Vor der Stadt

Nun liefen die Tränen ihre Wangen hinunter. Bereits stand die Sonne nun an der Grenze der Welt um am Rand unterzugehen und warf oranges Licht durch die Blätter, reflektierten sich in ihren Tränen. Ihr Blick ging in die entgegengesetzte Richtung, sie sah ihn nicht an. Was erwartete Fortuna von ihr... Das sie die Wahrheit sagte? Venus würde es gefallen... Doch welchen Verlauf würde das Schicksal nehmen.. Sie wandte den Kopf in seine Richtung und spielte ein ironisches Grinsen ab.

"Wenn dein Bruder es ernst meinte mit seinen damaligen Worten, tut er mir nun leid..!"

Sie drehte den Kopf wieder weg. Ja, ihr Worte waren sehr versteckt und doch für den genauen Zuhörer sehr endeutig gewesen...

Schüchtern, doch spielerisch schubste sie ihn weg, sodass er auf den Rücken fiel und lachte ein wenig unsicher. Mit ironischer Stimme..

"Ich glaube ich folge der Empfehlung dem Ruf der Vesta zu folgen!"

Nun stand sie auf und lehnte sich grinsend an den Baum - die Anspannung war gefallen.

Wieder wandte sie scheu den Blick an.

"Ich werde es vorerst ein wenig anders formulieren, ich erwiedere deine Gefühle, du brauchst nicht traurig zu sein. Doch bitte gib mir zumindest die Zeit um mit diesen Gefühlen auch zurecht zukommen, ich habe etwas derartiges nie erlebt, was ich in den letzten Tagen erlebte... Nicht nur in Germanien sondern auch in Italia wurde geworben und ich habe da gar keine Erfahrungen... "

Sie lächelte und lief ein paar Schritte, wobei die Tunika im Wind flatterte, der immer mehr an Kraft gewann.

"Nein, nein. Das habe ich dann falsch ausgerückt. Ich meinte damit, dass ich zuvor niemals Kontakt mit Männern hatte, die sich.. nun für mich interessieren. Und es ist nun dass ich deine Gefühle erwiedere. Ich hatte zuvor nie Erfahrungen mit Männern, war immer gut behütet. So meinte ich das.."

Ein wenig erschrocken blickt sie ihn - hatte sie wirklich so geklungen als wenn sie über die anderen Angebote nachdenken wollte...?

"Nein, du verstehst mich falsch.. Ich fühle doch was Liebe ist... Ich komme nur mit der Situation nicht klar.. ich.."

Sie wusste nicht mehr wie sie es noch erklären konnte und schwieg einfach, lächelnd.

Zögernd trat sie an ihr heran und legte ihren Kopf an die Stelle wo eben noch ihre Hand weilte. Es war doch nur so, dass sie noch nie mit Männern außerhalb der Familie verkehrte und die Situation so frei zu handeln sie überlastet... Sie lächelte, sie hätte das alles also viel leichter ausdrücken können.

"Nun müssen wir aber wirklich zum Tempel...", fiel ihr grade wieder ein und sah ihn aus geweiteten Augen an.