Zur Feier der Lex Annaea

  • Römische Frauen hatten ihre Spione überall und so kam es zuweilen vor, dass die Männer im Senat, oder sonst irgendwo, etwas besprachen oder beschlossen und die Frauen es zu Hause bereits wussten, bevor der Ehemann es am Abend erzählen konnte. So auch heute, als die Lex Annaea de matrimonio vom Senat beschlossen wurde und danach sogleich auf dem Forum veröffentlicht wurde. Über die üblichen Umwege, durch den Mund von Kindern und Alten, Sklaven und anderem Gesindel, erreichte die Erfolgsmeldung die Domus Annaea.


    Stella freute sich unheimlich über diesen Erfolg ihres Mannes. Das Gesetz hatte sie viele Monate lang auch privat beschäftigt, viele Diskussionen ausgelöst und ihren Mann auch viele Nerven gekostet. Auch die Diskussionen im Senat waren nicht immer Grund für Freude gewesen. Florus kam mehr als häufig nach Hause und verwarf die Hände auf Grund der Verbohrtheit gewisser älterer Senatoren, welche einfach nicht einsehen wollten, dass sich die Zeiten änderten.


    Schnell ging es daran, das Haus für den Erfolg zu schmücken. Ein spezielles Abendessen wurde in Auftrag gegeben, Blumen wurden zu Girlanden geflochten, welche den Speisesaal heute schmücken sollten und Stella höchstselbst sorgte dafür, dass auch im Schlafzimmer der noch immer wunderbar funktionierenden Ehe die eine oder andere Überraschung für die kommende Nacht vorbereitet war.


    Auch der kleine Primus, der in der Zwischenzeit schon ganz schön gewachsen war und das Haus in Abwesenheit seines Vaters immer mehr wie ein kleiner pater familias zu regieren schien, half seiner Mutter bei den Vorbereitungen. Vermutlich verstand er, noch eine Kleinigkeit jünger als 3 Amtszeiten alt, noch nicht wirklich, welchen Grosserfolg sein Vater heute erzielt hatte. Ein Gesetz mit dem Namen der Gens Annaea war etwas, das für die Ewigkeit wirken würde, ein Meilenstein im Leben jedes Senators, ein Türöffner für höhere Ämter und grössere Würden, doch ebendies verstand Primus sicherlich noch nicht. Er freute sich einfach darüber, dass Mama Stella und das ganze Haus Freude empfanden und einen speziellen Abend planten.

  • Selenus kannte die Domus Annaea wie sein eigenes Hauptquartier, zumindest die Bereiche, welche nicht für die Privatsphäre von Florus und Stella reserviert waren. So fiel es ihm leicht, die Domus zu betreten, ohne dass draussen auf der Strasse jemand davon Kenntnis nahm. Dies war noch immer äusserst relevant für sein eigentliches Geschäft. Zu offensichtlich und zu bekannt sollten seine Beziehungen zu gewissen Menschen nicht werden.


    Trotzdem liess er es sich nicht nehmen, an diesem Abend bei seinem Freund vorbeizuschauen. Immerhin gab es etwas zu feiern.


    Der kleine Primus stürzte sich bei seinem Eintreten mit lautem Gebrüll "Onkel Selenus!" auf den Neuankömmling und Stella begrüsste ihn mit dem altmodischen Begrüssungskuss, der in der Öffentlichkeit bereits seit Augustus verboten war.

  • Secundus war erschienen und hatte selbstredend kleine Gastgaben mit gebracht, welche ein Diener schleppte, Blumen für den Hausherrn und einen Krug besten Weins für die Hausfrau , oder war es umgekehrt, egal. Für den Filius gab es ein Steckenpferd , welcher er hatte anfertigen lassen und selbst trug.

    Er liess den diener due gastgaben überreichen und gaben fem Knaben das Steckenpferd. Jener bedankte sich brav und alsbald gallopierte dieser mit lauten Hottehü" durch die Gegend, sehr zur Freude von Secundus.

    Es war das erste Mal das er hier zu Gast ward.

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    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Lucius Annaeus Florus Minor

  • Da Aemilius Secundus noch nie an einem Gastmahl oder einer Feier in der Domus Annaea teilgenommen hatte, trat ich ihm entgegen, als er die Feier betrat und stellte ihn meiner Frau vor. Der kleine Primus nahm das Steckenpferd hoch erfreut entgegen und sauste sofort durch das ganze Anwesen.


    Salve Nero Aemilius Secundus. Es freut mich sehr, dass du heute Abend kurz Zeit für uns findest. Darf ich dir meine Frau, Iulia Stella, vorstellen. Stella, dies ist Nero Aemilius Secundus.

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

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    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • Secundus verbeugte suich vor der Hausherrin und drücke ih den riesigen Blumenstraus in die Hände.

    "Holde Hausfrau, ich hoffe die Blümchen gefallen? Ich danke für den freundlichen Empfang."

    Dann wandte er sich zum Hausherr und drückte jenen den Wein in die Hände, der diener welches bei getrage , wurde mit einen kurzen nicken entlassen.

    "Mein lieber Florus Minor, Du bist ein Glückspilz, wenn ich das so sagen darf, ein schönes Weib, ein braven Kind und ein herrlichen Anwesen. Ich sehe mein kleines Mitbringsel kommt an."

    Secundus lächelte freundlich.

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    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Lucius Annaeus Florus Minor

  • Dass zu einem Fest auch immer Begrüssungen gehörten, war ich mir langsam gewohnt. Entsprechend war ich bereit, die Gäste zusammen mit meinem Mann zu empfangen.


    Willkommen in der Domus Annaea, Nero Aemilius Secundus, und ganz herzlichen Dank für deine Geschenke. Wie du siehst, hast du nicht nur bei mir, sondern auch bei Primus voll ins Schwarze getroffen.


    Danach überliess ich das Gespräch wieder meinem Gatten, denn dieser wurde angesprochen und es wäre nicht sittsam gewesen, selbst zu antworten, auch wenn ich als moderne römische Frau so einiges zu sagen gehabt hätte, zumindest zum Thema "braves Kind".

  • Ich stellte mich hinter meine Gattin, die ich um etwas mehr als einen Kopf an Länge überragte und legte meine Arme um ihre Mitte. Hier waren wir in meinem Haus und es galten meine Regeln. Wer sich damit nicht abfinden wollte, oder sich daran störte, der wurde schnell eingeladen die Domus zu verlassen.


    Danke für das Kompliment. Ich bin mir sicher, dass Stella es ebenso sieht. Ich bin ein Glückspilz.


    Die Blumen und der Wein wurden sofort von 2 Sklaven übernommen und sicher verwahrt, nicht dass Primus am Ende noch sein neues Spielzeug damit füttern würde.

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

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    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • Ich hatte zwar beinahe nicht mitbekommen, dass mein Patron eine Feier veranstaltete. Glücklicherweise hatte mich ein Kollege in der Basilica Ulpia gefragt, ob ich auch zur Feier meines Patrons anlässlich der Lex Annaea gehen würde. Das hatte meine Pläne zwar völlig über den Haufen geworfen, allerdings sah ich es schon als meine Pflicht an, mich wenigstens kurz sehen zu lassen. Ich würde mich rechtzeitig genug verabschieden, um noch bis zum nächsten Tag einen Kommentar zu diesem neuen Gesetz zu verfassen. Zwar wusste ich, dass das Gesetz kommen würde und ich hatte auch nach den Besprechungen mit meinem Patron Notizen angefertigt, jedoch musste ich noch den vollständigen Text verfassen, Korrektur lesen und in die finale Form bringen. Außerdem wollte ich noch ein paar Bücher für den Kaiser kopieren - und zwar persönlich.


    Auf Grund der späten Information konnte ich auch nur Kleinigkeiten als Gastgeschenke organisieren. So hatte ich zwei kleine Kistchen bei mir, als ich die Domus Annaea betrat und zur Feier geführt wurde. Als ich den kleinen Jungen mit dem Steckenpferd spielen sah, wusste ich sofort, was ich vergessen hatte: Mein Patron hatte einen Sohn! Dem hätte ich auch ein Geschenk mitbringen können. Egal, zu spät. Das ließ sich jetzt nicht mehr ändern.


    Da mein Patron im Gespräch mit Aemilius war, hielt ich mich vornehm zurück.

  • Secundus sah das Tacticus erschien war und trat beiseite, so das die Gastgeber in begrüßen konnten.

    Er selbst , war sowohl vom Hausherrn, wie von der Hausfrau sehr freundlich willkommen gehiessen wurden.

    Nun betrachte er voller Wohlgefallen das Spiel des kleinen Primus, den Namen hatte er inzwischen erfahren, mit seinen Mitbringsel, dem Steckenpferd.

    So die Gastgeber mit der Begrüßung zu Ende ,würde auch er den Tacticus begrüßen.

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    Klient - Lucius Annaeus Florus Minor

  • Weitere Gäste erschienen, so auch der nur mir bekannte eigentliche Verfasser des Gesetzes. In der Öffentlichkeit würde ich ihn so nicht nennen, doch war ich mir sicher, dass dies bei anderer Gelegenheit durchaus geschehen würde.


    Ah, willkommen Aulus Iunius Tacitus! Schön, dass du auch hereinschauen kannst!


    Da Stelle noch immer bei mir stand, stellte ich sie auch gleich vor.


    Meine holde Gattin, Iulia Stella. Es könnte durchaus sein, dass ihr euch schon kennt.

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

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    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • "Patrone, ich gratuliere zur erfolgreichen Modernisierung der Ehegesetze. Und bedanke mich auch im Namen meiner Kollegen, weil es Vieles vereinfacht. Bitte gestatte mir, eine Kleinigkeit zu schenken."


    Ich überreichte ihm eine der beiden Kistchen. Sie enthielt eine silberne Statue der Iustitia. Dann wandte ich mich an seine Frau.


    "Iulia Stella, ich freue mich, dich kennenzulernen. Ich denke, dass ich dir noch nicht begegnet bin. Auch für dich habe ich eine Kleinigkeit organisiert, von der ich hoffe, dass sie dich erfreuen wird."


    Der Gattin meines Patrons überreichte ich das zweite Kistchen. Es enthielt eine Phiole aus ägyptischem Glas, die mit Duftöl gefüllt war. Das Öl duftete nach Zeder und Zitrus und war dafür gedacht, für eine gute Raumluft zu sorgen. So hatte es mir jedenfalls der Händler mitgeteilt.

  • Ich nahm das Kistchen dankend an und öffnete es aus Freundlichkeit kurz, um zu sehen, was darin enthalten war. Ein leichter Hauch von Zeder und Zitrus umschloss eine Phiole, was darauf schliessen liess, dass es sich hier um ein Duftöl handelte.


    Hab Dank, Aulus Iunius Tacitus.


    Dann mit lauterer Stimme, damit alle Gäste, welche bereits anwesend waren, es hören konnten: Bitte, nehmt Platz auf den Klinen, lasst es euch gut ergehen.


    Die Sklaven hörten dies natürlich auch, was dazu führte, dass umgehend die ersten Speisen und vorallem Getränke aufgetragen wurden, damit die kleine, ungezwungene, Feier ihren Lauf nehmen konnte.

  • Ich wartete zunächst, damit die Klinen in der Nähe meines Patrons von dessen Verwandten, Freunden und wichtigeren Klienten besetzt werden konnten, bevor ich mich niederließ. Ich wählte einen mittleren Abstand, weder so weit weg, dass ich meinen Patron nicht mehr verstehen würde, noch so nah dran, dass sich ein Angehöriger des Ordo Senatorius oder Ordo Equester die Kline mit mir teilen musste. Zumal ich ohnehin nicht allzu lange zu verweilen gedachte, da ich noch einen Kommentar zum Gesetz, welches hier gefeiert wurde, zu erstellen gedachte. Den Wissensvorteil wollte ich nicht riskieren. So würde mein Kommentar zweifelsfrei der erste sein und andere Juristen zwingen, sich auf meine Kommentierung zu verlassen oder sich kritisch damit auseinandersetzen zu müssen.

  • Die Feier war ungezwungen, die Konversationen während des Essens vielseitig und die organisierte Unterhaltung minimal. Dies war kein grosses Fest, es war ein Zusammenkommen von Menschen mit ähnlichen Interessen oder zumindest politischen oder persönlichen Verbindungen, mehr nicht, aber auch nicht weniger. Jedem Gast stand es komplett frei, jederzeit zu gehen oder auch neu anzukommen. Es gab keine offizielle Einladung auf eine bestimmte Zeit.


    Erst als der Abend langsam lang wurde, Primus schon längst schlief und viele Gäste von alleine bereits wieder gegangen waren, wurde die Runde aufgelöst.


    Stella sorgte dafür, das der Haushalt über Nacht in Ordnung gebracht werden würde und zog sich danach mit Florus ins Schlafgemach zurück. Sie wollte auf keinen Fall auf die dort auf ihren Ehemann wartenden Überraschungen verzichten.

  • Selenus hatte den Abend etwas weiter entfernt vom Hausherrenpaar verbracht, wie es sich für seine Stellung gehörte. Trotzdem war er am Ende nicht unbeteiligt daran, dass das Haus relativ rasch wieder leer wurde, als Stella schlussendlich signalisierte, für heute sei nun genug.


    Mit einem kurzen Nicken zu Florus und Stella verabschiedete sich Selenus und verschwand genauso unbemerkt wieder in die Nacht, wie er zu Beginn der Feier aus dem Nachmittag aufgetaucht war.

  • Auch Secundus hatte sich noch einmal für die Einladung und die Gastfreundschaft bedank und war dann in Richtung Heimat aufgebrochen.

    Es hatte ihm gefallen, er hatte gut gessen und getrunken, sich mit netten Leuten unterhalten.

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    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Lucius Annaeus Florus Minor

  • Ich war bei den ersten, die gegangen waren. Immerhin wollte ich noch einen Kommentar verfassen. Natürlich hatte ich mich vorher noch einmal für die Gastfreundschaft bedankt. Der Abend war zwar eher kurz, aber angenehm.

  • Florus liess sich am Ende des Abends bereitwillig von seiner Gattin ins Schlafzimmer "entführen". Auch er hatte durchaus eine Vorstellung davon, wie dort noch "gefeiert" werden sollte.

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