[Alta Semita] Die Insula Petronia

  • Die Alta Semita war eine uralte Straße, die halb Rom durchquerte. Am Viminal endete sie - und kurz davor befand sich eine großzügige Insula: Im Erdgeschoss lagen verschiedene Geschäfte, darunter zwei Garküchen, die von einem Römer und einem Nubier betrieben wurden. Darüber befand sich ein großzügiger erster Stock mit relativ hohen Decken, darüber die üblichen kleinen Mietswohnungen, in denen die Plebs horrende Mieten für menschenunwürdige Wohnbedingungen fand. Immerhin gab es einen Innenhof mit Galerien und einem Brunnen in der Mitte.


    ~~~


    Lucius Petronius Crispus hatte nun seit einer halben Ewigkeit in der Casa Leonis in zwei kleinen Zimmerchen gelebt. Es war nicht unpraktisch, denn die Sklaven dort - besonders Charislaus - waren geradezu dümmlich-servil und lasen einem jeden Wunsch von den Augen ab, dazu hatte er keine weiteren Kosten als die lächerlich niedrige Miete gehabt. Trotzdem war es irgendwann an der Zeit, wieder einen eigenen Haushalt zu gründen - immerhin war er ein Eques Romanus und wenn er weiterkommen wollte, musste er ja vielleicht doch mal den ein oder anderen wichtigen Verbündeten zum Essen einladen, was dort nicht wirklich passte.


    Also hatte er sich umgesehen - und dieses Haus hier gefunden. Vor einiger Zeit hatte sein Klient ihm schon einmal ein Objekt gezeigt, aber irgendwie war der Händler dann doch nicht so kooperationsbereit gewesen, wie Lucius das erhofft hatte. Dieses hier hatte den Vorteil, dass es nicht ein gewöhnliches Stadthaus war, sondern eben eine Mietskaserne: Einerseits gab es repräsentative Wohnräume, die für einen Eques angemessen waren. Andererseits gab es Mietswohnungen und Ladengeschäfte, die man vermieten konnte, um ein bisschen was dazuzuverdienen!

    cu-tribunuscohortisurbanae.png petronia2.png

    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Neues Heim - Glück allein!


    Als Lucius sein neues Domizil in Besitz nahm, erwartete ihn bereits der Vorbesitzer. Es war ein griechischer Geschäftsmann namens Timon von Syrakus, gegen den die Cohortes Urbanae wegen Mordes ermittelt hatten - genau in diesem Haus hatte man die Leiche eines Konkurrenten entdeckt. Das war auch der Grund, warum der Tribun auf das Gebäude gekommen war: Er hatte den Tatort besichtigt - der Fundort deutete nämlich recht deutlich auf den Täter hin, nachdem Timon den Toten in sein repräsentatives Appartement im ersten Stock eingeladen und dort getötet und dann versucht hatte, ihn im Innenhof zu vergraben. Einer seiner Mieter hatte ihn bemerkt und angezeigt. Die Insula hatte dem Petronier sofort gefallen - sie hatte eben ein geräumiges Appartement im ersten Stock, das teilweise sogar ins Erdgeschoss reichte und einen eigenen Innenhof hatte, andererseits jede Menge Mietswohnungen, aus denen Einnahmen flossen. Dazu war es in relativ gutem Zustand (für eine Insula).


    Im Rahmen der Befragung hatte Lucius daher an einem gewissen Punkt seine Milites weggeschickt, um vertraulich zu reden. Es war ein ziemlich einfaches Geschäft gewesen: Lucius ließ die Ermittlungen so laufen, dass der Zeuge als Täter verhaftet wurde, dafür bekam er die Insula zu einem Spottpreis verkauft und alle waren glücklich. Zunächst hatte sich Timon geziert, aber nachdem der Tribun recht deutlich gemacht hatte, welche Strafe auf Mord an einem römischen Bürger stand, war ihm der Geldverlust doch vertretbar erschienen. Den Mieter als Schuldigen darzustellen, war ein wenig umständlich gewesen, aber es war ein armer Schlucker und mit ein bisschen Einschüchterung hatten ein paar weitere Mieter sich auch plötzlich erinnert, die Tat beobachtet zu haben.


    Entsprechend konnte der Petronier sein neues Heim an diesem Tag in Besitz nehmen. Gut gelaunt begrüßte er Timon:

    "Salve, Timon! Ich freue mich schon darauf, dein Haus zu bewohnen!"

    Der Händler wirkte ziemlich unzufrieden, hielt sich aber zurück.

    "Arminius hier hat die Kaufsumme mitgebracht."

    Er deutete auf seinen Sklaven, der den Beutel mit dem Geld trug. Einen Moment hatte er überlegt, das Haus kostenlos zu fordern, aber dann doch entschieden, dass das zu auffällig gewesen wäre. Schon jetzt würde ein genauer Kontrolleur der Bücher fragen, wie jemand ein solches Haus so billig verkaufen konnte.


    Armin reichte Timon den Beutel, der nicht einmal hineinschaute.

    "Dann hätte ich noch gerne die Schlüssel. Bitte."

    erklärte Lucius spöttisch und streckte die Hand aus. Timon griff an seinen Gürtel und zog einen Bund ab, an dem mehrere Schlüssel hingen. Er schien kurz zu zögern, dann gab er ihn dem Eques, der ihn mit einem Grinsen entgegennahm und an seinen Gürtel steckte.

    "Dann wünsche ich dir noch viel Spaß mit dem Geld - gib nicht alles auf einmal aus! Und immer sauber bleiben!"
    Damit war Timon sein bisheriges Heim los. Er funkelte den Petronier böse an, wusste aber, dass er nichts tun konnte. Also gab er seinen Sklaven, die ebenfalls angetreten waren, ein Zeichen und seine kleine Karawane aus Dienern und Gepäck zwängte sich durch die relativ enge Tür zur Alta Semita. Lucius sah ihnen hinterher.


    Er hatte nur Armin und seinen anderen Diener mitgebracht - er würde sich eine größere Schar Diener anschaffen müssen, wenn er dieses Anwesen unterhalten wollte. Vielleicht konnte er ein paar von seinem neuen Landgut hierher schicken, aber da war auf jeden Fall eine Investition nötig...


    Sein Blick ging hinauf, wo sich Galerie auf Galerie türmte, dahinter jeweils eine riesige Zahl an Wohneinheiten - das Kapital für die neuen Sklaven würde sich sicherlich bald einspielen! Und wenn nicht, konnte er ja die Mieten erhöhen...

    cu-tribunuscohortisurbanae.png petronia2.png

    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!