Der Morgen graute, kalt und neblig. Ein feuchter Hauch hing in der Luft, der sich an die Haut schmiegte und den Abschied noch bitterer machte. Stilo stand im Atrium. In wenigen Stunden würde er dieses Haus verlassen, seine Familie und Freunde zurücklassen, um sich bei der Ala zu melden. Ein mulmiges Gefühl lag in seinem Magen. Angst war es nicht, aber eine tiefe Beklemmung, die ihm die Kehle zuschnürte. Was würde ihn erwarten?
Seinen Beutel hatte er fest verknotet, lediglich eine Sache, eine Rolle, hielt er noch in seinen Händen. Aus einer Ecke sah er Unauris herauskommen - wahrscheinlich bereitete er gerade das Frühstück vor.
"Kannst du bitte die Bewohner holen, damit ich mich verabschieden kann?", sagte er zu Unauris.
Er nahm noch einmal tief Luft und versuchte, seine Gefühle zu ordnen. Es war schwer, Abschied zu nehmen von den Menschen, die ihm am meisten bedeuteten. Matidia und Scato kannte er nur seit ein paar Stunden, Tacitus hingegen vertraute er voll und ganz, doch trotzdem waren Sie alle Familie - die einzige Familie, die er hier hatte.