• Ja die Flavii hatten sich sehr weit von ihrem berühmten Vorfahren entfernt aber das war ja nichts neues. Ja davon das sie von Vespasian abstammen, der ja bekannt war dafür das er viel übrig hatte für das einfache Volk merkt man heute nicht mehr so viel.“ Konstatierte Centho den auch wenn es normal war, dass man wenn man so reich war wie ein Senator nun mal sein musste, sich nicht mehr in die einfachen Leute hineinversetzten konnte. So konnte und sollte man nicht vergessen das man dem römischen Staat also den Bürgern verpflichtet war. Vespasian selbst war ein unfasbarer Geitzhals gewesen aber das hatte dem Staat genutzt weil er das Geld zusammengehalten hatte und wenn dann hatte er es für das Volk ausgegeben. Natürlich war das große Flavische Amphiteater ein klotz der Selsbtdarstellung aber das Volk hatte eben auch was davon.


    „Oh natürlich das versteht sich doch von selbst.“ Winkte er ab den natürlich würde er ihn unterstützen. Das war ja keine Frage. Auch wenn er sich lange den Kulttischen Ämtern hingegeben hatte. So war doch grade das Militärische in der Familie der Iulia doch immer noch präsent. „Wenn ich dich derweil um etwas bitten darf. Ein Verwandter Iulius Antoninus will seinem Sohn den Ritterstand ermöglichen. Ich selbst habe Antoninus schon meine Unterstützung zugesagt. Aber willst du mir vielleicht ein Empfehlungsschreiben für den Verwandten Caius Iulius Spurinus mitgeben so das wir die Sache Familiärer besser absichern können.“ Es war natürlich keine Bedingung für die Unterstützung im Senat aber ein Gefallen unter anverwandten, was war das schon. Für sich selbst hoffte er natürlich auch auf die Unterstützung seines Anverwandten aber die Setzte er mal voraus. „Ich selbst hoffe ja das der Augustus mich wieder in den Staatsdienst beruft ich hoffe das ich auf deine Unterstützung hoffen kann.“

  • Wo die letzte Bitte nichts als Selbstverständlich war, brachte mich die erste dazu, leer zu schlucken. Iulius Antoninus, Iulius Antoninus? Kannte ich den? Vielleicht war ich ihm einmal begegnet, als ich mit Stella sprach? Er hatte einen Sohn, der nun meine Unterstützung gebrauchen konnte? Naja, das war ja schön und gut, aber diesen Sohn kannte ich bestimmt nicht. Also wie sollte ich nun darauf reagieren? Einerseits war ich Familie, zumindest betonte Centho das immer wieder, andererseits konnte ich ja kaum jemanden unterstützen, von dem ich nicht einmal wusste, ob er es denn Wert war.


    Auf meine Unterstützung für dich kannst du dich auf jeden Fall verlassen. Irgendwo wird der Augustus bestimmt einen schönen Ort für dich finden, wenn es dich in die Ferne zieht. Es gibt ja genügend Provinzen und Positionen, welche besetzt werden müssen und einige der Herren sitzen schon ziemlich lange dort wo sie sind. Da kann es nicht schaden, wieder einmal neuen Schwung zu bringen.


    Dann wurde ich etwas nachdenklicher, als ich versuchte das andere Thema zu formulieren: Was Iulius Antoninus und seinen Sohn angeht, so bin ich mir nicht sicher, ob ich da die richtige Person bin. Natürlich, im weitesten Sinne kann man mich als Familie sehen, weniger durch meine Heirat mit Iulia Stella, als durch meine Mutter. Doch kenne ich den Sohn, du sagtest Caius Iulius Spurinus, überhaupt nicht. Ich kann also eigentlich zu ihm nichts sagen und weiss auch nicht, ob meine Empfehlung, so allgemein sie auch gehalten sein würde, überhaupt zutreffend wäre. Auch mit Iulius Antoninus hatte ich, soweit ich mich erinnern kann, kaum oder gar nichts zu tun. Wäre es vielleicht möglich, die beiden erst einmal zu treffen und kennen zu lernen, bevor ich das Schreiben aufsetzen muss?


    Natürlich war es nicht aussergewöhnlich, dass man jemanden empfahl, den man nicht kannte und die Empfehlung bloss aussprach, weil ein guter Freund oder Bekannter dies wünschte. Doch wenn es eine Möglichkeit gab, das zu ändern, dann wäre mir wesentlich wohler.

  • Centho wirkte Locker den diese Art Thematik war für ihn Alltagsgeschäft. Der Austausch Gefälligkeiten waren das Schmiermittel des römischen Soziallebens. „Du kannst versichert sein das ich dir das nicht vergessen werde.“ Man war ja auf gewisse weiße auf einander angewiesen. Netzwerke aus Familien und Freunden und vor allem das aus Klient und Parton waren das soziale Netz der Antike.

    Bei den beiden andere schien Florus sich erst in einer Art Rückversicherung. Ungewöhnlich war doch das Wort eines Verwandten meist ausreichend. Aber gut sicher war das kein Unglück. „Ich bin sicher das sie gerne mal bei dir vorsprechen, wann es dir passt.“ Es war ja sicher möglich das sich die beiden mal nach einem Morgenempfang bei Florus einfanden und vorsprachen.

  • Ich danke dir dafür, falls dies möglich sein sollte. Ansonsten nenne mir den Zeitpunkt, wann mein Schreiben wo eintreffen soll oder muss, damit es seine Wirkung entfalten kann. Ich bin entweder am Morgen nach der Salutatio immer zu sprechen, denn noch habe ich nicht sonderlich viele Klienten, oder, falls dies den Iulii nicht geht, weil sie selbst eine grössere Schar Klienten empfangen müssen, dann immer am späteren Nachmittag, wenn die Senatsgeschäfte beendet sind.


    Mir ging es weniger darum, dass ich sicherstellen wollte keine Fehlempfehlung zu machen. Davon gab es im römischen Staatsapparat genug und die wurden alle mit der Zeit aussortiert und die Fehler so wieder behoben, ohne dass irgendjemand jemals etwas dazu sagte. Viel mehr war es für mich wirklich nicht, oder besser noch nicht alltäglich, ein Empfehlungsschreiben für eine Standeserhebung zu verfassen, weswegen ich gerne Bezug genommen hätte auf Verdienste, falls es diese bereits gab.

  • Nun er würde die beiden wohl zum Vorsprechen schicken das war wohl hier die Sichere Bank. Er wollte es dem Annaeus leicht machen. Denn zwei Männer der Iulia wer würde da schon sagen das er diese nicht unterstützen würde. „Ich werde ihnen sagen das sie nach dem Morgenempfang bei dir vorstellig werden sollen.“ Auch Antoninus hatte natürlich mittlerweile aber das waren meist Soldaten und die schrieben eher Briefe die waren leicht zu unterstützen.


    Das Antoninus Versetzung zu diesem Zeitpunkt schon durch war konnte er ja nicht ahnen. Aber selbst wenn dann würde es vielleicht noch dem jungen Caius helfen. „Aber sag ich war lange nicht im Senat. Wie könnte ich mich wieder ins Gespräch bringen?“ Vielleicht gab es ja ein Thema neben dem Codex Militaris das wieder mehr in den Fokus gerückt werden sollte? War ja immer nicht schlecht wenn man sich beim Augustus um einen Posten bewarb wenn man vorher im Senat wieder etwas präsenter war.

  • Ich danke dir. beendete ich die Situation mit den Empfehlungsschreiben.


    Dann wurde das Thema wieder etwas ernster. In der letzten Zeit kam es zu einigen Tempelschändungen durch eine Gruppe von Christen. Als Augur ist dir dies sicherlich auch ein Dorn im Auge, weil es den pax deorum stört und unseren Erfolg gefährdet. Wir haben im Senat beschlossen, dass wir die Tempel der Flavii wieder in Stand setzen und neu weihen wollen. Leider ist da noch wenig passiert. Natürlich haben die Flavii selbst das auch in der Hand, aber da du als Augur ja durchaus auch ein Interesse daran haben wirst, könntest du dich in dieser Hinsicht einsetzen.


    Ausserdem gibt es diverse Gesetze, welche aus irgendwelchen Gründen nicht mehr der derzeit gelebten Situation entsprechen. Die Lex Vigilum benötigt vermutlich eine umfassende Reform, der Codex Universalis ist in gewissen Dingen, zum Beispiel was die Rechte und Pflichten der Kaiserfamilie, der Stellvertretung des Kaisers bei Abwesenheit, etc. angeht komplett veraltet oder nicht vollständig.

    Sim-Off:

    Ganz abgesehen davon, dass der Codex Universalis in vielen Teilen komplett nicht den historischen Tatsachen entspricht. ;)

    z.B. In der Kaiserzeit waren die Ämter des CH keine unbezahlten Ehrenämter mehr sondern gut bezahlte Positionen ;)

  • Ja das mit den Tempelschändungen war wirklich eine schlimme Sache, wenn dem nicht bald ein Riegel vorgeschoben wurde dann wäre ihnen das Wohlwollen der Götter nicht mehr sicher. Es war ein Ärgernis aber er war nicht in der Position um da einen richtigen Hebel zu habe. Und wie Florus schon sagte lag der Ball bei den Flavii und natürlich bei den Magistraten, vor allem bei den Consulen und Prätoren. „Wie du schon sagst es ist eine Schande was da passierte.“ Stimmte er in das Lieb mit ein.


    Hm eine Lex oder am Codex Universales das war schon eher was worauf er sich konzentrieren konnte. Natürlich in begrenztem Umfang den er würde sich erst mal in die Materie einarbeiten müssen. „Interessante Punkte die du da ansprichst aber sind die Punkte Caesar und Augusta unter Salinator gestrichen worden? Ich meine mich zu erinnern.“ Er wusste auch nicht mehr ob es einen Senatsbeschluss dazu gab oder ob es ein kaiserlicher Erlass war.

  • Ich war damals noch ein kleines Kind und kann mich nicht an diese schwere Zeit erinnern. Tatsache ist, dass es keinerlei Aufzeichnungen dazu zu geben scheint und damit sind diese Bereiche komplett offen für Spekulationen. Wenn der Kaiser nun plötzlich eine Verkleinerung des Senats auf 20 Mann erlassen würde, oder eine Aufstockung auf 2000, dann wüsste niemand, ob er das darf oder nicht, oder wie man dagegen vorgehen könnte. Ähnlich sieht es bei der Stellvertretung aus, sollte der Kaiser einmal aus im Moment nicht denkbaren Gründen nicht in Rom weilen oder gar komplett regierungsunfähig werden. Wenn er selbst keine klare Stellvertretung benennt, dann ist völlig unklar, wer die Res Publica führen soll. Ein weiterer Bürgerkrieg wäre dann vorprogrammiert, da sich Senat, Praefectus Praetorio und Praefectus Urbi mit einzelnen Usurpatoren um die Führung schlagen würden.

    Ich zeichnete bewusst ein pessimistisches Bild, denn dieses war im Moment leider denkbar, da die gesetzliche Grundlage komplett fehlte.

  • Centho musste zugeben das auch er sich nicht mehr genau an die Gegebenheiten erinnern konnte. Das alles war schon ein paar Tage her wie man so sagte. Aber es musste ja Aufzeichnungen geben wie diese Paragraphen gestrichen wurden. „Man könnte doch eine Anfrage an die Kanzlei stellen. Die müssen ja Unterlagen darüber haben.“ Schlug er vor den das es keine Aufzeichnungen gab das konnte er sich in einem Staat wie Rom wo alles geregelte war nicht so recht vorstellen.

  • Das könnte man in der Tat tun. Allerdings ist es fraglich, ob jemand dort Unterlagen zu einer ersatzlosen Streichung hinterlegt hat. Ich fürchte, die Gründe für eine solche Streichung und die damals gestrichenen Texte, dürften eventuell verloren sein.


    Sim-Off:

    Danke für den Link!

  • Centho glaubte an den Bürokratismus im Staatswesen, den in Rom würde selbst über das Fressverhalten der Hühner der Augren Aufzeichnungen geführt. „Ich würde es auf jeden Fall versuchen. Die Kanzlei ist da meines Wissens sehr genau.“ Hm aber wenn es nun aber doch keine Aufzeichnungen gäbe (was unwarscheinlich war) dann war auch aus Centhos Sicht die Streichungen ungültig. Man konnte sowas ja nicht aus der Luft herbeizaubern. Entweder es war ein Senatsbeschluss und an so einen Erinnerte er sich nicht oder es war ein kaiserliches Edikt oder ein damals noch gültiges Plebiszit aber das wüsste er. Es konnte also nun ein kaiserliches Edikt sein und wenn es eines des Vescularius dann war es das eines Tyrannen und somit ungültig. „Nun da ich mich nicht an einen Senatsbeschluss erinnere und auch an kein Plebiszit kann es nur ein kaiserliches Edikt sein. Und darüber muss man Aufzeichnungen haben, sonst ist es aus meiner Sicht ungültig.“ Wäre ja noch schöner wenn die Kanzlei einfach irgend was erlassen könnte. Entweder es tauchten Aufzeichnungen dazu auf oder eben nicht.

  • Wäre das eine Frage im Senat wert, oder geht man da besser direkt zur Kanzlei?

    Die Frage war äusserst ernst gemeint, denn so etwas wusste ich einfach noch nicht. Dafür war ich noch zu wenig lange als Senator tätig. Als Quaestor Principis wäre ich direkt zur Kanzlei gegangen, doch ob dies auch als Senator der richtige Weg war?


    Und sonst bieten sich wie gesagt verschiedene Gesetze an, sie wieder einmal auf Herz und Nieren zu prüfen. Die Lex Vigilum zum Beispiel entspricht vermutlich nicht mehr ganz dem heutigen Stand, zumal ich gehört habe, dass der Kaiser die Anzahl der Kohorten anheben möchte, nicht bloss für die Vigiles, sondern auch für die Cohortes Urbanae. Es soll auch Bestrebungen geben, eine Statio innerhalb des Pomeriums errichten zu lassen, damit die Abdeckung verbessert werden kann.

  • Centho wiegte kurz den Kopf in einer überlegenden Geste hin und her und dachte kurz nach, kam aber dann zu einem klaren Ergebniss . „Nein sicher erst mal eine Anfrage an die Kanzlei. Wenn die etwas in den Umlauf gebracht haben müssen sie auch wissen auf welcher Grundlage.“ Immerhin war es die Aufgabe der Kanzlei die Senatsbeschlüsse oder eben die kaiserlichen Erlasse um zu setzten. Das hieß für Centho das die Kanzlei auch für den Nachweis zuständig war. Sicher es gab auch die Senatsprotokolle aber erstens erinnerte er sich nicht an einen Senatsbeschluss und selbst wenn es einen gegeben hatte dann musste die Kanzlei ja diesen als Grundlage für die Änderung des Codex Universalis haben.


    Oh Das klang doch interessant. Mit so einem Thema konnte man sich gleich mal wieder etwas mehr wieder in den Bekanntheitsgrad zurückrufen. Wo bei Centho bei einer Aufstockung der Vigil und Urbaner sich natürlich fragte warum und noch wichtiger wer das bezahlen sollte? Aus der privaten Schatulle des Augustus würde es ja wohl nicht kommen. Und die Ausgaben für das Militär waren etwas das jedem der sich mal damit befasst hatte Schweißperlen auf die Stirn triebe. Es gab im Lateinischen nicht mal ein Wort für diese immensen Summen die das Militärbudget verschlang, so das man sie immer umschreiben musste. „Gut ich werde sehen ob ich etwas davon aufgreifen kann. Ich danke dir auf jeden Fall für deinen Rat dahingehend.“

  • Ich danke dir! Aulus Furius Saturninus, der in der kaiserlichen Kanzlei arbeitet, ist ein Klient von mir. Ich werde ihn einmal auf die Suche nach entsprechenden Dokumenten schicken. Vielleicht kann er tatsächlich etwas auftreiben.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!