Auf der Suche nach dem großen Bruder

  • " SABACCO!!" Avianus verließ soeben die Principia und wollte, angepackt mit seinem Krempel, die Barracken aufsuchen als ihm ein Mann auffiel. Allein die Aufmachung war nicht die eines Legionäre, hinzu kam der unverwechselbare Gang was für Avianus nur einer sein konnte.

    Er beschleunigte seinen Schritt um seinen Bruder rechtzeitig zu erreichen bevor dieser irgendwo hin verschwand.

    " Was führt dich hier her?" erkundigte sich Avianus und lächelte.

  • Sabaco fuhr herum. Erleichtert sah er dort den großen Bruder stehen, vollbepackt mit seiner Ausrüstung. Und Avianus lächelte, was Sabaco einen Gebirgszug von seinem schwarzen Herzen poltern ließ. Er kam dem Großen entgegen und weil dieser gerade wehrlos war, tätschelte er ihm liebevoll das schwarze Haar. Dann nahm er ihm einen Teil der Ausrüstung ab, um Avianus beim Tragen zu helfen.


    "Gut, dass ich dich gefunden habe. Nun bist du also wieder in der Armee, wo du hingehörst. Das scheint unsere Bestimmung zu sein. Ich bin hier, weil wir dringend miteinander reden müssen. Ich nehme an, du weißt, worum es geht?"


    Er begleitete Avianus mit der Ausrüstung zu dessen Bestimmungsort.

  • " Danke dir" meinte Aviabus erleichtert und ließ sich bereitwillig die Gegenstände abnehmen.


    " Ich vermute es ist wegen Ocella weshalb du dich sorgt. Richtig?"

    Der Weg zur Barracke war nicht besonders lang doch ohne Eile konnte es ein wenig dauern bis die beiden angekommen sein würden.

    " Ich habe nur gehört dass er und eine komplette Turma verschwinden sein soll. Nur kann ich mir das nicht so recht vorstellen. Es sind ja auch bisher keine Nachrichten verbreitet worden deren Inhalt das Schicksal der Turma beschrieben hätte."

    Im Gegensatzsatz zu Sabacco war Avianus ein eher gelassener Charakter. Selbst das Verschwinden seines Bruders löste nicht allzu viel Emotion in ihm aus.

    Dinge geschehen. Ob man es wollte oder nicht.

    " Ich wprde sagen...warten wir ab bis wir wirklich wissen was mit Sabacco und den anderen ist. Über ungelegte Eier nachzudenken trübt den Geist und lenkt vom wesentlichen ab. Du verlierst die Sicht auf deine Arbeit, Brüderchen."

    Der Versuch Sabacco zu beruhigen und ihm anzuzeigen sich nicht gehen zu lassen würde wahrscheinlich nicht erfolgreich sein nur ihm recht zu geben und ebenso sorgenvoll die Probleme betrachten wäre noch weniger hilfreich.

    " Also. Und nur deshalb bist du angefragt gekommen? Oder gibt es nich anderes zu erledigen?" lenkte Avianus das Gespräch in eine andere Richtung.

  • "Die Zeit des Wartens wird es nicht geben. Die Ala bereitet in diesen Minuten die Operation Sommergewitter vor. Germania hat Rom ein Stück seines edelsten Fleisches herausgerissen und es wird dafür bluten. Deswegen bin ich nicht hier.


    Ich bin gekommen ... wegen uns, Avi. Seit Ocella weg ist, sind wir beide die gesamte Familie, die wir noch haben. Ich weiß, dass deine Sicht auf die Familie eine andere ist als meine. Dass du eher über den Dingen stehst und ich in ihnen versinke. Doch das soll uns nicht trennen. Ich bin hier, um dir zu sagen, dass ich für dich da sein werde."


    Er schleppte Avianus anstandslos die Ausrüstung, wohin auch immer dieser sie geschleppt haben wollte. Sabaco würde sie für ihn auch einmal um die Welt tragen, wenn der Bruder nicht irgendwann "Halt" sagte.


    "Wenn du etwas brauchst ... egal, was es auch sein mag ... melde dich bei mir. Wenn du Hilfe brauchst, wenn jemand gefördert oder aus dem Weg geräumt werden soll. Einer deiner beiden kleinen Brüder ist noch hier und er wird alles tun, um deinen Wunsch zu erfüllen. Um dir das zu sagen, bin ich gekommen."

  • " Sabacco." Avianus blieb stehen und begann ein Bein zu schütteln. Irgendwas passte da überhaupt nicht. Dann bog er das Bein nach hinten ab und hielt den Fuß fest, betrachtete die Sohle der Sandale und murrte.

    " Also" während er seinen Fuß los ließ und wieder auf den Boden setzte. " Also......zum einen wäre ich derjenige der hier auf jemanden aufpassen müsste Im speziellen Fall auf dich. Schließlich bin ich ja dein großer Bruder." Dabei schmunzelte er da es einfach nur ein Scherz war.

    " Dann noch....verspreche nicht was du nicht halten kannst. Niemand und wirklich niemand kann für jemanden immer bereit sein, ihm zur Seite stehen und helfen. Viele Dinge geschehen, im Guten und im Schlechten und unvorhergesehenen. Jaja ich weiß deine Besorgnis zu schätzen und das Verschwinden Ocellas macht dir zu schaffen. Sabacco...wenn du dich im Griff hast und deine Männer wird niemanden etwas geschehen. Das selbe gilt für mich. Nicht das ich keinen Gedanken an dein Wohlbefinden verschwende...."

    " Und jetzt gib mir den Krempel, wir sind da. Du siehst auch schon ziemlich schlaff aus."

    Wieder grinste Avianus und gab Sabacco einen leichten Schlag auf den Hinterkopf. " Das Reiiten macht schwächlich nicht? Wenigsten der Ardch ist gut in Form. Was vllt bei Frauen gut ankommt..."

  • "Bruder, wenn es notwendig ist, reite ich mit der Ala gegen die Götter, um deine Wünsche durchzusetzen. Ich erobere das Elysium und setze den Orcus in Brand, damit es dir gut geht. Ich will nicht auch noch dich verlieren. Ich werde dich nicht verlieren! Und um dir eine Sorge zu nehmen: Ich habe mich im Griff, ich bin Decurio und trage Verantwortung für eine sehr wichtige Operation. Glaub es oder lass es sein, aber ich bin ein anständiger Mann geworden."


    Was allerdings weniger an Sabacos plötzlichem Sinneswandel lag, sondern daran, dass er eine gut laufende Beziehung führte. Und daran, dass er ein Ziel vor Augen sah, für das sein Herz in schwarzen Flammen stand: ihren jüngsten Bruder zu retten.


    "Wenn du mal was übrig hast, schneide mir eine Scheibe von deiner Arschruhe und deiner Geduld ab. Aber erst, wenn Ocella wieder sicher im Schoß der Familie weilt. Vorher will ich von Geduld nichts hören, ich brauche Zorn im Herzen. Apropos Arschruhe und knackiger Arsch." Sabaco grinste und stieß Avianus sacht mit der Stirn gegen den Schädel. Die brüderliche Geste ersetzte den Rest des Satzes, denn er war sicher, sein Bruder wusste, was Sache war. Sabaco hatte noch nie einen Unterschied gemacht, er genoss den Luxus der doppelten Auswahl.


    Dann drückte er dem Großen seinen Krempel zurück in die Arme.

  • " Wenn du nun, was diese Operation angeht, auf eigne Faust agierst wird das ziemlich schlimm enden. Das kannst du mir glauben, Brüderchen. Und wenn die Legion involviert sei sollte oder sein wird dann ist dies eine nich größere Nummer. Ich habe jedenfalls nichts offizielles gehört. Auch nichts inoffiziell."

    Avianus ergriff im letzten Moment seinen Krempel, welcher von Sabacco eher unerwartet übergeben wurde." Und ich werde ein Scheibchen für dich reservieren. Wobei Scheibchen wohl zu wenig sein wird. Aber gut. Ich danke dir für deinen Besuch und Einblicke in deine emotionalen Welten." Den leichten Stoß mit dem Kopf verstand Avianus im Zusammenhang der letzten Worte. Da konnte niemand helfen.

    " Lass mich wissen was Sache ist, Bruder. Und handle nicht aus reiner Unvernunft."

  • "Emotionale Welten? Ich weiß nicht, wovon du sprichst. Ich werde dich in jedem Fall auf dem Laufenden halten, was die Suche nach Ocella anbelangt. Lass bei Gelegenheit auch mal deinerseits von dir hören. Es gibt Leute, die dich sonst vermissen."


    Es klirrte. Sabaco kickte eine herunterfallende Armschiene in die Luft, bevor sie den Boden berührte. Mit einer Hand fing er sie und legte sie zurück auf den Stapel in Avianus' Armen.


    "Das schlimme Ende ist fest einkalkuliert - für die Barbaren. Germania Magna wird brennen. Aber die Details stehen bis zum Operationsbeginn unter Verschluss. Wissen ist wie Wasser, es neigt dazu, durch jede Schwachstelle zu entrinnen. Also, man sieht sich."

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