Die kleine Gruppe um Titus Aurelius Romanus und seiner Konkubine Coira spazierten durch das rege Treiben innerhalb Roms. Sie waren auf der Suche nach dem Lehrmeister Coiras und suchten mit wachen Augen nach dieser Person. Die Leibwächter Selina und Massad beobachteten mit scharfen Blick die Umgebung und die an der Gruppe vorbeihastenden Menschen. Sie waren jederzeit bereit sofort Maßnahmen zum Schutz ihres jungen Herrn und seiner Konkubine zu ergreifen. So zog die Gruppe weiter vor sich hin und beobachteten die Menschen aufmerksam. "Coira wir werden sicherlich irgendeine Spur finden, selbst wenn es nicht heute ist. Ich bin mir ganz sicher mache dir keine zu großen Sorgen. Du bist mein Licht das für mich leuchtet." Der Aurelier war verliebt in seine Konkubine und je länger sie beide zusammen waren, desto intensiver wurde das Gefühl des miteinander verschmolzen zu sein.
[Aquaeductus novus] Eine kaiserliche Baustelle entsteht
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In Rom herrschte ein reges Treiben und vor allem auf dem Sklavenmarkt war ein stetiges Kommen und Gehen zu verzeichnen. Die neue Ware wurde über die zentralen Verteilerstellen an Land aber auch an den Häfen der sklavenhungrigen Stadt Rom zugewiesen. Für den Sklavenhändler Titus Tranquillus waren wieder goldene Zeiten angerückt, denn je mehr Sklavenmaterial in Rom benötigt wurde desto mehr füllte sich seine Kasse und mittlerweile war sie wahrlich sehr schwer geworden. Für einen Mann seines Standes konnte man ihn tatsächlich zur neureichen Bürgerschicht zählen hätte er einen anerkannten Beruf vorzuweisen. Doch er war nun einmal nur ein dreckiger Sklavenhändler ohne Ehre. Doch das tangierte ihn nur am Rande, denn er war mit Leib und Seele Sklavenhändler sozusagen aus Leidenschaft und dabei konnte er seine perverse Ader auch noch ausleben. Jedenfalls war wieder ein ordentlicher Haufen von fast 200 Sklaven für ihn von Ostia angeliefert worden und befand sich auf dem Weg nach Rom in sein liebvolles Heim in dem jeder glücklich leben durfte. Bei diesem Gedanken musste der Sklavenhändler anzüglich grinsen. Oh ja er würde wieder viel Spaß und Befriedung erleben mit der neuen Ware. In ihm nagte immer noch der Verlust dieser Schlampe Coira die er an diesen elendigen Patrizier verloren hatte. Er hatte ihm seine neue vorgesehene Lustgespielin gestohlen. Diese Coira war eines der besten Stücke Fleisch das er in seiner Karriere als Sklavenhändler je in den Fingern gehabt hatte. Und dann wollte er das Miststück zurückhaben durch einen Überfall auf sie und auch da hatte er wieder gegen den widerlichen aurelischen Jüngling den Kürzeren gezogen. Doch letztendlich war die Antwort des Patriziers mit dem ihm zugesandten Kopf seines Mannes ein deutliches Warnzeichen gewesen zukünftig die Füße ruhig zu halten und ihm aus dem Weg zu gehen. Oh wie sehr hasste er diesen Titus Aurelius Romanus.
Jedenfalls war die Ware auf dem Marsch und gelangten endlich in die Stadt Rom. Die traurige Gruppe der verschmutzten und verzweifelten Sklaven irrte in einer langen Kolonne dahin und bildeten einen schrecklichen Anblick für diejenigen Römer, die noch menschliche Regungen zeigen konnten. Doch der größte Teil der römischen Bevölkerung hastete ohne Gedanken an die Verzweifelten ihren persönlichen Geschäften hinterher. So kam die Gruppe der Sklaven auch in den Stadtbereich der Baustelle des neuen Aquäduktes das dort angeblich entstehen sollte. Der Sklavenhändler musste bereits grinsen, denn wo sollten die Hilfskräfte für den Bau herkommen, wenn nicht von ihm. Und er würde wieder gut daran verdienen. Titus Tranquillus betrachtete voller Wohlwollen die lange Schlange der Ware und rieb sich schon im Vorgriff die Hände. Doch urplötzlich erstarrte er und sein Gesicht nahm einen ungläubigen und dann hasserfüllten Ausdruck an. In einer Entfernung von nicht ganz 400 m pendelte eine bekannte Gestalt an ihnen vorbei. Es war der verdammte Aurelier mit seiner Sklavin Coira und diesen zwei gefährlichen Leibwächtern. Eine Hitze und Erregung überfiel ihn als er Coira sah, bildhübsch anzusehen und elegant gekleidet wie eine Patrizierin. Nur wenn man genau hinsah erkannte man das Sklavenzeichen um ihren Hals. Er war überwältigt von ihrem Aussehen und vor allem ihrem Auftreten, denn das hatte nichts mehr mit einer Sklavin zu tun. Sie strahlte eine Überlegenheit aus und sah diesen Patrizier mit liebevollem Blick an. Er spürte einen Stich in seinem Herzen und konnte den Blick nicht von den beiden lassen. Er war sich sicher, dass er eine lange Zeit brauchen würde um wieder so ein heißes Stück Fleisch wie diese Coira in sein Geschäft zu bekommen.
Als die Blicke der beiden dann auf ihm ruhten musste er seinen Blick senken. Dieser Aurelier sah ihn mit einer Überheblichkeit und Arroganz an, dass ihm ganz anders wurde. Doch er fürchtete sich auch vor diesem noch jungen Mann. Er hatte bewiesen, dass er gnadenlos sein konnte und auch über Leichen gehen würde. So drehte sich der Sklavenhändler herum und folgte seiner Ware auf ihrem Weg in das Sklavenlager und ihrer ungewissen Zukunft. Die Welt war in Rom ungerecht für einen gerechten Handelsmann wie ihn der sich für das Wohl anderer aufopferte.
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Der verliebte Aurelier schlenderte mit seiner Konkubine Coira entspannt durch die Straßen Roms. Und so kamen sie auch an die große Baustelle die derzeit eines der größten Hindernisse in dieser hektischen Stadt bildete. Doch diese Baumaßnahme war dringend notwendig um die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser sicherzustellen. Nun jedenfalls suchten Coira und Titus zusammen die Umgebung nach Coiras Lehrer ab und sichteten aufmerksam die näheren örtlichen Gegebenheiten. Auffallend waren neben den zahlreichen dahinhastenden Menschen auch die langen Sklavengruppen die sich schwerfällig dahinbewegten. Titus sah dabei seine geliebte Frau an und dachte sich dabei, dass es für sie sehr schwerfallen musste diese Menschen zu betrachten, denn vor gar nicht allzu langer Zeit war sie in einem dieser langen Treck hier in Rom angekommen und hatte dabei Erfahrungen machen müssen die man keinem freien Menschen zufügen sollte. Und trotz dieser schrecklichen Vorgeschichte war Coira wir ihn Titus ein Glücksfall gewesen, denn er hatte die Erfahrung machen dürfen wie es ist von einem aufrichtigen und wunderschönen Menschen aus tiefster Überzeugung geliebt zu werden. Welch ein Skandal in dieser, nach außen hin moralisch präsentierten Stadt, ein Patrizier verfiel einer Sklavin. Doch Liebe kennt keine Grenzen und für Titus mit seiner Vergangenheit war die Liebe und Zuneigung eines wunderschönen Wesens wie Coira eine Segnung der Götter. Der Aurelier musste manchmal an seinen Lehrer zurückdenken diesen großen griechischen Gelehrten, der ihm immer gesagt hatte das Glück kommt auf Umwegen zu einem und man muss es mit den Händen greifen und festhalten. Und das hatte er bei dieser liebreizenden Keltin einfach gemacht. Und tatsächlich spürte er eine Seelenverwandtschaft mit jemanden aus einem der niedrigsten Bevölkerungsgruppen Roms.
So blickte Titus weiter vor sich hin und erkannte dabei 400 Meter vor sich eine vorbeiziehende Sklavengruppe die auf dem Weg zum Sklavenmarkt waren. Wieder ein Haufen von Unglücklichen die dem Monster Rom zum Fraß vorgeworfen wurden. Doch so war das Leben eben in der mächtigsten Stadt der Welt. So folgte der Blick des Aureliers weiter der Gruppe und blieb auf dem Gesicht einer ihm sehr bekannten Gestalt hängen. Das minderwertige Stück Mensch Titus Tranquillus führte die Sklaven an und seinem Gesichtsausdruck nach konnte man erkennen das er sehr zufrieden mit seiner Ware war. Titus beobachte den Mann genauer und musste erfreut feststellen, dass sich der Gesichtsausdruck des Sklavenhändlers plötzlich erheblich veränderte als er ihn erkannte. Dem Sklavenhändler sah man seinen Hass und seine Wut auf ihn den Patrizier wahrhaftig an. Am liebsten hätte er sich auf ihn gestürzt um ihn zu töten. So musste der Aurelier grimmig grinsen und zeigte somit dem Mann seine Verachtung. Doch Titus erfasste auch, dass der Mann sich vor ihm fürchtete. Das lag natürlich an seinen beiden Leibwächtern Selina und Massad die eigenmächtig gehandelt hatten und dem Sklavenhändler den Kopf eines seiner Männer liebevoll verpackt zukommen ließen. Geschenke machten sich also doch gut im täglichen Umgang mit dieser minderwertigen Person. Zufrieden nickte der Aurelier als er sah wie sich der Mann umdrehte und sich mit seinen Sklaven dahintrollte.
Und da sein Beschützerinstinkt ansprach nahm er seine Coira liebevoll in den Arm und ihr zu zeigen das alles in Ordnung war und er sie über alles liebte. So hob Titus seine Hand und streichelte Coira zärtlich über ihre Wangen als Geste seiner großen Liebe zu ihr. Und wenn alles klappen würde und sie Coiras Lehrer finden könnten würde sie sogar seine Ehefrau werden. Er hoffte inständig das der Mann aufzutreiben war und sein Rechtsbeistand, zu dem er großes Vertrauen hatte, den Fall erfolgreich abschließen konnte. Doch die Jugend darf noch in ihrer Naivität hoffen und mit dem Glauben an die Götter auf deren Hilfe hoffen.
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Die Umarmung ihres geliebten Titus tat Coira gut, als sie den Sklavenhändler erblickten, der Coira damals so grausam behandelt hatte und sie am liebsten entführen wollte, zum Glück war der perfide Plan dieses Menschenschänders nicht aufgegangen.
Diese armen Geschöpfe, die der Händler in seiner Hand hatte, Coira fühlte mit diesen Menschen mit denn sie hatte selber vieles durchleiden müssen. Und doch hatte sie in Titus, eine Gefährten gefunden, den sie heiraten und mit seine Familie begründen wollte.
Nachdem der hartherzige Sklavenhändler weitergezogen war, suchten Titus und Coira, unter den wachen Augen von Selina und Massad nach Galeo weiter. Aber keine Spur schien aufzutauchen.
Man hatte die Suche fast aufgegeben, als ein älterer Herr die beiden versehentlich anrempelte und sich beim Weitergehen entschuldigte. Coira sah ihn ein wenig später an. War er das? Sie schaute nochmal genauer hin, als der Herr einer Bettlerin eine Münze zusteckte. Ein weisser Bart und er trug am Hals ein Amulett, war das möglich? Nein das konnte doch nicht sein.... es war ein Radkreuz - wie es Galeo trug. Das war er, ohne Zweifel.
"Da ist er Liebster, schnell wir dürfen ihn nicht verlieren." Coira schaffte es den Mann irgendwie noch einzuholen, bevor er völlig aus ihrem Blickfeld verschwunden war, Titus und die beiden Leibwächter folgten ihr.
"Verzeiht, aber seid ihr der Magister Galeo Curtius Collantinus?" Fragte Coiras vorsichtig nach.
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Das unangenehme Aufeinandertreffen mit dem widerlichen Sklavenhändler war noch nicht lange vorbei als Titus bemerkte wie seine Geliebte plötzlich in Hektik verfiel. Und als sie begann schneller zu laufen war Titus doch sehr verwirrt. Doch so hektisch hatte der Aurelier seine Konkubine noch nie gesehen und als sie dann im davoneilen war, nur kurz etwas von wir dürfen ihn nicht verpassen stammelte, konnte Titus nur verblüfft hinterhersehen. Doch dann dämmerte es ihm und er verstand das seine liebe Coira anscheinend ihren Lehrer gesichtet hatte und nun hinter ihm her war um ihn nicht zu verpassen. So rannten Titus, Selina und Massad hinter ihr her und kamen zu einem älteren Mann mit einem weißen Bart und einem Amulett das wie ein Radkreuz aussah. Sie kamen dann zurecht als Coira den Mann fragte ob er der Magister Galeo Curtius Collantinius sei. Der Aurelier war gespannt was sich aus der Situation ergeben würde. Für ihn wirkte der Mann durchaus sympatisch und er konnte sich schon vorstellen, dass es der Gesuchte sein könnte. Doch man würde sehen was sich aus dem Gespräch entwickeln würde.
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Der alte Mann war ein wenig überrascht, als ihn jemand aufhielt, war es wirklich der Magister Galeo? Der Mann drehte sich um und schaute die junge Frau fragend an. In seinem Blick erkannte man, dass er Überlegungen anstellte.
Er musterte sie noch einam genauer und man merkte wie sich seine AUgen vergrösserten:
"Coira.... Bist du es? Aber das ist doch gar nicht möglich....." man erkannte wie der Mann aus Freudigkeot lächelte.
"Doch ich bin es Magister, ich bin so froh Euch gefunden zu haben" Coira schluchzte Freudentränen und fiel ihrem Lehrer in den Arm. Der alt eund gumütige Mann streichelte über ihr Haar.
"Ach Kind, wie froh bin ich dich gefunden zu haben. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, aber sag wer ist der ehrwürdige Herr der dich begleitet." Galeo war neugierig und sah den Mann an. Er schien ein Patrzier zu sein.
"Darf ich euch den Patrizier Titus Aurelis Romanus vorstellen" sprach Coira und sah Tius lächeld an.
"Es ist mir eine Freude, Eure Bekanntschaft zu machen, ehrwürdiger Herr" antwortete Galeo.
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Es war purer Zufall, dass ein Mitglied einer Kreuzwegbruderschaft genau in diesem Moment an der Szene vorbei ging. Schnell machte die Kunde die Runde, dass ein Mann gesichtet worden war, der auf die Beschreibung passte und dass dieser zugleich auch von einer Sklavin und einem Aurelius erkannt und angesprochen worden war.
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Titus war doch überrascht das sich der Gesuchte anscheinend so einfach auffinden ließ, doch er gönnte dies seiner geliebten Coira. Für ihre gemeinsame Liebe wollten sie beide alles unternehmen um ein wundervolles Familienleben entstehen lassen zu können. Seit Titus seine Coira gekauft hatte war sie ihm immer mehr ans Herz gewachsen. Ohne sie wollte der Aurelier nicht mehr sein. Und Titus glaubte auch, dass Coira für ihn so empfand. Für ihn war diese wundervolle Frau schon lange keine Sklavin oder Konkubine mehr, sondern die Frau mit der er die Gens wieder erwecken würde. Dieser Magister machte auf Titus einen sehr angenehmen Eindruck und vor allem fasste er sofort Vertrauen zu ihm. Diesem Mann sah man die Lebenserfahrung langer Jahre in der Fremde an und außerdem spürte man eine Aura von geistiger Kraft die von diesem Mann ausging. So lächelte der Aurelier erleichtert und meinte: "Magister Galeo wir haben lange nach dir gesucht, es ist mir eine Ehre dich kennenlernen zu dürfen. Wir haben wichtiges mit dir zu besprechen aber das geht hier in der Öffentlichkeit nicht wirklich. Daher lade ich dich ein in meiner Villa etwas Entspannung zu finden. Dort können wir uns in aller Ruhe unterhalten." Galeo blinzelte mit klaren und verständnisvollen Augen den Aurelier an, denn er schien bereits erfasst zu haben, dass irgendetwas im Busch lag. Sicherlich hatte er auch erfasst das Coira nach außen hin Sklavin war, aber auf einem hohen sehr hohen Sklavenpodest rangierte. Er konnte sich sicherlich denken das die liebe Coira als Konkubine dem Aurelier dienlich war und vor allem das es Coira anscheinend nichts ausmachte. Im Gegenteil konnte man ihrem Gesicht ansehen, dass sie in den Patrizier verliebt war und zwar bis über beide Ohren. Und dem Gesicht des Aureliers nach war dies auch bei ihm der Fall. Es würde für alle drei Beteiligten spannend werden.
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Der Magister lächelte freudig und gütig.
"Gerne nehme ich deine Einladung an, ehrwürdiger Herr." So kam es dass sich die drei zur Villa aufmachten.
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