Über die Legio XXII Primigenia
Die Legio XXII Primigenia war die 22. Legion der römischen Armee. Ihre Legionssymbole waren ein Capricorn (mythologische Gestalt, halb Steinbock, halb Fisch) und der Halbgott Herkules. Sie wurde wahrscheinlich im Jahr 39 von Caligula für seinen Feldzug ins unbesetzte Germanien aufgestellt. Ab dem Jahr 43 war die XXII Primigenia sicher in Mogontiacum (Mainz) stationiert. Ihre Aufgabe war die Überwachung der Rheingrenze sowie Teile des Limes. Besonders während der Erbauungszeit des Obergermanischen Limes wurden von der 22. Legion Ziegeleien betrieben, aber auch der Betrieb von Steinbrüchen ist überliefert. In einem Steinbruch finden sich noch zahlreiche Inschriften und Abbildungen von Feldzeichen [Link]. Die Legion wurde im Zuge von Baumaßnahmen bisweilen auch zum Holzfällen abgestellt.
Eine Auswertung der Mainzer Inschriften zwischen 43 und 70 n. Chr. ergab, dass 62 % der Legionäre italischer, 33 % gallischer und 5 % norischer Herkunft waren. Auch der spätere Kaiser Hadrian war von 97 bis 98/99 einer ihrer Militärtribune. So verwundert es nicht, dass eine Abordnung der 22. Legion ihn beim Bau des Hadrianswalls unterstützte.
Berichte über die Legion gibt es bis ins 4. Jahrhundert. Nach Meinung einiger Archäologen wurde die XXII Primigenia im Jahr 351 in der verlustreichen Schlacht bei Mursa aufgerieben und danach nicht wieder aufgestellt, da seit der Nennung in konstantinischer Zeit keine weiteren Zeugnisse oder Aktivitäten der Legion überliefert sind.