie konnten sich an den bereits ausgebildeten und teils aufgestiegenen Soldaten orientieren.

    Sim-Off:

    Start: Feld 37 mit Blick nach Süden. Ende: Wo steht ihr jetzt mit Blick wohin? :) Wem es hilft: Die Tabelle ausdrucken und einzeichnen.

  • Sowas am frühen Morgen, fluchte Frugi innerlich. Noch einmal tief einatmend begann er seinen Weg und schritt tapfer aus. Es war schon lange her, als er diese Aufgaben zuletzt bewältigen musste.

    Ausgang war Feld 37 Blick nach Süden Aequatis passibus pergite! unus - duo - tres - quatuor. -77 - Ad sinistram pergite! Unus - duo. -79 - Ad dextram pergite! Unus. - 89 - Ad dextram pergite! Unus. - 88 - Retro pergite! Unus - duo. - 90 - Ad sinistram pergite! Unus - duo - tres - quatuor - unus - duo - tres. - 20 - Ad sinistram pergite! ! Unus - duo - tres - quatuor - unus. -15 - Consistite! Blick nach Westen


    Erleichter blies er die Luft nach oben, so das eine Stirnlocke leicht in die Höhe flog. Wenn er einige Male stehen geblieben war, so geschah dies nur, um sich an die Worte des PU zu erinnern. Oh ihr Götter dachte er, das war ja die reinste Gehirnakrobatik am frühen Morgen.

    Gerne hätte er sich nach seinen Kameraden umgesehen, doch dies traute er sich dann doch nicht.

  • Dem durchwachsenen Beginn bei Cornicularius Octavius folgte eine astreine Ausführung der Aufgabenstellung, sodass Menecrates aus der Trainingsstunde neben seiner körperlichen Ertüchtigung auch in Sachen Lebenserfahrung etwas mitnahm. Als Lektion für ihn selbst speicherte er ab, dass man besser zweimal hinschauen sollte, weil es Nennenswertes womöglich erst auf den zweiten Blick zu sehen gab. Kurz kam der Gedanke auf, was wohl alles hinter dem bunt gemusterten Miles Scato stecken mochte, aber er schob ihn fort. Das Training ging weiter.


    "Ausgezeichnet! Wir wechseln an der Spitze. Ein anderer Miles führt."

    Menecrates wartete den Positionswechsel ab, dann schallten die Kommandos über den Platz: "Aequatis passibus pergite!
    Unus - duo - tres. Ad dextram pergite! Unus. Ad dextram pergite! Unus - duo - tres. Ad dextram pergite! Unus - duo - tres - quatuor - unus - duo. Ad sinistram pergite! Unus - duo - tres - quatuor. Retro pergite! Unus - duo - tres. Ad sinistram pergite! Unus - duo. Ad dextram pergite! Unus - duo - tres - quatuor - unus. Consistite!"


    Sim-Off:

    Start siehe oben: Feld 15 mit Blick nach Westen. :)

  • Lurco folgte den Weisungen des Praefectus Urbi und marschierte wie angegeben. Hoffentlich diesmal in korrekter Reihenfolge und Blickrichtung, andernfalls würde man ihm wohl empfehlen seinen Kameraden zu folgen. Es hieß zwar alle Wege führten nach Rom, die Frage war nur, wie lange er dann samt seiner Kameraden unterwegs sein würde bei seinen Fähigkeiten. Jetzt verstand er auch, wieso er nie Rom verlassen hatte. Würde er tatsächlich zurückfinden?


    Ergebnis: Feld 81 mit Blick nach Westen



    Sim-Off:

    Start siehe oben: Feld 15 mit Blick nach Westen.


    15 Blick nach Westen

    Unus - duo - tres. 1 - 2 - 3 = Feld 12 - Blick Westen

    Ad dextram pergite! - Blick Norden

    Unus. 1 = Feld 2 - Blick Norden

    Ad dextram pergite! nach rechts drehen = Blick Osten

    Unus - duo - tres. 1 - 2 - 3 = Feld 5 - Blick Osten

    Ad dextram pergite! nach rechts drehen = Blick Süden

    Unus - duo - tres - quatuor - unus - duo. 1 - 2 - 3 - 4 = Feld 45, Blick Süden

    1 - 2 = Feld 65, Blick Süden

    Ad sinistram pergite! - nach links drehen = Blick Osten

    Unus - duo - tres - quatuor. 1 - 2 - 3 - 4 = Feld 69, Blick Osten

    Retro pergite! umdrehen = Blick Westen

    Unus - duo - tres. 1 -2 - 3 = Feld 66, Blick Westen

    Ad sinistram pergite! - nach links drehen = Blick Süden

    Unus - duo. 1- 2 = Feld 86, Blick Süden

    Ad dextram pergite! - nach rechts drehen = Blick Westen

    Unus - duo - tres - quatuor - unus. 1 - 2- 3 - 4 = Feld 82, Blick Westen

    - 1 = Feld 81, Blick Westen

    Consistite!" - anhalten


    Ergebnis = Feld 81, mit Blick nach Westen



  • Das klappte wie am Schnürchen, was allerdings bedeutete, dass die Atempausen für Menecrates extrem kurz ausfielen. Er musste niemand korrigieren und selbst Erklärungen wie: falscher Fuß und falsche Drehung fielen aus. Die Truppe erwies sich als gut, was ihn innerlich sehr freute. Das bedeutete jedoch nicht das Ende des Trainings.


    "Weiter gehts!", motivierte er. "Retro pergite! Aequatis passibus, pergite! Unus - duo - tres - quatuor - unus - duo. Ad sinistram pergite! Unus - duo - tres. Ad dextram pergite! Unus - duo - tres. Retro pergite! Unus - duo - tres - quatuor! Ad sinistram pergite! Unus - duo. Ad sinistram pergite! Unus - duo. Ad sinistram pergite! Unus - duo - tres - quatuor - unus! Retro pergite! Unus. Consitite!"


    Sim-Off:

    Feld 81 mit Blick Richtung Westen war korrekt und ist unsere neue Startposition. Ihr müsst das nicht Schritt für Schritt ausführlich posten, es sei denn, es hilft euch.


  • Erneut gab ihr Praefectus Urbi eine Marschroute vor und Lurco hoffte dass er alle Befehle richtig nachverfolgt hatte. Andernfalls konnte er sich sehr gut erklären, warum er im Büro saß. Da konnte er keine Verwirrung stiften, dachte er sich gut gelaunt und verkniff sich ein Schmunzeln. Sich ein bisschen selbst auf die Schüppe zu nehmen und auch über sich lachen zu können, machte einiges leichter. Das hieß natürlich nicht, dass Lurco nicht mit ausreichend Ernst und Motivation an die Sache heranging. Er gab sein Bestes.


    Ergebnis: Feld 38 Blick nach Süden

  • Der nächste Mann führte sauber und fehlerfrei die Kommandos aus, deswegen scholl es über den Platz: "Führungswechsel!"

    Wieder wartete der Praefectus Urbi den Wechsel ab, bis der neue Führende auf Feld 38 mit Blick nach Süden stand.

    Weil er sich auf die Kommandos konzentrierte, entfiel ihm die eigene Anstrengung. Die Retourkutsche würde ihm am Ende der Übungsstunde erwarten, wenn er weiterhin in zwar kleinen aber stetigen Runden durchzog.


    "Aequatis passibus pergite! Unus - duo - tres - quatuor - unus - duo. Ad dextram pergite! Unus. Retro pergite! Unus - duo. Ad sinistram pergite! Unus - duo - tres - quatuor. Ad sinistram pergite! Unus - duo - tres - quatuor - unus - duo - tres - quatuor. Retro pergite! Unus - duo - tres - quatuor - unus - duo - tres. Ad sinistram pergite! Unus - duo. Consitite!"

    Neue Führung, neue Herausforderung. Ein wenig verschlungen hatte Menecrates die Truppe geleitet.

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