Zimmer von
Sisenna Iunius Scato
Wenn man in das Zimmer von Scato eintrat, stolperte man fast das große Bett, das auf einer dicken Strohmatratze mitten im Raum prangte. Unzählbar viele bunte Decken und Kissen türmten sich darauf, um die trostlose Leere der zweiten Betthälfte zu kaschieren. Ansonsten blieb nicht viel Platz in dem kleinen, gut von unten beheizten Raum. In der Ecke stand noch eine Truhe für die Kleidung und Kleinkram, aber mehr Mobiliar gab es nicht.
Die Wände waren rot bemalt, der Fußboden mit einem schwarzweißen Mosaik ausgelegt. Hier gab es keine stinkenden und rußenden Öllampen, sondern mit Bienenwachs gefüllte Tonschälchen in eigens dafür angelegten Wandnischen, die wie eine Kerze brannten. Das Licht war sanft, genug um alles zu sehen und dennoch nicht zu stören. Obwohl regelmäßig gelüftet wurde, hing der Duft von Räucherwerk in der warmen Luft, der sich überall festgesetzt hatte. Augenscheinlich hatte hier jemand eine intime Atmosphäre schaffen wollen, doch Scato hielt sich auffällig selten darin auf.