[Valetudinarium] Die Seuche greift um sich

  • "Auch wenn es nicht so aussehen mag - ich bin im Dienst." Scato blinzelte ein wenig. "Ich habe hier noch dies und das zu erledigen. Wenn du willst, so warte doch einfach an der Porta. Dort muss ich auf dem Rückweg so oder so vorbei. Der Eques Iunianus, der dich hergebracht hat, wird dich auch wieder dorthin geleiten. Ich kann dich dann dort abholen und anschließend gehen wir gemeinsam zur Domus Iunia. Kennst du dich auch mit Bäumen aus? Ich hab da ein Sorgenkind."

  • "Gut dann warte ich an der Porta auf dich und ich freue mich bereits auf den Palast der Iunier. Selbstverständlich kenne ich mich auch mit den Bäumen aus, denn diese sind neben der spirituellen Erfahrung mit ihnen auch für die Heilmittel von Bedeutung." Hilda war sehr zufrieden wie sich alles entwickelte und daher würde sie am Tor warten, Faustus aber eine Nachricht zukommen lassen, dass sie zum Domus der Iunier mit dem Iunier Scato war. Hilda hatte zwar keine Ahnung von Dmus, Villa, Palast oder so und konnte sich auch nicht wirklich etwas darunter vorstellen. Vermutlich war das Haus so eine Art Bauernhof bloß ein bisschen größer und die Tiere würden überall rumlaufen.

  • Eine Weile würde Hilda sich noch gedulden müssen, denn das Thema, weshalb Scato sich eingefunden hatte, war wichtig. Er tauschte sich mit dem Personal des Valetudinariums über die Erfahrungen mit dem grassierenden Fieber aus. Welche Methoden waren bisher am erfolgversprechendsten? Welche schienen gar nicht zu helfen? In welche Richtung behandelte man momentan?


    Scato ließ dem Personal eine Kräutermischung da, die er selbst entwickelt hatte. "Probiert das hier mal aus in Form eines Kräutersudes. Anderthalb Liter davon am Tag heiß trinken und dazu kalte Wadenwickel." Klar war, dass auch das keine Wunder vollbringen würde, aber diese Mixtur konnte nach Scatos Erfahrung helfen, das Fieber zurückzudrängen.

  • Sie fachsimpelten noch eine Weile. Sowohl Scato als auch der Optio valetudinarii des Lazaretts der Ala hatten ausreichend Zeit mitgebracht. Die arme Hilda musste derweil an der Porta warten, doch Scato hoffte auf ihr Verständnis. Schließlich ging es hier um nicht wenige Menschenleben und eines Tages vielleicht um das ihres Faustus. Die genaue Zusammensetzung der Kräutermischung verriet Scato freilich nicht. Auch wenn der Medicus durch Schnuppern dies und jenes erraten konnte, so wusste er doch nicht alles und auch nicht die Gewichtung. Sollte die positive Wirkung sicher weiterhin bestätigen, würde gedachte Scato, die fertige Mischung in größerem Umfang herzustellen und an die Ala zu verkaufen. Hilda würde ihm dabei mit dem Kräutergarten helfen.


    Für seine Forschung gab man ihm Ableger und Samen aller Kräuter mit, um die Scato bat. Das waren nicht wenige, denn er musste seinen eigenen Kräutergarten, den er größtenteils in Roma zurückgelassen hatte, erst wieder aufbauen. Doch auch er selbst hatte einige Ableger und Samen mitgebracht, welche die Ala sicher gut gebrauchen konnte.


    Nach dem Gespräch sah Scato noch mal nach Sabacos speziellem Sorgenkind, dem Cornicularius Umbrenus Nero. Bei dem ausgezehrten Anblick erschrak selbst der abeklärte Scato. Müsste er eine Prognose geben, war sie bar jeder Hoffnung. Der Unteroffizier befand sich schon auf seinem Weg ins Elysium, auch wenn er noch atmete. Doch das würde Scato nicht aussprechen.


    Mit einem mulmigen Gefühl kehrte Scato zur Porta zurück, um Hilda abzuholen.


    RE: Porta praetoria – Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers bitte hier anmelden!) >>

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!