Rückkehr nach dem Übungsmarsch

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    Endlich daheim. Die Gesichter der Soldaten zeigten deutliche Anzeichen von Freude. Die beiden erschöpften und verstaubten Centuriae marschierten in Richtung Campus ... ob sie noch mal antreten sollten, damit der Centurio sie mit ein paar abschließenden Worten formal in den Dienstschluss entließ, oder ob sie einfach dran vorbeilatschen sollten und jeder für sich in der Castra verschwand, musste der Centurio festlegen.


    Die Reiterei war nirgends mehr zu sehen ... wäre auch wenig erbaulich gewesen, selbst für den Maßstab der lahmarschigen Reiterei der Legi XV Apollinaris. Stilo fragte sich, ob der lästige Räuber schon verhört wurde oder ob man ihn noch irgendwo schmoren ließ.

  • Bellatus, selbst eine geisterhafte Erscheinung, über und über mit Staub bedeckt ließ die Männer auf dem Campus antreten. Die Optiones richteten die müden, erschöpften Männer ein letztes mal aus, selbst die Verletzten ließen es sich nicht nehmen, ihren Möglichkeiten entsprechend stramm zu stehen.

    Doch Bellatus beließ es beim Antreten. Er wußte was er den Männer abverlangt hatte. So war es eine Geste des Respekts sie vor den Offizieren nur in Formation antreten zu lassen.

    Legionäre! begann er und seine Stimme hallte durch das Castellum, zog Neugierige an.

    Was als Übungsmarsch begann, endete in einem Gefecht...er sah von rechts nach links. Die Männer nickten zustimmend. Ihr habt euch gut geschlagen, ihr habt gut gekämpft und habt den Offizieren gut gefolgt. Wieder wanderte sein Blick, verhielt kurz bei dem einen oder anderen Verletzten oder erschöpften Legionär.

    Ich habe Formationen gesehen, die ihresgleichen suchten, ich habe Mut, Tapferkeit und Kameradschaft gesehen.

    Er nickte und sah seine beiden Optiones an.

    Es mag ein, daß man euch hierher abkommandiert hat, weil ihr in andere Legionen nicht gepaßt habt. Was ein offenes Geheimnis war. Kein normal denkender Mensch meldete sich freiwillig in den Vorhof der Hölle. Abgesehen von Bellatus.

    Hier und jetzt sage ich, ...das mag sein! Aber die Gluthölle und die Renegaten haben euch eingeschmolzen und zu einem neuen, einem besseren Mann gemacht, zu einem Kameraden, zu einem Legionär!

    Er nahm Haltung an und grüßte seine Männer.

    Centuriae,...wegtreten!

    Zu den Optiones sagte er noch, daß die Männer den Rest des Tages frei hatten und vom Wachdienst befreit waren, dann ließ er sie mit den Männern allein, er mußte melden was mit Antonius passiert war. Die Männer würden sich noch machen, man müßte die faulen Äpfel aussortieren, dann würde das Überleben hier ein Stück weit sicherer.

  • Ja, das hatten sie. Auch Stilo war froh über diese Truppe und blickte erschöpft, aber stolz auf sie. Es waren ungeschliffene Rohdiamanten ... zumindest ungeschliffenes Katzengold. Der faule Pansa würde zu müde sein, um irgendwen zu drangsalieren. Die Verletzungen würden heilen, hoffentlich ohne Folgen. Sie hatten ihre Sache gut gemacht.


    Nur in einer Sache irrte der Centurio, denn auch Stilo war freiwillig hier. Dies war seine Heimat und er hatte in der Legio XV Apollinaris seine Grundausbildung absolviert, ehe man ihn in die Legio IX Hispana versetzt hatte. Nun war er wieder hier. Entweder saß ein Stümper im Planungsbüro oder es gab Gründe, die er nicht verstand, um einen Legionär von A nach B quer durchs Imperium zu versetzen. Cappadocia war sein zu Hause.


    Als das Kommando kam, dass sie wegtreten durften, geisterte er noch ein wenig auf dem Campus herum. Er wechselte ein paar persönliche Worte mit denen, die er inzwischen etwas besser kannte, ehe er sich in sein Contubernium verzog, um die Ausrüstung abzulegen, zu reinigen und schließlich in die Thermen zu gehen, wo er den Tag ausklingen lassen würde. Er würde schlafen wie ein Stein.


    Ganz im Gegensatz zu Zambascha, der heute gelernt hatte, was es hieß, sich Rom entgegenzustellen.

  • Sophus war über und über mit Staub und Sand bedeckt von dem langen Marsch und dem Gefecht. Der Schweiss hatte diesen Staub zu einer fast schon harten Kruste werden lassen, welche auf den freien Stellen der Haut juckte und brannte. Ein Bad oder zumindest eine gute Körperwäsche würde da nötig sein, bevor er seine eigenen Wunden im Valetudinarium verarzten lassen würde, falls er dies für nötig befand.


    Froh darüber, dass der Centurio sie einfach bloss antreten liess und sämtliche weiteren Massnahmen sein liess, hörte Sophus auch die lobenden Worte. Einige konnte er auch auf sich beziehen, andere eher nicht. Er war aus Iudäa viel gewohnt und das heute war nichts im Vergleich zu den Kriegshandlungen, in welchen er sich schon befunden hatte. Trotzdem war er froh, dass er es wieder einmal überstanden hatte.


    Nach dem Abtreten begab er sich sofort in seine Unterkunft, wo er sich der dreckigen Ausrüstung entledigen würde. Der Nachmittag würde, obwohl frei, der Säuberung der Ausrüstung dienen. Diese musste sofort vom Staub gereinigt werden, sonst würden sich durch die Ablagerungen Schäden ergeben, die bei der nächsten Musterung auffallen würden oder beim nächsten Ernstfall zu Defekten führen könnten.

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