ATRIUM: Unerwarteter Besuch

  • Der Junge führte Ihn durch das Vestibulum an den Ahnen der Flavia vorbei, die stolz in Ihren Nischen standen und ein wachsames Augen auf die Besucher zu werfen schienen. Im Atruim stand eine kleine Sitzgruppe, auf die der Junge deutete.

    Die marmorne Fortuna, die im Impluvium noch immer aus Ihrem goldenen Füllhorn Wasser plätschern lies, lies es hier angenehm kühl und frisch sein. Rechts an der Wand war ein schlichter Torbogen und man sah dahinter das Lararium, der Hausaltar. Geradeaus ging es zum Tablium, das verschlossen war.

    „ Bitte nehmt Platz, es wird noch einem Moment dauern bis die Herrin kommt. Wir hatten keine Besucher erwartet.“

    Ein weiterer Sklave, etwa um die zwanzig Jahre und ausgesprochen wohlgestaltet, stand schon mit ein paar Erfrischungen bereit.

  • Titus hatte seine beiden Leibwächter an der Porta gelassen um ungestört mit irgendjemanden aus der Gens zu sprechen. Anscheinend war sein Zielobjekt nicht in der Villa anwesend, sondern eine Herrin. Nun vielleicht konnte diese ihm einige Fragen beantworten. Der Aurelier sah sich in den Räumlichkeiten um und konnte sehr gut erkennen mit wieviel Geschmack und Aufwand alles ausgestattet worden war. Besonders gut gefiel ihm die marmorne Fortuna die durch ihr kühles Nass den Raum angenehm abkühlte. Der junge Mann machte sich Gedanken wie diese Herrin wohl aussah, vermutlich irgend eine alte Vettel die ihre Tage in der Einsamkeit der Villa verbringen musste. Er machte sich bereit auf ein altes zänkisches Weib mit schriller Stimme zu stoßen. Aber was machte man nicht alles um mehr über Prisca zu erfahren. So wartete der Aurelier geduldig auf den Auftritt der Matrone um sie mit einem liebreizenden Lächeln zu umgarnen und sie soweit zu bringen, dass sie sich begehrenswert fühlte. Die Weiber auf dem Gutshof konnte er alle mal rumkriegen und auch in Griechenland konnte er die Damenwelt mit viel Schmalz von sich überzeugen. Nun ja man würde sehen wie grauslich die alte Vogelscheuche wohl war.

  • Es gab nur einen kleinen Luftzug der anzeigte das jemand den Raum betrat.


    Ihre Kleidung war schlicht aber elegant, mit wenigem, aber exquisitem Schmuck und nur sehr dezent geschminkt. Die dunklen, offenen Augen waren nach ägyptischer Art stark schwarz unterstrichen, was Ihrem noch sehr jugendlichem Gesicht nichts an Anmut nahm. Ihr Hals, der von einem filigranen goldenen Halsring geschmückt wurde, deutete ihr wahres Alter schon an, was nicht weit über die dreißig zu sein schien.

    Ihre Stimme klang kultiviert und sicher, nicht zu schrill aber auch nicht zu tief um eine schon ältere Matrone hinter Ihr zu vermuten. Sie passte perfekt zu der zierlichen Person die in dem Torbogen stand.


    Sie ging auf den Aurelier zu und reichte Ihm förmlich die Hand. „Fausta Maesa“. Ihr lindgrünes Gewand raschelte etwas als sie wieder einen Schritt zurücktrat. „ Entschuldigt das euch nicht der Pontifex empfängt, er ist in wichtigen Gesprächen aber Ihr hab, so wurde mir gesagt, auch nicht ausdrücklich nach Ihm gefragt sondern nur nach einem Familienmitglied. Leider ist auch der junge Herr nicht im Haus, so müsst ihr erstmal mit mir Vorlieb nehmen.“


    Mit einer kleinen Handbewegung deute sie Ihm an sich wieder zu setzen, sie nahm gegenüber Platz und richtet die Falten ihres Kleides. Der anwesende Sklave reichte Ihr einen Becher.


    Es war nur zu ahnen das im Hintergrund noch jemand stand, doch zu sehen war derjenige nicht.


    Mit was kann ich euch helfen?“

  • Titus langweilte sich in der riesigen Villa und hörte schließlich ein Geräusch. So drehte er sich der Person zu die eingetreten war und war zutiefst überrascht. Vor ihm stand eine Göttin, eine reife überaus sinnliche Frau, wunderschön anzusehen die ihre zierliche Gestalt gekonnt zur Geltung brachte. Der Aurelier spürte wie seine Wangen begannen zu glühen und er verspürte in sich eine Hitze aufsteigen die seinen ganzen Körper zu erfassen schien. Dieses liebreizende Wesen verwirrte ihn bis in die tiefsten Stellen seiner Seele. Unglaublich wie diese Frau eine Erotik und Leidenschaft ausdrückte, die fast spürbar im Raum zu schweben schien. Titus konnte sich nicht genug an dieser Göttin satt sehen und spürte ein unglaubliches Verlangen dieses herrliche Wesen berühren zu können. Er hatte vollständig seine Göttin Prisca vergessen, denn im Augenblick existierte nur diese Schönheit vor ihm.


    Als sie ihm dann auch noch die Hand reichte und er seine Hand in ihre legte spürte er die Samtheit ihrer Haut und wollte sie gar nicht mehr loslassen. Vielleicht bildete er sich das auch nur ein, aber er meinte das sich bei dieser Göttin die Haare am Handrücken leicht aufbogen. Doch das konnte auch nur seiner Einbildung geschuldet sein, so dass er sich dahingehend nicht ganz sicher war. So, so also Fausta Maesa hieß dieser Traum eines jeden Mannes. So stotterte der sonst selbstsichere Aurelier hervor: "Mein Name lauter Titus Aurelius Romanus und ich bin sehr dankbar, dass ihr mir die Gelegenheit geht mich zu empfangen." Er räusperte sich kurz da er einen Kloß in seinem Hals verspürte. "Ich wollte tatsächlich den Pontifex sprechen, doch ich bin angenehm überrascht das ich die Gelegenheit finde mich mit euch zu unterhalten." Einen kurzen Augenblick der Konzentration ließ den jungen Mann sich wieder an sein ursprüngliches Ziel erinnern. Es ging um Prisca seine hm, hm Göttin oder sollte er sagen fast Göttin. Den die Frau vor ihm war wirklich die perfekte Göttin der Liebe. Und er musste sich eingestehen, dass Prisca bei weitem nicht an diesen Liebreiz herankam.


    So nahm der Aurelier dankend den Platz an den seine Göttin ihm anbot. So bemerkte er auch, dass sich im Hintergrund jemand aufzuhalten schien. Titus strahlte Fausta Maesa mit glühenden und vermutlich verliebten Augen an. Zu sich selber sagte er das er sich jetzt endlich einmal zusammenreißen musste und einen überlegenen männlichen Eindruck vermitteln sollte. Doch vermutlich gelang ihm das nur sehr schwer und man konnte ihm seine Leidenschaft und Begierde ansehen. Titus fluchte innerlich vor diesem Ausbruch von Gefühlen die er nur sehr schwer kontrollieren konnte. Als sie ihn nun ansprach strömte ein Gefühl durch ihn hindurch, dass er so noch nie empfunden hatte. E war seit langer Zeit einfach nur glücklich und fühlte sich wie wenn er auf Wolken schweben würde. "Ich bin hierher gekommen um mich nach einer Verwandten zu erkundigen die eigentlich hier Rom sein sollte. Ihr Name ist Prisca." Oh ihr Götter jetzt hatte er sogar noch en Namen von Prisca vergessen. Titus reisse dich zusammen, was würde diese Schönheit von ihm halten wenn er sich wie ein Jugendlicher verhielt.

  • Dieser junge Mann überrasche sie doch etwas, er wirke ein wenig konfus, etwas neben sich stehend. Er kam sogar etwas in Stottern, fing sich aber doch recht schnell.


    „Aurelia Prisca? Die Ehefrau meines Onkel Flavius Graccus? Sie hält sich nicht in Rom auf, als ich vor ein paar Wochen auf unserem Landgut in Biae war habe ich sie zwar nicht selbst angetroffen, ich war auch nur für ein paar Tage da. Ich bin mir aber sicher sie ist noch dort.“

    Maesa goss ihnen beiden aus einem Krug frischen Obstsaft ein und reichte einen der Becher an Ihn weiter.

    „Wenn Ihr einen Brief schreibt wird er sie sicher erreichen, ich glaube sie empfängt keinen Besuch, sie ist zur Erholung dort.“


    Eine kleine rotgetigerte Katze saß vor einer der Säulen und beobachtete etwas dort. Sie selbst saß so still das man sie selbst für eine Statur halten könnte. Wenn nicht Ihre Ohren ab und zu zucken würden und Ihr Schwarz vor Aufregung ständig hin und her schlug. Auf einmal huschte ein grauer Schatten an der Säule vorbei und unser Kätzchen schaut ganz verdutzt. Die Fliege an der Wand war verschwunden.


    Mo stolzierte durch den Raum und sprang Maesa auf den Schoss, diese fasste Ihr unter das Kinn, drehte den Kopf zu sich und sah Ihr in die Augen. „Maau??“ kam es vollkommen unschuldig von Ihr, sie befreite Ihren Kopf aus Maesas Griff und fing an vollkommen unschuldig ihre Pfoten zu putzen.


    Maesa wendete sich wieder Ihrem Gast zu.

    „Entschuldigt, wo waren wir? Ach ja…..Prisca. Ihr seid wohl vorher nicht in Rom gewesen oder? Darf ich fragen woher Ihr stammt und was euch nach Rom getrieben hat, doch wohl nicht nur die Frage nach eurer Verwandten?“

  • Titus hörte was seine Göttin ihm über Prisca erzählte und das beunruhigte ihn doch ein bisschen, also schienen die Gerüchte die seine Sklaven in der Villa Aurelia geäußert hatten doch der Wahrheit zu entsprechen. Prisca schien tatsächlich schwer erkrankt zu sein und wollte auch niemanden empfangen. Das machte den Aurelier traurig. Somit brach wieder ein Bindeglied seiner wenigen Menschen denen er vertraut hatte weg. Ein Schatten fiel über sein Gesicht und zeigte eine abgrundtiefe Traurigkeit seiner Seele auf. Doch schnell hatte er sich wieder im Griff und zeigte sein gewohntes unbekümmertes etwas konfuses Gesicht. Doch für wenige Augenblicke konnte ein Betrachter den tiefen Seelenschmerz im jungen Aurelier erkennen und dann stand ein alter Mann im jugendlichen Gewande vor einem. Dieser Schmerz konnte nur mit viel Liebe und Verständnis erlöst werden, doch wo sollte der Mensch herkommen der Titus befreien konnte.


    Titus konzentrierte sich wieder auf seine Gesprächspartnerin und ihre Frage. Mit einem sehnsüchtigen Blick auf die Schönheit vor sich antwortete Titus: "Ihr habt tatsächlich richtig erkannt, dass ich eine lange Zeit weg war von Rom. Ich hielt mich eine längere Zeit in Griechenland und dort vorrangig in Athen auf um mich meiner Studien zu widmen. Ursprünglich stamme ich aus Latium aus einem kleinen Gutshof der der Gens Aurelia gehört. Nachdem meine Eltern ins Elysium eingegangen waren und auch meine Brüder das zeitliche segneten, hatte ich als nächste Verwandte nur noch Aurelia Prisca. Daher hatte ich beschlossen sie aufzusuchen und meinen Lebensmittelpunkt in die Villa Aurelia zu verlegen."


    Der Aurelier blickte von Flavia Masea auf die Katze die ihm gut gefiel. Sie erinnerte ihn an die Katzen auf dem Gutshof mit denen er immer gerne gespielt hatte. "Wie heißt den die hübsche kleine Katze? Sie gefällt mir sehr gut und erinnert mich an mein Leben auf dem Gutshof." Titus streckte gedankenverloren die Hand aus um die Katze auch zu streicheln. Vielleicht konnte er durch Zufall dieses wundervolle Wesen wieder berühren? Vielleicht waren die Götter auch einmal auf seiner Seite undhalfen ihm dieses wundervolle Wesen für sich zu gewinnen.

  • Maesa kraulte Mo den Rücken und hörte dem jungen Aurelia aufmerksam zu.

    „Athen, eine wunderschöne Stadt, ich habe da meine Kindheit verbracht bevor ich nach Alexandria ging. Ich war erst vor ein paar Wochen wieder dort.“ ("Άνθρωπος αγράμματος ξύλο απελέκητο") Ein ungebildeter Mensch ist wie ungehobeltes Holz, sagte schon immer mein Lehrer. Wissen ist Macht.“


    Mo putzte sich noch immer die Pfoten. Als der Mann seine Hand nach Ihm ausstreckte, hob er nur ein Auge und sah ihn ernst an, zog den rechten Mundwinkel etwas an, so das man Seine Zähne sehen konnte. Es sah fast schon wie ein Grinsen aus, als ob er nur darauf wartete das er wirklich den Mut hatte ihn zu berühren…dann aber wehe ihm.


    „Das ist Mo, eine Karatkatze, ein echt seltenes Exemplar. Eigentlich heißt er Maeo Dok-Lao, was etwa „Katze von der Farbe der Wolken vor einem Regenschauer“ bedeutet und stammt aus dem tiefen Asien. Ich habe ihn seit er von Seiner Mutter entwöhnt wurde. Er ist der liebste, verspielteste und verschmuste Kater den ich je gesehen habe.“ Zur Bestätigung rollte sich Mo jetzt auf Ihrem Schoss zusammen, schloss genüsslich die Augen und schnurrte zufrieden.


    Maesa sah auf Ihre Katze fast schon so blind verliebt, wie vorher der Aurelier auf sie. Man hätte Ihr erzählen können das Mo der absolute King im Ring war, sie würde immer nur behaupten das er nur spielen wolle und niemandem etwas tun könnte. Die anderen Katzen im Haus und auch im Viertel würden das ganz anders sehen.


    „Wie wollt Ihr den jetzt euer Leben hier in Rom verbringen, ich glaube viele Aurelier sind nicht wirklich in der Stadt. Was habt Ihr als nächstes vor?“


    Sie war nicht wirklich neugierig aber auch sie kannte kaum jemand in Rom und wusste wie schwierig es war Kontakt zu bekommen. Vielleicht konnte sie auf irgendeine Weise, dem ihr recht sympathischen jungen Mann, helfen.

  • Der Aurelier war immer noch geblendet von dem Liebreiz dieser zierlichen bildhübschen Person vor ihm. Und sie war auch noch gebildet, hatte sie doch erkannt das Wissen Macht darstellt. Das selbe hatte Sokrates sein Lehrer immer gesagt. Und es war auch richtig. Nur wer dies erkannt hatte konnte wirklich die Stufen der höchsten Ämter in Rom betreten. Und aus diesem Kreise wurden auch die fähigsten Männer für den Dienst beim Kaiser herangezogen.


    "Ich lese tatsächlich sehr gerne und kann nicht genug bekommen. Dabei ist es mir egal was ich in die Finger bekomme Hauptsache die Texte bringen mich weiter und inspirieren mich." So war es schon immer gewesen und so würde er es auch in Zukunft halten. So rezitierte Titus Sextus Propertius:


    "Nicht so jubelnd begrüßte den griechischen Sieg der Atride,
    Als der Laomedon Burg endlich, die mächtige, fiel;
    Nicht so jauchzte das Herz des Ulyss am Ziele der Irrfahrt,
    Als er Dulichia's Strand, den so ersehnten, betrat;
    Nicht Electra, da lebend die Schwester den Bruder erblickte,
    Dessen vermeintes Gebein kaum noch ihr Auge bethaut;
    Nicht Ariadne, da heil sie den Theseus wieder gewahrte,
    Den ihr Faden gelenkt durch das Dädalische Haus -
    Als ich selber in Wonne geschwelt die vorige Nacht durch.
    Noch eine zweite wie sie - und die Unsterblichkeit winkt!
    Früher, so lang' ich das Haupt ließ sinken und zagend einherschlich,
    Hieß ich erbärmlicher ihr als ein vertrockneter Teich.
    Jetzt jedoch hat sie verlernt, sich spröd' und stolz zu gebärden
    Und für Klagen und Flehn taub und verschlossen zu sein.
    Hätt' ich doch nicht erst spät die richtigen Mittel erfahren!
    Auf den Verschmachteten erst träufelt der heilende Trank.
    Blind war ich! sonst sah ich ja leuchten die rettenden Pfade!
    Ach! wen Liebe betört, dem ist das Auge verhängt!
    Jetzt erst weiß ich, was frommt: Stellt kalt euch, die ihr verliebt seid!
    Die euch gestern verwies, naht sich dann heute von selbst.
    Andre pochten umsonst und riefen den Namen des Mädchens;
    Aber auf mich allein senkte sie schmachtend das Haupt.
    Dieser Triumph gilt mehr, als wenn ich die Parther bezwungen;
    Könige, prunkender Zug, Beute - was brauch' ich sie noch?
    Köstlicher Schmuck soll jetzt, Cythere, die Säule dir kränzen,
    Unter den Namen gesetzt prange der folgende Spruch:
    "Diese Trophäen errichtet vor deinem Tempel, o Göttin,
    Für die Wonnen der Nacht, die er genossen, Properz."
    Jetzt enteile zu dir, o Lieb, mein Schiff aus der Brandung,
    Mög' es, beschwert, nicht mehr scheitern in wogender See.
    Wendest du aber den Sinn von mir in frevelndem Treubruch,
    Vor deiner Schwelle sodann bett' ich das sterbende Haupt."


    Ja die Tiefsinnigkeiten der alten Klassiker hatten für Titus schon immer einen langanhaltenden Eindruck hinterlassen. Und vor dieser wundervollen Frau konnte er ein bisschen sein reichhaltiges Wissen auspacken. Er hatte das Gefühl das sie ihn verstand.


    Die Katze schien der Liebling seiner Göttin zu sein und er vermutete ganz stark, dass dieser Vierbeiner sehr verwöhnt war was sich auch aus dem gesagten seiner Göttin zu entnehmen ließ. " Ich sehe das zwischen euch beiden eine sehr innige Verbindung herrscht. Das finde ich wirklich toll."


    Dieses herrliche Geschöpf fragte ihn nach seinen Zielen. " Nun ich hatte vor mich in die Position für einen Senatorenposten zu bringen. Es bedarf eines erheblichen Aufwands um wirklich in den Kreis der Senatoren vorzudringen. "Ich möchte den Kaiser dazu bringen mich als seinen Vertrauten anzusehen und ihm treu zu dienen." Titus war von sich und seinem Können absolut überzeugt und auch die Treue für den Kaiser war ein wichtiges Glied einer Kette von Maßnahmen die die Gens voranbringen können sollten.

  • Sextus Aurelius Propertius, schwere Kost und… sie sah sich den jungen Aurelier genauer an, er wird doch nicht verliebt sein? In sie? Das war doch lächerlich, sie war über 10 Jahre älter und dazu noch verheiratet, er war doch noch ein Kind.


    „Ihr wollt eurem großen Vorfahren also nicht folgen und Euch nicht in die Welt der schönen Künste flüchten?

    Dichtung ist nicht so meine Welt, ich weis es ist etwas für eine zarte Frauenseele und mein Gatte meinte immer ich soll mich mehr in diese Richtung bilden, doch wo ist da das Wissen? Wo die Frage des seins, des Sinns? Ist es nicht wichtiger zu verstehen und aus dem Wissen etwas zu machen?“


    Ein Junge, nein schon ein Mann aber kaum über die Schwelle der Jugend getreten und jetzt saß er hier, hatte große Träume und Augen die vor Tatendran fast schon glühten, oder war es etwas anderes?


    „Ihr solltet mit meinem Onkel reden, vielleicht kann er Euch bei Euren hohen Zielen helfen.“


    Erneut betrachtete sie Ihn, war er nur ein Träumer oder hatte er die Kraft sich wirklich dieser Ochsentour auszusetzen um sein Ziel, ohne Rücksicht auf andere, zu erreichen? Er strahlte schon eine Entschlossenheit aus aber ohne Hilfe würde er das niemals schaffen. Seine Familie war nicht in der Stadt und man brauchte Durchhaltevermögen, Vermögen aber vor allem einflussreiche Gönner.


    „Politik ist Sache der Männer, ich bin nur eine Frau.“ wobei das nicht wirklich Ihre Meinung war.


    Maesa wechselte gekonnt das Thema, nicht das sie doch noch etwas sagte was sich für eine Frau, vor allem eine Patrizierin und Tochter eine großen, wenn auch in Ungnade gefallenen, Senator nicht geziemte.


    „Soweit ich gehört habe seid Ihr der einzige Aurelier der gerade in Rom weilt, brauch Ihr noch Hilfe im Haushalt? Ist alles zu Eurer Zufriedenheit dort oder soll ich Euch Unterstützung schicken? Ich bin sicher mein Onkel hätte nichts dagegen Euch mit ein paar fähigen Händen auszuhelfen. Ich kann mich auch gerne nach gutem Hauspersonal umsehen, wenn Ihr noch welche braucht. Für einen Mann ist das ja etwas …“ sie wollte jetzt nicht herabwürdigend sein aber wenn man als Frau sich schon nicht in die Politik einmischen durfte, sollte ein Mann auch seine Finger aus der Haushaltsführung heraushalten. „…aufwendig, in seiner wenigen freien Zeit.“

  • Titus strahlte weiterhin dieser herrliche Geschöpf vor sich an, er war ihr bereits nach der kurzen Zeit verfallen. Mittlerweile liebte er an ihr alles ihre wundervollen Gesichtszüge, ihre strahlenden Augen und ihren wundervollen Körper. Was ihn aber noch mehr faszinierte war ihre Stärke und ihr Willen sowie ihr versteckt gehaltenes Wissen. Wo hatten die Götter nur so eine Göttin die Jahre über versteckt gehalten. Und auch das Alter spielte für den Aurelier keine wesentliche Rolle, denn wenn sich Seelen berühren ist das Äußerliche Nebensache. Für Titus stand fest diese Frau sollte seine Partnerin für immer werden. Er würde ihr treu bleiben und keine andere Frau mehr beachten. So wollte er es halten.


    Titus musste laut auflachen als sie ihn mit der Dichtkunst in Berührung bringen wollte.

    "Nein, nein meine Gött..., äh ich wollte sagen ich bin eher nicht der Dichtkunst verfallen. Ich stehe eher den realen Wissenschaften gegenüber und der Kultivierung meiner selbst." Verdammt, verdammt, verdammt er hatte sich in seiner Schwärmerei versprochen. Jetzt war alles aus und er konnte noch froh sein nicht gleich rausgeschmissen zu werden. Wie blöd konnte einer nur sein so offensichtlich seine Liebe zu gestehen. Oh Titus du verliebter Esel. So sprach der Aurelier schnell weiter um möglichst den peinlichen Moment zu überbrücken. Oh ihr Götter bitte lasst diese Frau nicht an meiner Liebe zu ihr zweifeln. Bitte helft mir das sie versteht wie sehr ich sie liebe.


    "Ein interessante Aussage über das Sein. Tatsächlich ist dies ein vielschichtiges Thema, wenn man bedenkt das wir Menschen den Göttern nachempfunden sind und aus Körper, Geist und Seele bestehen. Unsere unsterbliche Seele ist das Kontrollzentrum von Geist und Körper. Beide lassen sich betrügen, doch unsere Seele nicht. Sie hilft uns dabei unser EGO so gut es geht im Zaum zu halten. Auch sehe ich eine Partnerin nicht als meine Lustgespielin an sondern möchte sie als gleichberechtigte Partnerin neben mir wissen. Einzeln ist man schwach aber gemeinsam ist man unüberwindbar. Dabei spielen bei einer so tiefen Partnerschaft weder Alter, Aussehen oder Verstand eine wichtige Rolle. Das Gefühl das sich zwei Seelen berühren ist göttlichen Ursprungs und ein tieferes Gefühl als alles andere was man sonst so miterlebt."


    Was war nur mit dem Aurelier los, noch nie hatte er mit einem für ihn fremden Menschen solche Gedanken ausgetauscht. Aber er konnte einfach nicht und musste ihr seine Gefühlswelt näher bringen. Hoffentlich konnte sie ihn ein bisschen verstehen. Schließlich erinnerte er sich daran, dass sie gemeint hatte das er mit dem Onkel Kontakt aufnehmen sollte damit dieser ihm vielleicht Hilfestellung geben würde. Jedenfalls würde er alles erreichen können, wenn diese Frau an seiner Seite wäre. Sie war der Seelenpartner den man nur einmal in seinem Leben treffen konnte.


    "Gerne würde ich eure Unterstützung annehmen in der Villa Aurelia, da mir derzeit Personal abgeht ich bräuchte noch Küchenpersonal und eine Dienerin im Haus selber. Wenn ich euer liebevolles Angebot annehmen darf wäre ich euch sehr dankbar." Zum Donner Titus jetzt sage ihr schon das du sie liebst, diese Frau ist doch nicht dumm und hat sicherlich schon längst bemerkt das du komplett in sie verschossen bist, sage es ihr denn es ist doch schon egal du wirst ehe rausgeschmissen dann mache es endlich richtig.


    "Ich liebe euch ihr seid meine Göttin für die ich sterben würde!" Ohhhhhh nein jetzt war es ihm vor lauter Leidenschaft doch rausgerutscht. Jetzt war alles aus in vorbei. Wie konnte er ohne sie nur weiterleben. Titus war der Verzweiflung nahe. Man merkte ihm einfach seine Unerfahrenheit seines Alters an. Wie konnte er nur so mit einer Frau reden. Doch Liebe lässt sich nicht kontrollieren und muss heraus. Vermutlich hatte Eros ein dutzend Pfeile auf den Aurelier verschossen.

  • "Ich liebe euch ihr seid meine Göttin für die ich sterben würde!"

    Sie wollte schon auf das gesagt von Ihm eingehen als er plötzlich mit diesem Geständnis herausplatze. War er trunken? War etwas in dem Wasser gewesen was sie Ihm angeboten hatte?

    Maesa musst schwer schlucken, ein Liebesgeständnis. Mit allem hatte sie gerechnet aber ganz sicher nicht damit. Wie sollte sie nun damit umgehen? Was sollte sie Ihm sagen? Ihn einfach rauswerfen?

    Nein, das ganz sicher nicht.


    „Na na junger Mann, sterben ist so leicht gesagt und eine Göttin bin ich ganz sicher nicht. Will ich auch gar nicht sein, die Verantwortung die man da trägt…nein nein.“ Tat sie das ganze lachend ab.


    „Eine Freundin kann ich euch sein, eine Ratgeberin und vielleicht auch Stütze aber ganz sicher keine Göttin.“ Sie ging auf sein Geständnis sie zu lieben nicht weiter ein.


    „Was Ihr über die Partnerschaft sagt hört sich schön an, nur leider sind das oft nur süße Worte die ein Mann einer Frau am Anfang sagt. Das Leben schreibt oft ganz anderen Geschichten.“ Ein aufmerksamer Zuhörer bemerkte ihre Betroffenheit und Trauer in der Stimme. „Das Leben bestimmt oft nicht man selbst sondern die Umstände. Vielleicht meint Ihr das jetzt ernst, eine Frau an Euer Seite als gleichberechtigt zu betrachten, doch seit Ihr sicher das es auf ewig so sein wird? Meine Erfahrung sagt da was ganz anderes. Jeder ist seines Glückes Schmied, sagt man und ob Mann oder Frau wenn es um das eigene weiterkommen geht ist einem der eigene Arsch am nächsten“ Maesa musste lachen als Ihr der vulgäre Ausdruck rausrutschte. „Entschuldigt meine Ausdrucksweise aber ich bin da schon lange keine Träumerin mehr. Mein Rat an Euch, wenn Ihr ihn annehmen wollt. Versucht eure Einstellung zu behalten, halte sie euch immer wieder vor Augen so schafft Ihr vielleicht sogar das Wunder das es eines Tages der Wahrheit entspricht. Ihr seid noch jung, sucht euch gute Ratgeber aber nehmt nicht alles als bahre Münze sondern betrachtet es von ALLEN Seiten. Die Vor. UND die Nachteile. Was nun euren Haushalt betrifft, wenn es euch recht ist werde ich in den nächsten Tag euch einmal in der Vila Aurelia besuchen und mir den Haushalt ansehen und dann können wir besprechen wo es noch an Hilfe fehlt.“

    Sie hoffe jetzt Ihn von seinem Geständnis abgelenkt zu haben

  • Titus war überrascht, denn er hatte eine heftige Abwehrreaktion erwartet, doch überraschender Weise versuchte Flavia Maesa ihn zu beruhigen und das Gesagte zu entschärfen. Sie wollte nicht als Göttin bezeichnet werden, doch sie war es ohne Zweifel. Ihre Schönheit und Klugheit paarten sich mit einem vor Ideen sprühenden Witz. Sie war die Frau seines Lebens und niemand konnte ihr das Wasser reichen. Und natürlich kam sie versteckt wieder mit dem Alter als Vorwand um dieser Basis den Aurelier zu beruhigen. Doch genau das Gegenteil erreichte sie damit, denn in ihm verfestigte sich der Gedanke an sie als einzige wirklich weibliche Person die ihn verstehen konnte.


    So stand Titus auf und ging gemessenen Schrittes auf sie zu. Er hatte sich komplett verändert und zeigte jetzt sein wahres Gesicht. Von Liebe berührt, verletzlich aber auch von einem eisernen Willen getragen alles was er sich in den Kopf setzte zu erreichen. Und sein wichtigstes Ziel war Flavia zu seiner Frau zu machen. Im Gespräch mit ihr hatte er den einen oder anderen Unterton herausgehört und auch ihre Enttäuschung hinsichtlich ihrer Beziehung. Sie war verletzt und enttäuscht genau wie er und benötigte etwas um sich wieder zu erheben in den Glanz den sie darstellen konnte. So stand Titus nun vor ihr und beugte sich langsam zu ihr hinab.


    "Flavia Maesa du bist die einzige Frau in meinem Leben für mich, ich will dir ein treuer und liebvoller Mann sein und dich ehren und achten. Ich trage dich auf Händen, denn ich liebe dich mehr als mein Leben. Ich will dich glücklich machen und dir Freuden zeigen an die du nicht mehr glauben willst. Dies ist ein Versprechen von mir an dich und ich werde mein Worte nicht mehr zurück nehmen. Und damit du Becheid weißt das Alter spielt für mich nicht das geringste Hindernis. Ich will mit dir alt werden und viele Kinder sollen um uns herum tanzen. Und nichts und niemand wird mich davon abhalten, nicht einmal die Götter, dass du die Frau meiner Träume wirst. Und wenn wir dann alt und grau im Garten sitzen kannst du deinen Kopf an meine Schulter lehnen und gemeinsam betrachten wir den Sonnenuntergang sowie die aufgehende Sonne. Jede Sehne meines Körpers empfindet Liebe für dich und ich möchte dich in meinen armen halten und dich sanft in den Schlaf wiegen."


    Was war nur mit dem Aurelier geschehen? Wie brach diese Leidenschaft und Liebe nur aus ihm heraus für eine ältere Frau? Es war in ihm eine tiefes Rufen seiner Seele für Flavia Maesa zu verspüren die ihn antrieb. Es war so ein unglaubliches Gefühl in ihm entstanden das ihn lenket. Normalerweise hatte er sich und seine Umgebung unter Kontrolle, doch bei Flavia verlor jeden Halt und war ihr hilflos ausgeliefert.

  • Inzwischen war, leise und unauffällig, Serafina hinter Ihre Herrin erschienen und hatte sich auf einen Schemel gesetzt. Sie hatte Ihre Hände sittsam in den Schoss gelegt aber ihre dunklen Augen beobachteten jede Bewegung des Aurelias.

    Wie konnte er nur sich, in Haus der Familie ihrer Herrin, so unschicklich betragen? Hatte er keinen Anstand? Normalerweise brauchte eine Frau in ihren vier Wenden nur selten eine Anstandsdame aber hier hatte Serafina beschlossen war es angebracht. *wenn der noch einen Schritt macht, schlitz ich dem den Hals auf und hol Ihm seine lästerliche Zunge raus* dachte sie sich als sie sein Schmachten so hörte.

    Auch Bo stand jetzt, still und kaum zu sehen, vor der Säule im Hintergrund. Dem Riesen sah man nicht an was er dachte und ob er überhaupt dachte. Sein Gesicht war die Ruhe selbst, die Arme hatte er vor der Brust verschränkt, nur seine grauen Augen zeigen die langsam in Ihm aufsteigende Ablehnung.

    Maesa war die Anwesenheit der beiden bewusst, sie wusste genau das Ihr nichts passieren konnte. Doch als Rupa so plötzlich aufstand und auf sie zukam, streckte sie abwehrend die Hände nach vorne und beugte sich weit zurück. Ihre Augen waren vor Schreck weit aufgerissen.


    „Bleibt stehen!!“


    kam es zwar fest aber etwas zögerlich über Ihre Lippen. Bilder, an die sie besser nicht erinnert werden wollte, tauchten vor Ihrem inneren Auge auf. Ihre Stimme zitterte sogar ein wenig.


    „Ihr geht zu weit, bitte besinnt euch.“


    Serafina war aufgesprungen, doch Maesa hatte sich wieder im Griff und deutete Ihr an sich wieder zu setzen. Das leise rascheln im Hintergrund zeigte Ihr an das jetzt auch Bo einen Schritt nach vorne gemacht hatte. Er war äußerlich noch immer die Ruhe selbst aber ganz sicher würde er keine weitere Annäherung an Maesa mehr dulden.


    „Ich denke es wurde alles gesagt, werter Aurelius Romanus. Wie gesagt ich werde mich gerne um den Zustand eures Haushaltes kümmern und meinem Onkel sagen das Ihr euch in den nächsten Tagen bei Ihm vorstellen werdet. Er wird euch auch sicher mehr zu eurer Verwandten sagen können. Doch jetzt müsst Ihr mich entschuldigen, ich habe noch einiges zu tun“

    Maesa war jetzt auch wieder gefasst, Ihre Stimme war ruhig und fest, kein Anzeichen ihre Panik von eben war mehr zu spüren. Sie stand bei dem gesagten ebenfalls auf, brachte aber Abstand zwischen sich und Titus.

    Der Junge Iolao tauchte im Torbogen auf, es schien so das er die ganze Zeit dort gestanden hatte und ebenfalls zugehört hatte. Maesa wurde leicht rot als sie das sah, wer alles hatte den peinlichen Auftritt noch mitbekommen? Würde Ihr Onkel davon erfahren oder gar Ihre Mutter? Oh nein, bitte nicht.

    Ielao wird euch nach draußen begleiten und ich hoffe sehr das Ihr mir freundschaftlich verbunden bleibt.“

    Sie machte keine Anstalten Ihm diesmal zum Abschied erneut die Hand zu reichen.

    ir-civis.png flavia.png

    Einmal editiert, zuletzt von Flavia Maesa () aus folgendem Grund: Name des Aurelias korrigiert

  • Der Aurelier kam erst jetzt so langsam wieder zu sich, denn er hatte vor lauter Liebe seine Göttin in eine schwierige Situation gebracht. Seine überbordernde Liebe zu diesem himmlischen Geschöpf hatte ihn sich zu einem Narren machen lassen. Außerdem gab es auch noch Zuschauer die seinen peinlichen und beschämenden Auftritt mitverfolgt hatten. Traurig sah er die geliebte Frau noch einmal an und es kam noch ein leises "Bitte verzeiht mir ich weiß nicht was über mich gekommen ist!" Es tat ihm wirklich leid das er die Frau seiner Träume so belästigt hatte. Den Tränen nahe und mit einem traurigen und gesenkten Kopf verließ er unter den argwöhnischen Blicken der Sklaven des Hauses den Ort seiner Niederlage. Was konnte er jetzt noch tun , das was geschehen war konnte er nicht mehr rückgängig machen. Eins war aber für ihn klar es würde nie eine andere Frau in seinem Herzen geben. Flavia Maesa war alles was er sich gewünscht hatte und sie würde immer in seinem Herzen und Gedanken bleiben. Er nahm sich fest vor keine andere Frau mehr an sich heran zu lassen. So verließ er die Villa und strebte traurigen Schrittes zurück in seine Bibliothek um dort seine gepeinigte Seele und seine unerwiderte Liebe abzulenken.

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