Tablinum des Pater Familias

  • Helena ließ sich nicht zweimal bitten und öffnete von eigener Hand die Tür, um das Tablinum ihres einstigen Pater Gentis zu betreten. Sie war lange nicht mehr hier gewesen, doch verändert hatte sich kaum etwas. Mit einem sachten Lächeln auf den Lippen ging sie auf Agrippa zu. "Salve, Agrippa." grüßte sie ihn heute mit weniger Distanz als noch vor zwei Tagen im Tempel des Mars.

  • "Ich grüsse dich Helena, darf ich dich etwas Quellwasser oder vielleicht etwas Wein anbieten? Mit trockner Zunge spricht es sich nicht so leicht ..."

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    Stadtpatron - Tarraco

  • Sie sog einmal tief die Luft ein, während sie Agrippa beobachtete. Ob er enttäuscht sein würde, wenn er von Metellus' und ihrem Verhältnis erfuhr? Schließlich waren sie einst Bruder und Schwester und ohnehin Cousin und Cousine gewesen. Da wäre es nur verständlich, wenn Agrippa einer Bindung nicht wohlwollend entgegen sehen würde. Doch das war nötig, denn Metellus stand unter dessen patria potestas und wenn er wollte, konnte er eine Bindung untersagen. Oder?


    "Ja gern ein wenig verdünnten Wein!" bestätigte sie seine Worte und blieb höflich hinter dem Stuhl vor Agrippas Tisch stehen. Wie es sich gehörte würde sie sich natürlich erst dann setzen, wenn Agrippa sie dazu aufforderte. "Wie geht es dir?" fragte sie zaghaft.

  • Der Sklave brachte einen Krug mit Quellwasser in das Oficium.


    "Ich weiss nicht, wie du den Wein trikst, deshalb bediene dich ruhig selbst beim Wasser und dem Wein. Mische so wie du es für angebracht hälst ..."


    Er selbst liess sich Wein einschenken.


    "Ich spüre ein bisschen das Alter, aber sonst gibt es nicht viel zu klagen und selbst?"

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  • Als er das Alter ansprach konnte sie sich nur schwer ein Schmunzeln verkneifen. Auch sie fühlte sich nicht eben jung, doch dies gegenüber dem Vater ihres Zukünftigen zu erwähnen spräche von großer Taktlosigkeit und sollte wohl besser gelassen werden. "Noch immer etwas in Aufuhr, doch ansonsten auch sehr gut. Sag, bist du auch zum Bankett zu Ehren des Praefectus Praetorio eingeladen?" fragte sie interessiert, wobei sie selbst keinen Zweifel daran hatte. Natürlich lud man den Proconsul ein, besonders wenn es der eigene Vater war.


    Mit rascher Hand griff sie zu Becher und Wein und füllte diesen zur Hälfte ein. Dann goss sie mit dem Wasser nach. Zwar war es schade, um den guten Wein, doch ehe Helena einen leichten Schwipps erlitt würde sie lieber den Wein verderben.

  • "Freut mich zu hören, dass es dir gut geht."


    Agrippa nippte am Becher und stellte ihn danach wieder auf sein Pult.


    "Ich bin zum Bankett zur Ehren von Hungi eingeladen, aber ich weiss nicht, ob es für Spanien zumutbar ist, dass der Proconsul wieder für eine unbestimmte Zeit abwesend ist ..."

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  • "In der Tat. Vielleicht wäre es wirklich besser, wenn Hispania nicht wieder allein gelassen wird." meinte Helena nachdenklich. Sicherlich würde sie Agrippa gerne mit sich nehmen, doch sein Argument war gut nachvollziehbar. Missgönner würden dies nutzen um ihn schlechtzureden. "Kann ich denn etwas für dich ausrichten, solltest du tatsächlich nicht reisen?" fragte sie freundlich. Eigentlich hatte sie sogar im Hinterkopf festgehalten, dass eventuell die Verlobung gefeiert werden könnte - aber ohne Agrippa wäre dies nicht möglich. Vielleicht sogar ein Grund, um es etwas länger hinauszuzögern, denn derzeit war sie sich nicht besonders sicher.

  • "Hungi wird es mir sicher vergeben, dass ich nicht dabei werde. Aber bitte richte Hungi meine besten Wünsche aus und falls du Marcus, Quintus oder meine Tochter siehst, sag ihnen doch bitte, dass es ihrem Vater gut geht und er sie beide sehr vermisst."


    Er nippte nochmals an seinem Becher.

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  • "Gewiss werde ich das tun. Ich kenne Vinicius Hungaricus nicht persönlich, aber ich bin ebenfalls sicher, dass er Verständnis dafür aufbringen wird." erklärte sie lächelnd. "Und die Grüße werde ich natürlich auch ausrichten. Es ist bestimmt nicht leicht, dass direkt alle Kinder in Rom sind, nicht wahr?" fragte sie beinahe besorgt. Auch ihre Tochter war immerhin nicht in Tarraco und sie sorgte sich.

  • "Es wäre sehr schön, sie alle hier in Tarraco zu haben, aber ich verstehe auch, dass sie ihren eigenen Weg gehen wollen und ich bin der letzte der ihnen einen Stein in den Weg legen möchte ..."

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  • Helena nickte lächelnd. Darauf hatte sie auch nicht hinausgewollt. Jetzt dachte sie seit längerem auch einmal wieder an Quintus. Seit diesem unangenehmen Boten hatte sie nichts mehr von ihm gehört und Sorge breitete sich in ihr aus. Gewissermaßen hatte er sich zu einer Art Schützling entwickelt. Aber nun war es an der Zeit, das Thema zu wechseln. Mit stockender Stimme begann sie... "Hat... Marcus schon mit dir gesprochen? Ich meine.. wegen.."

  • Nervös sah Helena zu Agrippa auf. Sie fühlte sich, als wäre dies das erste Mal, dass sie wegen einer Beziehung und einer Ehe zu jemanden sprach, denn gewissermaßen fühlte sie sich wegen der engen Bindung zur Matinia etwas schuldig. Betrachtete man die Umstände, in denen sie Marcus kennengelernt hatte. "Also.. Nein, nicht direkt. Ich dachte da... Nunja... Ich habe vor, nachdem er mich fragte, mit ihm erneut eine Ehe zu beginnen." Scheinbar hatte Metellus es noch nicht mit sienem Vater besprochen - oder machte Agrippa sich einen Spaß daraus, sie zappeln zu lassen?

  • Metellus hatte ihm damals davon erzählt, diese Verbindung freute ihn, aber wie es ausschaute, hatte Metellus Helena noch nicht erzählt, dass er es ihm erzählt hatte.


    "Wie meinst du dass? Erneut eine Ehe mit ihm beginnen? Wart ihr schon mal miteinander verheiratet?"


    Innerlich platze Agrippa, aber er liess sich nichts anmerken, er mochte einfach, diese Art eines Scherzes ...

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  • Helenas Gesicht wurde beinahe weiß, so unsicher war sie. Nun missverstand Agrippa ihre Worte auch noch gründlichst und um ihn durchschauen zu können, fehlte ihr derzeit noch die innere Ruhe, angesichts der Situation wohl verständlich. "Also, nein.. Ich, nur ich wollte eine erneute Ehe beginnen.. Dieses Mal mit Marcus." Sie räusperte sich kurz und nahm dann den Weinbecher auf, um in diesen zu starren. Sie fühlte sich gerade nicht unbedingt wie eine Mutter mehrerer Kinder, als eines eben dieser.

  • "Achso, du meinst eine erneute Ehe, mit Marcus, warst du aber nie verheiratet, hab ich doch richtig verstanden, oder?"


    Agrippa lehnte sich in seinem Stuhl zurück, nippte an seinem Becher und schnaupfte auf.


    "Soll ich dir was sagen, Helena? Es ist ...."


    Er unterbrach den Satz und blickte ihr in die Augen.

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  • "Ja, genau. Du weißt doch dass ich mit... Maximus verheiratet war und.. nicht mit Metellus. " Und nicht einmal jetzt verstand sie den Spaß, den Agrippa sich mit ihr erlaubte. Obwohl sie des Rätsels Lösung schon aufgedeckt hatte, wenn auch nur indirekt. Doch dann hielt sie schweigend inne und sah ihn aus großen, treuherzigen aber auch nervösen Augen an. "Was ist...?" fragte sie unsicher.

  • Agrippa füllte ihr noch etwas Wasser und Wein nach.


    "Ich weiss, dass du mit Maxmius verheiratet warst, Helena ..."


    Agrippa blickte finster und sprach mit einer düstern Stimme.


    "Du kannst Metellus nicht heiraten, er will dich zuerst heiraten..."


    Er musste laut lachen, irgendwie mochte er einfach diese Art von Scherze ...


    "Er hat mir schon vor ein paar Wochen erzählt, dass ihr beide miteinander verlobt seid, es war also nichts neues für mich. Ich dachte zwar, dass er es dir geschrieben hat, dass er es mir gesagt hatte?"

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  • Helena hörte anfangs nur das '..du kannst Metellus nicht heiraten...', was einen mehr als verblüfften Ausdruck zur Folge hatte. Dann folgten erst langsam, während sie ihn fassungslos ansah, seine restlichen Worte und quälend langsam begann sie zu verstehen, dass er sich da einen ganz gemeinen Scherz mit ihr erlaubt hatte. Sein Lachen hatte allerdings auch ein noch etwas blasses Lächeln zur Folge.


    "Erschrick eine alte Frau doch nicht so." nuschelte sie und blickte ihn vorwurfsvoll an. Noch einmal schüttelte sie den Kopf, dieses Mal allerdings von einem leisen Lachen gefolgt. "Nein, ich glaube nicht. Also spricht für dich nichts dagegen?"

  • "So alt bist du ja noch nicht, liebste Helena ..."


    Er grinste immer noch und schüttelte den Kopf


    "Nein, es spricht nichts dagegen ..."

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